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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Mittwoch, 5. April 2017

Nr. 14 H

Neuer Vorstand: Andreas Guthke leitet nunmehr die Gewerbegemeinschaft Seite 2

Auflage: 12.930

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

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Fotosuche fürs Denkmal Politisch Verfolgte aus Walldorf werden gewürdigt Von Harald Sapper MÖRFELDEN-WALLDORF. In Walldorf soll am Sonntag (30.) um 16 Uhr ein Denkmal zur Geschichte der politisch verfolgten Bevölkerung dieses Stadtteils eingeweiht werden. Die engagierten Mitglieder einer kleinen Arbeitsgruppe sind hierfür mit den letzten Feinarbeiten beschäftigt und suchen gleichzeitig noch einzelne Fotos und Infos. Das Denkmal soll – analog zu seinem im Mai 2015 eingeweihten Pendant in Mörfelden – auf jener Fläche errichtet werden, auf der während der Nazi-Zeit das alte Walldorfer Rathaus stand. Mit anderen Worten: In der oberen Langstraße, schräg gegenüber des Hotels „Zum Löwen“, wo sich heutzutage ein Parkplatz und eine kleine Grünanlage befinden. Dort wird indes laut Cornelia Rühlig „keine drehbare Litfaßsäule“ wie in Mörfelden entstehen, sondern das Denkmal sich an den Segeln zur Ortsgeschichte der Waldenser orientieren. „Es soll in Zukunft Bestandteil des historischen Stadtrundgangs durch Walldorf sein und neben allgemeinen Texten auch

ausführliche Texte zu den vier politisch verfolgten Bürgern Walldorfs enthalten“, erläuterte die Museumsleiterin der Stadt Mörfelden-Walldorf, die gleichzeitig als Sprecherin der genannten Arbeitsgruppe (AG) fungiert, im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung. Dieser AG, die auf der Grundlage eines Beschlusses des Stadtparlaments ihre Arbeit aufgenommen hat, gehören außer Rühlig noch Stadtarchivarin Carmen Rebecca Hecht, Klaus Müller, südhessischer Sprecher des Vereins „Gegen Vergessen, für Demokratie“ sowie Rudi

Von Anfang an

Info: 06105-320601 Hechler und Gerd Schulmeyer an, die sich beide seit Jahren innerhalb dieses Themenkomplexes engagieren. Zwei Jahre lang unzählige Akten gesichtet

MEHR INFOS AUF SEITE 11

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Das Quintett hat in den vergangenen zwei Jahren unzählige Akten in den Hessischen Staatsarchiven in Wiesbaden und Darmstadt, im Stadtarchiv Mörfelden-Walldorf, im Frankfurter Archiv zur Erforschung der Geschichte des Widerstandes sowie im Bundesarchiv in Berlin gesichtet und obendrein zahlreiche Gespräche mit Angehörigen, Nachbarn, Freunden und Klassenkameraden der damals politisch Verfolgten geführt. „Von ihnen erhielten wir wertvolle Hinweise auf die Biographien der politisch Verfolgten, oft auch gute Fotos für das neue Denkmal“, betont Rühlig. Nach Angaben der AG-Sprecherin sei auf diese Weise jede Menge Material zusammengetragen worden – auch zu zwei Sonder-

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themen, die mit dem Denkmal abgedeckt werden sollen. Zum einen geht’s um die andauernde Konfrontation zwischen den NS-Schergen und der durch ihre Waldenser-Wurzeln geprägten evangelischen Kirche Walldorfs, zum anderen um den Wider stand von KPD- und SPD-Mitgliedern gegen die braunen Machthaber. Was jetzt noch fehlt, sind einige passende Fotos aus der betreffenden Zeit. Dabei handele es sich beispielsweise um eines mit jüngeren Frauen der evangelischen Frauenhilfe Walldorf aus den 1930er Jahren. Dazu würde auch eine Aufnahme von Philippine „Binchen“ Becker aus jener Zeit passen, denn sie war damals laut Rühlig „eine aktive und engagierte Vorsitzende der Frauenhilfe“. Gesucht werden ferner: • Ein Foto des früheren Bürgermeisters Adam Jourdan aus den 1930er Jahren, möglichst auch eines von ihm als Maurer. • Ein Bild des ehemaligen Lehrers Adam Keil (1876 bis 1957) aus der Zeit um 1933. „Damals wurde er seines Amtes als Rektor der Walldorfer Volksschule enthoben. Wir haben ein älteres Foto von ihm, würden dieses

aber gerne ersetzen“, erläutert die AG-Sprecherin. • Eine Aufnahme von Wilhelm Emmerich (1908 bis 1942) möglichst aus der Zeit um 1930. „Ein Foto in Wehrmachtsuniform geht in diesem Kontext leider gar nicht“, verdeutlicht Rühlig. • Ein Foto von Ferdinand Auer (1884 bis 1960) aus den 1930/40er Jahren. • Ein Bild von Kätta Kisselbach (geboren 1903 oder 1905), die in der Waldstraße, vermutlich Hausnummer 51, wohnte. „Über Frau Kisselbach wissen wir derzeit noch sehr wenig; sie soll aber eine derjenigen gewesen sein, die kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner Ende März 1945 eine weiße Fahne auf der Walldorfer Schule gehisst hat. Mit dabei gewesen sein soll auch Robert Zwilling. Alle weiteren Infos zu dieser mutigen Tat interessieren uns sehr. Wie kommt es, dass eine Frau dabei war? Warum gerade sie? Wer war sonst noch dabei?“, lautet das Fragenbündel der AG-Aktivisten. Wer ihre Neugier befriedigen oder eines der gesuchten Fotos zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, sich mit Cornelia Rühlig unter der Rufnummer (06105) 320141 oder per E-Mail (museum@moerfeldenwalldorf.de) in Verbindung zu setzen.

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seiten 10/11

Vielfältiger Offerten-Mix im Familienzentrum MÖRFELDEN-WALLDORF. Mit einer weiteren „Sprich Deutsch!“-Offerte, die am Samstag (15.) ab 15 Uhr im Mörfelder DRK-Zentrum, Annastraße 27, über die Bühne geht, wird das Veranstaltungsprogramm des örtlichen Familienzentrums fortgesetzt. Dabei haben Migranten die Möglichkeit, bei Tee und Kaffee sowie in lockerer Atmosphäre die für sie noch fremde Alltagssprache zu vertiefen. Zudem weisen die Verantwortlichen auf eine „Lese- und Erlebnisnacht“ hin, die am Freitag (21.) um 18 Uhr im Domizil des Vereins, Langgasse 35, beginnt und am Samstag (22.) um 10 Uhr nach einem Frühstück endet. Konzipiert ist sie für Grundschüler, die Spaß daran

MÖRFELDEN-WALLDORF. In der kommenden Woche (10. bis 13.) ist die Waldstraße in Höhe des Neubaus der Waldenserschule sowie an der Einmündung der Kelsterbacher Straße wegen der Verlegung von Kanalanschlussleitungen komplett gesperrt. Die Verkehrsteilnehmer werden gebeten, diese Bereiche möglichst weiträumig zu umfahren. Der Anliegerverkehr wird von der Flughafenstraße bis zur Baustelle Waldenserschule zugelassen, der Bereich zwischen den beiden Baustellen wird über die Riedstraße erschlossen. Deshalb wird in der gesamten Riedstraße ein Halteverbot eingerichtet. Von der Sperrung sind laut einer Pressemitteilung auch die

haben, Geschichten zu hören, zu lesen und mit anderen gemeinsam zu übernachten. „In diesem Jahr steht die Lesenacht ganz im Zeichen der Märchen und phantastischen Geschichten“, heißt es. Die Teilnahme kostet 10 Euro, Anmeldungen werden bis Donnerstag (13.) unter der Rufnummer (06105) 979643 und per E-Mail (info@familienzentrum-mw.de) entgegengenommen. Schließlich steht am Sonntag (23.) ab 10 Uhr anlässlich des „Tags des Buches“ eine Lesung auf dem Programm, die mit einem Frühstück eingeleitet wird. Danach präsentieren Caroline Sonnabend und Ute Betz „kuriose, amüsante Geschichten aus dem Leben“. Die Teilnahme kostet 10 Euro. (hs)

Beilagen heute:

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„PFLANZLEISTUNG“: Der neben der Skateanlage am Walldorfer Jugendzentrum entstehende Begegnungsgarten ist seiner Vollendung am vergangenen Wochenende ein gutes Stück näher gekommen. Denn da bauten an zwei Tagen gut 30 freiwillige Helfer insgesamt zehn Hochbeete zusammen, indem sie erst lange Bretter verschraubten, dann Folie anbrachten und schließlich Erde hineinfüllten. „Bei solchen Arbeiten kommt man ganz zwanglos miteinander ins Gespräch und lernt sich kennen“, ist genau dies nach Angaben von Anette Keim ja auch ein wichtiges Ziel, das mit diesem Modellprojekt verfolgt werden soll. Deshalb freute sich die städtische Integrationsbeauftragte sehr, dass neben in der Doppelstadt angesiedelten Flüchtlingen und Mitarbeitern des Bauhofs diesmal auch zahlreiche Beetpaten mit von der Partie waren. Zu den Letztgenannten zählen unter anderem Nachbarn, die Jugendförderung, die Generationenhilfe sowie die eritreische und die buddhistische Gemeinde Soka Gakkai, die künftig in dem rund 700 Quadratmeter großen Garten unter dem Motto „Vielfalt leben, Gemeinsamkeiten entdecken“ ihren gärtnerischen Vorlieben freien Lauf lassen und daher anpflanzen können, was ihnen gefällt. Als nächstes werden Gärtnermeister Michael Jakob und sein Team des Bauhofs – ohne deren „vorbildliche Unterstützung“ wäre das Projekt laut Keim nicht durchführbar – einen richtigen Zaun setzen und die Wasserversorgung sicherstellen. Zudem wird noch ein großes Gemeinschaftsbeet in der Mitte des Areals angelegt. Die Eröffnung des Begegnungsgartens, der eines von zehn Modellprojekten innerhalb des von der Landesregierung aufgelegten Programms „Flüchtlinge für bürgerschaftliches Engagement gewinnen“ ist, soll am 20. Mai über die Bühne gehen. (hs/Foto: Jordan)

Sperrung der Waldstraße

Lesenacht für Kids und mehr

Anwohner genervt: Es kreischt der Zug, es schweigt die Bahn

rkauf e v b a n rküche Muste bis zu

50%

Busse der Linie 751 betroffen, die einen Umweg über die Kelsterbacher Straße und Platanenallee fahren müssen. Die Haltestelle „Flughafenstraße“ kann

in dieser Zeit nicht angedient werden, Fahrgäste werden gebeten, zu den Haltestellen „Waldstraße“, „Taunusstraße“ oder „Bahnhof“ auszuweichen. (hs)

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