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Ihre Immobilie – Unsere Herausforderung 06074 - 4810610 S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 8. Juni 2016

Nr. 23 D

Schlagabtausch: Verkaufsoffene Sonntage im Fokus der Gerichte Seite 2

Auflage: 20.850

Gesamtauflage 218.420

D-Jugend-Turnier: Klassiker leidet unter Glassplitter-Eklat Seite 3

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 8

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Sonderthema: Motorwelt

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Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

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Rondell mit Ratte sorgt für Riss Kreisel-Umbau steht an – Kritiker zum Verfahren: „Eine Farce“ Von Jens Köhler DIETZENBACH. „Lange nichts mehr von diesem unsäglichen Ratten-Kreisel gehört“, denken sich dieser Tage vermutlich nicht wenige Dietzenbacher. „Wann wird es denn nun endlich Realität, das von einer Skulptur in Form der liebenswerten Comic-Figur ‚Ratte Ludwig’ gekrönte Rondell auf der Offenbacher Straße?“ So fragen andere Bewohner der Kreisstadt – und auch deren Zahl ist sicher stattlich. Das gespaltene Meinungsbild macht deutlich, was Sache ist: Der Streit um die Neugestaltung des sogenannten „Lego-Kreisels“, der im Februar dieses Jahres extrem hochgekocht war, nachdem die Bürgerinitiative (BI) „gegen den Ratten-Kreisel“ rund 700 Protest-Unterschriften gegen den von der Cartoonistin Uschi Heusel vorgelegten Gestaltungsentwurf gesammelt hatte (die Dreieich-Zeitung berichtete)... Eben dieser Streit ist keineswegs ausgestanden. Im Gegenteil: Scheinbar unversöhnlich stehen sich die Pround Kontra-Positionen gegenüber, wenn vom angedachten Erscheinungsbild des Kreisels die Rede ist und wenn die Frage „War/Ist das Verfahren in Ordnung?“ zur Sprache kommt. Von der öffentlichen Ebene hatte sich der Zwist in den zurückliegenden Wochen hinter die Kulissen verlagert. Doch nun werden die unterschiedlichen Sichtweisen wohl schon bald wieder mit voller Schärfe aufeinanderprallen, denn: Die Stadtverwaltung hat angekündigt, dass das Projekt seiner Verwirklichung entgegenstrebt. Folgender Zeitplan wurde veröffentlicht: • In der Woche ab dem 20. Juni sollen die Arbeiten auf dem Ver-

kehrs-Verteiler mit Hochdruck angepackt und innerhalb von acht Tagen zum Abschluss gebracht werden. Vorgesehen ist eine leicht modifizierte Form der Kreiselmitte, die die Autofahrer zu einer stärkeren Drosselung der Geschwindigkeit zwingen soll. Darüber hinaus wird dem provisorischen Charakter, der dem Rondell seit Jahren anhaftet, der Kampf angesagt. Ein Budget von maximal 30.000 Euro steht für diesen „technischen Teil“ der Arbeiten zur Verfügung. Die Stadt hat einen entsprechenden Auftrag an eine Baufirma vergeben.

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• Der „dekorative Part“ wird am Sonntag, 31. Juli, nachgereicht. Um 15 Uhr soll die „Ludwig“Skulptur auf der mit Steinen aufgeschütteten Kreiselmitte enthüllt werden. Sie werde „als Urheberin des Kreisels und Mutter der ‚Ratte Ludwig’ die versprochenen Urkunden für die zahlreichen Spender vor Ort ausstellen und signieren“, kündigt Heusel an. Sie hatte sich einst mit einer Anfrage bei der kommunalen Verwaltungsspitze als Impulsgeberin betätigt, frei nach dem Motto: „Ich könnte zum Nulltarif...“ Auf diesen Sachverhalt hat der Magistrat jetzt noch einmal ausdrücklich hingewiesen. „Wie von Beginn an vorgesehen, wird das Material des Kunstwerkes

ausschließlich durch Spenden finanziert, die Uschi Heusel akquiriert. Planungs- oder Kreativkosten seitens der Künstlerin fallen nicht an. Sie erhält kein Honorar für ihr Engagement“, unterstreicht die Verwaltungsspitze. Öffentlicher Info-Abend • Quasi „zwischendurch“, nach dem „technischen Teil“ und vor der finalen Zeremonie, wird es am Mittwoch, 29. Juni, einen öffentlichen Info-Abend geben. Der Bauausschuss des Stadtparlaments, der ab 19 Uhr eine Sitzung im Saal des Rathauses abhält, bietet das Podium für die Veranstaltung. In Heusels Beisein soll erläutert werden, wie alles – nach dem letzten planerischen Feinschliff – in Kürze aussehen wird. Doch just diese (späte) Gelegenheit zum Dialog mit der „Ludwig“-Erfinderin gleicht nach Ansicht vieler ProjektGegner, die ästhetische Vorbehalte und Einwände gegen das Verfahren geltend machen, einer Farce. Denn schließlich habe Bürgermeister Jürgen Rogg Ende Februar, als ihm die Liste mit den Protest-Unterschriften übergeben worden sei, eine „Bürger-Informationsveranstaltung im Laufe des März“ in Aussicht gestellt . Außerdem sei bei dieser Gelegenheit, vor Beginn einer Stadtparlamentssitzung, suggeriert worden, es werde eine offene Aussprache geben, verbunden mit der Option, auch alternative Vorschläge zur Kreiselgestaltung zur Sprache zu bringen.

MIT EINEM RAUSCHENDEN FEST, das vor großer Besucherkulisse neben Klangvielfalt auch eine OldtimerAuto-Show zu bieten hatte, ist am vergangenen Sonntag die 100. Veranstaltung der Reihe „Swing und mehr“ gebührend in Szene gesetzt worden. Im „ARTrium am Park“ im Dietzenbacher Gewerbegebiet gaben sich profilierte Größen des Genres ein Stelldichein. Auch eine All-Star-Band mit Sänger Peter Petrel (rechts) war mit von der Partie. Der mittlerweile 76-jährige Barde konnte unter Beweis stellen, dass er nicht nur in der Schlagerszene, die ihn einst bekannt machte („Ich fahr’ so gerne Rad“), sondern auch in der weiten Sphäre von Skiffle, Dixieland und Blues musikalisch beheimatet ist. Fazit: Manfred „Jessy“ Lehr und Monika Reichenbach, die „Swing und mehr“ seit knapp neun Jahren gemeinsam organisieren, haben das Jubiläum gut über die Bühne gebracht. Jetzt heißt es: „Blick voraus“, denn natürlich gibt es ein Leben nach der runden 100. Zum Vormerken: Am 3. Juli wird der Reigen fortgesetzt. Dann gastiert ab 12 Uhr das Doro-Ignatz-Swingtett im „ARTrium“. (kö/Foto: Jordan)

In der Tat: Der damalige CDUFraktionsvorsitzende Helmut Butterweck hatte Roggs Ankündigung mit den Worten „Alle Möglichkeiten sind offen“ begrüßt. Doch die Veranstaltung kam nicht zustande. Schnell hieß es: „Vor den Osterferien finden wir nun doch keinen Termin mehr.“ Es kam der April, es kam der Mai... Wochenlang herrschte Funkstille. Anfragen im Büro des Bürgermeisters, wann denn nun endlich die zugesagte Info-Runde über die Bühne gehen werde, blieben ohne konkrete Antwort. Deshalb urteilen die Kritiker nunmehr umso schärfer: Eine Bauausschuss-Sitzung, die als Feigenblatt nachgereicht werde, um längst beschlossene und auf den Weg gebrachte Dinge zu verkünden... Das sei von der viel beschworenen „Einbindung der Bürger“ übrig geblieben. Dieser Aspekt mache deutlich, auf welch abenteuerlichen Pfad sich die Rathaus-Oberen begeben hätten. Das stillschweigende Abnicken der von Heusel angeregten Marschroute – ohne offene Erörterung und

„Ratte Ludwig“ ganz in Grün, als Figur mit Silikon-Überzug, die als Vorlage für die Bronzeskulptur dient: In der Kunstgießerei Grundhöfer in Niedernberg in Unterfranken lässt Uschi Heusel die finalen Arbeitsschritte ihres Kreisel-Projekts erledigen. Am 31. Juli soll das Werk, das in Dietzenbach für geteilte Meinungen sorgt, offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. (Foto: p) ohne das nötige Maß an Transparenz – sei ein großer, bis heute uneingestandener Fehler gewesen. So wird geschimpft, vorerst hinter vorgehaltener Hand. Die BI hält sich offiziell bedeckt. „Wir haben uns einen Maulkorb ver-

Hilferuf: „Zustand rund um A3 ist unhaltbar“ Heusenstammer Magistrat schlägt Alarm HEUSENSTAMM. Die an der Autobahn Frankfurt-Würzburg (A3) gelegene Anschlussstelle Obertshausen/Heusenstamm sei ein Knotenpunkt-Nadelöhr, das immer wieder Staus heraufbeschwöre. Eine Entzerrung, sprich: Eine bauliche Umgestaltung sei dringend erforderlich. Diese altbekannte Forderung hat der Magistrat der Stadt Heusenstamm bekräftigt. In einer aktuellen Stellungnahme, die zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes für die Zeitspanne bis 2030 eingereicht wurde, drücken Bürgermeister Halil Öztas (SPD) und dessen Stadtratskollegen ihre Verwunderung aus. Warum das AusbauVorhaben für den Streckenabschnitt „Autobahnkreuz Offenbach bis Anschlussstelle Hanau“ nicht mehr als „vordringlicher Bedarf – Engpass“ eingestuft werde, sondern lediglich der Kategorie „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ zugeordnet werde, könne man nicht nachvollziehen. Denn schließlich, so die Argumentation der Heusenstammer Verwaltungsspitze, sei der unbefriedigende Ist-Zustand für jedermann ersichtlich. Der Rückstau der Fahrzeuge von der Autobahn-Anschlussstelle bis zur Schlossstadt sei ein im Berufsverkehr tagtäglich wiederkehrendes Szenario. Bald werde das DHL-Paketzentrum richtig brummen und auf Vollbetrieb hochgefahren. Zudem wolle die Nachbarstadt Obertshausen das Gewerbegebiet „Herbäcker“ mit weiteren Firmenansiedlungen in neue Dimensionen vorstoßen lassen. Doch wie, bitteschön, lasse sich

der damit einhergehende Verkehr kanalisieren, wenn schon jetzt häufig „Land unter“ auf und rund um die Autobahn zu vermelden sei? So klingt, salopp formuliert, der Tenor der Stellungnahme, de facto wie ein Hilferuf an die Adresse des Bundesverkehrsministeriums und die untergeordneten Instanzen. „Insgesamt ist es für die Stadt Heusenstamm nicht nachvollziehbar, warum der Ausbau eines Streckenabschnitts der A3, der mit einer täglichen durchschnittlichen Verkehrsstärke von rund 140.000 Fahrzeugen (Prognose für 2025: zirka 250.000 Fahrzeuge) zu den am meisten befahrenen Straßen in Deutschland zählt, weniger dringlich eingestuft wird als zum Beispiel der Streckenabschnitt der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof (Erweiterung auf sechs Fahrstreifen), obwohl hier eine deutlich geringere Verkehrsbelastung von täglich rund 70.000 Fahrzeugen vorliegt“, monieren Öztas und seine Magistratsrunde. Das Gremium appelliert deshalb (auch) an die Landesregierung in Wiesbaden, „ausreichende Planungskapazitäten zu schaffen und unverzüglich mit der Ausbauplanung zu beginnen“. Und noch eine Forderung wird nachgeschoben: Parallel zum Ausbau des Streckenabschnitts müssten Lärmschutzmaßnahmen für Heusenstamm und den Stadtteil Rembrücken entlang der Autobahn realisiert werden. (kö)

ordnet. Schließlich kommt es am 21. Juni vor dem Amtsgericht Frankfurt zur juristischen Auseinandersetzung mit Frau Heusel. Deshalb gibt es seitens unserer Initiative keine Stellungnahme, bis diese Sache ausgefochten ist“, betonte dieser Tage BI-Sprecher Hans-Willi Willems. In der Mainmetropole ist beim besagten Gerichtstermin der Vorwurf „Verstoß gegen das Urheberrecht“ zu beleuchten. Heusel wirft der BI vor, diese habe sich „auf Propaganda-Unterschriftsflyern“ unerlaubt ihrer Entwürfe bedient, um damit – Zitat – „in 1.000-facher Auflage gegen mich und das Projekt

anzugehen“. Fazit: Versöhnliche Töne sind weder aus dem einen noch aus dem anderen Lager zu vernehmen. An einem kleinen Stück öffentlicher Verkehrsfläche hat sich in Dietzenbach ein großer Disput entzündet. Ein tiefer Riss ist entstanden. Das fängt bei der Benennung des Zankapfels an. „Steinberg-Kreisel“ oder „Ludwig-Kreisel“ sagen die einen und freuen sich darauf, dass das Werk nun bald konkrete Formen annimmt. Vom „Ratten-Kreisel“ sprechen die anderen – und davon, dass sich eben diese Bezeichnung, nicht zum Vorteil für die Kreisstadt, im Volksmund einbürgern werde.

Wer will schlichten? Schiedsmann gesucht HEUSENSTAMM. Erwin Heberer, der Schiedsmann unter dem Dach der Heusenstammer Stadtverwaltung, scheidet aus dem Amt aus – und das bedeutet: Gesucht wird ein(e) Nachfolger(in) auf dem weiten Feld der Streitschlichtung. Jemand, der bei Zwistigkeiten, sei es unter Nachbarn oder bei „Kontrahenten“, die eher zufällig aneinander geraten, vermittelnd eingreift, Gespräche führt und so hilft, teure Auseinandersetzungen vor Gericht zu vermeiden: Eben solch eine Person im Alter zwischen 30 und 75 Jahren wird gesucht. Der Schieds-

mann oder die Schiedsfrau wird für die Dauer von fünf Jahren von den Stadtverordneten gewählt und im Anschluss durch das zuständige Amtsgericht bestätigt. Vorab werden die eingereichten Personalvorschläge gesichtet. Interessierte Männer und Frauen, die die soziale Aufgabe gerne übernehmen möchten, können sich bis zum 20. Juni 2016 schriftlich (inklusive Lebenslauf) beim Magistrat im Rathaus, Im Herrngarten 1, 63150 Heusenstamm, bewerben. Wer nähere Auskünfte erfragen möchte, wählt die Rufnummer (06104) 6070. (kö)

FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER


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