Ihre Immobilie – Unsere Herausforderung 06074 - 4810610 S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 20. April 2016
Nr. 16 D
Auflage: 20.850
Boxprojekt: Partner schafft Perspektiven
„Hoppetosse“: Waldkindergarten feiert zehn Jahre
Seite 2
Seite 3
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seiten 4
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
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Seite 9
Beilagen in Teilausgaben:
Messe Wächtersbach
Flüchtlingsarbeit mit Koordinator Öztas betont: „Müssen uns durchdachter und strukturierter aufstellen“ Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Ein Koordinator, der seinen Vollzeitjob im Heusenstammer Rathaus ausschließlich dem Thema „Betreuung der vor Ort lebenden Flüchtlinge“ widmet, soll mehr Ordnung und Struktur in dieses weite Feld mit der Aufschrift „sozialpolitische Herausforderung“ bringen. Das wünscht sich Bürgermeister Halil Öztas (SPD), der deshalb im Magistrat eine entsprechende Weichenstellung eingefädelt hat. Der Posten, der in Form einer Stabsstelle an das Bürgermeister-Büro angedockt werden soll, kann in Kürze ausgeschrieben und – nach dem Auswahlverfahren – besetzt werden. Ideal, was die zunächst auf zwei Jahre befristete Tätigkeit anbe-
langt, wäre es nach Öztas’ Ansicht, wenn dafür ein Mann oder eine Frau mit Erfahrung im Bereich „Sozialarbeit“ engagiert werden könnte. Dass die Abläufe klarer als bislang durchdacht, geregelt, kommuniziert und beaufsichtigt werden müssen, steht für den Verwaltungschef außer Frage. Seine Einschätzung: Der Kommune sei mit der Zuweisung von Menschen, die im Europa der (damals) offenen Grenzen nach Deutschland gelangt seien und nunmehr auf eine Bleibeperspektive als Flüchtlinge und Asylsuchende hofften, eine Mammutaufgabe übertragen worden. Seit Herbst 2015 habe man einen sehr starken Zustrom zu bewältigen. Über 200 Menschen, die vor Ort bis zum Abschluss ihrer Verfahren (und dann, im
Anerkennungsfall, womöglich darüber hinaus) zu beherbergen, in die hiesigen Gesellschaftsstrukturen einzuweisen und zu integrieren seien: Dieser Herausforderung stelle sich die Stadtverwaltung im Verbund mit einer Vielzahl von ehrenamtlich engagierten Helfern, erläuterte Öztas während einer Pressekonferenz im Rathaus. Er sei sehr froh, so sein Tenor, dass der Bürgereinsatz in dieser Not- und Ausnahmesituation so ausgeprägt und ausdauernd
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UNGEWÖHNLICHE PERSPEKTIVEN präsentieren die Mitglieder des Vhs-Fotokreises in Dietzenbach in ihrer traditionellen gemeinsamen Ausstellung. Diese wird am kommenden Samstag (23.) um 15 Uhr unter dem Dach der Heinrich-Mann-Schule, Etruskerstraße 2, eröffnet. Das Spektrum der Motive reicht von Impressionen aus Frankfurt (siehe Foto) bis hin zu Aufnahmen aus den Bereichen „Reisen“ und „Tierwelt“. Während der Vernissage zum Auftakt können sich die Besucher „in lockerer Atmosphäre“ mit den Fotografen über ihre Werke unterhalten und Einzelheiten über die Gestaltung oder Bearbeitung der Bilder erfahren. Nicht zuletzt werden die „Medaillenplätze“ des jüngsten Fotowettbewerbes (2015) gezeigt. Die Schau des Vhs-Fotokreises kann am Samstag von 14 bis 18 Uhr sowie am Sonntag (24.) von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Die wöchentlichen Treffen des Zirkels finden immer donnerstags ab 20 Uhr in den Räumen der Dietzenbacher Volkshochschule statt. Infos im Internet: www.fotokreis-dietzenbach.de. (jh/Foto: Anton Mößmer)
sei. Doch gleichwohl müsse die Koodination verbessert werden. „Es muss klare Absprachen geben. Außerdem sollten wir Prioritäten definieren. Wir als Stadtverwaltung wussten beispielsweise in den zurückliegenden Wochen und Monaten nicht, welche Flüchtlinge an Sprachkursen teilnehmen und welche nicht“, verdeutlichte Öztas sein Anliegen, für mehr Transparenz und Verbindlichkeit zu sorgen. „Außerdem, um ein weiteres Beispiel zu nennen, kann man meiner Meinung nach schon kritisch hinterfragen, ob erwachsene Flüchtlinge unbedingt einen Begleiter benötigen, wenn sie Impftermine beim Arzt zu erledigen haben. Es geht darum, die personellen Kapazitäten sinnvoller abzustimmen und zu bündeln“, erklärte der Bürgermeister. Der Koordinator, den man einstellen wolle, werde die Kontaktfäden ordnen und sich um einen fruchtbaren Dialog mit allen Beteiligten kümmern. Intensiv kooperieren werde die hauptamtlich tätige Kraft mit Klaus Dieter Rodewald. Dieser sei als zentraler Ansprechpartner aus dem Kreis der ehrenamtlich aktiven Bürger ausge-
deutet worden, wusste Öztas zu berichten. Seinen Angaben zufolge wird ein noch zu benennender Vermittler im Bereich „Sport/Vereine“ den Kreis der „Steuerleute“ ergänzen. Er halte diese spezielle Funktion für sehr wichtig, „denn Sport schafft Begegnungen und ist ein zentrales Element, wenn von Integration die Rede ist“, machte der Rathaus-s„Häuptling“ deutlich, als er die Personalpläne skizzierte. Und ja, gewiss: Die Kommune werde außerplanmäßig Geld ausgeben für den Koordinator und für die Finanzierung von Vhs-Deutschkursen, die alle Menschen aus den Heusenstammer Aufnahme-Einrichtungen besuchen sollten, also nicht nur die formell „anspruchsberechtigten Personen“ mit guter Bleibeperspektive. Doch dieses Geld halte er unter dem Aspekt der gesellschaftlichen Einbindung und des sozialen Klimas für sinnvoll und gut investiert, betonte Öztas. Sein Einwand: „Warum sollte jemand, der relativ lange auf den Abschluss seines Verfahrens wartet und danach in sein Herkunftsland zurückkehren muss, nicht in der Zwischenzeit hier Deutsch lernen? Er oder sie kann doch davon nur profitieren, sei es in persönlicher oder beruflicher Hinsicht.“ Es könne kein vernünftiger Ansatz sein, solche Menschen über ein oder zwei Jahr(e) tatenlos „zwischenzuparken“, sozial isoliert, abgehängt. Kurzum: Unausgeschöpft im Hinblick auf Talente und Fähigkeiten. Bestmöglich unterbringen und im lokalen Gemeinwesen verankern wolle die Stadtverwaltung die von den übergeordneten Behörden nach Heusenstamm geschickten Männer, Frauen, Jugendlichen und Kinder. „Mit unseren neu geplanten Stellen und Funktionen, die klar umrissene Aufgaben haben, erhoffen wir uns, eine effektive und nachhaltige Präventions- und Integrationsarbeit leisten zu können“, sagte Öztas und beendete damit seine Ausführungen unter der Überschrift „Stadt koordiniert die Flüchtlingshilfe neu“.
DAS THEATER SCHÖNE AUSSICHTEN erfreut das Publikum derzeit mit zwei Inszenierungen, die bis Mitte Mai an verschiedenen Tagen in den Räumen am Dietzenbacher Harmonieplatz besucht werden können. „Alles über Liebe“ lautet der Titel einer Komödie von Stephan Eckel. In der selbst verordneten Paartherapie mit Humor und Wortwitz spielen Gabriele Giersiepen, Katja Nau und Reiner Wagner (Foto.) Aufführungen sind für den 22., 23., 29. und 30. April sowie für den 7. und 13. Mai angekündigt, los geht es jeweils um 20 Uhr. Am Muttertag (8. Mai) ist eine Matinee mit Frühstück geplant. Am 24. und 28. April sowie am 11. und 20. Mai steht ein Drama über eine alte Männerfreundschaft auf dem Spielplan. „THESAfilm ... der Spielfilm mit Karl-Heinz Lehr und Reiner Wagner“ heißt jeweils ab 20 Uhr die Devise. Karten gibt es im Vorverkauf bei Schreibwaren Müller, Bahnhofstraße 22; Infos finden sich im Internet auf der Seite www.thesa.de. (jh/Foto: thesa)
Stadt unterstützt „2proAuto“ Gemeinsam statt einsam pendeln DIETZENBACH. Seit April ist die Stadt Mitglied der Initiative „2proAuto“ der flinc GmbH. Zu der im Dezember 2015 gestarteten Aktion zählen unter anderem die Städte Frankfurt, Dieburg, Kelsterbach und Babenhausen, aber auch das Mobilitätsportal Qixxit, die Deutsche Bahn, Opel und die Goethe-Uni Frankfurt. „Das Verkehrsbild in Deutschland ist von schlecht ausgelasteten Autos dominiert - im Durchschnitt sitzen in jedem Kfz nur 1,2 Personen. Vorhandene Netzwerke und Technologien ermöglichen bereits heute, diese Ressource „freier Sitzplatz“ sinnvoll zu nutzen und den herrschenden motorisierten Individualverkehr deutlich zu reduzieren“, meint die flinc GmbH. Ziel der Initiative „2proAuto“ ist es, für dieses Potenzial ein Bewusstsein zu schaffen und Unterstützer zu finden. „Gerade in einer Stadt wie unse-
rer gibt es aus unterschiedlichen Gründen viele sogenannte Einund Auspendler. Zwei wichtige Hauptgründe sind die guten Wohnbedingungen und die wirtschaftliche Strahlkraft in die Region. Da sind kreative Ansätze zur nachhaltigen, ökologischen und auch verbindenden Mobilität willkommen“, so Bürgermeister Jürgen Rogg. „Unsere Planung war, bis zum Sommer jede Woche einen neuen Partner aus der Region Rhein-Main zu begrüßen. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg, dieses Ziel zu erreichen“, resümiert Martin Patri, Koordinator der Initiative. flinc GmbH und Stadt werden im Rahmen der Partnerschaft in enger Abstimmung gemeinsam an den Zielen der Initiative arbeiten. Aktuell finden Interessierte neben Informationen bereits einen „Live-Fahrplan“ auf der Homepage der Stadt. Dieser zeigt die Aktivität von Mitfahrgelegenheiten in der Region an. So gab es für den vergangenen Montag vier Anfragen für Fahrten von der Kreisstadt nach Frankfurt und Aschaffenburg
und von Eschborn und Bad Vilbel nach Dietzenbach sowie fünf Mitfahrgelegenheiten nach Heusenstamm und Groß-Umstadt sowie von Rüsselsheim, Obertshausen, Darmstadt und Frankfurt nach Dietzenbach. „2proAuto“ wurde mit dem Ideenpreis Klimaschutz der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Die Jury schätzte dabei vor allem den innovativen NetzwerkCharakter und die großen Möglichkeiten für die Region. „Wir freuen uns, dass die Stadt Dietzenbach so schnell ihre Unterstützung zugesagt hat. Jeder von uns kennt jemanden, der täglich alleine mit dem Auto fährt. Mit dem Netzwerk aus Partnern, die in der Öffentlichkeit stark wahrgenommen werden, bietet sich die Chance, diese Autofahrer zu erreichen und dazu zu animieren, ihre freien Sitzplätze anzubieten“, so Martin Patri. „In diesem Ziel liegt enorm viel Potenzial für unsere Region und jeden, der dort lebt.“ Mehr Informationen gibt es auf www.2proauto.de und www. dietzenbach.de/mitfahren.(mi)
FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER
Setzen auf Mobilität: Bürgermeister Jürgen Rogg (links) und Martin Patri (Koordinator „2proAuto“ der Firma flinc GmbH). (Foto: Stadt)