S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ü H L H E I M U N D O B E R T S H A U S E N • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 25. Juni 2015
Elternlotsinnen: Frauen in „wichtiger Brückenposition“ Seite 2
Nr. 26 F
Auflage: 21.350
Weiß und Blau: Trachten sind beim Pfarrfest willkommen Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Kulturkalender Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 7
Seite 4
Radwege-Plus: Grüne erfreut, ADFC sieht Tropfen auf heißem Stein Seite 10
Beilagen in Teilausgaben:
Jubel-Rufe für das Stadtjubiläum
„Vielzeitigkeit“ und Vibrations
Mühlheimer feiern in der Altstadt und begrüßen den Kaufmannszug aus Seligenstadt
Mit ihren Pferde-Fuhrwerken zogen die historisch bekleideten Männer, Frauen und Kinder des Seligenstädter Kaufmannszuges durch die Straßen von Mühlheim und wurden dort begeistert empfangen. Nur einen Tag zuvor war der Tross, der aus 40 Pferden, 19 Fuhrwerken und 150 Menschen besteht, von einer zweiwöchigen Reise zurückgekehrt, auf der er entlang der Handelswege des 18. Jahrhunderts insgesamt 340 Kilometer von Augsburg nach Seligenstadt zurückgelegt hatte. (Foto: Pratsch)
MÜHLHEIM. Die nächste „Unplugged-Session“, bei der sich junge und jung gebliebene Musiker auf der kleinen Bühne vor großem Publikum präsentieren, steigt am Freitag (26.) im Schanz. Klavier, Gitarren, Mikrophone und ein Mann, der für guten Sound sorgt, sind vorhanden. Wer möchte, kann sich unter Telefon (06108) 791247 oder per E-Mail an klotz@ schanz-online.de anmelden, aber auch Spontanmusiker sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Nächster Termin ist der 10. Juli. Ebenfalls zum Nulltarif erleben können die Gäste am Samstag (27.) Hannah Dox, eine Liedermacherin mit eigenen deutschen Texten aus Mannheim. Sie präsentiert ihr hochgelobtes Debütalbum „Vielzeitigkeit“ mit Liedern von der Alltäglichkeit der Gefühle, die unser aller Leben so bunt machen. „Eine wunderschöne Stimme und Texte ohne Kleister“, meint die Kulturhalle. Die Newcomer-Band „Chestnut Leaves“ sorgt am Donnerstag
beiliefen, Kostüme bewunderten, Pferde streichelten oder sich für drei „Euro-Taler“ eine Gedenkmünze sicherten. Dabei war es in den Gassen der Altstadt ein Leichtes, sich reichlich mit Speisen und Getränken zu versorgen. 14 Vereine hatten rund um die Pfarrgasse ihre Stände aufgebaut und für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot gesorgt, das zum Teil auch ganz auf das Stadtjubiläum abgestimmt war. Die Freiwillige Feuerwehr bot Mühlrädchen und Feuerrädchen vom Grill an, dazu gab’s Bier aus dem Jubiläumskrug. Beim Ski- und Freizeitverein standen Mühlheimer Jubiläumsnudeln auf der Speisekarte. Auch die Getränke fanden reißenden Absatz, wobei es bei den Concordia-Chören am Sonntagmittag hieß: „Kellerbier ausgetrunken“. Großer Andrang herrschte vor dem Sonderpostamt, das die Briefmarkenfreunde Mühlheim am Wachthäuschen eingerichtet hatten. Sie haben zur 1200Jahr-Feier zwei 62-Cent-Sonderbriefmarken – die eine mit
Im Sommer 2014 fing Jacky Bastek an, erste Konzerte zu spielen und ihre Musik online zu teilen, woraufhin sie schnell positive Rückmeldungen erhielt. Ihr Videobeitrag zum internationalen „Lowden Young Guitarist“Wettbewerb erreichte im vergangenen Jahr bereits nach einer Woche einhunderttausend Aufrufe. Mittlerweile hat sie in der Akustik-Gitarrenszene Fuß fassen und auch darüber hinaus weiteres Publikum ansprechen können. (Foto: ks)
Von Melanie Pratsch MÜHLHEIM. 1200 Jahre ist es her, dass „Untermulinheim“ anno 815 erstmalig in einer Schenkungsurkunde erwähnt wurde. Heute ist aus dem kleinen Dorf am Main eine lebendige Stadt geworden – das zeigte sich auch am vergangenen Wochenende, als die Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum mit dem Altstadtfest in den historischen Gassen und dem Sommerfest rund um die Bahnhofstraße in die nächste Runde gingen. Jubelrufe schallten durch Mühlheims Altstadt – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit einem dreifachen „Jubel!“ wurde der historische Kaufmannszug aus Seligenstadt begrüßt, der sich am Sonntag auf den Weg gemacht hatte, um den Mühlheimern zum Stadtjubiläum zu gratulieren. Nach 15,8 zurückgelegten Kilometern rollten die Pferdegespanne mitsamt Fußvolk in historischen Gewändern pünktlich um die Mittagszeit durch die Straßen, feierlich begrüßt von zahlreichen Mühlheimern, die sich zur Begrüßung auf den Bürgersteigen aufgestellt hatten. Und das sogar trockenen Fußes, denn nachdem der Samstag dem Jubiläumsfest reichlich Regen beschert hatte, lugte am Sonntag auch mal die Sonne hinter den dunklen Wolken hervor. Erst am Samstag war der historische Kaufmannszug von einer 340 Kilometer langen Reise
zwischen Augsburg und Seligenstadt zurückgekehrt. Erinnert wird damit an die Zeiten, als sich im Mittelalter Kaufleute auf dem Weg zur Frankfurter Messe mit ihren Pferdefuhrwerken zusammenschlossen, um sich den Schutz vor Räubern und Wegelagerern durch einen kaiserlichen „Geleitbrief“ erkaufen zu können. Als der Tross mit den historischen Fuhrwerken schließlich an der Mühlheimer Kirche St. Markus ankam, wurden die Reisenden in ihren Rokoko-Kostümen von einer begeisterten Menschenmenge lautstark empfangen. Mit dem besagten „Jubel!“ feierten die Mühlheimer und Seligenstädter das Jubiläum, das beide Städte am Main in diesem Jahr verbindet, sprich: die jeweilige 1200-JahrFeier. „Liebe Mulinheimer“, begrüßte der Vorsitzende des Seligenstädter Heimatbundes, Richard Biegel, die Bewohner der Mühlenstadt. „Wir sind froh und stolz, heute hierher gekommen zu sein, um mit Euch Euer Stadtjubiläum zu feiern.“ Mit einem nochmaligen „Jubel!“-Ruf schlossen sich die Mühlheimer der Freude ihrer Gäste an, und Bürgermeister Daniel Tybussek nahm eine historische Kaufmannszugmünze mit 2015er Prägung entgegen, die die Seligenstädter als Gastgeschenk mitgebracht hatten. Danach mischten sich die Nostalgie-Botschafter unter die Besucher des Altstadtfestes, die mit großem Interesse an den Fuhrwerken der Kaufleute vor-
Pfarrer Richter geht nach Peking Verabschiedung am kommenden Sonntag OBERTSHAUSEN. Nach über elf Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde zieht es Pfarrer Ralf Richter mit seiner Familie nach Peking, um dort die Stelle des Gemeindepfarrers der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache zu übernehmen. In Peking leben etwa 10.000 Deutsche, davon sind rund 30 Prozent evangelisch. Die deutsche Gemeinde ist eine Freiwilligkeitskirche mit rund 150 Mitgliedern, die ihre Arbeit aus eigenen Mitteln bestreitet. Pfarrer Ralf Richter und seine Familie werden am Sonntag (28.) ab 10 Uhr im Gottesdienst verabschiedet, im Anschluss steigt hinter dem Gemeindehaus ein Empfang. Viele Gruppen aus der Gemeinde gestalten
diesen Abschied mit, einige Ehrengäste werden Grußworte sprechen und die Arbeit von Pfarrer Richter würdigen. „So wird auch deutlich, dass sein Wechsel nach Peking in Obertshausen eine große Lücke hinterlässt“, schreibt Thomas Meyer-Haugwitz, der Vorsitzende des Kirchenvorstands. Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für die Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Hausen. Für den Übergang hat Pfarrerin Kornelia Kachunga die Vertretung übernommen, sie wird dabei unterstützt von den Ehrenamtlichen aus der Gemeinde, aber auch von den Pfarrerinnen und Pfarrern aus dem Dekanat Rodgau. (mi)
Experten suchen Biotope heim Pilotkartierung in Obertshausen OBERTSHAUSEN. Das Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz Hessen-Forst in Gießen teilt mit, dass zwischen Juli und Oktober im Umfeld von Obertshausen eine Pilotkartierung zur Hessischen Lebensraum- und Biotopkartierung (HLBK) stattfindet. Dazu ist es notwendig, dass die entsprechenden Biotopflächen von Experten aufgesucht und
die Arten- und Lebensraumausstattungen erfasst werden. Die beauftragten Bedienstete der Naturschutzbehörden dürfen laut Hessischem Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz die betreffenden Flächen im Außenbereich betreten. Sie sollen jedoch ihr Kommen rechtzeitig ankündigen und haben sich auf Verlangen auszuweisen. (mi)
dem Abthof, die andere mit der Brückenmühle als Motiv – drucken lassen. Dazu gab’s auch Sonderumschläge, passend zum Jubiläum. Und der Ansturm überraschte selbst die Briefmarkenfreunde: „Wir haben bereits 2.000 Briefmarken verkauft, das sind viel mehr, als wir erwartet haben“, erläuterte Vereinschef Christian Boecker, während er zusammen mit Schatzmeister Horst Kreis eine Liste erstellte, auf denen die Namen für Nachbestellungen notiert wurden. Viele Mühlheimer ließen sich ihre Umschläge und Karten auch gleich mit dem Sonderstempel abstempeln, den der Briefmarkenverein zum Jubiläum organisiert hatte. Während sich in den engen Gassen der Altstadt die Menschen drängten, konnte ein Spaziergang über das Sommerfest der Gewerbetreibenden etwas entspannter angegangen werden. Hier hatte die Gemeinschaft der Mühlheimer Fachgeschäfte ein attraktives Programm organisiert: Die Läden hatten ihre Türen geöffnet, in
Musik zum Nulltarif in der Kulturhalle Schanz (2. Juli) für soulig-melodische Rhythmen und selbst komponierte Songs voller Herzblut. „Dietesheimer Unnerort Vibrations“ sind am Freitag (3. Juli) zu spüren, wenn „Si:Bi:Dzi“ live und draußen gastieren. Acoustic Soul, Rock-Pop und Swing zum Mitjammen steuern Gerhard P., Stephan F., Dr. Jimbo Funk und Harry R. zu Pizza aus dem Holzofen und kühlen Drinks bei. Ebenfalls im Biergarten ist am Samstag (4. Juli) Jacky Bastek mit perkussiven Spieltechniken sowie Tap- und Slaptechniken zu hören. Die Fingerstyle-Gitarristin und Singer-Songwriterin kommt aus Eppstein. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, der Eintritt frei. Sommerweine stehen am Dienstag (7.) ab 20 Uhr zu Verkostung bereit, wenn Hobbysommelier Jörg Moll zur nächsten Ausgabe von „Dreiwein“ bittet. Tickets kosten an der Abendkasse 28 Euro. Eine verbindliche Anmeldung unter Telefon (06108) 791247 ist erforderlich. (mi)
der Marktstraße wurden Modenschauen angeboten, die Kinder konnten sich auf dem Brückenmühl-Parkplatz auf der Kinderkerb vergnügen, in der Dammstraße standen beim Autokaufhaus mehr als 100 Neuwagen zur Besichtigung be-
reit, und die Bahnhofstraße wurde mit Losbuden, Entenangeln und Schießbude zur Festmeile. Besonders viel Andrang herrschte an dem großen Baukran, an dessen Arm sich die ganz Mutigen in einer kleinen Gondel auf 70 Meter Höhe hinauffahren lassen konnten. „Die Festbesucher sind begeistert“, erklärte Doris Walter vom Gewerbeverein und fügte hinzu: „Denn von dort oben ist die Aussicht auf unser schönes Mühlheim am spektakulärsten.“