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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Donnerstag, 4. Juni 2015

Nr. 23 E

Rodgau-Meile: Ein voller Erfolg auf der rot-blauen Linie Seite 2

Auflage: 26.790

Kickers: Im Saisonfinale von Drücken erdrückt Seite 3

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Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen

Kulturkalender: Konzerte, Theater und Ausstellungen in der Region Seite 7

Seite 4

Zwei Thementage: Alte Tierrassen im Hessenpark

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Seite 8

Von Enten und Schubladen Nach zehn Jahren im Amt: Roland Kern über den Spagat des Lebens Von Jens Köhler RÖDERMARK. Zu Wochenbeginn, am Montag, hat Roland Kern ganz sicher auf den Kalender geschaut: 1. Juni... Ein Datum, das sich ins Gedächtnis eingebrannt hat. Jener Tag vor zehn Jahren, als er von seinem Haus an der Bahnhofstraße in Urberach zu einem Spaziergang aufgebrochen ist. Immer an der Rodau entlang, bis zum Rathaus in Ober-Roden. Es war weit mehr als nur ein gemütliches Schlendern. Es war der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt. Er, einst junger Wilder und Bürgerschreck im dörflich-kleinstädtischen Milieu (zumindest in der Wahrnehmung derjenigen, die auf „alte Werte“ pochten) und später scharfzüngiger, nicht selten aufbrausender Oppositionspolitiker im Stadtparlament, erlebte an eben jenem 1. Juni 2005 seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister der Stadt Rödermark. Kern geizt nicht mit ehrlichen Worten Ein Tag, der vieles verändert hat? Die Selbst-Einschätzung, das politische Denken, die Verortung in der Gesellschaft? Wie kann er ohne allzu große Blessuren gelingen, der Spagatschritt von den Idealen der Jugendzeit hin zum Establishment der älteren Semester? Wie lebt es sich als Aushängeschild einer Kommune mit einer Vielzahl von Zwängen und Konventionen, die der junge Kern einst belächelt und teilweise heftig kritisiert hat? In diese Richtung zielen einige meiner Fragen, als wir aus Anlass des „runden Geburtstages“ in der Funktion als Bürgermeister zum Interview im lauschigen Garten des Amtsinhabers zusammentreffen. Gut gekühlter Wein, Erdbeeren und Brotaufstrich stehen bereit, das Gespräch ohne Zeitdruck kann beginnen – und Kern geizt nicht mit ehrlichen Antworten. Nein, sie sei ihm nicht schwer gefallen, die Umstellung vom Wortführer der AL/Grünen-

Fraktion zum Bürgermeister. „Das Hineinwachsen in diese neue Rolle, die Identifikation mit der Stadt: Dieser Prozess ging schnell. Dabei hab’ ich meinen Heimatort aus teilweise neuen Perspektiven noch viel

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besser kennengelernt, tiefer eindringend in die Strukturen und in die Substanz. In das, was die Stadt letztendlich ausmacht: Ins Netzwerk der Menschen, die hier leben“, erläutert Kern. Hohe Wertschätzung für all die vielen Leute, die ehrenamtlich engagiert seien: Ja, dieser Aspekt spiele eine wichtige Rolle. Dieses Gefühl der Anerkennung für soziales Miteinander habe die Dekade, die seit der beruflichen Zäsur (einst Rechtsanwalt, dann Bürgermeister) nun schon vergangen sei, ganz maßgeblich geprägt. Nach seinem Sieg im StichwahlDuell gegen Alexander Sturm (CDU), der mit 5.400 Stimmen (51,2 Prozent) zu 5.133 Stimmen (48,8) das Prädikat „knappe Sache“ verdiente und seinerzeit von vielen Beobachtern als „Sensation in der schwarzen Hochburg Rödermark“ eingestuft wurde, hat Kern im Chefzimmer des Rathauses an der Dieburger Straße rasch erkannt: „Man kann als Bürgermeister schon eine Menge Dinge mitanstoßen und gestalten. Man kann bewegen, aber auch abwehren. Beide Komponenten bringt das Amt mit sich.“ „Anstoßen, bewegen“ Und so zählt der mittlerweile 67-Jährige, der als „Spätberufener“ im dritten DirektwahlAnlauf die Position als Taktgeber der Verwaltung zugesprochen bekam, eine Vielzahl von

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Projekten auf. Projekte der Rubrik „anstoßen, bewegen“: Das Rödermark-Festival 2007, die Eröffnung des SchillerHauses im Seewald-Viertel, die Renaturierung eines Rodau-Teilstücks, der Startschuss für die Kinderund Jugendfarm sowie die Skater-Anlage am Badehaus, die Schaffung neuer Angebote im Bereich „altengerechtes Wohnen“, die in Gang gesetzte Aufwertung des Bahnhofsumfeldes in Ober-Roden, das Integrationskonzept, den Leitbild-Prozess und „ein Ausmaß von Bürger-Aktivierung, das wir in dieser vielschichtigen und intensiven Form nie zuvor hatten“... Lang ist die Liste, deutlich länger als die Rubrik „Dinge abwehren“. Abgeblockt, im Verbund mit seinen Freunden im politischen Heimathafen und gestützt auf den Einfluss, den die AL im Koalitionsboot mit der CDU nehmen kann, hat Kern das Szenario zusätzlicher, großflächiger Gewerbe-Neubauzonen an der Peripherie der Stadt. Insofern ist er sich treu geblieben: Die Forderung „Schluss mit immer neuem Flächenfraß an den Rändern“, die er auf der Oppositionsbank lautstark zu Gehör brachte – sie konnte tatsächlich als eine Art „Philosophie“ der schwarz-grünen Allianz festgeschrieben

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werden. „Innen- vor Außenentwicklung“: So lautet das Credo. Dass unter dieser Prämisse sehr wohl Bewegung – auch mit neuen gewerblichen Ansiedlungen – möglich sei und dass keineswegs „Stillstand total“ bis in alle Ewigkeit herrschen müsse, wie es einige Kritiker beklagten:

Das unterstreicht Kern mit Blick auf die Brachen und Schandflecken an der Mainzer Straße und an der Kapellenstraße (ExDisco). Von wegen „lame duck“ Der extrem schwierige Prozess des Sondierens und Verhandelns sowie der angestrebten Neuordnung und Neubebauung habe zwar bislang noch keine sichtbaren Fortschritte gebracht. Doch was nicht sei, könne ja noch werden. „Bis zum Ende meiner Amtszeit in zwei Jahren werde ich alle Kräfte mobilisieren, um die Dinge voranzubringen. Das ist mein erklärtes Ziel, da soll und wird sich etwas tun“: So klingt der Ausblick auf 2017, jenes Jahr, das erneut einen Einschnitt im Leben des Roland Kern vorsieht. Ruhestand: Mehr Zeit und Muße an der Seite von Ehefrau Angelika, mehr Freiräume für Reisen... Das ist die Vision.

König und Königsmacher: Roland Kern (rechts), der seit zehn Jahren das Zepter der Rödermärker Stadtverwaltung schwingt, und sein AL-Parteifreund Eckhard von der Lühe. Dieser hatte als kommunalpolitischer Strippenzieher und Wahlkampf-Motor der Wählervereinigung maßgeblichen Anteil am Einschnitt in die Berufslaufbahn seines langjährigen Mitstreiters. 2005 avancierte Kern vom Rechtsanwalt zum Bürgermeister. Das Foto zeigt das Duo bei einer Nominierungs-Versammlung. Der Rathauschef verkündete seinerzeit: „Ja, ich stelle mich 2011 erneut dem Wählervotum und strebe eine zweite Amtszeit bis 2017 an.“ Das Vorhaben war bekanntlich von Erfolg gekrönt: Gegen vier Mitbewerber siegte Kern mit einem Stimmenanteil von 59,1 Prozent. (Foto: Archiv/mj) „Dieses Bewusstsein für die Endlichkeit des Berufslebens und der irdischen Existenz im Allgemeinen macht frei im Handeln“, betont das im Pensionärsalter angekommene Kind der Wirtschaftswunderjahre. Von wegen „lame duck“, lahme politische Ente: Nein, dieses Etikett hält Kern für ganz und gar unangebracht. Er schlägt noch einmal den Bogen zum Wandel, der jeder Bio-

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grafie innewohnt. Für ihn und für Kontrahenten von einst, die ihn manchmal mit scharfen Angriffen überzogen hätten (ein Strickmuster, das freilich auch in umgekehrter Richtung „funktionierte“), gelte doch zu guter Letzt folgende Lebensweisheit: „Jeder sollte die Chance haben, seine Schublade zu verlassen.“ Man dürfe Menschen nicht festmauern und sie für alle Tage

brandmarken. Jedem müsse sie zugestanden werden: Die Möglichkeit, neue Einsichten und Erkenntnisse zu gewinnen. Die Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Kern fragt: „Was wäre das Leben ohne Wandel, ohne Veränderung? Kein Leben.“ Spricht’s, gönnt sich einen letzten Schluck Wein – und nach dreieinhalb Stunden ist die Interviewzeit wie im Flug vergangen.

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