S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ü H L H E I M U N D O B E R T S H A U S E N • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 2. Juli 2015
Nr. 27 F
Am Samstag: Große Schutzübung am Mühlheimer Deich Seite 3
Auflage: 21.350
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 7
Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen
„Ironman“-EM: Duell der Weltmeister am Waldsee Seite 14
Seite 4
Beilagen in Teilausgaben:
SPORT KURZ
Grüne erfreut: „Der Haushalt ist durch“ der Finanzplanung zum Durchbruch zu verhelfen, betonte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Klaus-Uwe Gerhardt nach Bekanntwerden der Meldung „Haushalt genehmigt“. Das Dreierbündnis habe bei der Anhebung der Gewerbe- und Grundsteuer-Sätze sowie beim schwierigen Thema „Zuschüsse für das Volksbildungswerk“ einen Weg gefunden, der sowohl die Vorgaben der Aufsichtsbehörde als auch die kommuna-
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len Interessen berücksichtige. Problematisch, so Gerhardt, bleibe sicher auch in den kommenden Jahren der Spagat zwischen den Sparzwängen und der Notwendigkeit, die Obertshäuser Infrastruktur nicht völlig ohne neue Impulse dahindümpeln zu lassen. So poche die Kommunalaufsicht beispielsweise auf die Einführung einer Straßenbeitragssatzung – ein heikles Thema. Es könne nicht sein, so das Fazit des Grünen-Kommunalpolitikers, dass das Stadtparlament infolge der „aufgezwungenen Sparhaushalte“ mehr und mehr an Gestaltungsspielraum verliere. Dies schade der Demokratie. Wenn die Stadt auf den zentralen Feldern nicht modernisiert werde, sei der Investitionsstau am Ende teurer für die Steuerzahler als jene Rechnungen, die bei fortlaufender Bestandspflege und Neugestaltung zu begleichen wären, gibt Gerhardt zu bedenken. (kö)
Bei der Trennung sehr gewissenhaft Mühlheimer Biomüll-Anteil höher als in anderen Kommunen MÜHLHEIM. Seit Anfang des Jahres trennen die Mühlheimer ihren Hausmüll nicht nur nach Restmüll, Papier und Verpackungen, sondern werfen auch allerlei Verwertbares in die Biotonne. Über 27 Prozent des Hausmülls landet in der braune Tonne. „Unsere Einwohner sind bei der Trennung sehr gewissenhaft. Der Anteil des Biomülls ist höher als in vergleichbaren Kommunen“, sagt Erste Stadträtin Gudrun Monat. „Inzwischen haben sie sich auch auf das neue System und den neuen Abholrhythmus eingestellt – es läuft fast reibungslos“, freut sich Monat. Doch was passiert mit all dem eingesammelten Müll? Zunächst wird der Biomüll nach Frankfurt zur Rhein-Main Biokompost GmbH gebracht, die die angelieferten Abfälle durch eine Trockenvergärung für die Erzeugung von Biogas nutzbar machen. Das Biogas
enthält knapp 60 Prozent Methan und ist somit energetisch verwertbar. Es wird in Blockheizkraftwerken am Standort verbrannt und zu elektrischer sowie zu thermischer Energie konvertiert. Biogas kann damit genauso verwendet werden wie Erdgas. Alle Reste, die beim Gärprozess übrig bleiben, und alle nicht vergorenen Bioabfälle werden zu Kompost verarbeitet. Im Jahr 2014 wurden in der Frankfurter Anlage der RMB rund 36.000 Tonnen Bioabfälle angeliefert. Vor einigen Wochen besuchten rund 50 Mühlheimer die Anlage gemeinsam mit der Ersten Stadträtin und dem zuständigen Sachgebietsleiter Thomas Gärtner. Vor Ort wurde ihnen die Arbeitsweise der Anlage ausführlich erklärt und ihre Fragen wurden fachmännisch beantwortet. „Wir konnten den Weg des geruchsintensiven Biomülls zu erdig duftendem Kompost nachvollziehen – das war sehr
aufschlussreich und interessant“, äußerte sich Monat begeistert über die Veranstaltung. Dabei erfuhren die Besucherinnen und Besucher auch, warum die Maisplastiktüten, die im Einzelhandel erhältlich sind, nicht in die Biotonne gehören: Der durchschnittliche Verrottungsprozess dauert rund zehn Tage – diese Zeit reicht allerdings nicht aus, damit sich die Maisplastiktüten zersetzen, sie brauchen wesentlich länger. Somit bleibt unzersetztes Material im Kompost. „Wir bitten deshalb nochmals darum, Bioabfälle entweder in unbeschichtetes Zeitungspapier zu wickeln oder Komposttüten aus Papier zu verwenden“, sagt Monat abschließend. (mi)
Die Rhein-Main Biokompost GmbH (RMB) betreibt in Frankfurt eine der modernsten Bioabfallbehandlungsanlagen Deutschlands. Seit der Inbetriebnahme 1999 werden hier private und gewerbliche Bioabfälle verwertet. (Foto: sm)
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Zeitreise in die Gründerzeit
Fraktionschef Gerhardt warnt vor Verzicht auf Investitionen OBERTSHAUSEN. „Der erste Haushaltsplan des Stadtkämmerers und Bürgermeisters Roger Winter ist durch. Über das von Landrat Oliver Quilling genehmigte Zahlenwerk würde sich so manche Nachbarkommune freuen. Sprich: Orte, in denen die Auflagen der Kommunalaufsicht noch nicht erfüllt werden, wären hochzufrieden, wenn ihnen ein Okay von übergeordneter Stelle signalisiert würde.“ Mit diesem Tenor haben die Obertshäuser Grünen ihrem Parteifreund im Chefzimmer des Rathauses und sich selbst zur Mission „Etat 2015“ gratuliert: Ein Projekt, das nach einer langen Hängepartie schlussendlich doch noch über die Ziellinie bugsiert werden konnte. Es sei in „zähen Verhandlungen“ mit der SPD und den Bürgern für Obertshausen gelungen, „vertretbare Kompromisse“ auszuhandeln und damit
Energiespartipp der Woche
Das ehrenamtliche Organisationsteam des Benefizcups: Benedict Weitzel, Katy Walther, Tobias Koch, Jürgen Steffko, Andreas Hommel, Manuel Friedrich, Anthony Giordano, Holger Bischoff und Steffen Bogdahn (von links). (Foto: tgs)
Wir die 10.000 Euro-Marke am 11. Juli geknackt? Benefizcup für die Flüchtlingshilfe bei der TGS Hausen OBERTSHAUSEN. Sehr gute Nachrichten gab es für das ehrenamtliche TGS-Organisationsteam des Benefizcups zugunsten der Flüchtlingshilfe Obertshausen (wir berichteten). „Mit der Maingau Energie wurde ein Hauptsponsor und Namensgeber für das Fußballturnier, das am Samstag, 11. Juli, auf unserem Vereinsgelände in der Aachener Straße stattfindet, gefunden“, freut sich Steffen Bogdahn, Zweiter Vorsitzender der TGS Hausen. Rund 7.500 Euro wurden bisher an Spenden und Sponsorengeldern gesammelt. Eine Vielzahl von Obertshäuser Un-
ternehmen wie beispielsweise der Reifen-Service Karakus, der Biomarkt Karotte oder die Metzgerei Picard konnten als Sponsoren gewonnen werden. Weitere Spendeneinnahmen kommen durch die Anmeldegebühren der zwölf teilnehmenden Hobbyfußballmannschaften oder Anzeigenverkäufe für das Stadionheft zusammen. Und die Spendensumme soll sich weiter erhöhen. Dazu wurde für alle, die das Benefizturnier unterstützen möchten, extra ein Spendenkonto eingerichtet (Turngesellschaft 1897 Hausen e.V., IBAN: DE69 5065
Rüdiger und „RubbeldieKatz“ Theater- und Kleinkunst-Programm 2015/2016 OBERTSHAUSEN. Mit „Möwe & Mozart“ fiel im Bürgerhaus Hausen der letzte Vorhang für die Theatersaison 2014/2015. Mit Peter Fricke und Doris Kunstmann standen zum Abschluss bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen auf der Bühne. Seit Oktober konnten Kulturinteressierte bei sechs Theateraufführungen und sechs Kleinkunst-Terminen unterhaltsame Stunden im Bürgerhaus erleben. Die meisten Besucher konnten im März begrüßt werden. Beim Traum- und Artistiktheater „Salome“ waren neben den rund 350 Abonnenten auch 205 Gäste mit Einzelkarten gekommen. Der Theatersaal war damit fast ausverkauft. Zwei Wochen später schaffte es Marek Fis mit 470 Besuchern zur beliebtesten Kleinkunstveranstaltung der Saison aufzusteigen. Weitere Highlights im Programm waren das bereits verfilmte Bühnenstück „Eine ganz
heiße Nummer“ und der Comedian Markus Maria Profitlich. „Das Team des Fachbereichs Sport, Jugend und Kultur arbeitet bereits am Programm für die nächste Saison und hofft, mit den neuen Stücken wieder Interesse beim Publikum zu wecken“, sagt Bürgermeister Roger Winter. Als kleiner Vorgeschmack sei verraten, dass im November mit Rüdiger Hoffmann wieder ein bekanntes Gesicht auf der Kleinkunstbühne stehen wird. Die Theaterbühne eröffnet im Oktober „RubbeldieKatz“, eine Komödie nach dem gleichnamigen Film von Detlev Buck. Interessierte, die gerne mehr über das neue Programm erfahren möchten oder sich bereits für ein Abonnement vormerken lassen wollen, können sich telefonisch unter (06104) 7035111 oder mit einer E-Mail an kultur@obertshausen.de an die Mitarbeiter der Stadt wenden. (mi)
2124 0003 1229 59, Verwendungszweck: Spende Benefizcup). „Förderer können sich jederzeit bei uns melden. Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und hoffen, dass wir die 10.000 Euro der guten Sache wegen knacken können“, gibt sich Bogdahn optimistisch. Alle Informationen zum Maingau Energie Benefizcup finden sich auf der Homepage unter www.benefizcup.com. (mi)
MÜHLHEIM. Mit dem lokalgeschichtlichen Thema „Leben und Wohnstil in der Mühlheimer Neustadt“ lenkt Gerda Brinkmann am Mittwoch, 8. Juli, ab 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Maximilian Kolbe, Müllerweg 20, den Blick auf die Jahre von 1876 bis 1910 – die sogenannte Gründerzeit. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Rückblick: Georg Büttner, Heiler und Bader aus dem Odenwald, kam 1875 nach Mühlheim. Als Bürgermeister verstand er es, auch durch die vorhandene Eisenbahn und den Bahnhof, Industriebetriebe, und damit Arbeitsplätze nach Mühlheim zu holen. Dem sozialen Bürgermeister war es auch ein Anliegen, für die Arbeiter geeigneten Wohnraum anzubieten. So wurden Arbeitersiedlungen der Farbwerke Leonhard, die auch Gas für die Haushalte in Mühlheim lieferte, geschaffen. Wie war das Leben im letzten Jahrhundert in Mühlheim? Wie haben unsere Vorfahren den Alltag bewältigt? Welche Baumaterialien wurden verwendet und welche Bauweise war in Mühlheim, zur damaligen Zeit, üblich? Diese und andere Fragen wird Gerda Brinkmann beantworten. (jh)
Bücherschrank für Dietesheim? Umsetzung noch in diesem Jahr möglich MÜHLHEIM. Die Aufstellung eines Bücherschranks in Dietesheim haben mehrere Anfragen zum Inhalt, die an die in der Mühlenstadt regierende Koalition aus Bündnis 90/Grüne und SPD herangetragen wurden. Ein Anliegen, das von den beiden Fraktionen bereitwillig aufgegriffen wurde und als Antrag formuliert nun in die nächste Stadtverordnetenversammlung eingebracht werden soll. Bernhard Feig, Fraktionssprecher der Grünen, erläutert: „Der Grundgedanke, dass Bürger bereits gelesene Bücher der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung stellen und im Gegenzug selbst andere Bücher entnehmen können, ist eine gelungene Maßnahme gegen unsere Wegwerfgesellschaft, von der alle profitieren. Die einjährige Probezeit der beiden bisherigen öffentlichen Bücherschränke auf
dem Brückenmühlparkplatz und in Lämmerspiel verlief sehr erfolgreich.“ Umso erfreulicher für die Regierungsfraktionen, dass der eingereichte Antrag auch bei der Verwaltung offene Türen einrannte. So soll bereits bis zur nächsten Sitzung der Stadtverordneten geprüft werden, ob und wo ein Bücherschrank in Dietesheim aufgestellt werden könnte. Die Fraktionssprecherin der SPD, Rosemarie Palm, ergänzt: „Die Bürger gehen mit den Bücherschränken äußerst verantwortungsbewusst um. Die im Vorfeld befürchteten Zerstörungen unterblieben. Wir sind sicher, dass auch in Dietesheim ein geeigneter Standort gefunden werden kann.“ Beide Fraktionen sind daher zuversichtlich, dass die Einrichtung noch im laufenden Jahr erfolgen kann. (mi)