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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ü H L H E I M U N D O B E R T S H A U S E N • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 14. April 2016

A3-Rückstufung: Grüne: Schallende Ohrfeige für Ausbaubefürworter Seite 2

Nr. 15 F

Auflage: 22.340

Polizeibericht: Einbrecher und Diebe in Mühlheim unterwegs Seite 3

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen, Seiten 8/9

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Aufführungen: Theaterprojekt sorgt für Inklusion

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Neuer Stromnetzbetreiber in Obertshausen

Günstige Entgelte Neben der Stadt könnten sich aber auch die Einwohner freuen. Denn die Maingau habe sich verpflichtet, Netzstörungen möglichst gering zu halten, günstige Netzentgelte zu erheben sowie die Stadt bei der Erstellung und Umsetzung von Energiekonzepten zu unterstützen. Die Maingau Energie GmbH

hat zum operativen Betrieb des Stromnetzes 74,9 Prozent der Geschäftsanteile an der Mainnetz GmbH vom bisherigen Stromkonzessionär, der Energieversorgung Offenbach AG, übernommen und den Sitz der Gesellschaft nach Obertshausen verlegt. Die Mainnetz übernahm zum 1. April nicht nur in Obertshausen den Betrieb der Stromnetze, sondern auch in Heusenstamm und Hainburg. Mehr als 30.0000 Haushalte und Betriebe „In allen drei Kommunen ist die Maingau als Sieger im Konzessionswettbewerb hervorgegangen“, so der Geschäftsführer Energie, Richard Schmitz. Dort würden aktuell mehr als 30.000 Haushalte und Gewerbebetriebe versorgt. Durch die Synergien in der Zählerbewirtschaftung und die damit verbundenen Abrechnungsprozesse könnten die Netzkunden aus Obertshausen nun auch spartenübergreifend vor Ort und aus einer Hand bedient werden. Die lange Vertragslaufzeit sei eine gute Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft auch nachhaltig in den Netzausbau und in die technischen Verbesserungen investieren könne, ergänzt Mainnetz-Geschäftsführer Dirk Schneider. Rund 400.000 Euro will sein Unternehmen jedes Jahr locker machen, etwa in den Abbau überflüssiger Strommasten oder in Leitungsnetzerneuerungen: „Wir werden das Netz bedarfsgerecht erweitern und verstärken, wenn beispielsweise neue Wohngebiete entstehen, Bürger Solaranlagen installieren oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge benötigt werden.“ Eine besondere Herausforderung stelle dabei der Aufbau eines „smart grids“ und der „smart meter“ dar. Darunter verstehe man die kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Spei-

chern, elektrischen Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln in den Verteilnetzen. Mit dieser nachhaltigen Konzessionsentscheidung hat die Stadtverordnetenversammlung nun den fast drei Jahre andauernden Wettbewerb um die Stromkonzession beendet. Damit seien ein großer Zeitaufwand und ein sehr komplexes Verfahren verbunden gewesen, stellte der Erste Stadtrat Hubert Gerhards fest, der daran maßgeblich beteiligt war. Umso erfreuter zeigte er sich nun über den reibungslosen Vertragsabschluss und die zwischenzeitlich erfolgte Übernahme des Stromnetzes. Private Haushalte hätten von der Umstellung nur wenig mitbekommen. Sie wurden nur zur Zählerablesung angeschrieben. Die Einspeiser wurden ebenfalls erfolgreich kontaktiert, weil sie nun den selbst erzeugten Strom an die Mainnetz liefern. Parallel dazu verlief die technische Entflechtung des Stromnetzes. Dazu wurden 14 Messeinrichtungen im Stadtgebiet installiert. Zügig und konstruktiv Die Zusammenarbeit zwischen dem alten und dem neuen Konzessionär sei sehr zügig sowie konstruktiv erfolgt und zudem auch in die Zukunft gerichtet. Hierdurch sei es gelungen, einerseits bewährte Strukturen zu übernehmen, Beschäftigung zu sichern sowie langjähriges Know-how mit in die neue Gesellschaft einzubringen und andererseits aber auch neue Syner-

Mit Spaß bei der Vertragsunterzeichung: Erster Stadtrat Hubert Gerhards, Bürgermeister Roger Winter, Maingau-Geschäftsführer Richard Schmitz und Mainnetz-Chef Dirk Schneider (von links). (Foto: so) gien und weitere energiewirtschaftliche Vorteile für Stadt und Einwohner zu realisieren. Dies sei ein Vorzeigebeispiel für interkommunale und energiewirtschaftliche Kooperation, stellte Winter heraus. Sowohl für Stromanschlüsse als auch für Netzstörungen gibt es

neue Ansprechpartner. Die Mainnetz GmbH hat neue Servicenummern eingerichtet (www.mainnetz.com). Wer einen Stromausfall melden möchte, kann die kostenlose Notfall-Rufnummer (0800) 6246638 nutzen. Die Leitwarte ist rund um die Uhr besetzt. Das

Servicecenter ist montags bis donnerstags von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags bis 12.30 Uhr geöffnet. Der Betreiberwechsel hat keine Auswirkungen auf die Stromlieferverträge. Hier hat jeder Abnehmer weiterhin die freie Wahl des Lieferanten. (mi)

470 Mieter müssen Einkommen offenlegen Fehlbelegungsabgabe gilt ab 1.7. wieder MÜHLHEIM. Die Vorbereitungen zur Umsetzung des von der Landesregierung Ende 2015 beschlossenen Gesetzes zum Wiederinkrafttreten der Fehlbelegungsabgabe zum 1. Juli beginnen. In Hessen gibt es insgesamt mehr als 100.000 Sozialwohnungen und 2.200 Wohnungen von Landesbediensteten, die wegen öffentlicher Zuschüsse zu günstigen Preisen vermietet werden. Haben sich die finanziellen Voraussetzungen der Mieter inzwischen so verbessert, dass ihnen die Wohnung eigentlich nicht mehr zustehen

würde, ist eine Fehlbelegungsabgabe an die Kommune zu entrichten. In Mühlheim betrifft diese Abgabe die Mieter von 470 Sozialwohnungen, deren Vertrag am 1. Juli schon seit mindestens zwei Jahren besteht, deren Wohnung mit öffentlichen Mitteln gefördert wurde oder wird und für die noch eine Mietpreisbindung besteht. Erste Stadträtin Gudrun Monat: „In manchen Fällen überschreitet das Einkommen der Bewohner mittlerweile die ursprünglichen Grenzen, da diese nur beim Einzug überprüft werden.

Halle und Container der Stadt überschrieben Hans-Günter Zach auch im Krankenbett sozial engagiert MÜHLHEIM. Der Unternehmer Hans-Günter Zach hat seine Halle an der Dammstraße, in der sich der „Lebensladen“ befindet, an die Stadt überschrieben. Auch die dort befindliche und wichtige Containeranlage hat der Besitzer des Mühlheimer Auto- und Möbelmuseums zuvor für 5.000 Euro gekauft und ebenfalls der Stadt geschenkt. Zach, der durch etliche Spenden viele soziale Projekte anschob oder auch erst möglich machte, entschloss sich während eines Krankenhausaufenthaltes zu diesem Schritt. So bleibt selbst im Moment der ei-

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Große Koalition in Obertshausen

Stadt und Maingau unterzeichnen Konzessionsvertrag OBERTSHAUSEN. Seit dem 1. April hat die Maingau Energie GmbH für die nächsten 20 Jahre die Stromkonzession in Obertshausen inne. Der ortsansässige Energieversorger, an dem die Stadt mit rund 15 Prozent beteiligt ist, betreibt bereits seit mehr als 100 Jahren das Gasnetz in Obertshausen sowie in den Nachbarstädten und ist zudem im bundesweiten Energiemarkt als Ökostrom- und Gaslieferant erfolgreich. Mit der Unterzeichnung des Vertrages gestattet die Stadt dem Unternehmen, Stromleitungen zu verlegen und zu betreiben. Das Stromnetz in Obertshausen besteht aus einer Mittelspannungs- und Niederspannungsebene mit jeweils eigenen Umspann- und Schaltanlagen zur Übernahme und Verteilung der elektrischen Energie. Insgesamt werden aktuell rund 60 Kilometer Mittelspannungsleitungen, zirka 194 Kilometer Niederspannungsleitungen, 67 Ortsnetzstationen und 10 kundeneigene Stationen betrieben. Darüber hinaus gibt es 4.379 Hausanschlüsse sowie 13.870 Zähler und Messeinrichtungen. Im Gegenzug erhält die Stadt Konzessionsabgaben. Diese betrugen im Jahre 2014 rund 656.400 Euro. Wichtig für die Stadt sei aber auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit, etwa bei der gegenseitigen Abstimmung von Baumaßnahmen, so Bürgermeister Roger Winter.

Energiespartipp der Woche

genen schweren Krankheit sein soziales Engagement ungebrochen. Bürgermeister Daniel Tybussek: „Hans-Günter Zach hat sich bereits über Jahrzehnte mit vielen großzügigen Spenden für das Gemeinwohl eingesetzt und ist nicht nur deshalb zurecht Träger der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Der wohlüberlegte Schritt, den ‚Lebensladen‘ nun in die verantwortungsvollen Hände der Stadt zu übergeben, und sein beispielhaftes Engagement suchen in der Region sicher seinesgleichen. Ich möchte ihm hierfür von ganzem Herzen danken.“

Der „Lebensladen“ vis-à-vis des Bahnhofs versorgt Bedürftige mit Nahrung, berät sie und versucht auch die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. „Natürlich wird der ‚Lebensladen‘ genauso weitergeführt wie bisher. Das entwickelte und etablierte Konzept stellt eine wichtige Hilfe für die Bedürftigen in unserer Stadt dar“, führt der Bürgermeister fort. Lebens- und Bedarfsmittel des täglichen Gebrauchs werden nach Vorlage eines Nachweises (Renten- oder ALG II-Bescheid) mittwochs in der Zeit von 16 bis 17 Uhr ausgeben. (mi)

Die Halle des Lebensladens hat Hans-Günter Zach an die Stadt Mühlheim überschrieben.

(Fotos: sm)

Künftig werden Mieter, die mindestens 20 Prozent über der entsprechenden Einkommensgrenze liegen, einen anteiligen Beitrag leisten müssen.“ Fragebogen in der Post Die Betroffenen werden in den nächsten Tagen Post mit einem Fragebogen erhalten, in dem sie ihre aktuellen Einkommensund Vermögensverhältnisse angeben sollen. Besonders wichtig ist die Beantwortung des Fragebogens auch dann, wenn sich an den Einkünften nichts geändert hat, denn die Nicht-Beantwortung führt automatisch zur Einstufung in die höchste Abgabenklasse, da die Stadt dann zur Erstellung eines Vermutungsbescheides gezwungen sein wird. „Die neue Gesetzeslage führt zu mehr sozialer Gerechtigkeit“, so Monat. „Mit den Einnahmen aus der Fehlbelegungsabgabe wird von der Stadt der dringend notwendige Bau zusätzlicher Sozialwohnungen finanziert oder der Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen erhalten. Die Einnahmen kommen somit direkt den bedürftigen Bürgern zugute.“ (mi)

OBERTSHAUSEN. SPD und CDU unterzeichnen am Donnerstag (14.) eine Koalitionsvereinbarung für die kommenden fünf Jahre. Die Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten hat am vergangenen Montag mit großer Mehrheit dem Entwurf der Vereinbarung zugestimmt, berichtet Vorsitzender Helmut Hiepe. Demnach soll nach „Verhandlungen auf Augenhöhe“ die CDU (15 Sitze) mit Michael Möser den Ersten Stadtrat stellen, die SPD (8 Sitze) mit ihrer stellvertretenden Vorsitzenden Julia Koerlin die neue Stadtverordnetenvorsteherin. Einige Kernthemen der Genossen wie die Bürgerbefragung waren laut Hiepe nicht verhandelbar. Damit hofft man etwa beim Friedhof am Rembrücker Weg oder beim Rathaus eine Entscheidungsgrundlage zu erhalten. Soll ein neuer Verwaltungstempel zentral an der B 448 entstehen oder reicht ein Anbau an das vorhandene Gebäude in der Schubertstraße in Hausen, will die SPD von den Einwohnern wissen (mi)

Gerhardt bleibt Fraktionschef OBERTSHAUSEN. Dr. KlausUwe Gerhardt ist einstimmig als Fraktionsvorsitzender der Grünen wiedergewählt worden. Ebenso einstimmig wurden seine Stellvertreter Christel Wenzel-Saggel und Oliver Bode nominiert. Die gute Zusammenarbeit im Dreierbündnis mit SPD und „Bürgern für Obertshausen“ über die letzten eineinhalb Jahre wird nicht mehr fortgesetzt, heißt es im Fraktionsbericht. Gründe dafür seien die Positionierung der „Bürger“ in der Frage der Migrationsbewegung und die wenig verlässliche Zusammenarbeit mit deren Fraktionsvorsitzendem Rudolf Schulz. Eine Kooperation mit der CDU wurde zwar mehrheitlich befürwortet, aber von den Christdemokraten nicht angestrebt. Für die Grünen bedeute dies Oppositionsarbeit in der Wahlperiode 2016 bis 2021. (mi)


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