S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 4. Juni 2015
Nr. 23 D
Am Sonntag (7.): Offene Läden und flotte Kisten in der Altstadt Seite 2
Auflage: 20.135
Minderheit erbost: Wohnungspolitik im stillen Kämmerlein Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen
Kulturkalender: Konzerte, Theater und Ausstellungen in der Region Seite 7
Seite 4
Zwei Thementage: Alte Tierrassen im Hessenpark Seite 8
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Bereit für sechs weitere Jahre Rogg schmunzelt über Kolmer-Werbung: Behauptung und Realität... DIETZENBACH. „Nanu, geht denn der amtierende Bürgermeister davon aus, dass seine Wiederwahl ganz ohne Werbung in eigener Sache gelingen wird?“ Das haben sich womöglich einige Dietzenbacher gefragt, als Herausforderer Dietmar Kolmer (CDU) bereits Anfang Mai damit begann, auf die Wahlkampf-Pauke zu hauen (Plakate, Pressekonferenz/die Dreieich-Zeitung berichtete). Jürgen Rogg hielt sich damals noch bedeckt, doch nun mischt er beim Buhlen um Sympathien und Stimmen kräftig mit. Selbstbewusst klingt seine Botschaft: Mit ihm als Bürgermeister sei die Kreisstadt in den zurückliegenden fünfeinhalb Jahren trotz der extrem angespannten Finanzlage nicht schlecht gefahren. Ungeachtet all der Einschränkungen, die die Kommune beim Thema „Investitionsmöglichkeiten“ zu verkraften habe, sei es gelungen, die Infrastruktur attraktiv zu halten. Mit neuen Einkaufsmärkten, neuen Siedlungsflächen, einer verbesserten medizinischen Versorgung vor Ort und mit An-
gebotserweiterungen beim Thema „Kinderbetreuung“ sei viel erreicht worden. „Kurshalten“ im „rauen Seegang“ Von herausragender Bedeutung, so Rogg, sei der Aspekt „Wirtschaftswachstum“: Mit
zahlreichen neuen Unternehmens-Ansiedlungen und einem Saldo von gut 2.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen, die seit seinem Amtsantritt Ende 2009 in Dietzenbach entstanden seien, stimme der Kurs. Eine starke ökonomische Entwicklung sei auch in den Folgejahren wichtig, denn damit (zentrales Stichwort: Gewerbesteuer-Einnahmen) würden die entscheiden-
13. Juni: Info-Tag zum Thema „Tagesmütter“ Werbung für Angebote in Heusenstamm HEUSENSTAMM. Wer Kinder hat, stellt sich irgendwann die Frage nach der passenden Form in Sachen „Betreuung“. Neben Krippe und Kindergarten stellen Tagesmütter für viele eine Alternative dar – frei nach dem Motto „Der Nachwuchs in guten Händen“. Am Samstag (13.) bietet das Heusenstammer Familienbüro einen Tag der offenen Tür an, bei dem Eltern die Möglichkeit haben, sich über die Einrichtung, deren Vermittlungsdienste und das Angebot der Tagesmütter vor Ort zu informieren. Von 10 bis 17 Uhr können sich Interessierte im Saal der Vereine, Rembrücker Straße 2-4, ein eigenes Bild machen und Gespräche mit Vertretern des Familienbüros und mit den Tagesmüttern führen. Die sogenannte „Kindertagespflege“ ist eine Betreuungsoption – und dabei ist sie nicht teurer als der Service in einer
Krippe oder im Kindergarten. Der Vorteil, den viele Eltern erkennen: Die Tagesmütter (beziehungsweise: -väter) betreuen die Kinder in kleinen Gruppen und sind somit feste Bezugspersonen. Sie können individuell und flexibel auf die Bedürfnisse der Youngster und auf die Wünsche der Eltern eingehen. Und: Weil sie geschult sind, fördern auch Tagesmütter und -väter mit ihrem pädagogischen Fachwissen die Kinder darin, die Welt spielerisch zu erfahren. Im Rahmen des Info-Tages wird unter anderem eine Wanderausstellung zu sehen sein. Sie trägt den Titel „Bildungsort Kindertagespflege: Von Anfang an familiär, verlässlich, professionell – Tagesmütter und Tagesväter gestalten Zukunft“. 15 unterschiedliche Plakate dokumentieren das vielfältige Angebot, das den Kindern familiennahe Strukturen bietet. (ms)
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den Weichen für die Zukunft gestellt. Um eine kompetente Führung der Stadtverwaltung und um die Aufgabe „Kurshalten“ im „rauen Seegang“, dem die Kommunalpolitik ausgesetzt sei, wolle er sich auch in Zukunft, in einer zweiten Amtszeit bis 2021, nach besten Kräften bemühen. Deshalb trete er zur Wahl am 28. Juni an und hoffe, dass sein Engagement von den Bürgern mehrheitlich mit Vertrauen und Zustimmung honoriert werde. So klangen Roggs Botschaften, als er in der vorigen Woche gemeinsam mit den führenden Köpfen seiner Unterstützer von der Wählergemeinschaft WIR/BfD vor die Presse trat, um zu signalisieren: „Seht her, jetzt zieht der Amtsinhaber in den Wahlkampf.“ Süffisant-gequältes Schmunzeln Auf die Strategie seines Kontrahenten angesprochen, der bekanntlich versucht, sich selbst als Macher in Szene zu setzen („Dietmar Kolmer packt’s an“) und den Verwaltungschef als Mann mit wenig Bürgernähe zu brandmarken, antwortete Rogg mit einem süffisant-gequälten Schmunzeln – frei nach dem Motto: Behauptung und Realität... Ja, das seien manchmal grundverschiedene Dinge. „Fragen Sie mal bei den Vereinen nach, wie oft ich da Kontakte pflege und das Gespräch suche. Und dann fragen Sie mal, wie es andere Leute damit halten.“ Mit diesem Tenor konterte Rogg (parteilos) die Attacke des CDU-Mannes. Der WIR/BfD-Fraktionsvorsitzende Harald Nalbach erinnerte an all das, was der Bürgermeister unter einen Hut zu bringen habe. Intern die Verwaltung am Laufen halten, die Kontaktfäden zur Wirtschaft und zur übergeordneten Politik mit Augenmaß ziehen, und schließlich („im Rahmen der zeitlichen Möglichkeiten, die bei dieser Aufgabenfülle noch bleiben“) eine gute Kommunikation mit der Bevölkerung gewährleisten... „Jürgen Rogg gelingt
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Von Jens Köhler
es, auf all diesen Ebenen präsent zu sein“, lobte Nalbach und gab unmissverständlich zu erkennen, dass er Kolmer eine ebenso starke Leistung nicht zutraut. Führungsstärke beim Spielen auf unterschiedlichen Klaviaturen: Die habe man eben – oder man behaupte lediglich, darüber zu verfügen. Auffällig: Auf der Rückseite der kleinen Wahlkampf-Broschüre, die Roggs Helfer an alle Haushalte im Stadtgebiet verteilen, präsentieren sich der Bürgermeister und der neue Erste Stadtrat Dieter Lang (SPD), der seit Montag dieser Woche im Amt ist, Seit’ an Seit’. Der dazugehörige Slogan: „Führungs-
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team bis 2021. Wir sind bereit! Sie entscheiden.“ So wirbt der 53-jährige Titelverteidiger um Zuspruch auf einem breit abgesteckten Wählerterrain von links-liberal bis bürgerlich-konservativ. Bemerkenswert: Mit der schwarz-grünen Riege von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) geht Rogg hart ins Gericht. Die Reform des Kommunalen Finanzausgleichs werde von den Verantwortlichen in Wiesbaden als Erfolgsgeschichte verkauft, ungeachtet der Tatsache, dass dem tatsächlichen Bedarf der Städte und Gemeinden sowie der Parole „Wer bestellt, der bezahlt“ nicht Rechnung getragen werde – nicht vor und nicht nach der nun absehbaren Reform. „Fatal, was Landesregierung mit uns macht“ Er werde nicht müde werden, darauf hinzuweisen und im Verbund mit seinen Kollegen, beispielsweise auf der Ebene des Hessischen Städtetages, dagegen zu demonstrieren. „Es ist fatal, was die Landesregierung mit uns macht“, schimpfte Rogg bei seinem Wahlkampf-Startschuss-Auftritt. Noch schärfer geißelte er die or-
Der Tag, an dem Jürgen Rogg das Berufsfeld wechselte und vom Unternehmensberater zum Dietzenbacher Bürgermeister avancierte: Im November 2009 wurde er als Nachfolger von Stephan Gieseler (CDU) vereidigt. Rechts: Stadtverordneten-Vorsteherin Kornelia Butterweck, die selbst auf das Amt an der Spitze der Stadtverwaltung spekuliert hatte, sich aber im Stichwahl-Duell mit einem Stimmenanteil von 32,9 Prozent klar gegen Rogg (67,1 Prozent) geschlagen geben musste. Nun peilt der gebürtige Würzburger, der seit 23 Jahren in Dietzenbach lebt, eine zweite Amtszeit bis 2021 an. Bei der Bürgermeister-Wahl am 28. Juni stellen sich Rogg und sein Herausforderer Dietmar Kolmer (CDU) dem Votum der Stimmberechtigten. (Foto: Archiv/mj) ganisatorischen Abläufe, die in Deutschland derzeit beim Thema „Unterbringung von Flüchtlingen“ an der Tagesordnung seien. Das unkoordinierte und „absurde Verfahren“, das den finanziell gebeutelten Kommunen Millionen-Investitionen abverlange („Jeder ackert irgendwie selbst vor sich hin“), spotte jeder Beschreibung.
ständigen auf der Landes- und Bundesebene in Zukunft noch sehr viel schärfer und intensiver diskutiert werden. In Roggs Briefkasten-Broschüre heißt es mit Blick auf die Pro-
blematik: „Flüchtlinge als Chance sehen – wie bereiten wir die Dietzenbacher Gesellschaft darauf vor? Die Flüchtlinge bei uns integrieren – das ist nur ein Teil der Herausforderung. Die Dietzenbacher dabei nicht vergessen und die Ängste der Dietzenbacher ernst nehmen – das ist die zweite und genauso wichtige Herausforderung.“
Schwierige Gemengelage Und es sei eben nicht ausreichend, so wie Kolmer dies gern tue, sich für die Personalstellen beim Thema „Flüchtlingsbetreuung“, die unter großem Druck geschaffen worden seien, auf die eigene Schulter zu klopfen. Die Frage, so Rogg, müsse vielmehr lauten: Wo, bitteschön, solle dieser Prozess noch hinführen? Wenn die nächste Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber errichtet werde... Und wenn es dann erneut Investitionsbedarf nicht nur in Sachen „Gebäude“, sondern auch bei flankierenden Maßnahmen gebe... Stichwort: Betreuung. Über diese schwierige Gemengelage, so die Forderung des Bürgermeisters, müsse mit den Zu-
Chor-Workshop für Frauen Bunte Mischung: Gospels, Pop und Swing DIETZENBACH. Während traditionelle Gesangvereine über Nachwuchsprobleme klagen, blüht in jungen Chören das gemeinsame Singen wieder auf. Dieser Entwicklung trägt ein Chor-Workshop für Frauen am letzten Juni-Wochenende im Saal der Dietzenbacher Christusgemeinde, Pfarrgasse 3, Rechnung. Für Anfängerinnen und Fortgeschrittene Stephanie Miceli, die in der Kreisstadt den Chor „Vocomotion“ leitet und auch mit anderen Ensembles bereits etliche Preise
gewonnen hat, wird den Teilnehmerinnen die moderne Chormusik – ob Gospels, Pop oder Swing – nahebringen. Der Workshop ist sowohl für Anfängerinnen als auch für Fortgeschrittene geeignet. Er beginnt am Samstag (27.) um 9.30 Uhr und am Sonntag (28.) um 14.30 Uhr. Zum krönenden Abschluss am Sonntag werden die Ergebnisse der Singstunden beim Chorkonzert „I’m in heaven“ in der Christuskirche präsentiert (Beginn: 18 Uhr). Die Teilnahmegebühr beträgt 45 Euro. Telefonische Anmeldung: (0177) 4885999. (uss)
Dietzenbach-Steinberg, Gallische Straße 4
Große Alete Kinder-Fotoaktion am 5. Juni und 6. Juni 2015