Dz online 037 15 a

Page 1

S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 10. September 2015

Kita-Plätze: Verzweifelt auf der städtischen Warteliste Seite 2

Nr. 37 A

Auflage: 23.580

Flüchtlinge: Auftakt für die Erstaufnahme in Neu-Isenburg Seite 6

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Motorwelt

Flüchtlinge: „Potenzial für kleine Städte und Gemeinden“ Seite 18

Seite 15

Beilagen heute:

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Viele Macken, kaum Gravierendes Eigenheim: Architekt kommt zu höheren Kosten als WGE und Grüne Von Harald Sapper EGELSBACH. „Sind sie dafür, dass das Eigenheim (Kirchstraße 19) im Eigentum der Gemeinde Egelsbach bleibt?“ So lautet die Frage, die am Sonntag (27.) alle Wahlberechtigten der 11.000-Einwohner-Gemeinde beim Bürgerentscheid zusammen mit der Kür des künftigen Landrats beantworten können. Und nachdem zuletzt die Fraktionen der Grünen und der Wahlgemeinschaft (WGE) die Ergebnisse der von ihnen in Auftrag gegebenen Untersuchungen publik gemacht hatten und zum Ergebnis gekommen waren, dass die einstige „Gud Stubb“ der Tränkbachgemeinde für rund 206.000 Euro den Nutzern wieder zur Verfügung gestellt werden könnte (die Dreieich-Zeitung berichtete), zog am Montag die Gemeinde mit einer Info-Veranstaltung nach. Im trotz des FußballLanderspiels proppenvollen Bürgerhaus stellte ein Architekt die Sanierungskosten sowie alle baurechtlichen und bautechnischen Rahmenbedingungen umfassend dar.

teile des Eigenheims wurden erst später gebaut) in Wort und Bild darstellte. Doch das ist noch nicht alles. Wenn sich die Politik zu werterhaltenden Maßnahmen für die frühere „Gud Stubb“ durchringen könnte – darunter verstand Müller beispielsweise die Sanierung der technischen Anlagen, den Austausch der Sanitäranlagen oder auch die Modernisierung der Bühnen- und Lichttechnik –, würde das vermutlich mit 2.009.000 Euro zu Buche schlagen. Und sollte eine Wertsteigerung der für die Identität der Egelsbacher so wichtigen

sondern man könne sie zeitlich strecken. „Allerdings wird’s billiger, wenn man alles auf einmal macht“, so der Experte. Zum anderen habe er stets das gesamte Eigenheim im Blick gehabt und nicht nur einen Teilbereich wie die parlamentarischen Unterstützer des Bürgerentscheids. Eine nur auf Saal und Foyer beschränkte Inbetriebnahme des früheren Egelsbacher „Veranstaltungstempels“ (ohne Gaststätte, Kolleg und Wohnraum) wäre auch nach Meinung Mül-

lers möglich – aber nicht zu den von Grünen/WGE ermittelten Kosten: „Sie werden das Ding nicht für eine Viertelmillion sanieren können.“ Man müsse mindestens eine halbe Million investieren, um ein „abgespecktes“ Eigenheim wieder auf den Markt zu bringen, lautete seine Überzeugung. Diese speist sich aus der Summe der Unzulänglichkeiten, die der Fachmann bei seinen Untersuchungen zutage gefördert hat. Besonders gravierend sind Bitte auf Seite 4 weiterlesen

K O M M E N TA R Ein gewisses Geschmäckle Unglückliche Gutachter-Wahl der Gemeinde

Das Wichtigste vorab: Auch Architekt Uwe Müller, der das Eigenheim auf Herz und Nieren geprüft hatte, hält dessen Wiederinbetriebnahme für machbar. Allerdings kommt er mit Blick auf die entstehenden Kosten zu ganz anderen Zahlen als die Expertise von WGE und Grünen. „Die unerlässliche Brandschutzertüchtigung des gesamten Gebäudes sowie die Beseitigung der Hygienemängel würde rund 873.000 Euro kosten. Dann könnte der Saal wieder genutzt werden“, erklärte Müller am Ende seiner 30-minütigen Präsentation, in der er alle von ihm ermittelten Schäden an dem zum Teil 90-jährigen Gebäude (einige Bestand-

Immobilie angestrebt werden (sprich: deren energetische Sanierung mit einem daraus resultierenden niedrigen Energieverbrauch), wären gar 2,55 Millionen Euro fällig. Unterm Strich ließe sich das Eigenheim also mit einem Kostenaufwand von 5,4 Millionen Euro auf Vordermann bringen. „Dann wäre es fast mit einem Neubau zu vergleichen und würde den Anforderungen der nächsten 30 Jahre entsprechen“, betonte der Architekt. Diese Summe, die eine ganz andere Größenordnung als die Zahlen der Grünen/WGE darstellt, haute die Anwesenden erst einmal vom Hocker. Doch Müller relativierte seine Kostenübersicht. Zum einen müssten nicht alle Maßnahmen in einem Rutsch realisiert werden,

Basiswissen für Hobby-Autoren

Sonntagscafé für Trauernde

EGELSBACH. Für Menschen, die Romane oder Kurzgeschichten schreiben und veröffentlichen wollen, ist ein „Beruf: Schriftsteller/in“ betiteltes Seminar der örtlichen Volkshochschule gedacht, das am Donnerstag (17.) von 18.30 bis 21.30 Uhr in der „Alten Schule“ stattfindet. Dabei erläutert die Autorin Cornelia Härtl, deren zweiter Kriminalroman „Finstere Geschäfte“ gerade erschienen ist, unter anderem, wie man einen seriösen Verlag findet, sich sozial absichern kann oder was man als Selfpublisher beachten muss. „Egal, ob Sie hobbymäßig, haupt- oder nebenberuflich schreiben: Sie tun es stressfreier, wenn Sie über das nötige Rüstzeug jenseits von Wort und Stil verfügen“, ist einer Ankündigung zu entnehmen. Anmeldungen sind unter Telefon (06103) 2027636 oder per EMail (anfrage@vhs-egelsbach.de) möglich. (hs)

LANGEN. Das von Mitgliedern der örtlichen Hospizgruppe initiierte Sonntagscafé für Trauernde öffnet nach der Sommerpause wieder an jedem zweiten Sonntag eines Monats. Das nächste Treffen findet also am 13. September ab 15 Uhr in der Raiffeisenstraße 22 statt, weitere Infos sind unter Telefon (06103) 73037 erhältlich. (hs)

EGELSBACH. Wie teuer würde die Sanierung des Eigenheims kommen? Diese Frage treibt zumindest all jene Bewohner der Tränkbachgemeinde um, die zumeist ganz besondere Erinnerungen mit der betagten Versammlungsstätte an der Kirchstraße verbinden und seit der Schließung der einstigen „Gud Stubb“ Ende März vorigen Jahres ernsthaft (und völlig zurecht) um deren Erhalt bangen. Nun sind innerhalb von einer Woche gleich zwei Gutachten veröffentlicht worden, die zu einer ähnlichen Einschätzung („Das Eigenheim kann wiedereröffnet werden“) kommen, aber mit völlig unterschiedlichem Zahlenmaterial aufwarten. Während die von den Grünen und der WGE in Auftrag gegebenen Untersuchungen den Finanzbedarf zur Behebung der gravierendsten bekannten Mängel auf rund 206.000 Euro beziffern, hat das von der Gemeinde beauftragte Architekturbüro deutlich größere Summen ermittelt. Zwischen 873.000 und 5,4 Millionen Euro würde es demnach kosten, das Eigenheim entweder in einer „Light-Version“ (zwischenzeitlich?) wieder zum Leben zu erwecken oder es mittels einer Komplettsanierung in einen zeitgemäßen und langfristig nutzbaren „Karneval- und Kerb-Tempel“ sowie Ort aller anderen nur denkbaren Festivitäten zu verwandeln. Die Diskrepanz zwischen diesen Summen ist beachtlich, konnte aber von Uwe Müller, dem Gutachter im Dienste der Gemeinde, plausibel erklärt werden. Während er das große Ganze im Blick hatte (also inklusive Gaststätte, Kolleg und Wohnung) und obendrein noch die Variante „Wertsteigerung“ ins Kalkül zog, hatten die Bürgerentscheid-Unterstützer derart weitreichende Sanierungskosten außer Acht gelassen. Und so stellt sich allen Wahlberechtigten nun die Frage, welchen Zahlen sie mehr Glauben schenken sollen. Denn die Kosten für eine wie auch immer geartete Eigenheim-Sanierung beziehungsweise einen Neubau inklusive der sich daraus möglicherweise ergebenden Folgen (Steuererhöhungen, Schwimmbadschließung?) sind natürlich ganz entscheidend dafür, ob man beim Bürgerentscheid mit Ja (Eigenheim wird nicht verkauft) oder Nein (Eigenheim darf verkauft werden) votiert. Insofern sind die Egelsbacher nach der erstaunlich sachlich über die Bühne gegangenen InfoVeranstaltung der Gemeinde nur bedingt schlauer. Nicht unerwähnt lassen sollte man indes noch Folgendes: Das von der Gemeinde mit der Untersuchung beauftragte Darmstädter Architekturbüro hatte auch schon die Pläne für den Neubau einer Versammlungsstätte erarbeitet. Nun kann man Uwe Müller zwar wirklich nicht ankreiden, dass er das Eigenheim bei seiner Präsentation schlechtgeredet hätte. Aber ein gewisses Geschmäckle hat das Ganze schon. Denn sollte es letztendlich zu einem Neubau kommen, würde das Büro „Laskowski und Müller“ finanziell davon profitieren. Folglich muss die Frage erlaubt sein, ob es in puncto Neutralität nicht besser geeignete Gutachter gegeben hätte. Harald Sapper

STICHHALTIGE ARGUMENTE für die Mitgliedschaft in einem Langener Sportverein und für den Gang in die einheimischen Geschäfte gab’s am vergangenen Sonntag wieder zuhauf, als die 23. Auflage des „Langener Marktes“ über die Bühne ging. Denn entlang der 1,7 Kilometer langen, von der Wassergasse über den Lutherplatz – hier machte unter anderem der TVL auf seine vielfältigen Offerten wie Fechten (Foto), Basketball oder Spinning aufmerksam und verkaufte seine „Renn-Enten“ – bis hin zur unteren Bahnstraße reichenden Flaniermeile warteten viele der teilnehmenden Einzelhändler, Vereine und Organisationen mit attraktiven Sonderaktionen auf. Gerade das einheimische Gewerbe nutzte die Gelegenheit, um deutlich zu machen, dass es in vielen Bereichen den Vergleich mit den Großmärkten in den benachbarten Kommunen nicht zu scheuen braucht. Kein Wunder also, dass es mitunter kein Durchkommen gab, denn zehntausende Besucher trotzten den in diesem Jahr etwas frischeren Temperaturen. Passionierte Schnäppchen-Jäger kamen bei dem wie üblich vom Gewerbeverein Langen organisierten Spektakel ebenso auf ihre Kosten wie Luftballon-Liebhaber, Glücksrad-Fetischisten, Automobil-Anbeter und Gewinnspiel-Genießer. Obendrein war für Speis und Trank in einer enormen Vielfalt sowie diverse musikalische Darbietungen gesorgt. Kurz und gut: Der mit einer Rekordbeteiligung in Bezug auf die Aussteller aufwartende und von der „Art Promenade“ in der Romorantin-/Long-Eaton-Anlage künstlerisch umrahmte verkaufsoffene Sonntag war wieder ein echter Ankommer und ein weiterer Beleg dafür, dass Langen „net langweilisch“ ist. (hs/Foto: Jordan)

Geheimes Leben SPD kürt ihre Kandidaten der Bäume Mitgliederversammlung in der Stadthalle EGELSBACH. Auf Einladung der „Freunde der Gemeindebücherei“ präsentiert Peter Wohlleben am Donnerstag (24.) in dem in der „Alten Schule“, Rheinstraße 72, untergebrachten örtlichen „Lesetempelchen“ Auszüge aus seinem aktuellen Buch „Das geheime Leben der Bäume“. Der Förster und Autor thematisiert darin unter anderem, was die hölzernen Sauerstoffproduzenten fühlen und wie sie kommunizieren. Er gewährt Lesern sowie Zuhörern damit Unterstützung bei der – wie es heißt – „Entdeckung einer verborgenen Welt“. Die Lesung beginnt um 20 Uhr, der Eintritt kostet im Vorverkauf 8 und an der Abendkasse 9 Euro. Tickets sind in der Bücherei selbst sowie in der Buchhandlung Keil, Ernst-Ludwig-Straße 43, erhältlich. (hs)

LANGEN. Die Kommunalwahl am 6. März 2016 wirft ihre Schatten auf die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins. Letztere geht nämlich am Samstag (12.) ab 15 Uhr im Tagungsraum 3 der Stadthalle

über die Bühne. Dabei wird zum einen über das Wahlprogramm der Genossen entschieden, und zum anderen werden die Kandidaten für die künftige Stadtverordnetenversammlung gekürt. (hs)

IHRE INDIVIDUELLE KÜCHE ZU TRAUMPREISEN! SEPTEMBER-AKTION vom 1. bis 15.9.2015

ohne Anzahlung! Gartenstraße 6 63225 Langen Tel. 06103 / 2 70 27 27 Mo.-Fr. 10.00 - 18.30 u. Sa. 9.00 - 14.30 Uhr

Hanauer Landstr. 220 2x ga n Ihrer z in 60314 Frankfurt Nähe Tel. 069 / 27 29 27 05 Mo.-Fr. 10.00 - 18.30 u. Sa. 9.00 - 14.30 Uhr

info@kuechenstudio-kurttas.de • www.kuechenstudio-kurttas.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.