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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Donnerstag, 28. Mai 2015

Nabu wird aktiv: Nistplätze für Störche in Rödermark geplant Seite 2

Nr. 22 E

Auflage: 26.790

Marktplatz Rodgau: Feierlaune in der Rodgau-Passage Seite 4

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Sonderthema I: Auto & Verkehr

Kulturkalender Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 12

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PPP-Debakel: Jusos fordern Konsequenzen

Sonderthema II: Rund um die Gesundheit

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Rehkitze: Gefahr im hohen Gras Initiative will Jungtiere vor Mähmaschinen schützen Von Melanie Pratsch RODGAU. Eine Gruppe von Tierschützern hat sich in Rodgau zur „Aktion Rehkitz“ zusammengetan. Ihr Ziel ist es, die im hohen Gras versteckten Jungtiere vor Mähmaschinen zu schützen. Jetzt werden Helfer gesucht, die die Wiesen vor den Mäharbeiten nach jungen Rehen absuchen. Wenn Landwirte mit ihren Mähmaschinen auf den Wiesen unterwegs sind, wird es für viele Tiere, die im hohen Gras Schutz suchen, gefährlich. Betroffen sind nicht nur brütende Fasane und junge Feldhasen, sondern auch Rehkitze. Denn in der Setzzeit verstecken die Ricken ihren Nachwuchs im hohen Gras vor natürlichen Räubern wie Füchsen, Greifvögeln und Schwarzwild. Nur drei bis vier Mal am Tag kommt die Mutter vorbei, um das Jungtier zu säugen. Und wenn die Landwirte mit den Mäharbeiten beginnen, werden die Kleinen oftmals zum Opfer der Maschinen. In Rodgau will eine neue Gruppe von Tierschützern den Agrar-Experten beim Schutz der Rehkinder zur Seite stehen. Die „Aktion Rehkitz“ wurde von Dr. Karl Giebel ins Leben gerufen. Sie sucht Helfer, die in Absprache mit den Landwirten am jeweiligen Abend vor den Mäharbeiten die Wiesen nach Rehkitzen absuchen. Das Problem der Jungtiere ist es, dass sie keinen angeborenen Fluchtinstinkt besitzen. Zu ihren Schutzmechanismen gehört ganz im Gegenteil die Strategie, bei der Annäherung natürlicher Feinde vollkommen still zu verharren – ein Verhalten, das auch als „Duckreflex“ bezeichnet wird. Wenn aber die Wiesen um sie

herum gemäht werden, wird den jungen Rehen dieser Instinkt zum Verhängnis: „Unglücklicherweise bleiben die Jungen auch bei einer näher rückenden Mähmaschine liegen“, erläutert Giebel und fügt hinzu: „Dadurch werden jährlich Tausende Rehkitze verletzt oder gar getötet.“ Um die Kitze vor diesem Schicksal zu bewahren, hat Giebel die Initiative „Aktion Rehkitz“ gegründet. „Es haben sich bereits ein Dutzend Personen aus Rodgau und Umgebung zusammengefunden, um die Tiere vor anstehenden Mäharbeiten

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zu suchen“, erklärt der Impulsgeber. Dabei wollen die Tierschützer in Zusammenarbeit mit den zuständigen Landwirten und Jagdpächtern die Wiesen am Abend vor den geplanten Mäharbeiten absuchen – natürlich ehrenamtlich, damit niemandem zusätzliche Kosten entstehen. Dann soll die Fundstelle markiert werden, damit der Landwirt sie beim Mähen umfahren kann. Dort, wo eine Suche zu Fuß nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird, sollen so genannte Vergrämungsmittel zum Einsatz kommen. Das heißt: Mit Hilfe von Flatterbändern, Luftballons oder anderen Dingen, die Geräusche verursachen, soll erreicht wer-

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den, dass die Ricke mit ihrem Kitz die Wiese verlässt, bevor diese gemäht wird. Die Gruppe hat bereits Kontakt zu Landwirten und Jagdpächtern aufgenommen, denn schließlich sind die Helfer von Informationen abhängig, wann und wo die nächste Wiese gemäht wird. Bei den Kooperationspartnern kommt die Idee gut an: „Wir sind dankbar für jede Hilfe, wenn es um den Schutz der Rehkitze geht“, sagt Jügesheims Ortslandwirt Stefan

Raab. Bei ihm und seinen Kollegen sei es zwar durchaus üblich, die Wiesen vor dem Mähen zu durchstreifen oder mit bunten Fähnchen und elektrischen Piepsern die Rehe zu verscheuchen. „Aber uns freut es, wenn man uns unterstützt, denn es geht einem schon nahe, wenn so ein junges Reh beim Mähen verletzt wird“, betont Raab. Auch Jügesheims Jagdpächter Heinz Löw nimmt die Hilfe gerne an, denn gerade in den kom-

Carl-Orff-Lauf: Hilfe für Nepal RODGAU. Sportliche Betätigung, verknüpft mit Spendenaktionen für wohltätige Zwecke: Diesem organisatorischen Strickmuster folgt alljährlich der Carl-Orff-Lauf an der gleichnamigen Grundschule in Rodgau. Bei der 12. Auflage, die kürzlich über die Bühne ging, freuten sich 531 Starter über eine erfolgreiche Teilnahme. Den Wanderpokal für die Klasse mit den meisten Zieleinläufern gewann die 3a. Das Ergebnis auf der karitativen Schiene: 6.000 Euro an Spenden kamen mit Hilfe von Sponsoren und einer Vielzahl ehrenamtlich engagierter Helfer zusammen. Der Löwenanteil (4.500 Euro) soll für das Schulprojekt „Spiele-Shuttle“ Verwendung finden. Die Restsumme, 1.500 Euro, wird für humanitäre Hilfe im Erdbebengebiet in Nepal zur Verfügung gestellt. Victoria März, eine ehemalige Schülerin der Carl-Orff-Schule, die vor Ort Katastrophenhilfe koordiniert und leistet, soll den sinnvollen Einsatz des Geldes gewährleisten. „Die Kinder werden per E-Mail Kontakt zu ihr aufnehmen. Sie freuen sich schon heute, Frau März nach ihrer Rückkehr aus Nepal in unserer Schule begrüßen zu dürfen“, betonte der sportliche Leiter des Carl-OrffLaufs, Klaus Wehrle. Sein Tenor: Es werde nicht pauschal, sondern ganz gezielt und mit persönlicher Rückkopplung Projekthilfe geleistet. (kö)

Bei herannahenden Mähmaschinen droht Gefahr: Ein Jungtier im vermeintlich gut abgeschirmten Versteck. (Foto: p) menden drei bis vier Wochen wird wieder so mancher Streifzug durch Rodgaus Wiesen anstehen. „Wir gehen am Abend vorher durch und versuchen die Kitze zu vertreiben“, erklärt Löw. Dass man bei einer solchen Suche tatsächlich ein Jungtier antreffe, sei allerdings eher selten der Fall. „Die verstecken sich so gut, da ist es sinnvoller, mit Fähnchen, Windrädern oder auch Hupgeräuschen die Tiere zu verjagen.“ 50 bis 80 Hektar Wiesenfläche, so schätzt Löw, gibt es in Rodgau zu beackern. Allerdings nicht jedes Feld zur gleichen Zeit, denn während die Milchbauern in diesen Tagen mit ihren Mähmaschinen unterwegs sind, brauchen die Pferdelandwirte für ihre Tiere stärkeres Gras und rücken erst in Kürze zum Mähen aus. „Jetzt haben die Rehe noch keine Jungen, aber so um Fronleichnam herum wird es gefährlich. Dann ducken sich die Kitze ins Gras und sind ernsthaft gefährdet“, unterstreicht Löw. Die „Aktion Rehkitz“ möchte mit den Landwirten und Jagdpächtern möglichst frühzeitig ins Gespräch kommen. Eine Kontaktaufnahme ist via E-Mail (aktion-rehkitz@gmx.de) möglich. Wer Interesse am Mitsuchen hat, kann sich mit Karl Giebel unter der Mailadresse kitzretter@gmx.de in Verbindung setzen.

Lohnende Kooperation für beide Seiten Rodgau nimmt jetzt auch Grünschnitt aus Dietzenbach an KREIS OFFENBACH. In der Kompostierungsanlage in Rodgau wird seit Mai auch der Grünschnitt aus Dietzenbach verwertet. Für die beiden Nachbarstädte ist die interkommunale Kooperation bares Geld wert. Die klamme Kreisstadt kann ihren Grünabfall billiger entsorgen, und die Stadtwerke Rodgau freuen sich über eine bessere Auslastung ihrer Anlage. Bislang lieferten die Stadtwerke Dietzenbach den Grünschnitt aus Gärten oder Parkanlagen bei einem privaten Entsorger in Neu-Isenburg ab. Der Wechsel bringt laut Christian Locke, Geschäftsführer der Stadtwerke Entsorgungs-Service GmbH (SES), eine jährliche Ersparnis von rund zwölf Prozent. „Interkommunale Zusammenarbeit“ „Unsere Kooperation ist ein weiterer Schritt in der interkommunalen Zusammenarbeit, hin zu mehr Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit innerhalb unserer Region“, betont Dietzenbachs Bürgermeister Jürgen Rogg. Dieter Lindauer, Betriebsleiter der Stadtwerke Rodgau, hebt die „gute Zusammenarbeit“ mit den Stadtwerken Dietzenbach hervor: „Wir tauschen uns zu

bestimmten Themen aus. So haben wir uns auch für den Auftrag beworben und den Zuschlag erhalten. Das freut uns natürlich.“ Die Stadtwerke Rodgau betreiben seit 2014 in der Blumenau in Dudenhofen die einzige Kompostierungsanlage im Kreis Offenbach. Zunächst durfte dort nur Grünabfall aus Rodgau verarbeitet werden. Diese Beschränkung ist seit Mai 2015 vom Regierungspräsidium

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Darmstadt aufgehoben worden. Rund 2.800 Tonnen Grünschnitt aus Dietzenbach sollen jährlich in Dudenhofen angeliefert und zu hochwertigem Kompost verarbeitet werden. Etwa 3.600 Tonnen fallen in Rodgau an. Von der größeren Menge profitieren auch die Rodgauer Bürger, die sich den Kompost nach wie vor kostenlos abholen dürfen. Bis zum 31. Oktober ist die Anlage montags und freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Informationen sind zu finden im Internet auf der Seite www.stadtwerke-rodgau.de. (uss)

„Frau Ella“ im Saalbau-Kino SPD-Frauen-Filmreihe wird fortgesetzt RODGAU. Die Filmreihe der Rodgauer SPD-Frauen wird am Dienstag, 2. Juni, mit der Komödie „Frau Ella“ fortgesetzt. Ab 19 Uhr flimmert der Streifen (in den Hauptrollen: Matthias Schweighöfer und Ruth-Maria Kubitschek) in den SaalbauLichtspielen in Jügesheim über die Leinwand. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich. Der rote Handlungsfaden: Der Berliner Taxifahrer Sascha (Schweighöfer) ist völlig über-

fordert, als ihm seine Freundin Lina mitteilt, dass sie schwanger ist. Er fabriziert einen Unfall, wird in ein Krankenhaus eingeliefert... Und trifft dort die 87jährige Ella (Kubitschek), die der Geschichte mit ihrer Altersweisheit einen unerwarteten Dreh gibt. Schließlich heißt es: „Im Cabrio nach Paris“, denn dort sollen die Dinge in einem neuen Licht betrachtet werden. Entscheidungen sind gefragt, Entscheidungen fürs Leben. (kö)


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