S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 1. Oktober 2015
Umbaupläne: Wird aus dem Lego- bald ein Ratten-Kreisel? Seite 2
Nr. 40 D
Auflage: 20.135
Gewerbe-Projekte: Bleiben und Kommen in der Kreisstadt Seite 2
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen
Kalender: Kulturveranstaltungen in der Region
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Landratswahl: Oliver Quilling spielt Amtsbonus aus und gewinnt Seite 20
Bewegung: Kombi-Aktion lockte ins Autohaus Seite 22
Giebl und Öztas im finalen Duell Bürgermeisterwahl in Heusenstamm: Entscheidung vertagt Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Wackelt die CDU-Bastion Heusenstamm? Verliert die Union, die in der Schlossstadt seit mehreren Jahrzehnten den kommunalpolitischen Ton angibt, den Posten des Rathauschefs? Die Bürgermeisterwahl am vergangenen Sonntag hat eine emotionale Achterbahnfahrt ausgelöst. Zwischen trotziger Zuversicht, leisen Zweifeln und der bohrenden Frage „Zitterpartie auf der Zielgeraden?“ pendelt das Stimmungsbarometer der Christdemokraten hin und her. Deren Kandidat Uwe Giebl (38,1 Prozent) tritt am 11. Oktober zur Stichwahl gegen Halil Öztas (SPD) an. Dessen Ergebnis (29,5 Prozent) war die große Überraschung der ersten Runde. Entsprechend freudig erregt und entspannt waren die Mienen im Lager der Sozialdemo-
kraten, als am Wahlabend im Rathausfoyer der rote Balken des Säulen-Diagramms konstant im Bereich „ein (knappes) Drittel der Wählerstimmen“ zu finden war. Kein Zweifel: Für die SPD, die im bürgerlich-konservativ geprägten Heusenstamm seit jeher einen schweren Stand hat und sich bei der Kommunalwahl im Jahr 2011 mit mageren 20,6 Prozent der Stimmen zufriedengeben musste, war der 27. September 2015 ein guter Tag. Ein Tag, an dem ein Ausrufezeichen gesetzt wur-
THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e
Hartmann empfiehlt: „Öztas wählen“ Löw hält sich bedeckt(er): Lob für Giebl HEUSENSTAMM. Wer kann sich vom Wählerreservoir, das die beiden parteiunabhängigen Kandidaten Thomas Hartmann (18,8 Prozent) und Hans-Peter Löw (13,6 Prozent) bei der Bürgermeisterwahl in Heusenstamm am vergangenen Sonntag ausgeschöpft haben, den größeren Anteil sichern: Uwe Giebl (CDU) oder Halil Öztas (SPD)? Die Beantwortung dieser Frage wird bei der Kür des neuen Verwaltungschefs eine entscheidende Rolle spielen. Es geht darum, die Hartmann- und Löw-Wähler noch einmal für einen Abstecher ins Wahllokal zu begeistern und sie als Zünglein an der Waage zu umwerben, um mit ihrer Hilfe den Sprung über die 50-Prozent-Marke zu schaffen. Darauf spekulieren Giebl und Öztas, die als Vertreter just jener Parteien, die im Stadtparlament als Mehrheitsbündnis den Ton angeben, am 11. Oktober zur Stichwahl gegeneinander antreten werden, frei nach dem Motto: Koalitionäre unter sich. Hartmann, der als „heißer Stichwahl-Kandidat“ gehandelt worden war, zeigte sich von seinem Abschneiden „schon ein bisschen enttäuscht. Ist doch klar: Ich hatte auf deutlich mehr gehofft, war sehr aktiv im Wahlkampf. Alle Register wurden gezogen und es gab auch viel positive Resonanz. Ich habe den Heusenstammern ein PersonalAngebot gemacht – doch meine Mitbürger haben sich mehrheitlich für andere Bewerber entschieden und diese in die Stichwahl geschickt. Das muss ich respektieren“, erklärte Hartmann zwei Tage nach dem 27. September 2015, der sich für ihn nicht als Glücksdatum entpuppt hatte.
Zugleich kündigte er eine Wahlempfehlung an. Er werde all jenen, die im ersten Durchgang „Liste 3 – Hartmann“ angekreuzt hätten, dazu raten, am 11. Oktober, dem Tag der Entscheidung, für Öztas zu stimmen. Der SPD-Kandidat sei aus seiner Sicht – im Vergleich mit Giebl – in deutlich stärkerem Maße qualifiziert, die Stadtverwaltung zu führen, betonte Hartmann. In den Tagen vor der Stichwahl werde er diese Meinung mit einer schriftlichen Stellungnahme präzisieren und untermauern, fügte der ausgeschiedene Drittplatzierte hinzu. Bedeckter hielt sich der auf Rang 4 gelandete Löw. Es sei für ihn „eine gute Erfahrung gewesen, zur Wahl anzutreten, wichtige inhaltliche Punkte anzusprechen und deutlich zu machen, dass ich ein politisch denkender Mensch bin“, gab der Leiter der kommunalen Umwelt-Abteilung zu Protokoll. Im Hinblick auf die Stichwahl spreche er keine formelle Empfehlung aus, da er all die Menschen, die ihn gewählt hätten (exakt 962 Stimmen wurden gezählt), „nicht als homogene Gruppe“ definieren und in die eine oder andere Richtung lenken könne. Eine Präferenz-Bekundung ließ sich Löw dennoch entlocken: Er halte Giebl aufgrund seiner Verwaltungserfahrung und „Professionalität“ für den „eindeutig geeigneteren Kandidaten“. Zitat: „Zu Uwe Giebl habe ich menschlich gesehen großes Vertrauen. Halil Öztas ist ein politisches Naturtalent, aber leider kommunalpolitisch noch unerfahren“, heißt es in einer von Löw formulierten Wahlnachlese- und Wahlausblick-Erklärung. (kö)
de. Dass es dem 38-jährigen Rechtsanwalt Öztas – in Frankfurt geborener Sohn türkischer Zuwanderer, seit 2008 in Heusenstamm beheimatet und bislang ein kommunalpolitisch weitgehend unbeschriebenes Blatt – gelingen würde, den Favoriten Giebl in die Stichwahl zu zwingen: Das war nicht unbedingt die allgemein vorherrschende Erwartungshaltung. Getippt wurde – wenn überhaupt – mit Blick auf den 11. Oktober zumeist auf ein Duell zwischen CDU-Mann Giebl und dem parteiunabhängigen Thomas Hartmann, der als Hansdampf der örtlichen Vereins- und Kulturszene einen Bonus in Sachen „Bekanntheitsgrad“ für sich reklamieren durfte.
heit vieler Wähler. „Ich bin von zahlreichen Leuten angesprochen worden, frei nach dem Motto ‚Mensch Peter, Dein Name steht ja nicht mehr auf dem Wahlzettel... Wem sollen wir denn jetzt die Stimme geben, wir kennen die Kandidaten doch kaum?‘“, berichtete Jakoby und deutete damit indirekt auf ein Mobilisierungsproblem. Ein Problem, das insbesondere die Union umtreibt, denn für den erhofft glatten Übergang getreu der Devise „Giebl beerbt Jakoby“ hat die Popularität und Zugkraft ihres Bewerbers im ersten Durchgang nicht gereicht.
„Gutes Gefühl“ Doch siehe da: Nicht Hartmann (18,8 Prozent), sondern Öztas landete auf Platz 2. Er kann nun weiter die Werbetrommel getreu der Devise „Ich bin die Alternative zum schwarzen Establishment“ für sich rühren und von einem Sensationssieg träumen. „Ich hatte nach dem Wahlkampf schon ein gutes Gefühl, was die Stimmung anbelangte. Das Ergebnis hat dieses Gespür bestätigt. Ich kann damit sehr zufrieden sein. Der Abstand zu Herrn Giebl ist aufzuholen, das ist absolut machbar. Ich bin hochmotiviert und zuversichtlich, denn ich habe das qualitativ beste Wahlprogramm vorgelegt, mit Sachaussagen zu allen relevanten kommunalpolitischen Themen.“ So klang Öztas’ Fazit nach der ersten Etappe. Gedämpfter war der Ton bei Giebl. Ja, er habe durchaus mit der Variante „Sieg schon in Runde 1“ geliebäugelt, zumindest aber mit einem Ergebnis oberhalb der 40-Prozent-Marke, bekannte der 55Jährige, der von seinem aktuellen Job (Bürgermeister in der Allgäu-Gemeinde Hergatz) gerne einen Karrieresprung auf den Chefsessel der Heusenstammer Verwaltung machen würde. Nun müsse man eben die Ärmel hochkrempeln und die Tage bis zur Stichwahl nutzen, um den Vorsprung sicher ins Ziel zu bringen. In einer Wahl-Auseinandersetzung „ohne große inhaltliche Streitpunkte“ setze er nach wie vor auf sein persönliches Profil, die Parole „Heusenstamm bleibt in guten Händen“ und auf einen großen und rührigen Unterstützerkreis, den die CDU auf die Waagschale bringe. Mit diesem Tenor nahm Giebl das „Zwischenzeugnis“ der Wähler zur Kenntnis. Noch-Amtsinhaber Peter Jakoby (CDU), der sich zur Jahreswende 2015/2016 nach zwölf Bürgermeister-Jahren in den Ruhestand verabschieden wird, machte auf eine Problematik aufmerksam, die er und seine Parteifreunde wohl nicht unbedingt derart ausgeprägt erwartet hatten. Die Rede ist von der Unsicherheit und Unentschlossen-
Dass der finale Zweikampf die Entscheidung zugunsten seines Parteikollegen bringen wird: Davon geht Jakoby freilich aus. Sein Kalkül: „Die beiden ausgeschiedenen Kandidaten Thomas Hartmann und Hans-Peter Löw sind tief im bürgerlichen Milieu verankert. Wenn es gelingt, jeweils nur die Hälfte der dort gelandeten Stimmen ins Lager von Uwe Giebl zu ziehen, dann wird die 50-Prozent-Marke schon ganz sicher übersprungen.“
Halil Öztas (links) strahlte, während Uwe Giebl (rechts) nach der Stimmenauszählung am vergangenen Sonntag mit deutlich weniger Begeisterung auf die Ergebnis-Projektion an der Wand im Rathausfoyer blickte. Der CDU-Mann (38,1 Prozent) und der Sozialdemokrat (29,5 Prozent) treten am 11. Oktober zur Stichwahl an. Die parteiunabhängigen Bewerber Thomas Hartmann (18,8 Prozent) und Hans-Peter Löw (13,6 Prozent) landeten auf den Plätzen 3 und 4 – sie sind im Rennen um den Heusenstammer Bürgermeistersessel ausgeschieden. Nicht einmal die Hälfte der Stimmberechtigten nutzte die Chance zur kommunalpolitischen Weichenstellung. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,8 Prozent. (Foto: Jordan) Das schaffte in der Stadt am Main der FDP-Kandidat Daniell Bastian, der mit 50,9 Prozent der Stimmen die hoch gehandelte Bewerberin der CDU, die Erste Stadträtin Claudia Bicherl (49,1 Prozent), hinter sich ließ. In der ersten Runde am 12. Juli lag Bicherl (41,7 Prozent) sehr deutlich vor Bastian (25,6 Prozent), doch der drehte das Ergebnis am „Tag der Wahrheit“.
Rennen völlig offen Eine Prognose, die man so in den Reihen der SPD natürlich nicht gelten lässt. Die Gegenrechnung: Löw habe in erster Linie das Reservoir der Grünen (die keinen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt hatten) angesprochen und angezapft. Und auch Hartmann habe sich mit seiner Kandidatur ganz eindeutig gegen ein „Weiter so“ unter CDU-ParteibuchVorzeichen positioniert. Deshalb sei das Rennen nunmehr völlig offen und Wechselstimmung im Hinblick auf den 11. Oktober kein frommer Wunsch, sondern durchaus eine durchschimmernde Realität, betonen Öztas und dessen Anhang. Sie verweisen zudem auf die Bürgermeisterwahl in Seligenstadt, die vor gut zwei Monaten eindrucksvoll deutlich gemacht habe, was bei Stichwahlen möglich sei – zuvor schier Undenkbares.
„Schnuppern“: Fox und Salsa HEUSENSTAMM. „Fitness für Kopf und Füße“: Mit diesem Slogan wirbt das Tanzsportzentrum für einen neuen Kurs „zum Reinschnuppern“. Ab dem 12. Oktober werden die Teilnehmer mit den Grundschritten und den Bewegungsabläufen von Discofox und Salsa vertraut gemacht. „Die zurzeit populärsten Tänze sind unkompliziert und vielseitig. Sie lassen sich bei verschiedensten Anlässen auch auf begrenztem Platz tanzen“, erläutern die Übungsleiter des Klubs. Im Saal der Vereine unter dem Dach des Heusenstammer Feuerwehrhauses heißt es montags von 20.45 bis 22 Uhr: „Bitte aufs Parkett.“ Erika Fey, Telefon (06104) 3666, steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Ab dem 6. Oktober nimmt sie Anmeldungen entgegen. (kö)
In Würde altern: Wie gelingt’s? Sozialpolitisches Forum im Kreishaus DIETZENBACH. „Wie alt werden?“ Dieser Fragestellung widmet sich das diesjährige sozialpolitische Forum, zu dem die evangelische und katholische Kirche, der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Kreisverwaltung am Dienstag, 13. Oktober, in den Sitzungssaal des Kreishauses in Dietzenbach einladen. Ab 16 Uhr kann jeder, der das Thema „Wie kann/sollte ein solidarisches Zusammenleben der Generationen in Zukunft aussehen?“ beleuchten und hinterfragen möchte, zum Nulltarif dabei sein. „Im Jahr 2030 wird ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland über 65 Jahre alt sein. Der Anteil der Pflegebedürftigen wird in den nächsten Jahren um fast 25 Prozent steigen. Diese demografische Tendenz stellt unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft vor große Herausforderungen, bringt aber gleichzeitig – bei genauerer Betrachtung – auch Chancen mit sich.“
Mit diesen Erläuterungen stimmen die Veranstalter auf die siebte Auflage der sozialpolitischen Tagung ein, die diesmal dem Schwerpunkt „Leben im Seniorenalter“ gewidmet ist. Nach einführenden Gedanken, die Ursula Kremer-Preiß vom Kuratorium Deutsche Altershilfe zu einem Vortrag bündeln wird, soll in kleineren Gruppen mit Fachleuten der Caritas, der Diakonie und den zuständigen Kreisbehörden diskutiert werden. Stichworte, die zur Erörterung anstehen: Leben in guter Nachbarschaft, gemeinschaftliche Wohnformen, Rente, Pflege, Gefahr von Altersarmut, Möglichkeiten für gesellschaftsliches Engagement („Kompetenzen einbringen“). Wer zuhören und mitreden möchte, kann sich im Gespräch mit Dr. Boris Slamka vom Evangelischen Dekanat Rodgau, Telefon (06074) 4846122, näher informieren und anmelden. (kö)
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