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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Mittwoch, 2. November 2016

Hochzeitsmesse: Offerten für einen ganz besonderen Tag Seite 2

Nr. 44 A

Auflage: 24.470

Gesamtauflage 218.420

Langen-Malbuch: Persönliche Anstriche für 24 Wahrzeichen Seite 4

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Peugeot: Neuer SUV 3008 feierte Premiere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Seiten 6/7

Seiten 18/19

Seite 20

Seite 15

Beilagen in Teilausgaben:

Ein identitätsstiftender Blickfang Kopie des „Brezelstein“ befindet sich wieder am einstigen Standort Von Harald Sapper LANGEN. Es sind nicht die Neubauten, die den Charme einer Stadt ausmachen. Viel wichtiger für die Identität einer Kommune sind alte Gemäuer oder historische Kulturgüter. Insofern ist jüngst ein Stück Langener Geschichte lebendig geworden: An der Nordseite des Freibades findet sich nun nämlich wieder eine Kopie des „Brezelsteins“, die in ein neues Bruchsteinmäuerchen eingearbeitet wurde.

anderen Quellen mit dem dringend benötigten Material versorgt wurde, konnte letztendlich Valerie Keib, ein über Kenntnisse des Maurerhandwerks verfügender Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe, das Mäuerchen fachgerecht zusammenfügen. Doch warum musste überhaupt eine neue Umgebung für das Duplikat des „Brezelsteins“ geschaffen werden und was hat es mit Letztgenanntem eigentlich auf sich? Die Antworten auf diese Fragen gab Professor Frank Oppermann den rund 70 Langenern, die sich trotz regneri-

Besitzungen mit einer Mauer markierte und in diese auch das jeweilige Symbol seines Berufsstandes einarbeiten ließ“, war Sehring laut Oppermann als Bäcker tätig – und so zierte nicht nur Sehrings Name und die Jahreszahl der Errichtung, sondern auch eine Brezel als Zeichen der Bäckerzunft das Original des „Brezelsteins“.

selbst ernannten Graffiti-Künstlern zu. Um derartige Freveltaten an Duplikat Nummer zwei in Zukunft zu verhindern, wurde die neue Mauer hinter dem Zaun des Schwimmbads platziert. Und geht es nach Oppermann, Stadtarchivar Gött und Peter Holle, der den Anwesenden die kulturhistorische Bedeutung der zur Familie der Gebildbrot gehörenden Speise und eine vermeintliche Entstehungsgeschichte des leckeren Laugengebäcks erläuterte (ein zum Tode

Virtual Reality

Damit Letzteres überhaupt errichtet werden konnte, musste Stadtarchivar Heribert Gött ein gewisses Maß an „krimineller Energie“ aufbringen, wie er bei der offiziellen Übergabe des auf Initiative des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) entstandenen steinernen Ensembles zugab. Denn obwohl er dachte, „dass Langen geradezu auf Rotliegendem Sandstein schwebt“, fanden sich zunächst keine derartigen Exemplare, die zum Bau der neuen Mauer benötigt wurden. „Dann habe ich aber erfahren, dass ein Haus aus entsprechendem Stein in der Wilhelmstraße abgerissen wird, bin mit Unterstützung sofort dorthin geeilt und habe die Steine gesichert“, erfuhr Gött erst im Nachhinein, dass er ausgerechnet Manfred Weil, den ehemaligen Leiter des Langener Ordnungsamts, „beklaut“ hatte. Der nahm ihm den „Steinediebstahl“ indes nicht übel – und weil Gött auch aus

Schuttcontainer

Er und die ihn umgebende Mauer hielten von 1830 bis 1993 standhaft die Stellung, doch wurden sie dann im Zuge des Schwimmbad-Umbaus abgerissen. Und um ein Haar wäre der „Brezelstein“ damals für immer von der Bildfläche verschwunden. „Kurt Werner hat ihn aus dem Schuttcontainer gerettet“, war es Oppermann zufolge also nur der Aufmerksamkeit des Langeners zu verdanken, dass es den „Brezelstein“ noch gibt. Während sich das Original seither im Langener Stadtmuseum im Alten Rathaus befindet, ließ die Stadt eine Kopie anfertigen und in eine neue Mauer einsetzen. „Bei deren Einweihung am 1. Januar 1997 hatten wir minus 15 Grad“, machte der Architekturprofessor mit diesem Hinweis seinen Zuhörern deutlich, dass derartige Zeremonien witterungstechnisch offenbar immer grenzwertig verlaufen. Doch weit mehr als sämtliche Wetterunbill setzten der ersten Kopie des „Brezelsteins“ die regelmäßigen Spray-Attacken von

Nur ag t n n o S ! m t a r O r o il ve v schen Wetters die vom Posaunen-Quartett der örtlichen Musikschule umrahmte Einweihungszeremonie des neuen Blickfangs am Hegweg nicht entgehen lassen wollten. An dieser Stelle befand sich nach Angaben des profunden Kenners der Langener Ortsgeschichte einst der Weingarten von Johan Nickelaus Sehring. „Anfang des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass man seine

Truck

(HIN)DEUTUNGSHOHEIT: Professor Frank Oppermann (links) und Stadtarchivar Heribert Gött sind sehr glücklich darüber, dass die zweite Kopie des „Brezelsteins“ inklusive des neues Bruchsteinmäuerchens an der Nordseite des Freibades errichtet werden konnte. (Fotos: Sapper)

Mops, Magie und ein Mord Lars Simon präsentiert seinen neuen Roman

verurteilter Bäcker konnte demnach sein Leben retten, weil er – wie von seinem Herrscher gefordert – ein Gebäck „erfand“, durch das dreimal die Sonne scheinen konnte), dann könnten sich die Langener künftig immer am 1. Januar an der „Brezelstein“-Kopie treffen und auf ein gutes neues Jahr anstoßen. Ob’s auch so kommt? Mer waas es net – aber schöner als so mancher Neubau ist der neue „Brezelstein“ definitiv.

EGELSBACH. Auszüge aus seinem neuesten Roman, der den Titel „Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen“ trägt, präsentiert Alf Leue alias Lars Simon am Donnerstag (3.) ab 20 Uhr bei einer Lesung in der in der „Alten Schule“, Rheinstraße 72, untergebrachten Gemeindebücherei. In dem Werk des WahlEgelsbachers geht’s um den jun-

Verkaufsoffener Sonntag nur in Egelsbach am 06.11.16 12-18 Uhr

gen Unternehmensberaters Lennart Malmkvist aus Göteborg, der neben einem Zauberund Scherzartikel-Laden auch den übellaunigen, aber sprechenden Mops Bölthorn von seinem ermordeten Nachbarn geerbt hat. „Der Mops bringt fortan mit seinen Ideen und Wünschen Lennarts Leben durcheinander, und der sieht sich bereits auf der Couch eines Therapeuten. Doch am Ende behält Bölthorn recht, und es geht um weitaus mehr als schlichte Magie“, ist einer Ankündigung zu entnehmen. Der Eintritt schlägt inklusive Begrüßungsgetränk mit 8 Euro zu Buche. (hs)

Suchtberatung macht Pause LANGEN. Die Sprechstunde der Suchtberatung des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Offenbach fällt in der Zeit vom 9. bis einschließlich 30. November aus. Die vertrauliche und kostenlose Unterstützung durch die Fachleute dieser Einrichtung können suchtmittelabhängige und suchtgefährdete Erwachsene aus dem Westkreis (und natürlich auch deren Angehörige) wieder ab dem 7. Dezember immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr in Raum 14 des Langener Rathauses in Anspruch nehmen. Weitere Informationen sind unter der Rufnummer (06074) 8180-63792 erhältlich. (hs)

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