S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 16. April 2015
Eigenheim: Grüne geißeln das Zünden von „Nebelkerzen“ Seite 2
Nr. 16 A
Auflage: 23.580
Handball-Hit: Bundesligist gastiert bei der HSG Langen Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energie sparen Seite 10
Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region Seite 23
Beilagen heute:
Lesenswerte Hommage ans Alter Stadt präsentiert Porträt-Buch „Wir, das Leben & unsere Geschichten“ Von Harald Sapper LANGEN. „Altwerden ist nichts für Feiglinge“. Diese Erkenntnis hat Joachim „Blacky“ Fuchsberger nicht nur in ein gleichnamiges Buch umgemünzt, sondern auch mit vielen Senioren gemein. Zwar wollen die meisten Menschen alt werden, aber nur die wenigsten es dann auch sein. Denn Alter wird heutzutage zumeist mit Krankheit und Siechtum gleichgesetzt. Dass es aber auch ganz andere, zum Teil sehr schöne Aspekte des letzten Lebensabschnitts gibt, macht ein Buch deutlich, das die Stadt Langen aus Anlass des 20-jährigen Bestehens des Begegnungszentrums „Haltestelle“ veröffentlicht hat. In dem „Wir, das Leben & unsere Geschichten“ betitelten Druckerzeugnis haben nicht etwa lokale Prominente, sondern der Allgemeinheit weitgehend unbekannte Besucher und ehrenamtliche Helfer der „Haltestelle“ ihre jeweilige Lebensgeschichte veröffentlicht. Erstaunlich freimütig und stets spannend lassen Frauen und Männer im Alter zwischen 68 und 94 Jahren die Leser an Erlebnissen, Erfahrungen und Weisheiten teilhaben und zeichnen so das Bild einer „bewegten Generation“, wie der Untertitel der 55 Seiten umfassenden Publikation lautet. Die Idee zu diesem Werk hatten Martin Salomon, der Leiter der „Haltestelle“, und die gerade in den Ruhestand gegangene bisherige städtische Fachbereichsleiterin Marita Scheer-Schneider. „Wir wollten ganz bewusst die älteren Menschen selbst zu Wort kommen lassen, denn sie sind die Experten für ihre Belange und Wünsche“, betonte Scheer-Schneider bei der Vorstellung des Buches, dass genau dieser Ansatz auch bei der städtischen Altenarbeit verfolgt werde: „Die ist nicht von der Stange
und einzig und allein an Statistiken orientiert, sondern stellt stets die Menschen in den Mittelpunkt.“ Genau das ist auch bei „Wir, das Leben & unsere Geschichten“ der Fall – und es ist zwar nicht überraschend, aber doch faszinierend, wie unterschiedlich die Sichtweisen der Porträtierten auf das Alter sind und wie vielschichtig deren Leben war und ist. Rosie Serfas beispielsweise hat mit 66 Jahren noch einmal einen Neuanfang gewagt, als sie der Liebe wegen von Hildesheim nach Langen zu ihrem Partner zog. Hier be-
treut sie Angehörige von Demenzpatienten und kann dabei auf die mitunter sehr schmerzlichen Erfahrungen zurückgreifen, die sie mit ihrer eigenen Mutter machen musste. Schlimme Erlebnisse prägten hingegen vor allem die Jugend von Anneliese Haas, denn sie musste 1944 aus Schlesien fliehen. Was damals geschah, hat sich tief in ihr Gedächtnis eingegraben und bestimmt bis heute ihre Haltung gegenüber Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen. „Man muss nett zu Flüchtlingen sein“, betont Haas, die erst im reifen Alter von 57 Jahren den Führerschein gemacht hat und heute sagt: „Wer den Rollator erfunden hat, sollte einen Nobelpreis bekommen. Das ist ein kleines Auto für die Wohnung.“ Auf ein solches Gefährt sind ja viele Senioren angewiesen – an-
Sportlich aktiv auf einem Stuhl Gymnastik-Offerte der „Haltestelle“ LANGEN. Ältere Menschen, die Gesundheitstraining mit Spaß verbinden wollen, sind bei einem zehnteiligen Kurs des Begegnungszentrums „Haltestelle“ richtig, der ab dem 30. April immer donnerstags von 10 bis 11 Uhr im im Schüler- und Familienzentrum, Hans-KreilingAllee 15 a, über die Bühne geht. Dabei wird Yvonne Weber die Teilnehmer mit musikalisch unterlegten leichten gymnastischen Übungen in Schwung bringen, ist einer Pressemitteilung zu entnehmen. „Auf vergnügliche Art werden Schultern, Arme, Beine, der Rumpf und der Geist trainiert“, heißt es über das Programm, das im Sitzen absolviert wird und deshalb auch für Menschen geeignet ist, die nicht lange stehen können, gehbehindert sind oder eine einseitige Lähmung haben. Die Teilnahme kostet 30 Euro, Bezieher von Sozialleis-
tungen müssen nichts zahlen. Anmeldungen werden unter der Rufnummer (06103) 203922 oder per E-Mail (yweber@langen.de) entgegengenommen. (hs)
dere hat es noch schlimmer erwischt. Giovanni Ricci beispielsweise, den ein „märchenhaftes“ Schicksal aus einem armen italienischen Dorf nach Deutschland führte und der eigentlich den Lebensabend in seiner alten Heimat verbringen wollte. Doch dann machte ihm das Leben einen Strich durch die Rechnung, denn er wurde dialysepflichtig. Seither richtet sich Riccis Terminkalender nach dem Takt der Dialyse – und aus der Rückkehr nach Italien wird nichts mehr. Zerplatzter Traum Während der 69-Jährige den zerplatzten Traum mit Fassung trägt, artikuliert Leo Reuß die Unzufriedenheit mit seiner Situation klar und deutlich. „Ich habe keine Lust mehr“, erklärt der 84-Jährige, dessen Welt nach einem Schlaganfall kontinuierlich schrumpft und für den (und seine Frau) die Gesundheit mittlerweile ein „FullTime-Job“ ist. Ganz anders sieht’s bei Edith Hardenbicker aus. Die 86-Jährige hat nämlich einen Terminplan, von dem so mancher Teenager nur träumen kann: Montags Kegeln mit der WiiSpielekonsole, dienstags Karten
spielen, mittwochs Gymnastik, donnerstags Boule und freitags alle 14 Tage nochmals Kegeln – die rüstige Rentnerin ist ständig auf Trab. Die Schilderungen von Edith Hardenbicker, aber auch die Ausführungen aller anderen Porträtierten in dieser „Hommage an das Alter“ – so bezeichnet Bürgermeister Frieder Gebhardt das Buch – nehmen nicht nur seiner Meinung nach „beim Lesen gefangen“. Abgerundet wird das kleine, aber feine Buch, für das der Langener Journalist Michael Schmidt die Gespräche führte und das Gehörte in Textform brachte, durch Porträtzeichnungen aller Charakterisierten. Geschaffen hat diese Heinich Umbach anhand von aktuellen Fotos. Gestaltet wurde die Präsentation von der Hanauer Grafikdesignerin Louise Rombach, und weil alle Beteiligten von dem Projekt begeistert waren und zu Sonderkonditionen arbeiteten, liegen die Ausgaben bei unter 3 Euro pro Exemplar. Gleichwohl wird das in einer Auflage von rund 5.000 Stück erschienene „Wir, das Leben & unsere Geschichten“ kostenlos abgegeben. Erhältlich ist das Buch im Rathaus, bei der „Haltestelle“ und bei der Seniorenhilfe.
Reparatur-Café im „Waldhaus“ Neue Offerte der Egelsbacher „Naturfreunde“ EGELSBACH. Kaputte Gegenstände sind zum Wegwerfen oftmals viel zu schade. Aber weil entweder das Wissen fehlt, wie sie wieder instand gesetzt werden könnten, oder die Reparatur in einem Fachgeschäft zu teuer wäre, landen die ramponierten Utensilien häufig doch nur im Müll. Um dies zu verhindern, gibt es in vielen Kommunen mittlerweile sogenannte „Reparatur-Cafés“, in denen handwerklich versierte Zeitgenossen ihr Können unentgeltlich anbieten. Eine solche Offerte unterbreiten am Samstag (18.) erstmals auch die örtlichen „Naturfreunde“ in ihrem „Waldhaus“ genannten Domizil gegenüber des Flugplatzes. Hier besteht ab 14 Uhr die Möglichkeit, beschädigte elektrische Geräte, Fahrräder, kaputtes Spielzeug und weitere defekte Gegenstände
wieder in einen funktionstauglichen Zustand versetzen zu lassen. Darüber hinaus können bei der Premiere des „Reparatur-Cafés“ in Egelsbach auch derangierte Kleidungsstücke mitgebracht werden. Aus rechtlichen Gründen weisen die „Naturfreunde“ im Übrigen darauf hin, dass weder ein Anspruch auf Durchführung der gewünschten Reparatur noch Garantie oder Gewährleistung besteht. Die Reparaturen selbst werden kostenlos durchgeführt, Spenden sind jedoch willkommen. Etwaig benötigte Ersatzteile und/oder Materialien müssen gesondert bezahlt oder besorgt werden. Und noch ein Hinweis: Auch wer nichts auf Vordermann gebracht haben möchte, ist im „Waldhaus“ willkommen und kann dort unter anderem Kaffee und Kuchen genießen. (hs)
GELUNGENES GEMEINSCHAFTSPROJEKT: Zum Porträt-Buch „Wir, das Leben & unsere Geschichten“ haben viele Menschen ihr Scherflein beigetragen. Zu allererst natürlich die älteren Langener, die Michael Schmidt (Zweiter von rechts) bereitwillig aus ihrem Leben erzählt haben und von Willhelm Umbach (Zweiter von links) gezeichnet wurden. Luise Rombach (hintere Reihe, Fünfte von rechts) war für Layout und Gestaltung zuständig, während die langjährige städtische Fachbereichsleiterin Marita Scheer-Schneider (rechts neben Rombach) und „Haltestelle“-Boss Martin Salomon (hintere Reihe Fünfter von links) für Idee und Konzept verantwortlich zeichneten. (Foto: Stadt)
Besichtigung von Baugebieten Langener SPD lädt zu zwei Info-Touren ein LANGEN. Die Sterzbachstadt wächst derzeit wie kaum eine andere Kommune im Kreis Offenbach. Sowohl im Nordend als auch im Süden Langens befinden sich große Baugebiete, und auch in der ehemaligen „Housing Area“ im Stadtteil Neurott werden seit geraumer Zeit neue Wohngebäude hochgezogen. Die rege Bautätigkeit an allen Ecken un Enden der 37.000-Einwohner-Kommune nimmt die örtliche SPD-Fraktion, die laut ihrer Vorsitzenden Margrit Jansen „die entsprechenden Bebauungspläne mit auf den Weg gebracht und damit wesentlich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat“, zum Anlass, sich in den nächsten Wochen direkt vor Ort und unter fachkundiger Begleitung ein Bild über Sachstand, Entwicklung und Baufortschritt in den verschiedenen Gebieten zu machen. So steht am Samstag (18.) zunächst eine Besichtigung des Baugebiets Belzborn auf dem Programm. Treffpunkt hierfür ist um 10 Uhr am Domizil der Feuerwehr, Darmstädter Straße 66. Im Anschluss soll dann das Baugebiet an der Elisabeth-Selbert-Allee unter die Lupe genommen werden. Wer nur dort mit von der Partie sein will, sollte sich gegen 11 Uhr am
Parkplatz des dortigen ReweMarktes einfinden. Bei beiden Terminen werden von der Stadtverwaltung der zuständige Fachdienstleiter Carsten Weise und sein Mitarbeiter Simon Valerius zu den aktuellen Entwicklungen Rede und Antwort stehen. Eine weitere derartige InfoTour ist für Sonntag (26.) geplant. Dann wollen sich die Sozialdemokraten über die Fortschritte im westlichsten Zipfel Langens informieren. Treffpunkt hierfür ist um 11 Uhr an der Steubenstraße 168 b. Bei all diesen Terminen sind interessierte Bürger ebenso willkommen wie bei einer Exkursion nach Hanau, die allerdings erst am 18. Juli stattfinden wird. Nach Angaben von Margrit Jan-
UWFB wählt neuen Vorstand LANGEN. Die Jahreshauptversammlung der Unabhängigen Wählervereinigung (UWFB) findet am kommenden Freitag (17.) ab 20 Uhr im Restaurant „Valentina“ (Georg-SehringHalle), Berliner Allee 91, statt. Auf der Tagesordnung steht neben dem Bericht über das vergangene Jahr auch die Neuwahl des Vorstandes. Gäste sind willkommen. (hs)
sen gilt die Neugestaltung der dortigen Innenstadt als vorbildlich und könnte mit Blick auf das geplante Mega-Baugebiet zwischen der Langener Liebigstraße und der Hans-KreilingAllee als Vorbild dienen. (hs)
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