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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 10. August 2016

Koordination: Wichtige Vernetzer für Integrationsarbeit in Heusenstamm Seite 2

Nr. 32 D

Auflage: 20.850

Frauenhilfe: Erweitertes Beratungsangebot Seite 7

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seiten 8/9

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Tiervermittlung: Katzen suchen ein Zuhause

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In Rodgau: „Der Freischütz“ erobert den Badesee Seite 2

Verkehr umtost den kecken, einsamen Ludwig

Kreis-SPD besucht Refugee-Redaktion

Ratten-Skulptur ist im Alltag angekommen

Begeistert vom „mit_einander-Projekt“

DIETZENBACH. Nun thront er also schon seit rund 300 Stunden auf der Kreiselmitte und blickt keck in Richtung AltDietzenbach: Der neue Blickfang, auf den die Fangemeinde so lange sehnsüchtig gewartet hatte. Die Rede ist von „Ratte Ludwig“, der zur Bronzeskulptur mutierten Comic-Figur. Uschi Heusel, die „den Ludwig“ einst mit ihrem Zeichenstift zum Leben erweckt hatte, war Ende Juli zusammen mit einem kleinen Bautrupp (Foto) im Einsatz, um den Ehrenplatz für das 1,63 Meter hohe und 80 Kilogramm schwere DekoObjekt an exponierter Stelle auf der Offenbacher Straße herzurichten. Zwei Tage später wurde zusammen mit rund 800 Schaulustigen ein bunt-fröhliches Einweihungsfest gefeiert. Es gab Ansprachen, Musik und Urkunden für all jene Spender, die die Umsetzung der Gestaltungspläne mit Zuwendungen von insgesamt rund 15.000 Euro ermöglicht hatten. Jetzt, nachdem sich die Fernsehteams, Radioreporter und Journalisten, die den umstrittenen Werdegang des Projekts über Monate hinweg intensiv begleitet hatten, längst vom Acker (pardon: Kreisel) gemacht haben, umtost der Verkehr den einsamen Ludwig. Sprich: Die Autos drehen ihre (Halb-)Runden zu Füßen der Figur – und die Meinungen derjenigen, die am Steuer sitzen, sind wohl nach wie vor geteilt. Erfreut die einen, die vorbeifahren und meinen, dass Dietzenbach einen charmanten Sympa-

HEUSENSTAMM. Traditionell nutzt die SPD-Kreistagsfraktion die Sommerpause, um sich mit Organisationen, Institutionen und Firmen im Kreis Offenbach auszutauschen und um sich über aktuelle Projekte zu informieren. Erste Station in diesem Jahr war das Projekt „Voice of Refugees – mit_einander schreibt man zusammen“ in Heusenstamm. Wie dessen Leiter, der ehemalige Fernseh-Journalist Dr. Franz Zink, den Genossen bei der Präsentation des Konzepts erklärte, handelt es sich um eine bisher in Deutschland einmalige Initiative, bei der eine Zeitung mit dem dazu gehörigen Internetauftritt professionell in großen Teilen von Flüchtlingen erstellt wird. Dabei werden alle Arbeitsschritte, beginnend mit der Recherche der Themen, der Erstellung der Texte sowie des Layouts bis hin zur Übersetzung in vier verschiedene Sprachen, von einem achtköpfigen Team ausgeführt. Auch die Aufnahme und Produktion von Foto- und Videomaterial sowie die Weiterbearbeitung wird komplett auf ehrenamtlicher Basis durch die Redaktion geleistet. Am Ende

thieträger zu Recht aufs Podium gehievt habe. Eher gleichgültig die anderen, die von „Brimborium“ sprechen, mit den Schultern zucken und allenfalls darüber spotten, dass „der Steinberg“, auf dem Ludwig Platz genommen habe, bei näherer Betrachtung doch eher einer recht kümmerlich-kargen Brockenansammlung gleiche. Und natürlich gibt es nach wie vor die Fraktion der Gefrusteten, die an 700 Protest-Unterschriften erinnern und nicht müde werden, zu monieren, dass die Aktion in Kungel-Ma-

THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e

nier im Rathaus eingefädelt wurde, ohne Bürgerbeteiligung, ohne transparentes Auswahlverfahren, ohne politischen Stil und Anstand... „Es reicht mit diesem Meinungsstreit. Raus aus der Endlosschleife. Arrangieren wir uns einfach mit den Realitäten“: Getreu dieser Devise versucht die Stadtverwaltung, zur Tagesordnung überzugehen – jetzt, nachdem die Aufregung gewichen ist und der Alltag ohne Schlagzeilen Einzug gehalten hat. Ende einer Provinzposse?

Schlaglochpiste wird „geheilt“ Mehrmonatige Bauarbeiten in Dietzenbach DIETZENBACH. Als angeblich „schlimmste Schlaglochpiste der Kreisstadt“ ist der Mittelabschnitt der Justus-von-LiebigStraße bei Autofahrern in Verruf geraten. Schon seit langer Zeit plant die Dietzenbacher Stadtverwaltung eine Sanierung der Fahrbahn, doch mehrfach wurde das Vorhaben unter Verweis auf die kommunale Finanznot zeitlich gestreckt. Aber nun ist es endlich so weit: Am 17. August beginnen mit der Einrichtung der Baustelle im Abschnitt zwischen der Kreuzung an der Kreisquerverbindung und dem Abzweig in die Max-Planck-Straße die so dringend erforderlichen Maßnahmen zur Neugestaltung des stark ramponierten Teilstücks. Dass etwas getan werden muss: Diese Auffassung eint die Stadtverordneten, die im Kommunalparlament fraktionsübergreifend die Weichen für das Projekt gestellt hatten. Schließlich ist die Justus-von-LiebigStraße die zentrale Verkehrsachse im südlichen Dietzenbacher Gewerbegebiet. Nach Angaben der zuständigen Planer im Rathaus wird für die grundhafte Neugestaltung der Asphaltpiste sowie für Kanalund Leitungsarbeiten, die „in einem Aufwasch“ ebenfalls er-

ledigt werden, eine Bauzeit von „mindestens sechs Monaten“ veranschlagt. Umleitungsstrecken werden ausgeschildert. Die Verlagerung des Verkehrs zum Knotenpunkt Elisabeth-Selbert-Straße/Vélizystraße wird dort aller Voraussicht nach zu Stau-Szenarien in den Spitzenzeiten führen. Betroffen ist auch der ÖPNV: Die Busse der Linien 95 und 99 können während der Bauphase die Stationen Justus-von-Liebig-Straße und Max-PlanckStraße nicht anfahren. (kö)

Spätestens 2017 sollen alle Kreisel-Einmündungen gestalterischen Feinschliff erhalten und die rot-weißen Plastikelemente vollständig verschwinden. Jene Teile, die dem Rondell im Volksmund zur Bezeichnung „Lego-Kreisel“ verholfen haben. Fortan, so hofft es die

kommunale Verwaltungsspitze, wird sich der Name „SteinbergKreisel“ einbürgern – und dann hat die liebe Nager-Seele endlich Ruh’. Doch halt: Dass sich das Wort „Rattenkreisel“ in der Dietzenbacher Umgangssprache als Bezeichnung für den Verkehrs-

Sonnenplätze für Zauneidechsen Magerrasen und Steinhaufen in der Düne HEUSENSTAMM. Als Kompensationsmaßnahmen für den Bebauungsplan Nr. 30.2 („Zwerggewann und Martinsee“ im Gewerbegebiet Ost 3) sind die Umsiedlung der vorhandenen Sandmagerrasenfläche aus Silbergras sowie die Herstellung von Habitatsstrukturen für die am Naturdenkmal „Düne“ vorhandene Zauneidechsen-Population vorgesehen. Magerrasen sind europaweit seltene und gefährdete Biotope. Sie gehören zu den besonders geschützten Pflanzenarten. Ihre Erhaltung ist ein vorrangiges Ziel sowohl des hessischen, des deutschen als auch des europäischen Naturschutzes, informiert die Stadtverwaltung. Kürzlich wurden die notwendigen Arbeiten durch das Team des städtischen Bauhofs südöstlich des Spielplatzes an der Düne ausgeführt. Dabei wurde die Fläche zunächst gemäht sowie der Oberboden abgeschoben und abtransportiert. Anschließend erfolgte die „Impfung“ des Areals durch Mahd der vorhandenen Sandmagerrasenfläche und durch die Übertrag des Mähgutes auf die neu zu entwickelnde Sandmagerrasenflä-

FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER

che. Zudem wurden am nordwestlichen Rand der entsprechenden Zone vier Habitate für die Zauneidechsen etabliert. Entstehen werden hier Steinhaufen mit ortstypischen Steinen, die den Zauneidechsen Schutz bieten und für das tägliche Sonnenbad genutzt werden können, um den wechselwarmen Organismus auf „Betriebstemperatur“ zu bringen. Im Zuge der Maßnahmen wird zudem ein Fußweg entlang des Spielplatzgeländes hergestellt, damit Spaziergänger das Gebiet auf direktem Weg – aus Richtung des Eibenweges kommend – erreichen können, ohne den Spielplatz oder die Sandmagerrasenfläche überqueren zu müssen. Die Stadtverwaltung bittet die Bürger, die schützenswerte Sandmagerrasenfläche an der Düne nicht zu betreten, die Steine der neuen Eidechsenhabitate nicht zu entfernen und die neu präparierten Wege zu nutzen. (mi)

knotenpunkt etablieren wird... Das prophezeien diejenigen, die dem jetzigen Erscheinungsbild wenig bis nichts abgewinnen können. So oder so: Ludwig hat seinen Platz gefunden. Er lässt seinen Blick über die Straße schweifen, hält Ausschau und harrt der Dinge, die da kommen mögen. (kö/Foto: Jordan)

dieses Prozesses entstehen eine komplette Zeitung sowie der ergänzende Internetauftritt, erstellt von Flüchtlingen für die Einwohner Heusenstamms und für andere Migranten. Die erste Ausgabe ist im Juni erschienen und wurde mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren flächendeckend in der Schlossstadt verteilt. Für die bald erscheinende zweite Ausgabe ist bereits eine Erhöhung auf 11.000 Exemplare geplant, da die Zeitung auch in zahlreichen Geschäften ausgelegt werden soll. Dies ist unter anderem durch die Unterstützung einer Druckerei möglich, die die Zeitung kostenlos produziert. Die SPD-Fraktions-Mitglieder zeigten sich begeistert von dem Engagement und der Professionalität der Flüchtlinge und der ehrenamtlichen Helfer. „Hier wird einmal mehr deutlich, dass die meisten der Flüchtlinge, die uns im letzten Jahr erreicht haben, einen Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten und sich so schnell wie möglich integrieren wollen“, betonte Walter Fontaine, der Vorsitzende des SPD-Arbeitskreises „Soziales“, nach der Begegnung. (mi)

Wirtschaftspaten beraten objektiv Nächste Sprechstunde ehemaliger Führungskräfte am 16. August HEUSENSTAMM. Eine Sprechstunde für alle interessierten und ratsuchenden Unternehmer, Existenzgründer, Einzelhändler und Gastronomen in Heusenstamm bieten die Wirtschaftspaten an. Dabei beraten die Mitglieder des Vereins objektiv, uneigennützig, ehrenamtlich und praxisnah. Es werden – so der Hinweis der Stadtverwaltung, die mit den Gewerbe-Fachleuten kooperiert – keine wirtschaftlichen Ziele verfolgt. Die Schwerpunkte liegen im Bereich „Hilfe zur Selbsthilfe“, in der persönlichen Betreuung und der Unternehmensanalyse. Die allesamt aus dem aktiven Berufsleben ausgeschiedenen Ex-Führungskräfte stehen nicht

im Wettbewerb zu hauptberuflichen Unternehmensberatern, beraten nicht in Versicherungsfragen und übernehmen auch keine Rechts- und Steuerberatung. Service ist kostenfrei Mit ihren Kenntnissen wollen sie helfen, Probleme zu lösen. Beziehungsweise: Diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Am Dienstag (16.) findet in der Zeit von 14 bis 17 Uhr die nächste Sprechstunde im Rathaus, Im Herrngarten 1, statt. Die weiteren Termine im zweiten Halbjahr sind am Dienstag, 18. Oktober, sowie am Dienstag, 29. November, ebenfalls von 14 bis 17 Uhr angesetzt.

Der erste Beratungstermin ist kostenfrei. Ob weiterführende Gespräche oder Vorort-Termine nötig sind oder zusätzliche Fachleute hinzugezogen werden müssen, entscheidet sich dann im Einzelfall. Dann erst wird der Service gebührenpflichtig. Das Beratungsgespräch dauert jeweils eine Stunde. Eine Terminvereinbarung ist notwendig und kann bei der städtischen Wirtschaftsförderung bei Regine Dinkelborg unter der Rufnummer (06104) 607-1007 oder per Mail an wirtschaftsfoerderung@heusenstamm.de unter Angabe des Themas sowie der Kontaktdaten erfolgen. Mehr Infos gibt’s auf www.wirtschaftspaten.de. (mi)


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