S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Mittwoch, 2. November 2016
HSG Rodgau: Handballer erkämpfen ein glückliches Remis Seite 2
Nr. 44 E
Auflage: 30.570
Ausstellung: „Rodgauer Art 16“ hatte viele Hingucker zu bieten Seite 2
Gesamtauflage 218.420
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Sonderthema: Schöner leben und wohnen
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Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
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Keine Misstöne in der „Familie“ CDU kürt Helfmann – Hat AL als Bündnispartner bald ausgedient? Von Jens Köhler RÖDERMARK. Am 5. Februar nächsten Jahres, also in knapp 100 Tagen, ist Wahltag in Rödermark. Kür des Bürgermeisters: So lautet dann das Motto, doch bereits jetzt steht fest, dass der Urnengang die kommunalpolitischen Verhältnisse ins Wanken, wenn nicht sogar zum Einsturz bringt. Der Verzicht just jener Kandidaten, die als vermeintliche Favoriten für eine
etwaige Stichwahl am 19. Februar gehandelt wurden, sorgt für großen Wirbel. Das schwarzgrüne Bündnis, das seit 2011 im Stadtparlament den Ton angibt, steht vor einer Zerreißprobe. Nachdem der Erste Stadtrat Jörg Rotter (CDU) aufgrund einer schweren Erkrankung – vergiftetes Hirnwasser sorgte für massive Einschränkungen, beispielsweise beim Sprechen und im Hinblick auf das Orientierungsvermögen – seine Bereit-
schaft zur Bürgermeisterkandidatur im September zurückgezogen hatte, sorgte Ende voriger Woche auch der Bewerber der Anderen Liste (AL/Grüne), Karl Schäfer, für einen Paukenschlag. Er ziehe seine Bewerbung zurück. „Persönliche Gründe“ seien dafür ausschlaggebend, ließ Schäfer verlauten. Der erfahrene Kommunalpolitiker, der als Direktor des Arbeitsgerichts Darmstadt tätig ist
und getreu der Devise „Ein Bürgermeister, der über juristischen Sachverstand verfügt, kann einer Kommune nur guttun“ auf sich und seine Ambitionen aufmerksam gemacht hatte, präzisierte auf Nachfrage der Dreieich-Zeitung, was ihn zum Sinneswandel brachte. Gesundheitliche Gründe spielten bei seiner Person keine Rolle. Er habe vielmehr, nachdem seine Kandidatur gut angelaufen gewesen sei, mehr und
Kern-Kandidatur: Rettungsanker der AL? Grüne fürchten Alleinherrschaft der CDU RÖDERMARK. Das Kalkül der schwarz-grünen Bündnispartner, die seit 2011 im Rödermärker Stadtparlament den Ton angeben, war unschwer zu erkennen: Hätte der Erste Stadtrat Jörg Rotter (CDU) die Bürgermeisterwahl am 5. Februar nächsten Jahres gewonnen, so wäre ein Kommunalpolitiker von AL/Grünen auf Rotters derzeitigen Posten als Nr. 2 der kommunalen Verwaltung aufgerückt (gewählt von der Parlamentsmehrheit) – und man hätte die Koalition mit einer neuen Rollenverteilung an der Magistratsspitze fortsetzen können. Im unwahrscheinlicheren Fall, dass also der AL-Kandidat Karl Schäfer als Sieger aus der Bürgermeisterwahl hervorgegangen wäre, hätte sich sowieso kaum etwas geändert. Schäfer wäre Nachfolger seines Parteifreundes Roland Kern geworden, Rotter wäre Erster Stadtrat geblieben... Doch so glatt, wie sich das manch ein Stratege in den Reihen der schwarz-grünen Allianz ausgerechnet hatte, entwickeln sich die Dinge nun ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Der Bewerbungsverzicht, den sowohl Rotter als auch Schäfer verkündet haben, und die unmissverständlichen Töne frei nach dem Motto „Wir greifen nach 100prozentiger Macht“, die bei der CDU-Mitgliederversammlung
Ende vergangener Woche angeschlagen wurden (siehe Artikel „Keine Misstöne in der ‚Familie’“), haben bei der AL eine Mischung aus Alarm- und Panikstimmung ausgelöst. Deren führende Köpfe müssen zur Kenntnis nehmen: Die Union setzt auf das Duo Helfmann/Rotter und hat das Szenario „Partnerwechsel im Parlament“ als Option im Hinterkopf. FDP und Freie Wähler, die die AL im Verbund als Koalitionspartner ablösen könnten, wären vermutlich personell „billig zu haben“. Sprich: Sie würden nicht auf hauptamtliche Magistratsposten pochen. Inhaltlich funken die Christdemokraten und die beiden „FFraktionen“ beim Thema „Gewerbe-Neuansiedlungen im großen Stil“, das sich Helfmann auf die Fahne geschrieben hat, ohnehin auf einer Wellenlänge. Fazit: Im AL/Grünen-Lager provozieren all diese Aspekte die Frage „Was tun?“. Nach dem Schäfer-Verzicht ist guter Rat teuer. Ein Ersatzkandidat ohne große Siegchance gegen den augenblicklich favorisiert wirkenden Helfmann: Ja gut, der ließe sich finden, beispielsweise in Person der AL-Vorsitzenden Perihan Demirdöven. Grandiose Aussichten, mit einem derartigen Manöver die verfahren wirkende Situation zu retten, hätte die AL freilich nicht. So bleibt als letzter – vorerst
Karl Schäfer hat seine Kandidatur als Bürgermeister-Aspirant der Anderen Liste (AL/Grüne) zurückgezogen und seine politischen Freunde damit in schweres Fahrwasser gebracht. Derzeit rauchen die Köpfe in den Reihen der Wählervereinigung. Die alles dominierende Frage: „Wer kann das Ruder übernehmen? Wer hat eine Siegchance bei der Wahl im kommenden Februar?“ (Foto: p) gedanklich aufschimmernder – Rettungsanker folgender Schachzug: Amtsinhaber Kern, der sich eigentlich im Juni 2017 nach dann zwölfjähriger Dienstzeit im Rathaus in den Ruhestand verabschieden wollte, überlegt es sich anders und tritt noch einmal an. Das von der Landesregierung mittlerweile geänderte Gesetz, dass keine Altersbeschränkungen mehr vorsieht, was den Bürgermeisterposten anbelangt (keine Obergrenze), böte Kern, der am Donnerstag dieser Woche seinen 69. Geburtstag feiert, just diese Gelegenheit. Mit ihm als Zugpferd hätte die AL eine Trumpfkarte in der
Hand. Sie könnte mit der Drohkulisse „Rödermark darf nicht wieder rabenschwarz werden“ in den Wahlkampf ziehen und ihren altbekannten Slogan „Unsere Stadt hat mehr als nur eine Farbe“ aufleben lassen. Wohlgemerkt: Das sind vorerst theoretische Überlegungen, doch dass in den Reihen der AL die Köpfe rauchen, alle Varianten durchgespielt und scharfe Kalkulationen angestellt werden – eben davon ist auszugehen. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung am 16. November will Rödermarks grün-alternative Wählervereinigung personelle Klarheit schaffen. (kö)
mehr den Eindruck verspürt, dass seine persönliche und berufliche Lebensplanung nicht mit dem Bürgermeisteramt in Einklang gebracht werden kön-
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ne. Schließlich sei er nach einer extrem schwierigen Phase des Zauderns und Zögerns zu der Überzeugung gelangt, es sei an der Zeit, sich selbst, seinen Parteifreunden und den Wählern reinen Wein einzuschenken und die Kandidatur zurückzuziehen, erläuterte Schäfer. Er „schäme sich“, die Hoffnungen und Erwartungen vieler Menschen enttäuscht zu haben. Es sei ihm bewusst geworden, dass er das Pro und Kontra in Sachen „Antritt zur Wahl“ vor seiner Nominierung im Juni sehr viel intensiver hätte abwägen müssen. Was tun? Nach der (zu) späten Erkenntnis ein falsches Spiel bis zum Wahltag aufführen? Das, so der Tenor des „Aussteigers“, sei für ihn nicht in Frage gekommen. Deshalb habe er sich zu dem bitteren Schritt des Verzichts durchgerungen. Schäfers Entscheidung trifft seine politischen Mitstreiter ins Mark. Der Vorstand der Wählervereinigung steht nunmehr gehörig unter Druck. Er will bis zur nächsten Mitgliederversammlung, die am 16. November ansteht, kundtun, ob ein personelles Alternativ-Angebot gemacht wird. Was AL/Grüne noch leisten müssen, hat der Koalitionspartner, die Rödermark-Union, bereits hinter sich: Die Kür eines Ersatzkandidaten. Am vergangenen Freitag wurde der Eppertshäuser Bürgermeister Carsten Helfmann offiziell als Hoffnungsträger in den Wahlkampf geschickt. 66 von 71 anwesenden Mitgliedern des CDU-
Der Eppertshäuser Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) wurde von seinen Parteifreunden in Rödermark zum Hoffnungsträger gekürt. Er soll bei der Wahl des Verwaltungschefs, die zwischen Bulau und Breidert am 5. Februar kommenden Jahres ansteht, das Rennen machen und insbesondere für wirtschaftspolitische Impulse sorgen. (Foto: Köhler) Stadtverbands stimmten für den 43-Jährigen, der seit 2003 die Verwaltung in der Nachbargemeinde anführt. Es gab drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Nachdem der Vorstand der Rödermärker Christdemokraten Anfang Oktober mit der Personalie Helfmann vorstellig geworden war (die Dreieich-Zeitung berichtete), wurde hinter den Kulissen eifrig spekuliert: Kein Rotter-Ersatz aus dem eigenen „Stall“, stattdessen ein „Import“, der über die Köpfe der
Parteibasis hinweg (inklusive Fraktion) von den Strippenziehern ausgekungelt und vorgesetzt worden sei... Dieses „Meisterstück“ der Stadtverbandsvorsitzenden Patricia Lips und ihres Vorgängers Wolfgang Steiger sorge für böses Blut und sei Gift für das Binnenklima der örtliBitte auf Seite 7 weiterlesen
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