S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Donnerstag, 30. April 2015
Rekordbeteiligung: Über 900 Starter beim WumboR-Lauf in Rödermark Seite 2
Nr. 18 E
Auflage: 26.790
Kickers: 95-jährige Fan-Seniorin gratuliert dem Team Seite 3
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Heute auf Seite 9:
Dietzenbach
Sonderthema: Reisen, Freizeit, Sport
Kulturtermine: Veranstaltungen in der Region
Zwei Verlosungen: Karten gewinnen mit der Dreieich-Zeitung
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Müll: Frust in roter Zone Kern und Rotter kündigen härteres Durchgreifen an RÖDERMARK. Früher war es eine Selbstverständlichkeit, seit 1978 wird die Sache sogar mit einer Straßenreinigungssatzung geregelt – doch: „Die Gass‘ wird nicht mehr so gekehrt wie früher“, haben Bürgermeister Roland Kern und der Erste Stadtrat Jörg Rotter festgestellt. Die beiden appellieren deshalb an Hauseigentümer und Mieter, „diese Pflicht ernst zu nehmen“. Wer sich verweigere und das Thema ignoriere, verhalte sich ordnungswidrig. Verstöße gegen die Satzung, so Kern und Rotter, könnten mit Geldbußen von bis zu 500 Euro geahndet werden. Weil gute Worte bislang nicht gefruchtet hätten, behalte es sich die Stadt auch vor, manche Gehwege und Straßen selbst zu reinigen und dies den Eigentümern in Rechnung zu stellen, drohten die führenden Köpfe des Rödermärker Magistrats kürzlich in einer Pressekonferenz. Unangenehm aufgefallen ist den Rathauschefs auch der Müll rund um die Plätze, wo Abfallbehälter und Container aufgestellt sind. Und dass manchen Hundebesitzern die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner schlichtweg egal sind, empfinden Kern und Rotter ebenfalls als dämlich und untragbar. Sozialverhalten: Note 6. Das treibt den Frustpegel in die rote
Zone. Entweder würden die Hundekotbeutel, für die es im Stadtgebiet sechs Spenderboxen gebe und die auch im Rathaus fast zum Nulltarif erhältlich seien, gar nicht erst benutzt. Oder gefüllte Beutel würden im Grünen entsorgt, wundern und ärgern sich die „Häuptlinge“ der kommunalen Administration. Offensive starten Kurzum: Das Thema „Sauberkeit in der Stadt“ brennt der Verwaltungsspitze unter den Nägeln. Kern und Rotter wollen
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deshalb eine Offensive starten. Zum einen setzen sie auf mehr Eigenverantwortung, zum anderen – so die unmissverständliche Ankündigung – werde man „die Augen, die uns geöffnet wurden, in Zukunft nicht mehr zudrücken“. Sprich: Verstöße gegen die Gefahrenabwehrverordnung mit ihren ins-
Rödermark-Putz erst im November Konflikte beim „Durchkämmen“ RÖDERMARK. „Nanu“, haben wohl viele Ortsansässige zwischen Bulau und Breidert in den zurückliegenden Wochen in sich hineingemurmelt: „Gab es in Rödermark nicht immer die große Putzaktion im Frühjahr? Und jetzt, 2015? Kein Reinemachen im Stadtgebiet? Sparkurs auch bei diesem wichtigen Thema, beim Durchkämmen der Gemarkung mit Bürgerhilfe?“ Wer Antworten auf all diese Fragen sucht(e), darf sich nunmehr von der kommunalen Verwaltung aufgeklärt fühlen. Nach Angaben des Ersten Stadtrats Jörg Rotter wird die Aktion „Sauberhaftes Rödermark“ in diesem Jahr erst am Samstag, 7. November, über die Bühne gehen. Die Antwort auf das „Warum?“ klingt ähnlich wie kürzlich in
Dietzenbach: Denn auch dort, in der Kreisstadt, wurde die Putz-Offensive vertagt. Begründung: Die Stadt ziehe damit die Konsequenz aus dem „permanenten Konfliktpotenzial mit dem Naturschutz“, das im Frühjahr mit Blick auf die Brut- und Setzzeit an der Tagesordnung gewesen sei. Der kollektive Müllsammel-Einsatz (auch) auf Grünflächen, die mit der Parole „Ruhe für die dort lebenden Wildtiere“ geschützt seien: Dieses Szenario sei nicht immer leicht zu handhaben gewesen. Deshalb, um derlei Reibungen in Zukunft zu umgehen, hat die Hessische Landesregierung ihre Kampagne für saubere Ortsbilder um ein halbes Jahr „nach hinten geschoben“... Und in dieses Raster fügen sich nun zahlreiche Städte in der hiesigen Region ein. (kö)
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gesamt 45 Tatbeständen – vom ausgespuckten Kaugummi und der weggeworfenen Kippe auf der Straße bis hin zur illegalen Müllablagerung – werden ab sofort konsequenter geahndet. Geldbußen bis zu 5.000 Euro sind möglich. Die Stadt wird in Sachen „mehr Sauberkeit“ auch selbst aktiv werden. So soll bei den Kommunalen Betrieben ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt werden. Dessen Aufgabe: Das Einsammeln von Müll – ausschließlich. Bislang steht für derlei Arbeiten lediglich ein KBR-Bediensteter zur Verfügung, „aber der packt das einfach nicht mehr“, räumt Rotter freimütig ein, dass der Sparflammenkurs beim Thema „Pflege des Ortsbildes“ einen allmählich untragbaren Zustand beschert hat. Den Tretminen auf Gehwegen und Grünanlagen will die Kommune mit einem deutlich erhöhten Angebot an Hundetütenspendern begegnen: Deren Zahl soll von den erwähnten 6 auf 30 steigen. Freilich: Es gibt in Rödermark neben all den Ärgernissen auch viele Menschen, denen die Sauberkeit im öffentlichen Raum ein Herzensanliegen ist. Ein Beispiel: Mit Rücksicht auf die Schutzbestimmungen für Tiere, die in der Setz- und Brutzeit im Frühjahr zu beachten sind, wurde das große Reinemachen in der Gemarkung in den Herbst verlegt (siehe Artikel „Rödermark-Putz erst im November“ in der heutigen Ausgabe). Daraufhin meldeten sich zahlreiche Bürger in den Rathäusern in Urberach und Ober-Roden. Bürger, die mit dem Einsammeln des „wilden“ Mülls nicht so lange warten möchten. Das Angebot der Stadt: Wer schon früher etwas in Sachen „Sauberkeit“ unternehmen möchte, hat nun die Möglichkeit, sich am 2. Mai an einer Sammelaktion in bebauten Vierteln (wo Tiere nicht gestört werden) zu beteiligen. Um das Ganze gut koordinieren zu können, wird um Anmeldung unter der Rufnummer (06074) 86670 gebeten. (kö)
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EIN WASSER-TRAMPOLIN für Leute, die hoch hinaus wollen und dabei einen „feuchten Abgang“ nicht scheuen: Diese und andere neue Attraktionen, was Spiel und Entspannung rund ums nasse Element betrifft, hat das Strandbad im Rodgauer Stadtteil Nieder-Roden zu bieten. Die Saison 2015 wurde am vergangenen Samstag eröffnet, doch leider versagte Petrus den fleißigen Organisatoren das herbeigesehnte Kaiserwetter. Nach einer Bilderbuch-Woche mit reichlich Sonnenschein waren wärmende Strahlen ausgerechnet beim Badeauftakt Mangelware, doch
„Es läuft wunderbar“ Asylbewerber in Rödermark: Kern zufrieden RÖDERMARK. Die Initiative „Wir sind Breidert“ hat den Reinerlös einer Kabarett-Veranstaltung, 200 Euro, an den Rödermärker Freundeskreis Flüchtlinge gespendet. Mit Hilfe des Geldes soll die ehrenamtliche Arbeit für Asylbewerber, die vor Ort eine vorübergehende Bleibe finden, gefördert werden. Die Scheckübergabe im Rathaus Ober-Roden wurde genutzt, um die aktuelle Situation rund um das Stichwort „Flüchtlinge in der Stadt“ zu skizzieren. Nach Angaben von Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) muss sich Rödermark im laufenden Jahr, analog zu anderen Kommunen im Kreis Offenbach, aufgrund der kürzlich nach oben korrigierten Prognosezahlen auf ein größeres Kontingent in Sachen „zugewiesene Asylbewerber“ einstellen. Sei zu Jahresbeginn noch von rund 120 Menschen, die 2015 in Rödermark unterzubringen seien, ausgegangen worden, so werde nunmehr mit zirka 170
„Asterix uff Hessisch“ Jürgen Leber liest im „Maximal“ RODGAU. Eine Lesung mit Jürgen Leber, dem Mundart-Autor, der „Asterix uff Hessisch“ zum Babbeln gebracht hat, lockt am Samstag (2.) ins Domizil der Kultur-Initiative „Maximal“, Eisenbahnstraße 13, nach Jügesheim. Dort wird Leber ab 20 Uhr die weltberühmten Figuren mit seinem Sprachwitz zum Leben erwecken. Die Lage ist ernst: „Der alde Babbsack Julius Cäsar will nämlisch des klaane gallische Kaff, des wo mir all so guud kenne,
die Mutigen ließen sich von den wenig erquicklichen Rahmenbedingungen nicht schrecken. Die Wassertemperatur war pünktlich zur Eröffnung mit Mühe und Not in den zweistelligen Grad-Celsius-Bereich geklettert: „Erfrischung pur“ für abgehärtete Zeitgenossen. Sei’s drum: Bis zum Saisonfinale am 13. September darf auf „Sonne satt“ gehofft werden. Geöffnet ist die von den Rodgau Monotones geadelte Freizeitlandschaft („St. Tropez am Baggersee“) täglich von 8 bis 20 Uhr. (kö/Foto: Jordan)
endgüldisch platt mache“, weiß der Asterix-(Neu-)Vertoner zu berichten. Wie die Geschichte ausgeht: Das erfahren Comicfreunde, die sich eine Eintrittskarte zum Vorverkaufspreis von zehn Euro im örtlichen Einzelhandel besorgen. Erhältlich sind die Tickets in zahlreichen Geschäften, beispielsweise in der „Bücherstube“ in Jügesheim und bei „Gartenstadt Bücher“ in Nieder-Roden. An der Abendkasse werden zwölf Euro pro Billett verlangt. (kö)
Ankömmlingen gerechnet, wusste Kern zu berichten. Sein Dank galt Brigitte Speidel-Frey, der Sprecherin des Freundeskreises, und all ihren Mitstreitern. Inzwischen engagiert sich ein 90 Köpfe zählender Helferkreis für die vor Ort lebenden Asylsuchenden, deren Gesamtzahl nach Lage der Dinge bis zum Jahresende auf rund 300 anwachsen wird. Professionelle Basis Ohne den Einsatz der Ehrenamtler, sei es in Form von vielfältigen Eingliederungshilfen in den hiesigen Alltag, Sprachunterricht oder Unterstützung, wenn Behördentermine anstünden, wäre die Thematik aus Sicht der Stadtverwaltung nicht zu bewältigen.
Gleichwohl, so Kern, bedürfe es einer professionellen Basis. Die sei auf der Sozialarbeiter-Schiene (organisiert vom Kreis Offenbach) durchaus vorhanden. Die Stadt werde aber in eigener Regie noch nachbessern und für Unterstützung sorgen: „Wir schreiben eine SozialarbeiterStelle aus. Gesucht wird jemand, der Arabisch und Farsi spricht. Wir als Kommune finanzieren das Ganze erstmal vor“, erläuterte der Bürgermeister. Für die Gesamtsumme, die sich nach der Addition diverser Ausgabeposten unter der Überschrift „Asylbewerber in Rödermark“ ergebe, müssten eines Tages übergeordnete Instanzen
(vornehmlich das Land Hessen) geradestehen. Die Stadt rechne jedenfalls mit Rückerstattungen, betonte Kern. Seinen Angaben zufolge wird derzeit fieberhaft nach zusätzlichen Wohnungen/Unterkünften gesucht, um den Zustrom in der zweiten Jahreshälfte kanalisieren zu können. In den vorhandenen Domizilen (CityHotel, Kreuzgasse, Mühlengrund, Odenwaldstraße) gebe es keine gravierenden Probleme. „Alle sind gut untergebracht. Es läuft wunderbar“, gab der Verwaltungschef zu Protokoll. Momentan stünden Syrien, Pakistan, Afghanistan und das Kosovo ganz oben auf der Liste mit der Aufschrift „Länder, aus denen viele Menschen fliehen“, berichtete Speidel-Frey während der Scheckübergabe für den Freundeskreis Flüchtlinge. (kö)