S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 30. April 2015
Umstrukturierung: WfB verfügt nun über hauptamtlichen Vorstand Seite 2
Nr. 18 H
Auflage: 13.030
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Kulturtermine: Veranstaltungen in der Region
Sonderthema: Reisen, Freizeit, Sport
Zwei Verlosungen: Karten gewinnen mit der Dreieich-Zeitung
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Neues Denkmal erinnert an politsch Verfolgte
Neue Fläche für Kita-Kids angelegt DHL-Mitarbeiter betätigen sich als „Gärtner“
Einweihung erfolgt am kommenden Sonntag MÖRFELDEN-WALLDORF. Fast auf den Tag genau 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhält die Doppelstadt ein ungewöhnliches Denkmal für die während der Zeit des Nazi-Terrors politisch Verfolgten aus Mörfelden. Die ses wird am Sonntag (3. Mai) ab 17 Uhr neben der evangelischen Kirche, Langgasse 29, am Standort des alten Mörfelder Rathauses installiert. Das Denkmal ist nach Angaben von Cornelia Rühlig „eine Art drehbare, sechsseitige LitfaßSäule, auf der in chronologischer Reihenfolge die Geschichte der politischen Verfolgung in Mörfelden erzählt wird“. Laut der Leiterin der städtischen Museen werden historische Erläuterungen mit Einzelbeispielen der Mörfelder Bevölkerung aus den Jahren 1933 bis 1945 verbunden. Rühlig zufolge sind die sechs Seiten des Denkmals „als eine Art Collage von Texten, Fotos und Dokumenten angelegt und jeweils einem bestimmten Thema gewidmet“. Diese lauten: „Mörfelden 1930-1933“, „1933“, „1934-1935“, „Die Familie“, „KZ und Krieg“ sowie „1945–1948“. Zusätzlich enthält das Denkmal für all dieje-
nigen einzelne Namenstafeln, die während der NS-Zeit in Haft waren. Auf diesen sind jedoch nicht „nur“ der Name plus Haftzeit sowie Geburts- und Sterbejahr angegeben, sondern es wird auch jeweils ein kleiner Aspekt aus der persönlichen MörVerfolgungsgeschichte der felder Bürger beschrieben. Bei der Einweihung wird Bürgermeister Heinz-Peter Becker mit von der Partie sein und Cornelia Rühlig gemeinsam mit Angehörigen der politisch verfolgten Menschen die Inhalte des Denkmals erläutern. Für die
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musikalische Umrahmung sorgt der einheimische „KultBarde“ Bodo Kolbe, darüber hinaus werden Ebbelwoi und Brezeln gereicht. (hs)
Kostenlose Vorsortiergefäße Stadt bietet Behälter für Biomüll an MÖRFELDEN-WALLDORF. Mit Beginn des Wonnemonats werden die Biotonnen wieder wöchentlich geleert. Um den Biomüll bereits im Haus oder der Wohnung von den restlichen Abfällen zu trennen, stellt die Stadt kostenlose Vorsortiergefäße für den Bio-Müll zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass wir diesen Service trotz der angespannten Haushaltslage auch in diesem Jahr wieder unseren Bürgern offerieren können,“ betont der Erste Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn. Seinen Angaben zufolge verfügt
die Kommune aber nur über einen begrenzten Bestand an besagten Vorsortiergefäßen, „weshalb das Angebot nur gilt, solange der Vorrat reicht“, weist Urhahn darauf hin, dass kein Anspruch auf ein solches Behältnis besteht. Zudem wird pro Haushalt nur ein Gefäß abgegeben. Erhältlich sind die Sortierhilfen bei der städtischen Abfallberatung, Zimmer 3.01, im Walldorfer Rathaus, weitere Infos gibt’s per E-Mail (Abfallberatung@moerfelden-walldorf.de) sowie unter der Rufnummer (06105) 938-333. (hs)
Ein Wochenende für Juniorretter Badesee Walldorf mutiert zum „Camp“ MÖRFELDEN-WALLDORF. Das Jugendrotkreuz Frankfurt richtet am dritten Juni-Wochenende (20./21.) zusammen mit der Wasserwacht Frankfurt, der Interessengemeinschaft Rettungsdienst Badesee Walldorf (IRBW) und dem Angelsportverein Walldorf am Badesee Walldorf ein „Junior-RetterCamp“ aus, das für Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 14 Jahren konzipiert ist. Dabei stehen neben den regulären Bestandteilen des JuniorretterAbzeichens – Ausdauerschwimmen, Tieftauchen, Abschleppen und Erste Hilfe – auch Knotenkunde, Angeln und Bootfahren auf dem Programm. Ein Lagerfeuer und eine „gruselige Nachtwanderung“ runden den Samstag ab. Die Teilnahme an diesem laut Ankündigung „erlebnisreichen Wochenende mit viel Spiel,
Spaß und Abenteuer“ kostet 30 Euro. Anmeldungen werden bis Mittwoch (20. Mai) via E-Mail (maria.steudel@drkfrankfurt.de) entgegengenommen. (hs)
Unerfüllter Kinderwunsch Offenbach (pm). Das Kinderwunschzentrum am Büsing Park in Offenbach, Herrnstraße 51, lädt alle Interessierten am Montag, 4. Mai 2015, um 19.30 Uhr zu einem kostenlosen Informationsabend mit dem Thema „unerfüllter Kinderwunsch“ ein. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Erfolgschancen werden vorgestellt, außerdem bei einem Rundgang die Behandlungsräume. Um Anmeldung wird zur besseren Planung gebeten – telefonisch unter 069-80907571 oder per E-Mail an dr-manolopoulos@offenbachkinderwunsch.de.
Beilagen heute:
„FRÜHLINGSTÜTEN“ überreichten vor Kurzem Rüdiger Schumacher und Eva-Maria Jacobs (von links) vom Lions-Club Mörfelden-Walldorf an die Nutzer der örtlichen „Speisekammer“. Diese Aktion hat bereits Tradition, denn seit mehreren Jahren spenden die Lions-Mitglieder derartige Überraschungspakete, die mit haltbaren Lebensmitteln befüllt sind, jeweils zu Weihnachten und Ostern an die nicht auf Rosen gebetteten Kunden der vom Sozialpsychiatrischen Verein Kreis Groß-Gerau (SPV) getragenen „Speisekammer“. Da die Tütenausgabe diesmal jedoch erst nach Ostern stattfand, wurden die Präsente kurzerhand in Frühlingstüten umgetauft. Daran störten sich jedoch weder die ehrenamtliche Helferin Ursula Oldenburg noch Besucher Vincenzo Albertani, und auch die übrigen Verantwortlichen und Nutzer der „Speisekammer“ zeigten sich sehr angetan vom Engagement des Lions-Clubs. Derzeit besitzen 185 Haushalte aus Mörfelden-Walldorf einen Nutzerausweis der „Speisekammer“, und somit können etwa 400 Menschen die kostenlosen Abgabe von Lebensmitteln und Kleidungsstücken in Anspruch nehmen. Anmeldungen für die im Mörfelder SPV-Zentrum, Langgasse 44, befindliche Einrichtung können dienstags von 10 bis 12 Uhr getätigt werden. Weitere Infos sind unter Telefon (06105) 27361-0 erhältlich. (hs/Foto: Creachcadec)
Große Waldbrand-Gefahr im Wonnemonat Schutzgemeinschaft bittet Bürger um besondere Achtsamkeit MÖRFELDEN-WALLDORF. Wegen des zuletzt so schönen und trockenen Frühlingswetters ist das Risiko von Waldbränden deutlich angestiegen. Darauf weist der Kreisverband GroßGerau der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in einer Pressemitteilung hin. Ohnehin sei der Mai einer der Monate, in denen die Waldbrand-Gefahr besonders groß ist, da dann die abgestorbene Bodenvegetation des Vorjahres leicht entflammbar ist. Rund zwei Drittel aller Waldbrände entfallen auf diese besonders kritische Zeit, warnen die Waldschützer. Gleichzeitig appelliert die SDW an alle Nutzer der „grünen Lungen“, sich umsichtig und verantwortungsvoll zu verhalten. So müsse das im Wald geltende absolute Rauchverbot eingehalten und zudem darauf geachtet werden, dass auch das Grillen oder Entzünden eines Feuers in einem Abstand von weniger als 100 Metern zum Wald gesetzlich verboten ist. Fahrzeuge sollten des Weiteren unbedingt auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden, da Pkw mit Katalysatoren Waldbrände verursachen kön-
nen, wenn sie auf trockenen Wald- und Wiesenwegen abgestellt werden. Der Grund: Ein Katalysator wird während der Fahrt sehr heiß und kann die Vegetation entzünden. Schließ-
lich erinnert die Schutzgemeinschaft daran, dass auch achtlos aus dem Auto oder dem Zug geworfene Zigarettenkippen „verheerende Folgen“ haben können. (hs)
MÖRFELDEN-WALLDORF. Normalerweise kümmern sich die Mitarbeiter des Logistikunternehmens DHL um die Zustellung von Paketen. Am Donnerstag voriger Woche jedoch griffen zwölf von ihnen zu Spaten und Hacke und betätigten sich auf dem Außengelände der städtischen Kita V als „Gartenarbeiter“. Ausgelöst wurde der „temporäre Berufswechsel“ durch den sogenannten „Freiwilligentag“. Diesen richtet die DHL seit fünf Jahren für gewöhnlich im September aus, doch auch zu anderen Zeiten werden dem ehrenamtlichen Engagegment für einen gemeinnützigen Zweck keine Steine in den Weg gelegt. Und so ergriff DHL-Mitarbeiterin Katja Bach, Mutter eines die Einrichtung an der Heidelberger Straße besuchenden Kindes, die Initiative und konnte einige ihrer in der Niederlassung des Paketdienstleisters am Hessenring tätige Kollegen zur Mitarbeit gewinnen. In der Kita V entfernten die fleißigen „DHLler“ auf einem etwa 50 Quadratmeter großen Areal, das jahrelang zur Wohnung der früheren Kita-Leiterin gehört hatte, rund 15 Sträucher und Hecken und bereiteten zudem eine halb so große Fläche für eine spätere Pflasterung vor. „Unser Außenbereich soll kindgerecht gestaltet werden“, freut sich die aktuelle Kita-Leiterin Susan Nestripke vor allem darüber, dass nun diverse Sträucher
„TEMPORÄRER BERUFSWECHSEL“: Zwölf Mitarbeiter der DHL-Niederlassung am Hessenring brachten das Außengelände der Kita V auf Vordermann. (Foto: p)
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mit Dornen entfernt wurden. „Die waren für spielende Kinder sehr störend“, so Nestripke, die mit dem Gedanken liebäugelt, dass später auf dem von der DHL-Crew auf Vordermann gebrachten Gelände Kleintiere wie etwa Kaninchen leben: „So könnten wir unseren Kindern einen direkten Bezug zur Tierwelt ermöglichen.“ Wie einer Pressemitteilung der Stadt weiter zu entnehmen ist, wurden die beim Arbeitseinsatz der DHL-Mitarbeiter verwendeten Geräte und Werkzeuge vom kommunalen Bauhof zur Verfügung gestellt. Ferner packten zwei Mitarbeiter aus dem Bereich Grünpflege mit an und halfen bei fachlichen Problemen. Die Container wiederum, in denen die Grünabfälle entsorgt wurden, konnten aus dem Budget der Kita finanziert werden. Mit dem jetzt über die Bühne gegangenen „Freiwilligentag“ wollen es die DHL-Mitarbeiter im Übrigen nicht bewenden lassen. Schon Mitte Mai wollen sie ihr gemeinnütziges Engagement fortsetzen und einen Raum in der Kita X am Grünewaldweg renovieren. Für die Beteiligung am „Freiwilligentag“ spricht laut DHL-Niederlassungsleiter Dominik Metzger, dass in seinem Unternehmen „soziale Verantwortung und gemeinnütziges Engagement groß geschrieben wird“. Vor diesem Hintergrund appelliere man auch immer wieder an die Beschäftigten, sich gerade für Kinder zu engagieren. „Denn sie sind unsere Zukunft“, betont Metzger. „Wir konnten uns bereits in der Vergangenheit davon überzeugen, dass dies nicht nur wohlklingende Worte sind, sondern mit praktischen Taten untermauert werden“, erinnert Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Heinz-Peter Becker daran, dass die DHL in Kooperation mit der Bertha-von-Suttner-Schule bereits Praktikumswochen organisierte, um den Schülern die Logistikbranche näherzubringen. Dieses vorbildliche Engagement dürfe gerne Schule machen, lautete denn auch das Fazit des Verwaltungsbosses der Doppelstadt. (hs)