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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D R E I E I C H Donnerstag, 15. Oktober 2015

Eine-Welt-Gruppe: Inge Ismar gibt die Stafette weiter und wird gewürdigt Seite 2

Nr. 42 B

Auflage: 18.450

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Dreharbeiten: „Tatort“-Team ermittelt in Buchschlag Seite 4

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 8

Kickers-Idol: Hermann Nuber feierte seinen 80. Geburtstag Seite 12

Kulturkalender: Konzerte, Lesungen, und Ausstellungen in der Region Seite 16

Beilagen in Teilausgaben:

„Floskeln helfen nicht“ Flüchtlinge: Hartmut Honka (CDU) kritisiert „Wir schaffen das“-Haltung vor einem dramatischen Stimmungsumschwung: „Wer sich mit den Menschen auf der Straße, den Helfern vor Ort oder den Vertretern der Kommunen unterhält, wird schnell merken, dass die Grenzen der Belastbarkeit erreicht, wenn nicht in Teilen bereits überschritten sind.“ Aus Sicht Honkas ist es unerheblich „ob man von 800.000, einer Million oder gar von 1,5 Millionen Flüchtlingen allein in diesem Jahr“ ausgeht. „Alle diese Menschen brauchen ein Dach über dem Kopf. Sie müssen mit allen wesentlichen Dingen zum Leben versorgt werden und wir benötigen vielfältige und erfolg-

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Mit den Ausführungen des 37jährigen CDU-Mannes bezieht erstmals ein Dreieicher Kommunalpolitiker in puncto „Flüchtlingszustrom“ öffentlich kritisch Stellung. Und er warnt

Einwanderung: „Eine Frage der Größenordnung“ Einwanderung bleibe eine Frage der Größenordnung, nicht nur weil Wohnraum, Helfer und finanzielle Ressourcen endlich seien. Ob Integration gelingt, hängt laut Honka auch von dem „Anpassungsdruck“ ab, den Migranten verspüren. „Bei Millionen Zuwanderern und bereits jetzt vorhandenen Parallelgesellschaften werden sich viele Flüchtlinge fragen, ob es sich überhaupt lohnt, Anstrengungen zu unternehmen, um Deutsch zu lernen und die Kultur des Gastlandes zu verstehen und zu respektieren“, befürchtet der Dreieicher, der zudem an den seit Jahren im Ballungsraum Rhein-Main herrschenden Mangel an Wohnraum jedweder Größe und Preisklasse erinnert. „Durch den Druck des Kreises und der Kommunen, die Flüchtlinge vernünftig und dauerhaft unterzubringen, ist geradezu ein Schlaraffenland für Wucherer entstanden. Da es aber fast keine Flächen mehr für neue Gebäude gibt, wird sich die Situation mit jeder Woche immer weiter zu-

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nicht pro Woche die gleiche Zahl von Flüchtlingen aufnehmen wie zum Beispiel Frankreich in einem ganzen Jahr. Daher ist die derzeitige Flüchtlingssituation auch eine riesige Herkulesaufgabe für Europa“, betont Honka, der kontinuierliche Sondergipfel der EU-Regierungschefs vermisst.

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DREIEICH. Berichte darüber, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren in der Flüchtlingskrise eingeschlagenen Kurs („Wir schaffen das“) zunehmend Gegenwind aus den eigenen Reihen erfährt, häufen sich seit einigen Tagen. Zwar nicht aus dem unmittelbaren Umfeld der Regierungschefin und CDU-Vorsitzenden in Berlin, wohl aber aus den Ländern und Kommunen werden immer öfter mahnende Stimmen laut. So geschehen nun auch in Dreieich: Mit Hartmut Honka hat sich nicht nur der örtliche Parteivorsitzende zu Wort gemeldet. Honka spricht auch als Landtagsabgeordneter, der das Gewicht seines Direktmandats auf die Waagschale legt. Zudem ist er Landesvorsitzender des Arbeitskreises Christlich-Demokratischer Juristen Hessen (LACDJ). Das Merkel’sche Postulat „Wir schaffen das schon“ bezeichnet Honka als „nichtssagende Floskel“.

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reiche Integrationsmaßnahmen. Allein über eine Willkommenskultur zu sprechen und Fähnchen zu schwenken, reicht nicht aus“, so der Unions-Politiker. Angesichts der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen verbiete sich naives Wunschdenken. Denn es bleibe eine Realität, dass Deutschlands Aufnahmekapazität, aber auch die Aufnahmebereitschaft der Menschen begrenzt seien. „Unser Land kann

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spitzen. Von der Dauer der Genehmigungsverfahren für Bebauungspläne und den auf Grund immer höherer Umweltauflagen immer weiter steigenden Baupreisen gar nicht erst zu sprechen“, führt der CDU-Mann weiter aus. „Die Botschaft von Volker Bouffier, dass wir zwar unendlich hilfswillig, aber unsere Möglichkeiten begrenzt sind, muss endlich auch in der Bundesregierung und an deren Spitze, der Kanzlerin, Gehör finden“, so Honka. „Statt immer mehr Menschen unkontrolliert ins Land zu lassen, muss der Fokus jetzt auf die Rückführung derjenigen gelegt werden, die keine Bleibeperspektive haben und aus rein wirtschaftlichen Erwägungen ins Land kommen. Vor dem Hintergrund der aktuell jedoch mindestens 300.000 unbearbeiteten Asylverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird allein schon die Identifizierung der wirklich Schutzbedürftigen eine Herkulesaufgabe.“ „Überwältigende Mehrheit macht sich Sorgen“ Und überhaupt: Die schwarz-rote Bundesregierung müsse endlich die „Sorgen einer überwältigenden Mehrheit der Menschen“ ernst nehmen. Honka listet auf: „Wie viele Menschen können wir in diesem und im nächsten Jahr überhaupt noch aufnehmen, ohne unsere Sozialsysteme zu gefährden? Wie viel Wohnraum können wir zur Verfügung stellen, ohne riesige

FIT FÜR DEN WINTER: Mit dem richtigen Rosenschnitt vor Beginn der kalten Jahreszeit befasst sich eine Veranstaltung des Geschichts- und Heimatvereins Dreieichenhain. Helga Urban zeigt am Sonntag (18.) ab 11 Uhr auf dem Gelände der Hayner Burg, wie man den Pflanzen mit der Schere zu Leibe rückt. Dafür werden noch Anmeldungen von Kurzentschlossenen entgegengenommen. Die Teilnahme kostet 15 Euro (Dauer zwei Stunden). Nähere Informationen gibt es unter der Rufnummer (06103) 8049640. (jh/Foto: GHV)

Flüchtlingslager – und damit zwangsläufig Ghettos – entstehen zu lassen? Wie setzen wir bei Millionen Zuwanderern die Erkenntnis durch, dass Integration Pflicht ist und religiöse Vorschriften für unser Zusammenleben in einer säkularen, aufgeklärten und humanistischen Gesellschaft irrelevant sind? Wie sanktionieren wir Fanatiker und diejenigen, die sich partout nicht integrieren wollen?“ Für den Dreieicher ist klar: Wenn in Berlin nicht „der richtige Rahmen“ geschaffen wird, kann die Situation vor Ort nicht vernünftig und dauerhaft beherrscht werden. „Die jüngsten demoskopischen Zahlen für die AfD zeigen in eine gefährliche Richtung. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung endlich die Entscheidungen fällt, damit die Bevölkerung erkennt, dass sie die Lage wirklich noch im Griff hat und dies auch so bleiben wird“, konstatiert Honka abschließend. (jh)

Die Flüchtlingskrise betrifft uns alle Die Regierung sollte das Volk befragen Von Christoph Günther In den vergangenen Tagen häuften sich die Leserzuschriften mit der Bitte, dass die DreieichZeitung zum Thema „Flüchtlinge“ endlich etwas schreiben und Stellung beziehen soll. Wir haben dieses Thema bis jetzt bewusst defensiv behandelt, da wir einerseits nicht auf den von der Regierung vorgegebenen Jubelkurs einschwenken, und andererseits nicht noch Öl ins Feuer des Fremdenhasses gießen wollten. Was mich im Moment persönlich besonders irritiert, ist die Art und Weise, wie die Politik und die Regierenden mit diesem für uns alle so wichtigen Thema umgehen.

Wir sehen uns einer unkontrollierten Massenzuwanderung von Menschen ausgesetzt, die aus Kulturräumen stammen, in denen – verglichen mit unserer Gesellschaftsform – völlig unterschiedliche Moral- und Rechtsverständnisse herrschen. Bei uns darf niemand wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft oder seines Glaubens benachteiligt werden. Unser Strafsystem basiert auf den Grundmaximen „Verzeihung“ und „Wiedereingliederung“. Unsere ethischen Vorstellungen sind geprägt von Mitleid und Barmherzigkeit. Es herrscht eine strikte Trennung zwischen Religion und Staat, was bedeutet, dass der Staat die alleinige Bitte auf Seite 12 weiterlesen

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Liebe Gäste, wir wünschen Ihnen schöne und erholsame Herbstferien.

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Dz online 042 15 b by Dreieich-Zeitung/Offenbach-Journal - Issuu