S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 2. Juli 2015
Nr. 27 D
Bio und Asterix: Awo plant „grüne Ferien“ für Kinder Seite 2
Auflage: 20.135
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 7
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen Seite 4
„Ironman“-EM: Duell der Weltmeister am Waldsee Seite 14
Beilagen heute:
SPORT KURZ
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Triumph für Rogg Bürgermeister mit 65,1 Prozent wiedergewählt Von Klaus Günter Schmidt DIETZENBACH. Der Herausforderer des Bürgermeisters hatte es eilig und betrat schon wenige Minuten nach Schließung der Wahllokale den noch spärlich besetzten Saal. Gutgelaunt begrüßte Dietmar Kolmer kurz nach 18 Uhr im Capitol des Bürgerhauses seine CDU-Parteifreunde und ging dann von Tisch zu Tisch, um jedem Anwesenden mit einem freundlichen „Guten Tag“ die Hand zu geben. Eine knappe halbe Stunde später saß er mit versteinerter Miene da und blickte ungläubig zu den beiden Videowänden, auf denen nach und nach die Ergebnisse aus den Wahllokalen angezeigt wurden.
hast gewonnen“, sagte Kolmer und gab ihm die Hand. Das war’s auch schon. Nach einem Wahlkampf, in dem sich Rogg wiederholt gegen Tiefschläge der CDU zur Wehr setzen musste, war beiden Kandidaten nicht nach Konversation zumute. Kolmer, der sich durchaus Chancen ausgerechnet hatte, fiel es schwer, die Niederlage zu akzeptieren, zumal sie auch noch unerwartet deutlich ausfiel. Nur 34,9 Prozent wollten den ehemaligen Ersten Stadtrat im Bürgermeisteramt sehen. Sogar ein „Ehrentreffer“ blieb ihm
Bereits nach Auszählung der Stimmen in wenigen Wahlbezirken zeichnete sich die Niederlage Kolmers ab. Zu diesem Zeitpunkt saß Amtsinhaber Jürgen Rogg nebenan im Rathaus noch in seinem Dienstzimmer und bereitete sich schon auf seinen großen Auftritt als strahlender Wahlsieger vor. Minutenlanger Beifall Um 18.50 Uhr, als fast alle Einzelergebnisse vorlagen, war es soweit. Beifall brandete auf, als Rogg in Begleitung seiner Lebensgefährtin an der Eingangstür zum Capitol auftauchte. Mit zufriedenem Lächeln schritt er durch den jetzt gutgefüllten Saal zu den Tischen, an denen ihn zahlreiche Unterstützer und seine Tochter erwarteten. Sie alle hatten sich erhoben und klatschten und jubelten dem alten und neuen Dietzenbacher Bürgermeister minutenlang zu. Rogg drückte jeden Einzelnen an sich. Seine 17-jährige Tochter Joana wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Sie war an ihrem Papa hochgesprungen und umklammerte ihn fest mit Armen und Beinen. Als der erste Ansturm der Gratulanten, darunter auch Landrat Oliver Quilling (CDU), abgeebbt war, ging der Verlierer auf den Sieger zu. „Okay Jürgen, Du
versagt: In keinem der zehn Urnen- und drei Briefwahlbezirke schaffte er es, den Amtsinhaber zu besiegen. Verstehen kann der 64-Jährige das nicht. „Gefühlt habe ich alles richtig gemacht“, sagte er am Wahlabend. Rogg, der am 1. November in seine zweite Amtszeit als Bürgermeister der Kreisstadt geht, zeigte sich über das klare Votum am wenigsten überrascht. „Vom Bauchgefühl her habe ich schon in den Tagen vorher mit 60 Prozent gerechnet. Dass es 65,1 geworden sind, ist umso schöner.“ Am vergangenen Sonntag musste der parteilose Rogg keine Sekunde zittern. „Als die Ergebnisse aus drei Wahlbezirken vorlagen, habe ich schon gewusst: Es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.“ Das Votum sei für ihn Bestätigung und Ansporn zugleich, betonte der 53 Jahre alte Rogg, der im Wahlkampf auf die aktive Unterstützung der WIR-BfD und die Empfehlung der SPD bauen konnte. Insbesondere
freue er sich, die Projekte, die er selber angestoßen habe, fortführen und beenden zu können, sagte Rogg, bevor er sich
mit Lebensgefährtin Sandra Homberg (sie leitet in der Stadtverwaltung den Bereich Bauund Immobilienmanagement), seiner Tochter und Unterstützern ins Hotel Sonnenhof zurückzog, um den triumphalen Sieg ausgiebig zu feiern. Schockiert zeigten sich beide Kandidaten über das Desinteresse an dieser Direktwahl. Nur 35,2 Prozent (7.536 von 21.432 Stimmberechtigten) machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Der absolute Tiefpunkt wurde im Wahllokal „Bildungshaus“ an der Rodgaustraße erreicht. Nur 14,3 Prozent gaben in diesem Bezirk, der einen Teil des Spessartviertels mit seinem hohen Migrantenanteil umfasst, ihre Stimme ab. „Ein schlechtes Zeichen“ „Für die Demokratie ist das ein schlechtes Zeichen“, kommentierte Rogg die unterirdische Quote. Kolmer pflichtete bei: „Dass so wenige zur Wahl gegangen sind, ist schlimm.“ Die Wahlbeteiligung fiel noch deutlich schlechter aus als 2009, als Rogg sich in einer Stichwahl mit 67,1 Prozent gegen die CDU-Bewerberin Kornelia Butterweck durchsetzte. Damals hatten 45,5 Prozent von 20.111 wahlberechtigten Dietzenbachern ihre Stimme abgegeben. Am schnellsten hatten am vorigen Sonntag die Wahlhelfer in der Kindertagesstätte II in der Brunnenstraße die Stimmen ausgezählt: Um 18.22 Uhr wurde das Ergebnis ins Bürgerhaus übermittelt. Es löste ein erstes Raunen im Saal aus: Rogg 74,5 Prozent, Kolmer 25,5 Prozent. Das vorläufige Endergebnis lag bereits um 19.01 Uhr vor.
Zwei Männer, die sich am Wahlabend nicht viel zu sagen hatten: Herausforderer Dietmar Kolmer (links) gelang es nicht, Amtsinhaber Jürgen Rogg (rechts) das Chefzimmer im Dietzenbacher Rathaus streitig zu machen. Nach dem denkwürdigen Wahlkampf, der von CDU-Seite mit einer Reihe von Attacken gegen Rogg – „getarnt“ als Anfragen an den Magistrat – betont aggressiv geführt wurde, war das Klima unterkühlt bis frostig. (Foto: Jordan)
Solange Vorrat reicht; Abgabe in haushaltsüblichen Mengen; Frischkauf Warenhandelsges.mbH&Co.KG
Dietzenbach-Steinberg, Gallische Straße 4
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Foto: EDEKA Südwest, Patrick Reimann
5.-
€
Ein Angebot der K&U Bäckerei GmbH, Edekastr. 1, 77656 Offenburg