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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R M Ö R F E L D E N - WA L L D O R F Donnerstag, 2. Juli 2015

Nr. 27 H

„Ironman“-EM: Duell der Weltmeister am Waldsee Seite 12

Auflage: 13.030

Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 7

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Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen

Beilagen heute:

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Flüchtlinge verbreiten ansteckende Freude

Besserer Schutz für behinderte Kids „Pro Familia“ an Modellprojekt beteiligt

Offener Treff im JuKuZ ist ein voller Erfolg MÖRFELDEN-WALLDORF. Viele Flüchtlinge, die es aus ihrer Heimat ins vermeintlich gelobte (Deutsch)Land verschlagen hat, haben auf dem Weg hierher Furchtbares erlebt. Ihre Häuser wurden zerstört, sie sahen Menschen sterben oder bangten nicht selten um ihr eigenes Leben. Von solchen oder vergleichbar entsetzlichen Geschehnissen könnte sicher auch ein Teil jener Besucher ein trauriges Lied singen, die mittwochs ab 20 Uhr im Mörfelder Jugendund Kulturzentrum (JuKuZ) anzutreffen sind. Doch das geschieht nur selten. Angenehme Atmosphäre Die jungen Flüchtlinge, die in dem früheren Walldorfer Hotel „Albatros“ untergebracht sind und regelmäßig mit dem Fahrrad vorbeikommen, genießen vielmehr die angenehme Atmosphäre in der Einrichtung am Bahndamm, wo an besagtem Wochentag immer ein offener Treff für junge Flüchtlinge und Einheimische über die Bühne geht. Dabei können die Gäste gemeinsam Musik hören, tanzen, Playstation oder Kicker spielen und Freundschaften schließen. Die Idee dazu hatte Sebastian Heckmann, der im JuKuZ seinen Bundesfreiwilligendienst absolviert. „Das Angebot ist ein voller Erfolg, die Stimmung immer gut“, freut sich der 20-Jährige, dass seine Initiative auf eine gute Resonanz gestoßen ist. Denn rund 15 Flüchtlinge zählen Heckmann zufolge zu den Stammgästen; Deutsche seien aber ebenfalls stets dabei. Über deren Erscheinen freut sich der „Bufdi“ natürlich auch, aber beeindruckt zeigt er sich in erster Linie von der Offenheit der Flüchtlinge. „Die sind alle cool drauf, lachen viel und fangen sofort an zu tanzen.“ Das JuKuZ sei für die Asylbewerber ein Ort, der einen völligen Kontrast zu dem Erlebten darstelle. Das würden die jungen Leute genießen, schwärmt Heckmann von der „ansteckenden Lebensfreude, die die Flüchtlinge verbreiten“. Ganz andere Mentalität Keinem dieser Menschen, die in ihrer Heimat als Krankenpfleger, Innendesigner oder Schneider gearbeitet hatten, sehe man auf dem ersten Blick an, dass sie eine gefährliche Reise hinter

sich haben und zumeist ihre Familien zurücklassen mussten. Und dennoch ließen sie sich „die Lust am Leben nicht nehmen. Das ist eine ganz andere Mentalität und wirklich eine Bereicherung“, betont Heckmann. Natürlich habe es auch unter einigen „etablierten“ JuKuZ-Besuchern zunächst Vorurteile gegenüber den Neuankömmlingen gegeben. Doch diese seien sofort über Bord geworfen worden, nachdem die Betreffenden die „fremden“ JuKuZ-Gäste näher kennengelernt und festge-

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AUSGESPROCHEN SEHENSWERT ist die Ausstellung, die seit Kurzem anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Ortsvereins Mörfelden des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Heimatmuseum Mörfelden, Langgasse 45, präsentiert wird. Zu den vielen faszinierenden Exponaten, die bei der Eröffnung von Museumsleiterin Cornelia Rühlig und Sebastian Kannstädter (Zweiter von rechts), dem Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins MörfeldenWalldorf, explizit erwähnt wurden, zählten eine fahrbare Trage aus dem Jahr 1926 (links) und ein ebenso betagter Rollstuhl. Ein ausführlicher Bericht folgt in unserer nächsten Ausgabe. (hs/Foto: Jordan)

MÖRFELDEN-WALLDORF. Die Zahlen sind alarmierend: Kinder mit einer Behinderung werden doppelt so oft Opfer von Gewalt wie ihre nicht-behinderten Altersgenossen. Einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge berichtete jede dritte gehandicapte Frau, dass sie in ihrer Kindheit (sexualisierte) Gewalt erlebt hat. Vor allem behinderte Jugendliche, die in Internaten oder speziellen Einrichtungen aufgewachsen sind, waren demnach von derartigen Übergriffen betroffen. Erleichtert werden die Taten dadurch, dass sich Mädchen und Jungen mit Behinderungen oft schwerer mitteilen können und ihr Missbrauch deshalb häufiger unerkannt bleibt. Vor diesem Hintergrund benötigen gerade behinderte Kinder einen besonderen Schutz und gut fortgebildete Fachkräfte, die entsprechende Signale erkennen sowie zeitnah und adäquat reagieren können. Genau dafür soll nun das vom Bundesfamilienministerium geförderte bun-

desweite Modellprojekt „BeSt – Beraten und Stärken“ sorgen, das unter anderem in dem auch für Mörfelden-Walldorf zuständigen Rüsselsheimer „Pro Familia“-Zentrum umgesetzt wird. Konkret sind seit Anfang Juli zwei neue Fachkräfte in der an der Lahnstraße 30 gelegenen Beratungsstelle tätig und werden in den nächsten drei Jahren intensiv mit zehn Einrichtungen der Behindertenhilfe zusammenarbeiten. „Wir werden in den Internaten oder Heimen sowohl Lehrer als auch Schüler beraten und begleiten“, kündigt Andrea Gürke an. Ferner sollen laut der „Pro Familia“-Geschäftsführerin für die in den Einrichtungen lebenden behinderten Mädchen und Jungen diverse Präventionsveranstaltungen auf die Beine gestellt werden. Ziel sei es, Leitungskräfte und Mitarbeiter zu qualifizieren, KinderschutzKonzepte zu optimieren und somit den Schutz gehandicapter Kinder vor sexualisierter Gewalt zu verbessern. (hs)

Gesprächskreis für Pflegende Angehörige von Dementen erhalten Hilfe

stellt hatten, dass diese ähnliche Interessen und Spaß an den gleichen Dingen wie einheimische junge Leute haben. „Das verbindet“, weiß der „Bufdi“, der zudem darauf hinweist, dass die „Platzhirsche“ aus MöWa durch die Asylbewerber „eine neue, fremde Welt kennenlernen“ würden.

MÖRFELDEN-WALLDORF. Das nächste Treffen des Gesprächskreises für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz findet am Montag (6.) von 14.30 bis 16 Uhr im Raum des Vereins „Generationenhilfe Mörfelden-Walldorf“, Langgasse 46, statt. Dort besteht für Betroffene die Möglichkeit, sich mit Menschen auszutauschen, die sich in einer ähnlichen Si-

Gelebte Willkommenskultur „Durch die Erfahrung hat man schnell einen anderen Blick auf Fremde“, bestätigt Harald Herdegen, Leiter der Jugendzentren der Doppelstadt, diese Erkenntnis seines Mitarbeiters. Und auch Erster Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn freut sich darüber, „dass in Mörfelden-Walldorf die Willkommenskultur gelebt wird“. Davon würden „sowohl die Menschen, die hier vorerst untergekommen sind, als auch die Mörfelden-Walldorfer profitieren“, ist sich der Sozialdezernent sicher. Das gilt im Übrigen nicht zuletzt auch für Sebastian Heckmann. Denn der gibt unumwunden zu: „Ich habe viel gelernt und meinen Horizont erweitert.“ Der offene Treff ist nach Angaben der Verantwortlichen „noch bis in den Sommer“ geöffnet, wer mal unverbindlich vorbeischauen möchte, ist mittwochs ab 20 Uhr stets herzlich willkommen. (hs)

tuation befinden. Zudem können Mitarbeiterinnen der städtischen Fachstelle „Altenhilfe“ Infos über das Krankheitsbild sowie Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten oder auch Tipps zum Umgang mit erkrankten Personen sowie für die Bewältigung des Alltags geben. Weitere Auskünfte sind unter Telefon (06105) 938-945 oder -933 erhältlich. (hs)

DIE LUST AM LEBEN haben sich die jungen Flüchtlinge trotz mitunter furchtbarer Erlebnisse in ihren jeweiligen Heimatländern nicht nehmen lassen. Das findet Sebastian Heckmann (Zweiter von rechts sitzend) ebenso beeindruckend wie die ansteckende Lebensfreude der in Mörfelden-Walldorf untergekommenen Asylbewerber, die daher nach Ansicht des Initiator des „Offenen Treffs“ im JuKuZ eine echte Bereicherung für die Einrichtung im Stadtteil Mörfelden darstellen. (Foto: p)

Rock und Punk im „JuKuZ“ MÖRFELDEN-WALLDORF. Ordentlich was auf die Öhrchen gibt’s am Freitag (3.) im Jugend- und Kulturzentrum Mörfelden, Am Bahndamm 12: Dort steigt nämlich ab 21 Uhr ein Rock- und Punk-Konzert, bei dem die Formationen „Schlüsselkind“ (Deutschrock aus Dreieich) und „Tuna“ (Punk aus Langen) die Verstärker aufdrehen. Der Eintritt kostet 3 Euro. (hs)

Konzert für Jung und Alt MÖRFELDEN-WALLDORF. Das Sinfonieorchester der örtlichen Musikschule präsentiert am Samstag (11.) ab 16 Uhr in der Stadthalle Walldorf, Waldstraße 100, den Prokofjew-Klassiker „Peter und der Wolf“. Als Sprecher fungiert Stefan Küchler, der Eintritt für diesen laut Ankündigung „spannenden und unterhaltsamen Nachmittag“ kostet 5 Euro. (hs)

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Dz online 027 15 h by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu