S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Mittwoch, 22. Juni 2016
Nr. 25 E
„Midde noi“: Markttag lockt in die Ober-Rodener Ortsmitte Seite 2
Auflage: 30.570
Gesamtauflage 218.420
Norbert Becker: Jugendarbeit in Rodgau unter neuer Leitung Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Seite 4
Seite 8
Seite 7
Beilagen heute:
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Resonanz nah am Nullpunkt
Integration: Info-Abend
Sorgenkind Seniorenbeirat – Kern: „Nicht abschaffen, aber reformieren“
RÖDERMARK. All jene Menschen, die auf den Migrationsrouten über Südeuropa in die Bundesrepublik gelangt sind und hierzulande eine Bleibeperspektive haben, erzeugen Handlungsbedarf auf dem weiten Feld der Integration. Dies gilt auch in der Stadt am Südrand des Kreises Offenbach, wo unter dem Motto „Willkommen in Rödermark“ ein umfangreiches Projekt entwickelt wurde. Nach Angaben der kommunalen Verwaltung fördert das Hessische Sozialministerium die Anstrengungen über einen Zeitraum von drei Jahren mit einem Zuschussbetrag von 48.000 Euro. Zahlreiche Institutionen, Vereine und ehrenamtlich engagierte Bürger sollen rund um das Stichwort „Eingliederungshilfen“ aktiviert und eingebunden werden. Was im Detail konzipiert wurde und in welcher Form Mitarbeit möglich ist: Darüber wird am kommenden Mittwoch (29.) im SchillerHaus in der Seewald-Siedlung, Schillerstraße 17, informiert. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. (kö)
Von Jens Köhler RÖDERMARK. Geht’s noch niedriger? Das Thema „Wahlbeteiligung“ treibt deutschlandweit schillernde Blüten. Begriffe wie „wachsendes Desinteresse“, „Politik-Verdrossenheit“ und „Rückzug ins private Schneckenhaus“ machen die Runde – auch in Rödermark, wo erschreckende Zahlen zu registrieren sind. Bei der Kommunalwahl im März dieses Jahres nutzten 47,3 Prozent der Stimmberechtigten die Möglichkeit, an der demokratischen Weichenstellung teilzunehmen. Bei der Ausländerbeiratswahl im November 2015 lag die Beteiligung bei 15,1 Prozent. Eine „Krönung“ in negativer Hinsicht bescherte die Wahl zum Rödermärker Seniorenbeirat Ende April, also vor rund zwei Monaten. Weniger als ein Prozent der rund 7.500 angesprochenen Frauen und Männer der Altersgruppe „ab 60 aufwärts“ bekundete Interesse an der personellen Zusammensetzung des Gremiums. „Wer an den Dingen seiner Gemeinde nicht Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger.“ Mit diesen Worten hat Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) den berühmten Perikles, Staatsmann und politischer Denker im antiken Griechenland, zitiert. Er tat dies nach der Kommunalwahl im Frühjahr, offenkundig frustriert angesichts der Tatsa-
che, dass über 50 Prozent derjenigen, die zur Stimmabgabe aufgerufen waren, mit Abwesenheit „glänzten“. Doch was, bitteschön, sagt der Verwaltungschef zu den nachfolgenden Zahlen? In Waldacker konnte die Kür eines Stadtteil-Vertreters gar nicht erst in Angriff genommen werden, weil dort niemand bereit war, für den Seniorenbeirat zu kandidieren. In Ober-Roden schritten 28 von 3.400 Stimmberechtigten zur Wahl, in Urberach waren es 30 von knapp 3.300. Geht’s
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noch unterirdischer? Was besagen solche Werte über die Legitimation der Gewählten? Macht es eigentlich noch Sinn, den älteren Menschen ein Lobby-Gremium anzubieten, das kaum jemanden hinter dem Ofen hervorlockt? Kern will die Dinge nicht schönreden. Er warnt aber zugleich davor, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Zu beachten sei, dass die Seniorenbei-
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ratswahl sehr locker und unformell – im Wesentlichen nur über Hinweise in den Zeitungen und auf der Internetseite der Stadt – angekündigt werde. Die Beteiligung sei noch nie sonderlich stark gewesen, doch der diesjährige Absturz auf neue Tiefst-Pegelstände gebe sicherlich Anlass, über Veränderungen nachzudenken, erklärte der Bürgermeister im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung. Eine Mischung aus Delegierten, die von Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen entsandt werden (Caritas, Arbeiterwohlfahrt, VdK etc.), und aus frei gewählten Senioren: Das ist der Beirat für die älteren Semester, den es in Rödermark seit 2008 gibt. Kern verweist auf eine signifikante Entwicklung, die in den zurückliegenden Jahren stattgefunden hat. Er gibt zu bedenken: „Es ist ja nicht so, dass es in unserer Stadt an Bürger-Engagement mangelt. Im Gegenteil, denn auf der Basis-Schiene hat sich in jüngster Zeit sehr viel getan. Wir haben den Leitbild-Prozess angestoßen, in den sich zahlreiche Menschen mit Ideen und aktiver Mitarbeit einbringen. Außerdem gibt es eine Reihe von Quartiersgruppen in den Stadtteilen, die sehr rührig sind. Auch die genossenschaftlich organisierte Seniorenhilfe macht vielfältige Angebote. Vermutlich hatten und haben viele Senioren deshalb den Eindruck, dass ihre Interessen überall dort und natürlich auch im Stadtparlament schon gut und ausreichend artikuliert werden“, versucht sich Kern einen Reim auf die kaum messbare Resonanz in Sachen „Seniorenbeirat“ zu machen. Dennoch: Das Gremium hält er grundsätzlich für sinnvoll und hilfreich. Es habe in den acht Jahren seiner Existenz schon viele gute Anregungen und Beiträge geliefert. Exemplarisch sei das Stichwort „barrierefreie Stadt“ zu nennen. „Eine Herausforderung, die uns erhalten bleibt, an der wir dranbleiben müssen“, betont
der führende Kopf der Stadtverwaltung. Ergo: Ein vielleicht personell etwas „eingedampfter“, aber gleichwohl mit reger Informationsarbeit stärker ins öffentliche Bewusstsein drängender Beirat... In diese Richtung gehen Kerns Gedanken, was die Zukunft anbelangt. Frei nach dem Motto: „Nicht abschaffen, aber reformieren.“ So bleibt abzuwarten, welche Duftmarken die 60-plus-Vertretung mit teilweise neuem Personal setzen will und kann. Mittlerweile hat der Beirat der Wahlperiode 2016 bis 2020 seine inhaltliche Arbeit aufgenommen. Bernd Koop (VdK) wurde zum Vorsitzenden gewählt. Als sein Stellvertreter fungiert Werner Rohmann, der ehemalige Hauptamtsleiter der Stadtverwaltung. Zur Erinnerung: Dem Wirken des seinerzeit taufrischen Seniorenbeirats (erste Wahlperiode: 2008 bis 2012) hatte der damalige Vorsitzende Heinz Weber seinen Stempel aufgedrückt. In den vergangenen vier Jahren, als die zweite Periode anstand, reichten sich Renate Naumann, Herbert Beschmann und (kommissarisch) Bernd Koop den Staffelstab von Hand zu Hand. Der häufige Wechsel mit Blick auf das Sprecheramt war nicht unbedingt förderlich für die Kontinuität und die Außendarstellung. Insofern ist die Parole „Wieder in ruhiges Fahrwasser kommen“ für den Seniorenbeirat durchaus als Richtschnur zu
Fungiert als führender Kopf des Rödermärker Seniorenbeirats in der Wahlperiode 2016 bis 2020: Bernd Koop fordert die ortsansässigen Frauen und Männer der Altersgruppe „ab 60 aufwärts“ auf, sich mit ihren Anliegen und Anregungen in die Arbeit des Gremiums einzubringen. Sein Hinweis: „Alle Sitzungen des Beirats sind öffentlich.“ Wer Kontakt aufnehmen möchte, erreicht Koop unter der Rufnummer (06074) 95252. (Foto: p)
betrachten. Freilich: Allzu ruhiges Dahindümpeln – das ist nun auch kein erstrebenswerter Zustand. Wer kaum wahrgenommen und von vielen Men-
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schen als entbehrlich eingestuft wird, muss zwangsläufig „klappern“, denn das gehört bekanntlich zum Handwerk. Hat das Gremium noch eine Existenzberechtigung? Die (nahe) Zukunft wird es weisen.
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