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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 28. Mai 2015

Kita-Gebühren: Erneute Kritik des „bürgerlichen Lagers“ am Staffel-Modell Seite 2

Nr. 22 A

Auflage: 23.580

HSG Rodgau: Tiefstapler legten einen Höhenflug hin Seite 5

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Auto & Verkehr

Kulturkalender Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 8

Seite 13

PPP-Debakel: Jusos fordern Konsequenzen

Beilagen heute:

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Außenstelle in der Ortsmitte Gemeinde will mit externem Bürgerbüro Raumnot im Rathaus lindern Von Harald Sapper EGELSBACH. Der Kunde sollte eigentlich König sein. Im Rathaus der Tränkbachgemeinde hat dieses Credo zeitgemäßen Dienstleistungsservices indes wenig mit der Realität zu tun. Denn der 1968 eingeweihte Verwaltungsbau ist schlicht zu klein für die Erfordernisse einer Kommune mit mittlerweile mehr als 11.400 Einwohnern. Außerdem weist das hiesige Rathaus mit einer Öffnungszeit von 17,5 Stunden den zweitkleinsten diesbezüglichen Wert im gesamten Kreis Offenbach auf. Die Folge: Lange Wartezeiten, verärgerte Bürger, genervte Mitarbeiter. Doch dieses Dilemma könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Anfang kommenden Jahres soll nämlich in der Ortsmitte, genauer gesagt in einem Neubau an der Ernst-Ludwig-Straße 40-42, ein Bürgerbüro eröffnet werden. Der Bedarf an zusätzlichen kunden- und mitarbeiterfreundlichen Büros ist unstrittig. „Wir arbeiten räumlich schon lange an unserer Schmerzgrenze und sind nicht mehr zeitgemäß aufgestellt“, verweist Bürgermeister Jürgen Sieling darauf, dass pro Jahr im Rathaus zwischen 850 und 1.200 Anträge für neue Personalausweise sowie zwischen 500 und 800 Wohnsitz-Anmeldungen bearbeitet werden. Und weil die Antragsteller hierfür stets persönlich vorsprechen müssen, hocken an manchen Tagen mitunter 20 Kunden im engen, dunklen ErdgeschossSeitenflügel des Betonklotzes

an der Freiherr-vom-Stein-Straße aufeinander. Vor diesem Hintergrund, weil obendrein die Belange des Datenschutzes wegen der dünnen Wände nicht immer gewährleistet sind (Sieling: „Jeder kann hören, was nebenan gesprochen wird“) und das Rathaus zu allem Überfluss auch nur am äußersten Rand der Ortsmitte liegt, soll nun ein Bürgerbüro in zentraler Lage entstehen. Nach den vom Gemeindevorstand bereits abgesegneten Plänen soll dieses in dem neuen Wohn- und Geschäftshaus neben der „Egels-

bach-Apotheke“ und gegenüber dem „Nahkauf“, in das auch die Volksbank Dreieich einziehen wird, angesiedelt werden und auf 220 Quadratmetern moderne Arbeitsplätze für sieben Mitarbeiter der Verwaltung bieten. „Alles, was schnell und ohne großen Beratungsbedarf geklärt werden kann, könnte künftig dort erledigt werden“, so Sieling. „Die barrierefreien Räume im Erdgeschoss würden über einen großzügigen Wartebereich verfügen und befänden sich in der Nähe aller handelsrelevanten Geschäfte“, könnte diese La-

ge nach Ansicht des RathausChefs Synergieeffekte mit sich bringen: „Wer im Bürgerbüro etwas zu erledigen hat, kann anschließend noch einkaufen gehen.“ Mit anderen Worten: Der örtliche Einzelhandel könnte von der Auslagerung der von den Bürgern am stärksten frequentierten Bereiche des Rathauses in die Ortsmitte ebenfalls profitieren. Doch diese Ortskern-Belebung wäre nur ein erfreulicher Nebeneffekt. In erster Linie geht’s den Verantwortlichen der Verwaltung darum, die Lage im 47 Jahre alten Verwaltungsbau zu entzerren und die Situation für Bürger und Mitarbeiter spürbar und nachhaltig zu verbessern. Dazu soll nicht zuletzt eine Ausweitung der Öffnungszeiten von den genannten 17,5 auf 26,5 Wochenstunden beitragen, wobei das Bürgerbüro laut dem Verwaltungsboss („Unser Ziel ist es, die Bürger in Zukunft schneller als bisher zu bedienen“) mindestens an zwei Nachmittagen und eventuell auch an dem einen oder anderen Samstag (und damit zeitgleich zum Wochenmarkt) seine Pforten öffnen könnte. 3.500 bis 4.500 Euro Miete Die Kosten für das Bürgerbüro, das die Gemeinde voll ausgestattet anmieten will, beziffert Sieling auf 3.500 bis 4.500 Euro im Monat. Zudem müsste eine Leitungsstelle eingerichtet und finanziert werden, wobei der künftige Chef des Bürgerbüros auch den lange verwaisten Posten des stellvertretenden Ordnungsamtsleiters bekleiden würde. „Das würde Kürzungen

Barfuß an Bad Orb entlang

Mittagstisch für Kids und Oldies

LANGEN. Nach Bad Orb führt am Donnerstag (11. Juni) der nächste Ausflug der Rad- und Wandergruppe des Begegnungszentrums „Haltestelle“, die dafür aber die Bahn nutzt. Vor Ort geht’s auf Deutschlands längsten Barfußpfad, der 30 Stationen auf 4,5 Kilometern umfasst. Auf selbigem kann laut Ankündigung „geschlichen, gewatet, balanciert und stolziert werden“. Empfohlen wird die Mitnahme eines Handtuchs. Nach der Barfußtour besteht die Möglichkeit eines Bummels durch die Altstadt und den malerischen Kurpark von Bad Orb. Darüber hinaus tue ein Gang durch die Saline Lungen und Bronchien gut, heißt es. Die Teilnahme kostet 11 Euro, für den Barfußpfad fallen weitere 2,50 Euro an. Treffpunkt ist um 8.50 Uhr am Langener Bahnhof, Anmeldungen werden bis Montag (8.) unter der Rufnummer (06103) 203-920 entgegengenommen. (hs)

LANGEN. Die Evangelische Kirchengemeinde deckt künftig im Langener Nordend – genauer gesagt im Gemeindezentrum des Petrusbezirks, Westendstraße 70 – immer dienstags ab 12.30 Uhr einen Mittagstisch für Kinder und Senioren. Das neue Angebot, das in Kooperation mit der städtischen Jugendarbeit und dem Begegnungszentrum „Haltestelle“ auf die Beine gestellt wird, erlebt am 2. Juni seine Premiere.

Jeans-Power Verkaufsoffener Sonntag 31. Mai 2015, 13-18 Uhr

Kirchengemeinde deckt im Nordend den Tisch

Drei-Gänge-Menü „Es wird stets frisch gekocht, und in der Regel erwartet die Besucher ein Drei-Gänge-Menü“, betont Pfarrerin Erdmuthe Jähnig-Diel, die innerhalb der Kirchengemeinde für den Mittagstisch verantwortlich zeichnet. Ihren Angaben zufolge werden Mädchen und Jungen „zu besonders günstigen Konditionen speisen können“ und Senioren auch nur mit 5 Euro zur Kasse gebeten. Um besser planen zu können, bittet Jähnig-Diel darum, dass sich am Mittagstisch interessierte Zeitgenossen in die im Gemeindezentrum aushängende Liste eintragen. Wenn das Ange-

bot gut angenommen wird, soll es auf einen zweiten Termin (donnerstags) ausgedehnt werden. Weitere Infos gibt’s unter Telefon (06103) 702578, hier können sich auch Menschen melden, die sich innerhalb des Mittagstisches ehrenamtlich engagieren wollen. (hs)

an anderen Stellen im Haushalt erforderlich machen“, gibt der Egelsbacher Verwaltungsboss zu. Doch alle übrigen in Erwägung gezogenen Varianten – angedacht waren sowohl ein Anbau ans Rathaus als auch eine Container-Lösung – würden den Etat Sieling zufolge noch stärker belasten. Die Entscheidung, ob die Gemeinde tatsächlich eine Außenstelle der Verwaltung in der Ortsmitte eröffnet, fällt in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung, die – wegen Fronleichnam – nicht am kommenden Donnerstag, sondern bereits am Dienstag (2. Juni) ab 20 Uhr im Rathaus über die Bühne geht.

MITTENDRIN STATT NUR AM RANDE DER ORTSMITTE liegt dieser Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Ernst-Ludwig-Straße 40-42, in dem nach dem Willen des Egelsbacher Gemeindevorstands das künftige Bürgerbüro angesiedelt werden sollte. (Foto: Jordan)

Langener Hotels sehr beliebt

„Auschwitz vor Gericht“

Übernachtungszahlen-Plus um gut 25 Prozent

33. „Langener Lesung“ mit Ronen Steinke

LANGEN. Die Sterzbachstadt steht bei Übernachtungsgästen hoch im Kurs. Die neun hiesigen Hotels, die insgesamt über 866 Betten verfügen, beherbergten nämlich im ersten Quartal 2015 deutlich mehr Reisende als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg von 16.146 auf 20.328 Gäste im ersten Vierteljahr entspricht einem dicken Plus von gut 25 Prozent. Mit insgesamt 38.825 Übernachtungen in den ersten vier Monaten 2015 nehme Langen im Kreis Offenbach den zweiten

LANGEN. Fritz Bauer war einer der wichtigsten Staatsanwälte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. So half er beispielsweise, den NS-Schreibtischtäter Adolf Eichmann vor Gericht zu bringen. Vor allem aber focht Bauer gegen große Widerstände den Frankfurter Auschwitz-Prozess durch – und zwang als Moralist mit hohem Anspruch und Jurist mit unbestechlichem Blick die Deutschen zur Beschäftigung mit dem Holocaust. Wer mehr über Leben und Wirken von Fritz Bauer erfahren will, sollte sich die nächste „Langener Lesung“ der Buchhandlung „litera“ und der Deutschen Flugsicherung nicht entgehen lassen. Denn bei deren 33. Auflage, die am Mittwoch (10. Juni) um 19.30 Uhr

im „Auditorium Maximum“ der DFS, Am DFS-Campus 4, beginnt, wird Ronen Steinke sein Buch „Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht“ vorstellen. Hierfür hat der Autor laut einer Ankündigung „neue Quellen erschlossen und sowohl mit juristischem Sachverstand als auch journalistischer Feder eine umfassende Biographie“ Bauers verfasst. Die Teilnahme an der Lesung mit Diskussion ist kostenlos möglich, doch müssen sich Interessierte bis Mittwoch (4.) per E-Mail (Bibliothek@dfs.de) anmelden. Noch ein wichtiger Hinweis: Teilnehmer müssen wegen eines neuen Sicherheitskonzeptes der DFS ihren Personalausweis mitbringen. Weitere Infos sind unter Telefon (06103) 25700 erhältlich. (hs)

Kirche für die Kleinen

Selbsthilfe nach Krebs

LANGEN. In der Stadtkirche steigt am Samstag (30.) ab 11 Uhr wieder die „Kirche für die Kleinen“, die für bis zu Sechsjährige und ihre Eltern gedacht ist. Die Singen, Basteln und Erzählen umfassende Offerte befasst sich mit dem Thema „David und Jonathan“. (hs)

EGELSBACH. Das nächste Treffen der Frauenselbsthilfe nach Krebs findet am Mittwoch (3. Juni) von 15 bis 17 Uhr im Bürgerhaus statt. Betroffene Männer sind hierbei ebenfalls willkommen, weitere Infos unter der Rufnummer (0177) 8154620 erhältlich. (hs)

Platz hinter Neu-Isenburg ein, ist einer Pressemitteilung der Stadt zu entnehmen. Die hiesige Hotellerie erlebe gerade einen enormen Aufschwung, freut sich Bürgermeister Frieder Gebhardt und führt dies vor allem auf die Nähe zu Frankfurt, zur Messe und zum Flughafen zurück. Wer seine Ziele schnell erreichen wolle, sei in Langen „mit seiner guten Lage im Rhein-Main-Gebiet und seinen hervorragenden Verkehrsanbindungen goldrichtig“, so Gebhardt. (hs)

U15-Mädels holen Hessenpokal TVL-Basketballerinnen zweimal klar besser LANGEN. Die U15-Mädchen der TVL-Basketballer haben sich bei dem vor Kurzem ausgetragenen Hessenpokal-Turnier den Titel geholt. Dabei hatte das Team von Trainerin Nelli Dietrich zweimal leichtes Spiel: In der ersten Partie deklassierten die Langener NachwuchsKorbjägerinnen, denen nahezu alles gelang, die TGS Seligenstadt mit 95:42. Noch schlechter erging es anschließend der TSG GießenWieseck. Weil die TVL-Mädchen nach Angaben ihrer Trainerin eine „super Teamleistung

zeigten und auch kämpferisch alles gaben“, hatte der Gegner nicht den Hauch einer Chance, und die Dietrich-Schützlinge sicherten sich durch einen 96:28Kantersieg völlig verdient den Hessenpokal. An diesem Erfolg beteiligt waren Laura Kaluza, Julia Umstädter, Leyla Kurtoglu, Lena Neumann, Sheila Djozgic, Charlotte Wolf, Bianca Scheuermann, Miriam Lincoln und Marie Farr; ferner gehören Kim Forst, Lorena Möller-Palza und Annika Söder zur erfolgreichen Mannschaft. (hs)


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