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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Mittwoch, 3. August 2016

Verschmutzung: Wasserbecken ist außer Betrieb Seite 3

Nr. 31 A

Auflage: 24.470

Gesamtauflage 218.420

„City-Triathlon“: Breitensportler treffen auf echte Cracks Seite 9

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Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Serie in der DZ:

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Unternehmen & Gewerbe aus der Region: Baugenossenschaft Langen eG

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Einsatz für Auswege aus der Armutsspirale Andrea Kahland engagiert sich für philippinische Kinder mit Kiefer-Gaumen-Lippen-Spalt Von Harald Sapper EGELSBACH. „Uns geht’s so gut – und wir wissen es gar nicht.“ So lautete das Fazit von Andrea Kahland, nachdem sie vier bewegende Wochen auf den Philippinen verbracht hatte. Den Trip auf den fünftgrößten Inselstaat der Welt hatte die Egelsbacherin indes nicht angetreten, um entspannt die Seele baumeln zu lassen. Vielmehr wollte sie eine Freundin unterstützen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dort Mädchen und Jungen, die unter dem sogenannten Kiefer-Gaumen-LippenSpalt leiden, zu einem lebenswerten Dasein zu verhelfen. Von diesen „Cleft-Kids“ (Spaltkindern), bei denen sich Teile der Mundpartie im Embryostadium nicht normal entwickeln, gibt es in dem südostasiatischen Land eine ganze Menge. Während diese Fehlbildungen bei manchen Kindern genetisch bedingt sind, spielen bei den meisten laut Kahland andere Faktoren eine Rolle: „Armut, Mangelernährung und fehlende Folsäure während der Schwangerschaft sind häufig die Ursache.“ Doch die Folgen sind stets die gleichen: Die Betroffenen werden stigmatisiert, angestarrt und ausgelacht, die Eltern schämen sich für ihren Nachwuchs, und die Kinder lei-

den – außer unter den durchs Mobbing verursachten Narben auf der Seele – häufig unter Lungenentzündungen, Asthma oder Bronchitis, weil Keime aufgrund der offenen Atemwege problemlos in den Organismus eindringen können. Persönliche Tragödien All dies wusste Andrea Kahland, die ihre Kinder Hannah (7 Jahre) und Finn (5) zu ihrem „Hilfseinsatz“ mitnahm, „um die beiden zu erden und ihnen Werte wie Nächstenliebe und Solidarität zu vermitteln“, na-

Verhängnisvoller Teufelskreis

türlich, bevor sie die Reise auf die Philippinen antrat. Doch welche persönlichen Tragödien mit den Missbildungen, die früher auch „Hasenscharte“ (bei einer Lippenspalte) oder „Wolfsrachen“ (Gaumenspalte) genannt wurden, zum Teil einhergehen, konnte sich die 41-

Spendenfest für die Cleft-Kinder Vielfältige Offerten rund ums Rewe-Center EGELSBACH. Um der Hilfsorganisation „RucksackCoach“ und dem von dieser auf die Beine gestellten Projekt „CleftFriends“ einmal mehr unter die Arme zu greifen, führt Andrea Kahland am Samstag (6.) von 10 bis 18 Uhr am örtlichen Rewe-Center, Kurt-SchumacherRing 4, ein von dessen Verantwortlichen unterstütztes Spendenfest durch. Dabei werden von den Familien von Spaltkindern selbst gemachte Glückssteine, Herzen, Sterne und Schmuck ebenso verkauft wie von Kahland und einigen Freundinnen eigenhändig hergestellte Marmeladen und Kräutersalz. Des Weiteren gibt’s frische Smoothies sowie Baguette mit Pesto, und der Nachwuchs kann auf einer Hüpfburg toben oder beim Dosenwerfen seine Treffsicherheit unter Beweis stellen.

Jährige vor ihrem Aufenthalt in Manila nicht vorstellen. In der Hauptstadt des aus mehr als 7.100 Inseln bestehenden zwölftgrößten Staates der Welt, genauer gesagt in einer von Nonnen geleiteten christlichen Einrichtung, kümmert sich Kahlands Freundin Annie Lulu, die Hannahs Patentante ist und vor zwei Jahren die staatlich anerkannte Hilfsorganisation „RucksackCoach“ gegründet hatte, um Spaltkinder. „Deren Operationen werden zwar von der philippinischen Stiftung NCFP getragen und von einheimischen Ärzten ehrenamtlich durchgeführt, doch für alle darüber hinausgehenden Kosten müssen die Familien selbst aufkommen“, erläutert die Egelsbacherin. Was bei einem durchschnittlichen Monatslohn von 50 bis 100 Euro nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Wer an diesem Tag verhindert ist, kann Spenden an die Organisation überweisen oder als Pate fungieren, um Spaltkindern und deren Geschwistern langfristig den Schulbesuch zu ermöglichen. „Das ist schon mit 200 Euro im Jahr möglich“, dürfte dieser Betrag vielen Menschen in Deutschland nach Meinung der Egelsbacherin kein Kopfzerbrechen bereiten. In diesem Zusammenhang betont Kahland übrigens, dass bei „RucksackCoach“ jeder gespendete Cent „auch dort ankommt, wo er benötigt wird“. Spenden können auf folgendes Konto eingezahlt werden: Rucksack Coach Lulu, IBAN: DE03 62090100 0396 549004 BIC: GENODES1VHN, Volksbank Heilbronn, weitere Informationen über das Projekt sind im Internet (www.rucksackcoach.com) erhältlich (hs)

„Viele Familien nehmen deshalb Kredite auf, um den Krankenhausaufenthalt, Medikamente oder auch nur einen Sack Reis zu finanzieren – und haben dann Schwierigkeiten, die zumeist mit Wucherzinsen gekoppelten Kredite zurückzahlen zu können“, sammelt Annie Lulus Organisation nach Angaben Kahlands indes nicht nur Spenden, um die Betroffenen vor diesem verhängnisvollen Teufelskreis bewahren zu können. Vielmehr sollen davon auch Schulgebühren bezahlt werden – denn nur eine gute Bildung bietet den Kindern auf lange Sicht die Chance, der fatalen Spirale der Armut zu entkommen. In dieser befindet sich beispielsweise Norlita. Als Alleinerziehende muss sie ihre drei Kinder – davon eines mit „Spalt“ – ohne jegliche Unterstützung durchbringen, was ihr nur gelingt, indem sie täglich zwölf Stunden als Hausmädchen arbeitet. Die Kinder sperrt sie dafür während ihrer Abwesenheit im Haus ein, in dem es noch nicht mal Strom gibt. Nicht viel besser ist es um Estrela bestellt, die Mutter eines anderen klei-

nen Spalt-Patienten, die täglich früh morgens am Meer Muscheln sammelt und sie dann für wenige Pesos an Einheimische verkauft. Bedauernswerten Menschen wie diesen, die die Fehlbildungen ihrer Kinder oftmals als „Zorn Gottes“ ansehen und die mitunter total verunstalteten Mädchen und Jungen aus Scham vor den Blicken der Nachbarn verstecken, greift „RucksackCoach“ mit dem Ziel „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu gewähren, unter die Arme. Es geht dabei um die ganzheitliche Behandlung der kleinen Patienten sowie ihrer Familien und vor allem um deren emotionale Stärkung. „Man muss ihnen Selbstvertrauen einimpfen und extrem viel Aufklärungsarbeit leisten“, so Andrea Kahland, die eine sechsmonatige Auszeit von ihrem Job als Bankerin genommen hat und sich während ihres vierwöchigen Aufenthalts in Manila ebenfalls um die Betroffenen kümmerte. „Mit den von mir vor unserem Trip gesammelten Spenden kaufte ich täglich auf dem Markt frisches Obst und Gemüse sowie Milchpulver und Windeln ein“, doch rann ihr das Geld eigenen Angaben zufolge wie Sand durch die Finger, weil die Preise mit jenen in Deutschland vergleichbar

sind. Neben dem Erwerb von Nahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs brachten sich die engagierte Egelsbacherin und ihre beiden Kinder aber auch in die soziale Betreuung der jungen Cleft-Patienten ein, die – weil sie erst dann operiert werden können, wenn ihr angegriffener Gesundheitszustand dies zulässt beziehungsweise sie eine etwaige Unterernährung überwunden haben – zum Teil bis zu sechs Wochen auf ihren OP-Termin warten müssen: „Wir haben mit ihnen gebastelt, gemalt und Papierflieger gefaltet.“ Unbeschwerte Stunden All dies war natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch Andrea Kahland, die auch täglich Yoga-Stunden anbot und den auf die OP wartenden Kindern bei einem Ausflug einige unbeschwerte Stunden bescherte, will am Ball bleiben. Denn das Schicksal der philippinischen „Cleft-Kids“ ist ihr unter die Haut gegangen und lässt sie nicht mehr los. Zumal sie spätestens seit dem Aufenthalt auf dem Inselstaat im westlichen Pazifischen Ozean weiß, wie vergleichsweise gut es ihr, ihrer Familie und vielen Menschen hierzulande geht.

Künstlern über die Schulter sehen „Offenes Atelier“ steigt im „Scheunenhof“ EGELSBACH. Die dritte Auflage des sogenannten „Offenen Ateliers“, bei dem sich Mitglieder des örtlichen Kunstvereins bei der Ausübung ihres jeweiligen künstlerischen Hobbys über die Schultern schauen lassen, steigt am Sonntag (7.) ab 14 Uhr in der Heckenwirtschaft „Im Scheunenhof“, Ernst-Ludwig-Straße 65. Dort wird laut Inhaber Rüdiger Luchmann unter anderem „mit Ton modelliert, und aus Pappmaché entstehen Figuren“. Gerade bei Letzterem sowie beim Töpfern können die Besucher selbst Hand anlegen. „Die Künstler genießen es, einmal

das Atlier oder Studio zu verlassen, ihrem künstlerischen Handwerk ‚öffentlich’ nachzugehen und dabei mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen“, betont Kostadin Poleganov, der Vorsitzende des Kunstvereins. Seinen Angaben zufolge wird auch Edgar Weber demonstrieren, mit welchen Techniken er seine exakt nachgemalten Spitzweg-Bilder erstellt. Und fürs leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Sollte das Wetter den Veranstaltern nicht gewogen sein, wird das „Offene Atelier“ auf den darauffolgenden Sonntag (14.) verschoben. (hs)

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SICHTBARE ERFOLGE bringt schon eine erste Spalt-Operation, wie an diesen Vorher-Nachher-Fotos des kleinen Lemceer deutlich wird. Allerdings müssen sich die betroffenen Kinder in der Regel drei bis fünf derartigen Eingriffen unterziehen, ehe ihre Missbildungen weitgehend aus der Welt geräumt sind. (Fotos: Ann-Kathrin Lange)

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rem erläutern, wie Menschen mit dieser Krankheit ihre Welt erleben, beantwortet Fragen und gibt Tipps, welche Möglichkeiten Pflegende zum Entspannen und Auftanken der eigenen Kraftreserven haben. Die Treffen mit maximal acht Teilnehmern gehen am 11. August, 8. September, 13. Oktober und 10. November über die Bühne. Im Anschluss daran kann ein vertiefendes Einzelgespräch vereinbart werden. Die Sitzungen sind kostenlos, Anmeldungen werden unter der Rufnummer (06103) 203-920 entgegengenommen. (hs)

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Dz online 031 16 a by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu