S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 28. Mai 2015
Kita-Streik: Notdienst bleibt weiter bestehen Seite 2
Nr. 22 H
Auflage: 13.030
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PPP-Debakel: Jusos fordern Konsequenzen
Sonderthema: Auto & Verkehr
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Kulturkalender Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 6
Beilagen heute:
Helfer in heiklen Situationen „Ehrenamtler“ für das Kooperationsprojekt „Familienpaten“ gesucht Von Harald Sapper MÖRFELDEN-WALLDORF. Wer Kinder kriegt, bekommt Sorgen gratis dazu. Mal gibt’s Ärger in der Schule, mal sind’s innerfamiliäre Konflikte, gesundheitliche Probleme oder schlicht die Irrungen und Wir rungen der Pubertät. Wenn dann auch noch die Unterstützung beziehungsweise Entlastung durch Großeltern, Familienangehörige oder Freunde fehlt oder man mit eigenen Schwierigkeiten (etwa im Beruf oder in der Partnerschaft) zu kämpfen hat, stehen Eltern nicht selten vor scheinbar unlösbaren Herausforderungen – und zwar unabhängig davon, ob sie ihre Kinder alleine oder gemeinsam erziehen. In solchen „vorübergehenden Belastungssituationen“, wie es im schönsten SozialpädagogenDeutsch heißt, können Betroffene im Kreis Groß-Gerau seit 2011 auf die Unterstützung durch sogenannte „Familienpaten“ bauen. Möglich macht’s das gleichnamige Kooperationsprojekt des Sozialpsychiatrischen Vereins Kreis Groß-Gerau (SPV) und des Diakonischen Werks Rüsselsheim/Groß-Gerau, das mittlerweile von insgesamt 27 Familien in Anspruch genommen wird. Diese erhalten einmal wöchentlich Besuch von „ihren“ jeweiligen Paten, bei denen es sich
Treffen des „Häkelbüddels“ MÖRFELDEN-WALLDORF. Der „Häkelbüddel-Club“ des Kreisverbands Groß-Gerau der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald trifft sich wieder am Montag (1. Juni) ab 19.30 Uhr im Vereinshaus Rudolfsruh (gegenüber dem Zeltplatz). Diese Handarbeitsgruppe, die nach der norddeutschen Bezeichnung für einen Beutel, in dem Nadel und Faden aufbewahrt werden, benannt wurde, ist offen für alle Interessierten. Weitere Infos gibt’s im Internet (www.sdw-gg.de). (hs)
nach Angaben von Anke Creachcadec um Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 71 Jahren handelt. „Diese schenken den Familien einen Teil ihrer Zeit und leihen ihnen ein offenes Ohr“, beschreibt die Diplom-Pädagogin in Diensten des SPV, worum es bei diesem erster Linie FaProjekt in geht: milien, Elternpaaren oder Alleinerziehenden mit Kindern, die sich von den Herausforderungen des Alltags überfordert fühlen, erfahrene Ansprechpartner zur Seite zu stellen, die Zeit haben, zuhören, Mut machen und in schwierigen Situa-
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tionen verlässliche Hilfe leisten. Und zwar nach Möglichkeit präventiv, also bevor die ganz große Krise eingetreten ist. Weil immer mehr Eltern – auch aus Mörfelden-Walldorf – eine derartige Unterstützung benötigen, werden aktuell weitere Familienpaten gesucht. Menschen, wie Frau G. aus Rüsselsheim, die seit fast zwei Jahren eine Familie mit zwei Töchtern im Kindergartenalter betreut. „Ich wollte eine Patin werden, um eine sinnvolle Abwechslung im Alltag zu erhalten und neue Kontakte knüpfen zu können“, erläutert Frau G. die Hintergründe ihres ehrenamtlichen Engagements. Unterstützung im Alltag Innerhalb des Projekts „Familienpaten“, das vom Kreis GroßGerau, der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ und dem Bundesfamilienministerium finanziell gefördert wird, werden laut Creachcadec „Familien in fordernden sozialen Lebeslagen
durch aufsuchende und konkrete Unterstützung in ihrem Alltag gestärkt“. Konkret kann sich eine solche Patenschaft vom Spielplatzbesuch, dem gemeinsamen Kochen mit der Familie bis hin zur Begleitung bei Behördengängen erstrecken. „Jede Patenschaft ist individu ell. Umfang, zeitlicher Einsatz und Aufgaben richten sich nach den Wünschen der Paten sowie der Familie“, erläutert die Pressesprecherin des Sozialpsychiatrischen Vereins. Die Paten werden von den Sozialpädagoginnen Brigitte Beuter (Diakonisches Werk) und Karoline Kress-Klausmann (SPV) durch Schulungen auf das Ehrenamt vorbereitet und während der Patenschaft begleitet. „Bei Problemen und Konflikten wird niemand alleingelassen“, versichert Creachcadec, die zugleich zugibt, dass die ehrenamtliche Unterstützung mitunter nicht ausreiche und die Patenschaft an ihre Grenzen gerate. Die Paten und Familien erhielten in diesem Fällen „zeitnah Unterstützung von den Projektkoordinatorinnen“. „Verrückt vor Freude“ Letztere und die ehrenamtlichen Kräfte treffen sich einmal monatlich zum Austausch über die jeweiligen Erlebnisse in den Familien. Dabei berichtete jüngst etwa Frau B. aus Mörfelden-Walldorf begeistert vom gemeinsamen Besuch in der Bücherei mit ihren Patenkindern: „Es war toll! Die Kinder waren fast verrückt vor Freude über die vielen Bücher!“ Freude sei überhaupt ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Familienpaten – und zwar auf beiden Seiten, so Creachcadec. Ihren Angaben zufolge beschreiben nämlich die Familienpaten ihre Tätigkeit als sehr sinnstiftend und befriedigend. „Sie schätzen, was sie geben können, und auch das, was sie zurückbekommen“. Eine langjährige Patin aus Riedstadt erklärt
dazu: „ Es ist schön zu sehen, wie eine Bindung zur Familie sich immer weiter festigt, und diese einem ans Herz wächst“. Eine andere Patin schwärmt von „der Freude an den strahlenden Augen meines Patenkindes“. Und eine dritte ist ebenfalls komplett begeistert: „Dieses Projekt hat mir vier wunderbare Menschen beschert und ist fester Bestandteil meines Lebens“. Sie und viele andere Familienpaten verlassen der SPVSprecherin zufolge ihren Einsatzort daher wöchentlich mit folgender Frage im Ohr: „Wann kommst Du wieder?“ Wer sich künftig im Projekt „Familienpaten“ ehrenamtlich engagieren und Familien in „fordernden Lebenssituationen“ (Creachcadec) mit Nachwuchs im Kindergarten- oder Grundschulalter unterstützen möchte, sollte mobil sein sowie Verlässlichkeit und Motivation mitbringen. Weitere Infos sind unter Telefon (06105) 27362-17, per E-Mail (karoline.kress-klausmann@spv-gg.de) und im Internet (www.spv-gg.de) erhältlich.
WENN SCHÜLER SICH HÄNGEN LASSEN, sehen dies ihre Eltern und Lehrer für gewöhnlich nicht so gern. Wahre Begeisterungsstürme riefen indes die oben abgebildete „Hängepartie“ und weitere akrobatische Darbietungen bei den erwachsenen Betrachtern hervor, die am Pfingstwochenende von den rund 225 Mädchen und Jungen der Walldorfer Waldenser-Schule bei drei ausverkauften Vorführungen im blau-gelben Sternenzelt auf dem dortigen Festplatz präsentiert wurden. Die Vorstellungen waren die Höhe- und Endpunkte der vorangegangenen Projektwoche dieser Grundschule zum Thema „Zirkus“. Dabei hatten die Erst- bis Viertklässler gemeinsam mit den Profis des „Circus Tausendtraum“ all jene Dinge einstudiert, mit denen Artisten, Jongleure, Clowns, Akrobaten, Zauberer und Fakire ihr Publikum in Bann ziehen. Darüber hinaus wurden Bücher zum Thema gelesen, Zirkuslieder einstudiert, und es wurde gebastelt. Doch der Kracher waren natürlich die Auftritte der Nachwuchs-Akrobaten und Mini-Artisten in der Manege, wo die talentierten Knirpse unter anderem als kugellaufende Schneemänner, Drahtseiltänzer oder Schatzsucher-Jongleure zu überzeugen wussten. Und so stand am Ende dieser ebenso aufregenden wie unvergesslichen Woche für alle Beteiligten eines zweifelsfrei fest: Das Zirkusprojekt war ein voller Erfolg, eine Bereicherung für den Schulalltag, und die gut ein dreiviertel Jahr währende Vorbereitungszeit sowie die Kosten haben sich definitiv gelohnt. (hs/Foto: Jordan)
Wirtshaussingen Filmabend zugunsten der Erdbebenopfer in Nepal Impressionen aus dem geheimnisvollen Ex-Königreich im Himalaya im „KuBa“ MÖRFELDEN-WALLDORF. Eine laut Ankündigung „alte Tradition aus manchen Landstrichen“ lassen die Verantwortlichen des Mörfelder „Kulturbahnhofs“, Bahnhofstraße 38, am Samstag (30.) ab 20 Uhr wieder aufleben: das Wirtshaussingen. Bei dessen Premiere im „KuBa“ werden Ralf Baitinger, Fred Kraus und Tobi Toal den Ton angeben und – nach Möglichkeit gemeinsam mit den Anwesenden – Wanderlieder, Country-Songs, Freiheitslieder, Pop, Irish Folk, alte Schlager sowie „gerne auch Spontanes auf Zuruf“ zum Besten geben. „Alle, die gern singen, sind eingeladen“, heißt es, die drei „Wirtshaussänger“ sorgen für Texte und musikalische Begleitung. Der Eintritt kostet 3 Euro. (hs)
MÖRFELDEN-WALLDORF. Das katastrophale Erdbeben vom 25. April in Nepal hat mehr als 8.000 Todesopfer gefordert. Zudem wurden unzählige Bewohner des kleinen, zwischen China und Indien gelegenen Himalaya-Staates verletzt oder verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Weil die Auswirkungen dieser furchtbaren Katastrophe von den Betroffenen ohne Hilfe aus dem Ausland kaum zu bewältigen sind, ruft der Kreisverband Groß-Gerau der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zur Unterstützung des ohnehin bettelarmen Landes auf. Konkret laden die Verantwortlichen der SDW zu einem Filmabend ein, der am Mittwoch (3. Juni) ab 19.30 Uhr im Bürger-
Filmgenuss im „Lichtblick“ Leinwand-Spektakel für Alt und Jung MÖRFELDEN-WALLDORF. Als ein „souveräner GroßstadtThriller über einen Jungspediteur im New York des Jahres 1981, dem ein Konkurrent mit allen Mitteln die Hölle heiß macht“, wird der Film „A Most Violent Year“ angekündigt, der am Donnerstag (28.) ab 20 Uhr im Walldorfer „Lichtblick“-Kino, Mörfelder Straße 20, gezeigt wird. Dort flimmert ferner von Freitag (29.) bis Montag (1. Juni) täglich ab 20 Uhr der Science-Fiction-Actionfilm „Aven-
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gers – Age of Ultron“ in 3D über die Leinwand. Gleiches gilt für den Computeranimationsfilm „Home – Ein smektakulärer Trip“, der am Wochenende (30./31.) sowie am Dienstag (2. Juni) und Mittwoch (3.) jeweils ab 17 Uhr zu sehen ist. Zudem wird am Samstag und Sonntag jeweils ab 14.30 Uhr die Komödie „Winnetous Sohn“ präsentiert. Last but not least läuft am Dienstag und Mittwoch jeweils ab 20 Uhr der Streifen „Every Thing Will Be Fine“ in 3D, dem Vernehmen nach ein „Drama um einen Schriftsteller, dessen Leben durch einen Autounfall aus den Fugen gerät“. Weitere Infos sind im Internet (www.kinotreff-lichtblick.de) erhältlich. (hs)
IMPOSANTE IMPRESSIONEN aus verschiedenen Städten in Nepal, darunter Sequenzen von Stupas, Steintempeln und Pagoden, beinhaltet der Film, den das Ehepaar Grammes auf Einladung des Kreisverbandes GroßGerau der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zeigt. (Foto: p)
treff des Bürgerhauses Mörfelden, Westendstraße 60, über die Bühne geht. Dabei werden Uta und Gerhard Grammes einen etwa einstündigen Film präsentieren, der die Höhepunkte einer Reise zeigt, die die beiden „Globetrotter“ aus Trebur im Jahr 2003 in das ehemalige Königreich geführt hatte. Laut einer Pressemitteilung der SDW wird Nepal darin „in all seiner Vielfalt, mit seinen herzlichen Menschen, seiner wunderbaren und einzigartigen Kultur und seinen herrlichen Landschaften gezeigt“. Der Film enthält unter anderem Impressionen aus der Hauptstadt Kathmandu, die mit hunderten von Stupas, Steintempeln und Pagoden das Herz und der kulturelle Mittelpunkt Nepals ist. Ferner hat das Ehepaar Grammes mit Patan und Bhaktapur zwei weitere Königsstädte besucht, die von der blühenden Kultur der Malla-Dynastie zeugen. Zudem heißt es in der erwähnten Pressemitteilung: „Weitere Highlights waren dem Vernehmen nach Swayambunath, eine Kultstätte der beiden wichtigsten Religionen des Landes (Hinduismus und Buddhismus), so-
wie Pashupatinath, das größte hinduistische Heiligtum in Nepal und Ziel vieler Pilger. Hier konnten die beiden Treburer einer eindrucksvollen Verbrennungszeremonie beiwohnen. Und in der antiken Stadt Bodnath östlich von Kathmandu, die wie ein Freilichtmuseum anmutet, besuchten sie die ältesten buddhistischen Heiligtümer.“ Der Eintritt zu diesem BenefizAbend ist frei, doch werden Spenden gesammelt, die dann laut SDW „über eine vertrauenswürdige Hilfsorganisation zu 100 Prozent den notleidenden Menschen in Nepal zugute kommen werden“. (hs)
Erdbeerfest der SKG-Turner MÖRFELDEN-WALLDORF. Die Turn-Abteilung der Sportund Kulturgemeinschaft (SKG) Walldorf richtet am Sonntag (31.) ab 14.30 Uhr auf dem Vereinsgelände hinter der SKGHalle, In der Trift, ihr traditionelles Erdbeerfest aus. Bei Regen findet selbiges im kleinen Vereinssaal statt. (hs)