S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 2. April 2015
„Sauberhaft“: Putzaktion 2015 in Dietzenbach erst im Herbst Seite 2
Nr. 14 D
Auflage: 20.135
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 6
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Frohe Ostern wünschen Verlag und Redaktion der Dreieich-Zeitung
Sonderthema: Schöner leben und wohnen
(Zeichnung: Jelena Hild, Dietzenbach)
Seite 7
Bewegung: Kreis-Kommunen vereint beim Thema „Schnelles Internet“ Seite 3
Bauhof-Pläne: Heusenstamm und Obertshausen auf Annäherungskurs Seite 3
Beim Klima-Test auf Platz 3 Relativ gute „Fahrradnoten“ für Heusenstamm Von Melanie Pratsch HEUSENSTAMM. Wie fahrradfreundlich ist meine Stadt? Antworten auf diese Frage können Radler aus dem aktuellen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ablesen. Die Ergebnisse der Umfrage fallen vor allem für Heusenstamm erfreulich aus: Die Stadt darf sich, wenn von gelungener Infrastruktur für Drahteselbesitzer die Rede ist, als Nummer 3 in Hessen betrachten. „Gute Fahrt?“ – diese Frage stellte der ADFC im Herbst 2014 zum sechsten Mal Radfahrern in ganz Deutschland. Anhand von 27 Fragen in fünf Kategorien konnten die Radler dabei ihre Heimatstädte bewerten. Und wenn es um die Fahrradfreundlichkeit geht, macht vor allem Heusenstamm offenbar vieles richtig, denn die Schlossstadt belegt hinter MörfeldenWalldorf und Baunatal den dritten Platz in Hessen. Gute Noten erhält Heusenstamm etwa bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums und bei den Radwegen, die wenige Hindernisse und eine gute Oberfläche aufweisen. Auch beim Thema „geöffnete Einbahnstraße in Gegenrichtung“ (für Radler) punktet die Stadt. Sehr erfreut zeigt sich Bürgermeister Peter Jakoby (CDU) über die Ergebnisse: „Wir haben ja auch schon viel für die Radler getan“, betont der Rathauschef und nennt als Beispiel das Fahr-
rad-Leitbild, das mit Bürgern und Experten von der Fachhochschule Darmstadt erarbeitet worden sei. Darüber hinaus habe Heusenstamm einen Radwegeplan aufgestellt und umgesetzt. Jakoby: „Schön, dass man dafür belohnt wird.“ Mittelmäßiges Abschneiden Mit Schulnoten zwischen 3,5 und 4,0 liegen die hessischen Städte bundesweit allerdings nur im Mittelfeld, gab ADFCLandesgeschäftsführer Norbert Sanden bei der Vorstellung der
THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e
Ergebnisse in Frankfurt zu bedenken. So erreicht MörfeldenWalldorf (Note 2,95) im Deutschlandvergleich in der Kategorie der Städte bis 50.000 Einwohner nur Platz 21. Heusenstamm liegt mit der Note 3,1 auf Rang 36. „In Hessen gibt es weiterhin weder eine konzeptionelle, noch eine angemessene Radverkehrsförderung durch das Land“, begründet Sanden das mittelmäßige Abschneiden der hessi-
schen Städte und weiß auch eine Erklärung: „Es mangelt an politischem Willen auf allen Ebenen.“ Unter die Top Ten der fahrradfreundlichsten Kommunen in Hessen hat es auch Mühlheim als Sechster geschafft. Dreieich und Rodgau, aber auch Obertshausen und Neu-Isenburg liegen immerhin noch vor Frankfurt (23), weniger gut platziert sind Hanau (38), Offenbach (40) und Dietzenbach (52). Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine bundesweite, nicht repräsentative Befragung zur Fahrradfreundlichkeit von Städten und Kommunen. Bei der vom Bundesverkehrsministerium geförderten Umfrage wurden 2014 in Hessen die Antworten von mehr als 7.300 Radfahrern berücksichtigt. Bei den Fragen ging es in den verschiedenen Kategorien nicht nur um gelungene Radwegenetze, barrierefreie Wege und genügend Abstellplätze, sondern auch um den Fortschritt, den Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren in Sachen „Fahrradfreundlichkeit“ gemacht haben. Auch hier schneidet Heusenstamm gut ab, denn in der Kategorie „Aufholer“ wird der Schlossstadt im Vergleich zum Fahrradklimatest 2012 eine große Verbesserung bei der Infrastruktur für Radler bescheinigt. Und gerade das lohnt sich, betont auch der ADFC-Bundesvorsitzende Ulrich Syberg: „Städte, die den Radverkehr voran bringen, können sicher sein: Ihr Engagement kommt
an – die Menschen bemerken die Verbesserung.“ Fahrradfreundlichkeit hebe das Image einer Stadt, mache sie attraktiv als Wirtschaftsstandort, für Neubürger und Touristen. Zudem schaffe eine gute Fahrradinfrastruktur Anreize, auch mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren, unterstreicht Syberg. Mehrheit fühlt sich nicht sicher Die meisten Teilnehmer des ADFC-Fahrradklima-Tests sind zufrieden mit der Erreichbarkeit von Zielen mit dem Rad (Schulnote: befriedigend). Auch auf die Kernfrage: „Bei uns macht Radfahren Spaß oder Stress?“ wird mit „befriedigend“ geantwortet. Genervt sind die Radfahrenden vor al-
lem von geduldetem Parken auf Radwegen, von ungeeigneten Ampelschaltungen, fehlendem Winterdienst für Radwege sowie Unterbrechungen durch Baustellen (Note: ausreichend bis mangelhaft). Und: Die Mehrzahl fühlt sich beim Radfahren nicht sicher (Note: ausreichend). „Wenn sogar die Intensiv-Radfahrer sagen, dass sie sich mit dem Rad auf der Straße nicht sicher fühlen, dann schrillen bei uns die
Blaue Boxen in Reih und Glied: An der Jahnstraße am Heusenstammer Bahnhof haben Radfahrer Gelegenheit, sich abschließbare „Garagen“ zu mieten. Eine Kommune, die das Etikett „fahrradfreundlich“ für sich reklamiere, müsse diesen Service bieten. Heustammm tue es jedenfalls, heißt es im Rathaus – und der nächste Schritt unter der Überschrift „Mobilitäts-Netzwerk“ ist bereits beschlossene Sache. Im Sommer dieses Jahres sollen Aufladestationen für Elektroräder an der S-Bahn-Station in Betrieb genommen werden. Siehe dazu den Beitrag „Am Bahnhof wird Strom gezapft“ in der heutigen Ausgabe. (Foto: Jordan) Alarmglocken“, betont Syberg. „Denn wir wissen aus internationalen Studien, dass die gefühlte Sicherheit der entscheidende Faktor ist bei der Frage ‚Steige ich aufs Rad oder ins Auto?’. Wer mehr Radverkehr will, muss hier ansetzen.“ Geeignete Maßnahmen wären etwa ein geringeres Verkehrstempo – also mehr Tempo-30-
einem rund 16.000 Quadratmeter großen Gelände. Sechs bis sieben Meter hohe Lärmschutzwände an der Vélizystraße (Foto) und „nur“ zweieinhalb bis fünf Meter über den Bürgersteig ragende AbschirmBauteile im Bereich Offenbacher-/Talstraße werden die Siedlung umgeben. Die Ummantelung ist erforderlich, weil der Verkehrslärm an den Hauptverkehrsachsen wie ein permanent brummender Feind gegen das Kriterium „Wohnqualität“ mobil macht. Als Investor des Projekts, das vom Stadtparlament nach einem zähen Debattenmarathon mehrheitlich befürwortet wurde, betätigt sich die Deutsche Reihenhaus AG. (kö/Foto: Jordan)
bessere Kontrolle der Behörden, bekräftigen die Vertreter des ADFC. Weitere Informationen sowie die genauen Platzierungen der einzelnen Städte können unter www.adfc.de nachgelesen werden. Hier kann man sich auch eine interaktive DeutschlandKarte mit den Ergebnissen der Kommunen herunterladen.
Am Bahnhof wird Strom gezapft „Tankstellen“ für E-Bikes geplant HEUSENSTAMM. Dass Heusenstamm bei der Frage „Wie fahrradfreundlich ist meine Stadt?“ relativ gut abschneidet (siehe Artikel „Beim Klima-Test auf Platz 3“) – das freut die Führungsriege der kommunalen Verwaltung. Doch Bürgermeister Peter Jakoby und dessen Stadtratskollegen betrachten das Lob, das die meisten Teilnehmer im Rahmen einer ADFC-Befragung zum Ausdruck gebracht haben, auch als Ansporn und Verpflichtung. Frei nach dem Motto: „Wir können und wollen noch mehr tun.“ Beispielsweise beim Thema „Elektromobilität“ im Zusammenhang mit Fahrrädern. Stichwort: E-Bike. Wer solch ein Gefährt sein Eigen nennt, muss ab und zu den Akku aufladen. Im Regelfall geschieht dies im heimischen Umfeld, doch ergänzend dazu werden in Heusenstamm schon bald öffentliche Strom-Tankstellen für Radler zur Verfügung stehen. Modellcharakter
„NIEMAND HAT DIE ABSICHT, eine Mauer zu errichten...“ In Berlin wurde 1961 eine derartige Behauptung aufgestellt – doch kurze Zeit später hatte bekanntlich die Realität die öffentliche Verlautbarung ad absurdum geführt. In Dietzenbach freilich ist schon seit geraumer Zeit klar, dass ein massives Bauwerk Einzug halten wird, politisch ideologiefrei, als Lärmschutz-Objekt. Seit voriger Woche sehen die Kreisstadt-Bewohner nun tatsächlich, welch gewaltige Abgrenzung die zentrale Kreuzung Vélizystraße/Offenbacher Straße fortan „zieren“ wird. Die Arbeiten zur Erschließung des Neubaugebietes sind in vollem Gange. Wie mehrfach berichtet, entstehen 67 Reihenhäuser auf
Zonen – und mehr komfortable und klar erkennbare Radwege. Aber auch mit wenig aufwendigen Maßnahmen ließe sich das Fahrradklima wirkungsvoll verbessern: Durch einen Herbstund Winterdienst für Radwege sowie radfahrerfreundliche Lösungen an Baustellen. Gegen das große Ärgernis der zugeparkten Radwege helfe nur eine
Am Bahnhof sollen die Aufladestationen entstehen. Projektpartner der Stadt ist die Maingau Energie GmbH, die sich mit dem Service auf ein für sie neues Terrain mit Modellcharakter vorwagt. Dabei gilt die Devise: „Wenn’s gut angenommen wird, kann das Netz beständig wachsen. In Heusenstamm, aber auch in anderen Städten im Einzugsbereich des Versorgungsunternehmens.“ Mit diesem Tenor äußerte sich der stellvertretende MaingauGeschäftsführer Dirk Schneider, als er die Pläne kürzlich gemeinsam mit dem Bürgermeis-
ter vor Ort vorstellte. Im Klartext: An der S-BahnStation, wo auf der Vorplatzseite drei Ladestationen für Fahrrad-Ausflügler und vis-à-vis der Gleise ein „Zapfsäulen“-Paar für Berufspendler vorgesehen sind. „Garagen mit Tankfunktion“ Zwei der an der Jahnstraße vorhandenen Abstellboxen für Räder sollen in „Garagen mit Tankfunktion“ umgewandelt werden. Das angedachte Modell: Der Pendler fährt morgens mit seinem E-Bike zum Bahnhof, stellt sein Rad dort in die Box (Schutz gegen Diebstahl) und lässt es aufladen, während er tagsüber beschäftigt ist. Bei seiner Rückkehr zum Bahnhof verfügt das Rad dann wieder über „vollen Saft“. Die konkrete Projekt-Umsetzung mit geeigneten Anbietern, die das technische Rüstzeug liefern und installieren können, solle in den kommenden zwei bis drei Monaten geklärt wer-
den. Im Sommer wolle man die Ladestationen in Betrieb nehmen, erklärten Schneider und Jakoby. Der Verwaltungschef erinnerte an den Beitritt der Stadt zum Bündnis „Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz“ und an den Grundsatzbeschluss „Fahrradfreundliche Stadt“: Weichenstellungen des Jahres 2010, denen man in vielerlei Hinsicht Maßnahmen folgen lasse – nun eben auch in Sachen „E-Bike“. Weniger Auto-Kurzstrecken Schließlich, so Jakoby, habe man das Ziel „30 Prozent Radfahrer-Anteil am innerörtlichen Straßenverkehr“ ausgerufen. Wer diesen Verlagerungseffekt – weniger Auto-Kurzstrecken, stärkere Rad-Nutzung – bewerkstelligen wolle, müsse auch die neuen, zeitgenössischen Formen der E-Mobilität im Auge behalten. Dies erkläre den Projekt-Ansatz an der Seite der Maingau Energie, erläuterte der Bürgermeister. (kö)
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