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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 19. März 2015

Nr. 12 A

Gemeindebücherei: Bei Wettbewerb winkt ein stolzes Preisgeld Seite 5

Auflage: 23.580

Kiesgrube: Grüne geißeln „bergrechtliche Verfahrenstricks“ Seite 7

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Bauen Modernisieren Energie sparen Seite 6

Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region Seite 9

21./22. März: „jobmesse deutschland“ kommt nach Frankfurt Seite 11

Beilagen in Teilausgaben:

Bäckerei Weller Fahrrad Küchler

Votum nach einer Vor-Ort-Farce Bauausschuss gibt grünes Licht für Verkauf und Abriss des Eigenheims Von Harald Sapper EGELSBACH. Im Ringen um die Zukunft des Eigenheims überschlagen sich die Ereignisse. Nach einer turbulenten Sitzung des parlamentarischen Bau- und Umweltausschusses am Dienstag voriger Woche, der eine denkwürdige öffentliche Begehung von Egelsbachs einstiger „Gud Stubb“ vorausgegangen war, hatten die Vertreter von SPD und CDU für den Verkauf von Immobilie und Grundstück votiert. Und damit gleichzeitig die Weichen für den Abriss des Eigenheims gestellt. Doch am Dienstag dieser Woche kündigten die von WGE und Grünen repräsentierten Gegner dieser Vorgehensweise wegen zahlreicher Ungereimtheiten die Einleitung eines Bürgerbegehrens an (siehe Artikel auf dieser Seite).

auf der Tagesordnung, die unter anderem eine detaillierte Auflistung der tatsächlichen Kosten eines etwaigen Weiterbetriebs des Eigenheims forderten – diskutiert und entschieden wurde, konnten sich alle Interessierten ein Bild von dessen Zustand machen. Dass dies etwa 150 Egelsbacher taten, hätte in Anbetracht der Bedeutung, den diese Versammlungsstätte für die Bewohner der Tränkbachgemeinde hatte (und noch hat), eigentlich niemanden überraschen können. Außer offenbar Dieter Heller. Der mit einem SPD-Parteibuch ausgestattete Vorsitzende des

Bevor jedoch über die drei Anträge zum Eigenheim – neben der Verkaufsvorlage des Gemeindevorstands standen auch Papiere von WGE und Grünen

Überblick über „Fairen Handel“ Ausstellung im Vorraum des Hallenbades LANGEN. Einen Überblick über die vielfältigen Facetten und Aktivitäten rund um den „Fairen Handel“ bietet die Ausstellung „Hessen fairändert“, die am Samstag (21.) um 11 Uhr im Vorraum des Hallenbads, Südliche Ringstraße 75, eröffnet wird. Die vom „Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen“ und den „Weltläden in Hessen“ konzipierte Schau geht unter anderem den Fragen nach, warum so viel Kakao, der in Schokolade enthalten ist, von Kinderarbeitern angebaut wird, wieso es so schwierig ist, ein „ethisch“ korrektes T-Shirt zu kaufen, und ob es Möglichkeiten gibt, IT-Produkte fair herzustellen. Ferner werden konkrete Handlungsalternativen und Kampagnen vorgestellt, in denen man sich für den „Fairen Handel“ einsetzen beziehungsweise ge-

gen ungerechte Strukturen aktiv werden kann. Und es werden überdies die sozialen Begleitumstände bei der Herstellung verschiedener Produkte beleuchtet. Wer eine der ausliegenden Quizkarten richtig ausfüllt, nimmt an einer Verlosung teil und kann unter anderem einen Gutschein des Langener „Weltladens“ gewinnen. „Wir haben bewusst den etwas ungewöhnliche Ort für die Ausstellung gewählt, um auch Menschen anzusprechen, die sonst eher weniger mit dem ‚Fairen Handel’ in Berührung kommen“, erläutert Margarete Rölz, die Vorsitzende des „Weltladen“-Vereins, warum die Schau ausgerechnet vor dem städtischen Hallenbad gezeigt wird. Dort kann sie bis zum 9. April während der normalen Öffnungszeiten unter die Lupe genommen werden. (hs)

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Bau- und Umweltausschusses sagte in seiner kurzen Begrüßung allen Ernstes, „dass wir nicht mit so vielen Leuten gerechnet haben und deshalb keine Führung durchs Haus anbieten können“. Aber jeder dürfe überall auf eigene Faust hingehen und sich den Status quo des Eigenheims ansehen. Dass dies etwas ganz anderes ist als eine von einem fundierten Experten geleitete Begehung, versteht sich von selbst – aber dennoch hielt sich die Verärgerung der Anwesenden über den Verlauf des auf diese Weise zur Farce degradierten Vor-Ort-Termins in Grenzen. Immerhin konnten zumindest die Ausschussmitglieder alle in der „Gefahrenverhütungsschau“ vom Oktober 2012 bemängelten Stellen mit einem Fachmann an ihrer Seite in Augenschein nehmen: Bauamtsleiter Stephan Bierling führte die Parlamentarier nämlich vom Dachgeschoss bis in den Keller. Allerdings tat er dies mit so offensichtlichem Widerwillen und demonstrativem Desinteresse (beides konnte auch bei

Meisterschaft der Tänzer LANGEN. Der Tanzclub BlauGold richtet am Sonntag (22.) in der Stadthalle, Südliche Ringstraße 77, die Hessischen Landesmeisterschaften in sechs verschiedenen Leistungsklassen aus. Los geht’s um 12 Uhr mit den Lateintänzen, ab 13.45 Uhr stehen die Standardtänze auf dem Programm. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. (hs)

Kirche für die Kleinen LANGEN. In der Martin-Luther-Kirche, Berliner Allee 31, öffnet am Samstag (21.) ab 16 Uhr wieder die „Mini-Kirche“ ihre Pforten für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. Dabei wird unter anderem gesungen und gebastelt. Im Anschluss können sich Jung und Alt an Kaffee und Kuchen laben. (hs)

den Parteigängern von SPD und CDU beobachtet werden), dass es fast schon einem Affront gegenüber den gewählten Volksvertretern gleichkam. Trotz Bierlings bestenfalls als „Dienst nach Vorschrift“ zu bezeichnendem Verhalten kam Harald Eßer am Ende des Rundgangs zu einem eindeutigen Fazit. „Wir haben einen Eindruck vom Ist-Zustand des Eigenheims gewonnen, alle Mängel aufgenommen, aber kein K.O.Kriterium entdeckt“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, der – nachdem Ausschussboss Heller keine Anstalten gemacht hatte, die Veranstaltung wie auch immer zu leiten – die treibende Kraft bei dieser „Begehung der etwas andeBitte auf Seite 3 weiterlesen

SCHON BESSERE TAGE haben ohne jeden Zweifel das Eigenheim und seine Elektroinstallationen gesehen. Allerdings sind die bei der „Gefahrenverhütungsschau“ vom 11. Oktober 2012 festgestellten Mängel nicht so gravierend, dass sie die endgültige Schließung der altgedienten Versammlungsstätte erforderlich gemacht hätten. Dieser Meinung sind zumindest Grüne und WGE, die deshalb nun ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Verkauf von Immobilie und Grundstück eingeleitet haben. (Foto: p)

Widerstand gegen Schnellschuss Eigenheim: Die Verkaufsgegner haben ein Bürgerbegehren eingeleitet Von Harald Sapper EGELSBACH. Mit einem Bürgerbegehren soll der Verkauf des Eigenheims (zumindest vorerst) verhindert werden. Genau eine Woche nachdem der Bau- und Umweltausschuss mit den Stimmen von SPD und CDU grünes Licht für die geplante Veräußerung der beliebten Versammlungsstätte an die Firma „r:con mbH“ gegeben hatte und nur neun Tage bevor dieser Deal von der Gemeindevertretung endgültig abgesegnet werden soll, haben die Gegner dieses Vorhabens mit einer entsprechenden Ankündigung die „Bombe“ platzen lassen. „Wir sind der Meinung, dass bislang nicht ausreichend geprüft wurde, ob eine Sanierung zum Weiterbetrieb des Eigenheims nicht doch günstiger ist, als der derzeit geplante Neubau einer Versammlungsstätte“, lautet eine Begründung von Georg Dinca für die Einleitung eines Bürgerbegehrens. Würde Egelsbachs einstige „Gud Stubb“ jetzt verkauft werden, so der

Vorsitzende der Wahlgemeinschaft (WGE) weiter, gäbe es keine Möglichkeit mehr, zu prüfen, ob ein Erhalt des Eigenheims doch sinnvoll wäre. Denn dann würde das frühere Herzstück des geselligen Lebens der 11.000-Einwohner-Kommune vermutlich schon bald abgerissen. Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum die WGE in Kooperation mit den Grünen und interessierten Bürgern gegen die Pläne des Gemeindevorstandes mobil macht. Immobilie und Grundstück sollen nämlich ihrer Ansicht nach „für einen völlig unangemessenen, niedrigen Betrag im Schnellschuss verkauft werden“. Diese Kritik scheint nachvollziehbar zu sein, wenn man sich die im Raum stehenden Zahlen zu Gemüte führt. Laut der Vorlage des Gemeindevorstandes wird für das 1.480 Quadratmeter große Eigenheim-Grundstück ein Bodenrichtwert von 370 Euro je Quadratmeter zugrunde gelegt. Somit müsste die in Dreieich ansässige Firma „r:con“, eine Gesellschaft für Projektentwick-

lung und Projektsteuerung, insgesamt 547.600 Euro für den Erwerb berappen. Allerdings wird ihr zugestanden, auf diese Summe die Kosten für den Abriss des Eigenheims anzurechnen. Selbiger wird auf 106.800 Euro taxiert, sodass „r:con“ letztendlich „nur“ 440.800 Euro an die Gemeinde überweisen müsste. Pikant wird dieses Zahlenspiel indes durch zwei Tatsachen. Zum einen fungiert Peter Werner als Geschäftsführer des

Dreieicher Unternehmens, und der ist nicht nur Egelsbacher, sondern saß auch von 2005 bis 2011 für die SPD im Gemeindeparlament. Und zum anderen sind WGE und Grüne mittlerweile in den Besitz eines Wertgutachtens für das Eigenheim aus dem Jahr 2002 gelangt. Und da war der Bodenrichtwert noch mit 390 Euro je Quadratmeter angegeben worden. „Wie kann es sein, dass dieser Wert im Laufe von 13 Jahren Bitte auf Seite 2 weiterlesen


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