S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Donnerstag, 1. Oktober 2015
Neues Pachtmodell: „Saunaritter“ heizen in Rödermark kräftig ein Seite 2
Nr. 40 E
Auflage: 26.790
Herbstmarkt: Knackiges Programm mit Kernobst und Kraut Seite 2
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen
Kalender: Kulturveranstaltungen in der Region
Seite 10
Seite 9
Landratswahl: Oliver Quilling spielt Amtsbonus aus und gewinnt Seite 24
P+R-Anlage: Baubeginn in Weiskirchen für 2016 avisiert Seite 4
„Ich glaube, ich träume“ Klarer Sieg für Jürgen Hoffmann bei der Bürgermeisterwahl Von Melanie Pratsch RODGAU. Mit 69,2 Prozent der Stimmen hat Jürgen Hoffmann (SPD) die Bürgermeisterwahl in Rodgau für sich entschieden. Während der Sieger im Rathaus feierte, machte sich bei den Christdemokraten und ihrem Kandidaten Olaf Burmeister-Salg, die den Wahlabend in der Gaststätte „Journal“ verbrachten, Katerstimmung breit. Und das nicht zuletzt wegen der geringen Wahlbeteiligung, die bei 39 Prozent lag. Die Träne im Augenwinkel konnte und wollte sich Jürgen Hoffmann wohl nicht verkneifen, als nach knapp eineinhalb Stunden im Rathaus Jügesheim feststand: Die Wähler in Rodgau haben dem SPD-Politiker ihr Vertrauen geschenkt und ihn mit klarer Mehrheit als Verwaltungschef bestätigt. „Ich bin total überwältigt, ich glaube ich träume“, freute sich Hoffmann, kurz nachdem das letzte Ergebnis aus den 39 Wahllokalen eingetroffen war. Zuvor hatte der 54-Jährige Hand in Hand mit Ehefrau Nicole Schütt und Sohn Florian mehr als eine Stunde lang gebannt auf die Leinwand geschaut, um auch kein Resultat aus den einzelnen Stadtteilen zu verpassen. Mit ihm verfolgten Erster Stadtrat Michael Schüßler (FDP), der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann sowie zahlreiche politische Weggefährten die
Zahlen, die nach und nach im Foyer des Rathauses eintrudelten. 4.891 Stimmen vor dem Herausforderer Um 19.12 Uhr stand das vorläufige Endergebnis dann fest: 69,2 Prozent der Wähler konnte der Amtsinhaber für sich gewinnen. Somit lag er exakt 4.891 Stimmen vor seinem Herausforderer Olaf Burmeister-Salg, der 30,8 Prozent der Wähler überzeugen konnte. Vor sechs Jahren hatte sich Hoffmann erst in der Stichwahl
l Stegdoppelplatten l Wellplatten l Massivplatten l Profilsysteme l Montage/Verarbeitung
www.schroth-plexiglas.de Altheimer Straße 44 · 64807 Dieburg Tel. 06071/24056-57 · Fax -58 Öff.-Zeiten: Mo.-Do. 7.00-16.00 Uhr, Fr. 7.00-13.00 Uhr
mit nur 132 Stimmen Vorsprung gegen den damaligen Rathaus-Chef Alois Schwab durchgesetzt. Diesmal ist das Ergebnis ungleich deutlicher, auch in den einzelnen Stadtteilen: In Hainhausen sicherte sich Hoffmann 72,3 Prozent der Stimmen, in Dudenhofen 71,1 Prozent, in Jügesheim 70,7 Prozent, in Nieder-Roden 66,5 Prozent, und auch in der traditionellen CDU-Hochburg Weiskir-
chen gingen beachtliche 67,0 Prozent an den Sozialdemokraten. Dabei will Wahlsieger Hoffmann seinen Erfolg nicht nur aufs eigene Konto buchen. Für ihn ist das Ergebnis ein deutlicher Vertrauensbeweis für „ein Gesamtwerk von Bürgermeister, Verwaltung und der regierenden Kooperation“ aus SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern, die sich hinter Hoffmanns erneute Kandidatur gestellt hatte. „Wir arbeiten nachhaltig und ehrlich“, betonte Hoffmann und fügte hinzu: „Die gleichmäßige Zustimmung in allen
Krabbelgruppe für die Jüngsten RÖDERMARK. Am kommenden Dienstag (6.) geht in Urberach eine neue Krabbelgruppe für Kinder, die seit Frühjahr 2015 geboren wurden, an den Start. Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde organisieren das Angebot gemeinsam. Treffpunkt für Eltern, die ihrem Nachwuchs Bewegungsanregungen vermitteln und soziale Kontakte knüpfen möchten, ist von 10 bis 11.30 Uhr das Dachstudio im evangelischen Gemeindehaus, Wagnerstraße 35. Auch in den Gruppen für die etwas älteren Kleinkinder (bis 3 Jahre) sind noch Plätze frei. Pfarrerin Sonja Mattes, Telefon (06074) 61129, erteilt nähere Auskünfte. (kö)
Stadtteilen zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben.“ Auch sein Parteifreund Zimmermann freute sich für den Wahlsieger, er glaubte bereits Rückenwind für die SPD bei der Kommunalwahl im März 2016 zu verspüren: „Das gibt ein offenes Rennen in Rodgau.“ „Ich habe gezittert“ Deutlich nervös war Jürgen Hoffmann kurz nach Schließung der Wahllokale ins Rathaus gekommen, denn auf seinen Amtsbonus hatte sich der Bürgermeister keineswegs verlassen. „Ich habe wirklich gezittert“, erklärte er sichtlich erleichtert, als sein Sieg feststand. „Mein größter Gegner war der
Jubel im Rathaus: Nachdem das letzte Wahllokal das Ergebnis übermittelt hat, ist die Freude bei Bürgermeister Jürgen Hoffmann, seinem Sohn Florian (ganz links), seiner Frau Nicole Schütt (rechts neben ihm) sowie bei Erstem Stadtrat Michael Schüßler (FDP), Jutta Dahinten (SPD) und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Zimmermann (ebenfalls SPD, rechts) riesig. (Foto: Pratsch)
Satz: ‚Es ist alles schon gelaufen’“, machte Hoffmann deutlich und spielte damit auf das Stichwort „Mobilisierung der eigenen Wähler“ an. Und tatsächlich entpuppte sich die Wahlbeteiligung als ausgesprochen mager: Nur 39 Prozent der insgesamt 34.178 Wahlberechtigten fanden trotz des herrlichen Herbstwetters den Weg in die Rodgauer Wahllokale. Beim ersten Wahlgang der Bürgermeisterwahl 2009 waren es 75,3 Prozent, bei der Stichwahl 53,4 Prozent gewesen. Nicht zuletzt die schwache Re-
sonanz betrachtet die CDU als Grund für das schlechte Abschneiden ihres Kandidaten. Bei der Wahlparty im „Journal“, wo am Sonntagabend „Oktoberfest“ gefeiert wurde, war die Stimmung angesichts des Ergebnisses alles andere als zünftig. „Ich bin enttäuscht, weil ich glaube, dass ich für die Entwicklung Rodgaus das deutlich bessere Angebot gehabt hätte“, erklärte Burmeister-Salg. Stolz zeigte sich die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Margit Müller-Olech hingegen auf ihren jungen Kandidaten („Er war Spitze!“), der es verstanden habe, innerhalb kurzer Zeit viele Rodgauer von seiner Politik zu überzeugen. Sie führt das Verfehlen des erhofften Personalwechsels an
Elektro Kohl
Lagerverkauf Haushalts-Großgeräte bis zu 50% billiger als die Herstellerempfehlung! A- und B-Ware führender Hersteller.
Einzelstücke/Restposten bis zu 70% reduziert!
Rödermark-Waldacker · Hauptstraße 29 Tel. 0 60 74 - 9 86 57
Mo.-Fr. 10.00- 12.30 Uhr u. 14.30- 18.30 Uhr, Sa. 10.00-13.00 Uhr www.elektrokohl.com · E-Mail:info@elektrokohl.com
Notfallhilfe für Ihr Haar www.haarpraxisroedermark.de 06074 - 96219
der Spitze der Stadtverwaltung vor allem auf die geringe Wahlbeteiligung zurück. Vor diesem Hintergrund seien 30,8 Prozent noch ein „respektables Ergebnis“. Müller-Olech zeigte sich darüber hinaus zufrieden mit der geschlossenen Zusammenarbeit aller CDU-Ortsverbände in Rodgau. Vor allem im Hinblick auf die Kommunalwahl sei das eine positive Entwicklung. Eng verbunden Ob sich der 33-jährige Jurist Burmeister-Salg, der in Froschhausen lebt und bei der Gemeinde Münster arbeitet, im März nächsten Jahres um einen Sitz im Rodgauer Stadtparlament bewerben wird oder gar
als Spitzenkandidat für die CDU in Frage kommt, ist noch mehr als fraglich. „So lange er nicht seinen Erstwohnsitz in Rodgau hat, steht das nicht zur Debatte“, erklärte Müller-Olech am Wahlabend und kündigte an, dass sich die CDU mit dieser Frage auf ihrem Parteitag am 5. November auseinandersetzen werde. Burmeister-Salg machte jedoch deutlich, dass er sich eng verbunden fühle mit der Stadt. Schließlich hat er eine Rodgauerin geheiratet und seinen Zweitwohnsitz in Jügesheim. „Es gibt für die Listenführung sicher andere Leute in der CDU, die lange dabei sind, aber mein Herz schlägt nach wie vor für Rodgau“, betonte der unterlegene Hoffmann-Herausforderer.