S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 2. April 2015
WfB-Fortbildung: Karate-Kurs zur Steigerung des Selbstvertrauens Seite 2
Nr. 14 H
Auflage: 13.030
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 4
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Frohe Ostern wünschen Verlag und Redaktion der Dreieich-Zeitung
Sonderthema: Schöner leben und wohnen
(Zeichnung: Jelena Hild, Dietzenbach)
Seite 5
„Kaktussi“: Erstling strapaziert die Lachmuskeln Seite 3
Beilagen heute:
Pakt gegen das Vergessen Kooperation zwischen Museum und Huch-Schule Von Harald Sapper MÖRFELDEN-WALLDORF/ DREIEICH. Als im November vorigen Jahres auf dem Areal der Walldorfer Außenstelle des Konzentrationslagers Nat zweiler-Struthof der symbolische erste Spatenstich für einen neuen Studienort getätigt wurde, an dem künftig zu Fragen der lokalen und nationalen Geschichte gearbeitet werden kann, waren auch Schüler der Dreieicher Ricarda-HuchSchule (RHS) mit von der Partie. Das war indes keineswegs das erste Mal, dass sich Sprendlinger Gymnasiasten an dieser einstigen Stätte des Grauens engagiert hatten. Und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Denn die Schule hat vor Kurzem eine Kooperation hinsichtlich einer „vertiefenden historischpolitischen Bildung“ mit der Margit-Horváth-Stiftung unterzeichnet. Letztere war im Juli 2004 aus der Taufe gehoben und nach einer Überlebenden der Walldorfer KZ-Außenstelle benannt worden, deren „Entschädigungsgeld“ für die KZ-Haft den Grundstock für das Stiftungskapital gebildet hatte. Ziel der Stiftung ist die Verbindung der „Erinnerungsarbeit“ an die Gräuel der Nazi-Diktatur vor Ort mit aktuellen Fragestellungen wie der Verletzung von Menschenrechten, der Diskriminierung von Minderheiten sowie Projektarbeit zu Fragen der heutigen interkulturellen Verständigung und Zivilcourage.
Vitrolles-Ring ist gesperrt MÖRFELDEN-WALLDORF. Weil die Fahrbahndecke des Vitrolles-Rings abschnittsweise erneuert werden muss, ist dieser im Bereich zwischen Zillering/Thälmannstraße und der Wageninger Straße von Dienstag (7.) um 6 Uhr bis Freitag (10.) um 17 Uhr komplett gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird – ebenso wie die Busse der Linien 67, 751 und 752 – über die Wageninger Straße und die Bundesstraßen 486 und 44 umgeleitet. Die Haltestelle „An den Nußbäumen“ kann während der Sperrung nicht angedient werden, für den Stopp „Zillering“ werden in der Rembrandtstraße, zwischen Holbein- und Cranach-/Bamberger Straße, Ersatzhaltestellen eingerichtet, heißt es. Der Bereich „An den Nußbäumen“ inklusive der Bertha-von Suttner-Schule, der Baumschule und der Grünsammelstelle ist während der Sperrung ausschließlich über Mörfelden erreichbar. Die Zufahrt für Anlieger erfolgt über die Liebermann-, Georg-August-Zinn-, Elisabeth-Selbert- und die provisorische Verbindungsstraße. Die Schranke an der Grünsammelstelle wird während der Sperrung durchgehend geöffnet sein. (hs)
Zu verdanken war die Gründung der Margit-Horváth-Stiftung in erster Linie Cornelia Rühlig. Die Leiterin der beiden Museen der Doppelstadt hatte in den Jahren zuvor die kontinuierliche und rege Aufarbei der KZ-Autung der Geschichte ßenstelle federführend vorangetrieben, in der von August bis Dezember 1944 rund 1.700 jüdische Mädchen und Frauen aus Ungarn interniert waren und Zwangsarbeit auf dem benachbarten Frankfurter Flughafen leisten mussten.
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Beim Lüften des Deckmantels des Vergessens und Verschweigens halfen Rühlig wie erwähnt immer wieder auch Pennäler der Ricarda-Huch-Schule. Denn deren Verantwortlichen ist die Auseinandersetzung ihrer Schüler mit der NS-Geschichte ebenfalls ein besonderes Anliegen, da sie der Überzeugung sind, „dass gerade historische Projekte die Entwicklung junger Menschen zu verantwortungsvollen Bürgern nachhaltig befördern können“. Ausgrabungsarbeiten Deshalb unterstützten RHSGruppen beispielsweise im Sommer 2012 Ausgrabungsarbeiten im ehemaligen Kellergebäude der KZ-Außenstelle, bereiteten im November 2013 eine Podiumsdiskussion mit Tom Koenigs zum Thema „Menschenrechte“ vor (und nahmen natürlich daran teil) und zeigten beim Spatenstich vor knapp vier Monaten Präsenz. Die bisher sehr gute Zusammenarbeit soll nun mithilfe eines Kooperationsvertrages, den jüngst Cornelia Rühlig, Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Heinz-Peter Becker, RHS-Schulleiter Dr. Knud Dittmann und Myriam Andres, Fachsprecherin Geschichte und Verbindungslehrerin am Sprendlinger Gymnasium, unterzeichneten, gefes-
TGS-Wanderer im Untergrund MÖRFELDEN-WALLDORF. Die Mittwochswanderer der TGS Walldorf besichtigen am 8. April das Kellerlabyrinth in Oppenheim. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Bahnhof in Walldorf, nach der Führung durch den Untergrund der Stadt am Oberrhein steht noch eine Einkehr auf dem Programm. Anmeldungen werden bis Samstag (4.) unter der Rufnummer (06105) 767572 entgegengenommen. (hs)
tigt werden. Konkret ist geplant, den Historischen Lehrpfad, der von Walldorf durch den Wald zur Gedenkstätte führt, in den Unterricht einzubinden, regelmäßig gemeinsame Projekte durchzuführen, in die auch pflegerische Tätigkeiten auf dem Gelände eingebunden werden, sowie von Schülern geleitete Führungen über den Lehrpfad anzubieten. Zukunftsträchtige Basis Mit Blick auf all diese Vorhaben freut sich Cornelia Rühlig, dass aus den vielen Einzelprojekten der Vergangenheit eine zukunftsträchtige Basis entstanden sei. „Die Arbeit vor Ort – sei es in Form eigener Ausgrabungen, sei es in Form von Gesprächsrunden – hat immer wieder gezeigt, wie hilfreich es für heutige Jugendliche sein kann, am konkreten Beispiel zu erfahren, was die NS-Rasseideologie und damit die Ausgrenzung des scheinbar Fremden im Einzelnen real bedeutete. Zumal dies förmlich vor der eigenen Haustür geschah“, so die Vorstandsvorsitzende der Margit-Horváth-Stiftung. Auch Bürgermeister Heinz-Peter Becker begrüßt die Kooperation, da konkretes Wissen um die Zusammenhänge der NSZeit aus seiner Sicht wesentlich dazu betragen könne, dass Jugendliche ihre eigene heutige Rolle in einem demokratischen Staat bewusster definieren. Die KZ-Außenstelle Walldorf sei daher „ein äußerst wichtiger historischer Ort – ein Ort der Erinnerung, der Mahnung und des eigenen Lernens“. Das sieht Dr. Knud Dittmann ebenso, der die Kooperation als „sichtbaren Ausdruck unseres Bestrebens“ bezeichnete, „in den nachwachsenden Schülerjahrgängen die Erinnerung wachzurufen an die schrecklichen Verbrechen, die in der Zeit von 1933 bis 1945 im national-
Neue Pfarrerin für Mörfelden MÖRFELDEN-WALLDORF. Die lange Zeit vakante Pfarrstelle im Pfarrbezirk 2 der evangelischen Kirchengemeinde Mörfelden wird zum 1. Juni endlich besetzt. Künftig wird Meike Sohrmann als zweite Seelsorgerin neben Pfarrerin Andrea Schätzler-Weber fungieren. „Pröpstin Gabriele Scherle stellte die junge Frau in unserer jüngsten Sitzung vor, und wir haben uns einstimmig für sie ausgesprochen“, ist einer Pressemitteilung des Kirchenvorstands zu entnehmen. Sohrmann stammt aus Frankfurt, war zunächst als Vikarin in Götzenhain eingesetzt und absolviert zurzeit noch ein Spezialvikariat in der Gefängnisseelsorge der EKHN. In Mörfelden wird sie erstmals als Pfarrerin sein und dann auch mit ihrer Familie in das Pfarrhaus an der Bürgermeister-Klingler-Straße einziehen. (hs)
„WIR SIND DIE KUNST VON HEUTE!“ Davon sind Michael Pucciarelli alias „Pooch“ (links) und Peter Klein alias „Krasshopper“ felsenfest überzeugt – und sie beweisen es auch mit einer „Art Anarchy“ betitelten Ausstellung, die seit vorigem Sonntag im Treppenhaus des Mörfelder Rathauses, Westendstraße 8, zu sehen ist. Gezeigt werden konventionelle und digitale Kunstwerke auf Leinwand, die „schräg und herrlich unkonventionell“ sein sollen und von dem kreativen Duo eigener Aussage zufolge „mit der Philosophie des Tätowierens sowie der Seele des Rock ‘n’ Roll abgemischt“ wurden. Die „grenzüberschreitende, ausdrucksstarke Handwerkskunst ud herzblütige Schaffenskraft“ der beiden Künstler mündet dem Vernehmen nach in ein „Fest für die Augen“, das noch bis zum 30. Juni während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses kostenlos unter die Lupe genommen werden kann. (hs/Foto: Jordan)
sozialistischen Deutschland begangen wurden“. Die KZ-Außenstelle Walldorf ist nach Meinung des Schulleiters „ein außerschulischer Lernort, an dem diese Geschichte den Schülern räumlich nahe rückt, Anschaulichkeit erfährt und sich konkretisiert“. Die Erinnerungsarbeit inklusive pflegerischer und
praktischer Tätigkeiten könne laut Dittmann dazu führen, dass die Schüler Vergleiche mit der Gegenwart ziehen und Fragen nach der Geltung der Menschenrechte und dem Umgang mit Minderheiten heute stellen. Dies sensibilisiere die jungen Leute in ihrer politischen Urteilsfähigkeit und ermögliche
Anmelden für „Jubelkonfi“
Vielfalt im „Lichtblick“
MÖRFELDEN-WALLDORF. Schon jetzt weisen die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinde Mörfelden auf einen besonderen Gottesdienst hin, der am 5. Juli ab 10 Uhr im Gotteshaus an der Kirchgasse stattfindet. Dazu werden vor allem diejenigen Gemeindemitglieder eingeladen, die in diesem Jahr eine sogenannte „Jubelkonfirmation“ (also eine Goldene, Diamantene oder Eiserne) begehen können. Wer daran teilnehmen möchte – dies gilt auch für Menschen, die einst in einer anderen Kirchengemeinde konfirmiert wurden –, sollte sich im Gemeindebüro, Telefon (06105) 1011, anmelden. (hs)
MÖRFELDEN-WALLDORF. Die Komödie „Der Nanny“ von und mit Matthias Schweighöfer ist am Donnerstag (2.) ab 20 Uhr, an den Osterfeiertagen und am Dienstag (7.) jeweils ab 17 und ab 20 sowie am Mittwoch (8.) nur ab 17 Uhr im Walldorfer „Lichtblick“-Kino, Mörfelder Straße 20, zu sehen. Dort wird über Ostern ferner jeweils ab 14.30 Uhr „SpongeBob Schwammkopf“ gezeigt, und am Mittwoch (8.) läuft ab 20 Uhr der Film „Wir sind jung. Wir sind stark.“, der die ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vom August 1992 thematisiert. Weitere Infos sind im Internet (www.kinotreff-lichtblick.de) erhältlich. (hs)
Schlussfolgerungen für das eigene politische Handeln. Myriam Andres schließlich bezeichnete die Kooperation mit dem Museum der Stadt Mörfelden-Walldorf und der MargitHorváth-Stiftung als „Bereicherung und Abrundung für einen der Schwerpunkte, die wir an unserer Schule im Fach Ge-
schichte gesetzt haben“. So habe die RHS schon 2010 die Patenschaft für den Jüdischen Friedhof in Sprendlingen übernommen sowie 2014 eine Bildungspartnerschaft mit dem Pädagogischen Zentrum des Fritz-Bauer-Instituts und des Jüdischen Museums vereinbart, erläuterte die Lehrerin.
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