S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Donnerstag, 12. November 2015
Horrornachricht: Langen muss acht Millionen Euro zurückzahlen Seite 2
Nr. 46 A
Auflage: 23.580
Grüne: Ausgewogene Kandidatenliste zur Kommunalwahl Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema (1): Motorwelt
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 13
Seite 8
„Soziale Stadt“: Geld für 21 Städte und Gemeinden Seite 16
Sonderthema (2): Entdecken, Erleben, Genießen Seite 18
Mit „Lieblingstechnik“ zum Gold
Das Wunder des Teilens
Erzhäuser Hussein Nabo gewinnt die Weltmeisterschaft im Kickboxen
LANGEN. Das Thema „Das Wunder des Teilens“ steht im Mittelpunkt des nächsten Vortragsabends von Nicole Nuber, der am Mittwoch (18.) ab 19 Uhr im Fachärztezentrum an der Asklepios-Klinik, Röntgenstraße 6-8, stattfindet. Dabei wird die Mentalcoachin unter anderem erläutern, warum Teilen bereichert und Freude schenkt. Die Teilnahme ist kostenlos, weitere Infos sind unter der Rufnummer (06103) 371237 erhältlich. (hs)
Von Harald Sapper ERZHAUSEN. Übung macht den Meister. Und manchmal sogar den Weltmeister. Davon kann beispielsweise Hussein Nabo ein fröhlich’ Liedchen trällern. Denn der Erzhäuser gewann bei der vor Kurzem im portugiesischem Albufeira über die Bühne gegangenen Weltmeisterschaft im Kickboxen die Goldmedaille in der „Semikontakt“-Variante (auch „Pointfighting“ genannt) – und diesen Triumph verdankte er seiner „Backfist“ genannten „Lieblingstechnik“, die er zuvor eigenen Angaben zufolge „mindestens 1.000-mal“ einstudiert hatte. Das Finale war ein echter Thriller und an Dramatik kaum zu überbieten. Nach der regulären Kampfzeit, die zwar „nur“ zweimal zwei Minuten beträgt, in denen die Kontrahenten aber beständig Vollgas geben und deshalb am Ende für gewöhnlich völlig kaputt sind, stand es zwischen Nabo und seinem britischen Gegner Digan Trevor 13:13. Somit ging’s in eine einminütige Verlängerung, in der beide Kämpfer je zwei weitere Punkte – „normale“ Treffer werden mit einem Zähler, solche gegen den Kopf mit zwei und gesprungene mit drei Punkten gewertet – verbuchen konnten. Das bedeutete: Die Entscheidung über die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm musste beim Stand von 15:15 in einer abermaligen Verlängerung fallen – und zwar getreu dem Motto „Wer zuerst trifft, hat gewonnen“. Der Showdown auf der sechs mal sechs Meter großen Kampffläche, die (neben sieben weiteren) in einem von zwei Sälen eines Hotels aufgebaut war, wurde nach Angaben des Erzhäusers „von einigen hundert Zuschauern“ verfolgt, die dann Zeuge der entscheidenden Attacke Nabos wurden. Dem Linkshänder gelang mit seiner rechten Hand der eingangs erwähnte „Backfist“, ein mit der Rückhand ausgeführter Schlag zum Kopf des Gegners – und weil alle drei Kampfrichter diesen einstimmig werteten, war der Titelgewinn für Hussein Nabo unter Dach und Fach. Dass der frisch gebackene Welt-
Vortrag eines Türkei-Experten LANGEN. Unter dem Motto „Türkischstämmige in Deutschland – gebraucht, gedemütigt, geduldet?“ steht ein Vortrag von Dr. Bernd Liedtke, den der Experte für „Interkulturelle Themen“ beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge am Freitag (13.) auf Einladung des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins (DTFV) hält. Das Referat des Türkei-Experten, an das sich natürlich eine Diskussion anschließt, beginnt um 17 Uhr im Tagungsraum 1 der Stadthalle, Südliche Ringstraße 77, der Eintritt ist frei. (hs)
meister im „Pointfighting“, der sich als Erster der deutschen Rangliste für die Titelkämpfe des „World Karate & Kickboxing Council“ (beim Kickboxen gibt’s wie beim Boxen verschiedene Verbände) qualifiziert hatte, danach „einfach überglücklich“ war, versteht sich von selbst. Und auch der Stolz darüber, sich nach einem dritten Rang und zwei zweiten Plätzen bei den Weltmeisterschaften in den Vorjahren nun erstmals die „Kickbox-Krone“ erobert zu haben, ist nachvollziehbar. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass der 40-Jährige
und deshalb musste (oder durfte) in der niedrigeren Gewichtsklasse antreten. Die Umstellung auf eine rundum gesunde Ernährung, die von Nabos Frau Amal und seinen drei ebenfalls vom „Kickbox-Virus“ infizierten Kindern Wendy (15 Jahre/schon Hessenmeisterin in dieser Sportart), Gan-Luca (12/besiegte bei seinem ersten Turnier gleich den amtierenden deutschen Meister) und Raisona (9) zwar mitgetragen wurde, aber bei ihnen nicht unbedingt Jubelstürme ausgelöst hatte, hätte allein aber natürlich nicht ausgereicht, um den erträumten Titelgewinn auch tatsächlich zu realisieren. Die entscheidende Rolle spielten vielmehr der Ehrgeiz des 40-Jährigen und die unzähligen Trainingseinheiten, die er tagaus, tagein absolvierte. Kondition gebolzt
nicht etwa in der für ihn eigentlich vorgesehenen Altersklasse (Ü35) an den Start gegangen war, sondern bei den jüngeren Kämpfern. „Ich suchte eine größere Herausforderung, weil ich mich für die Ü35 einfach zu stark fühlte“, erläutert der selbstbewusste Luftfrachtmakler, der seine Brötchen als Deutschland-Chef bei einem in Kelsterbach ansässigen LogistikUnternehmen verdient, die Beweggründe für diesen durchaus ungewöhnlichen Altersklassenwechsel. Aber auch bei der Gewichtsklasse verließ Nabo vertrautes Terrain. „Ohne es zu wollen, habe ich während der viermonatigen intensiven Vorbereitung acht Kilo abgenommen“, ist dies nicht weiter erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt, dass der gebürtige Hamburger mit persischen Wurzeln, der seit 2012 in Erzhausen lebt, in dieser Phase sechsmal wöchentlich trainierte. Zudem ernährte er sich überwiegend von Obst, Gemüse und Vollkorn-Produkten,
„Ich habe Kondition gebolzt, viel an meiner Technik gefeilt und natürlich jede Menge Sparringskämpfe absolviert“, spielte sich die schweißtreibende Vorbereitung größtenteils in den „Kickpoint“-Kampfschulen in Groß-Gerau und Raunheim ab. Hier fungiert nicht nur deren Inhaber Alexander Gross, sondern auch Nationaltrainer Peter Spallek als Trainer des ambitionierten Kickboxers, der seine Sportart als „tollen Ausgleich zu meinem stressigen Job“ und die Auftritte im Nationalmannschaftsdress als „einzigartige Sache“ bezeichnet. Bevor Hussein Nabo vor sechs Jahren dem Kick des Kickboxens erlag, hatte er beim Kung Fu und beim Judo den Gegnern das Fürchten gelehrt. „Beim Judo war ich zuletzt in der 2. Bundesliga für Hannover aktiv, doch dann wollte ich einfach noch mal was Neues machen“, erinnert sich der Erzhäuser an den Beginn seiner mittlerweile
von zahlreichen Titeln, Pokalen und Medaillen gesäumten Liaison mit dem „Schlagen und Treten nach klaren Regeln“. Die Veranlagung für das Kickboxen scheint ihm übrigens in den Genen zu liegen. Der jüngere Bruder Achmed hat nämlich schon vier Weltmeistertitel in dieser Sportart errungen. Doch was macht für den aktuellen „Semikontakt“-Champion denn gerade den Reiz des „Pointfighting“ im Gegensatz zur Voll- beziehungsweise Leichtkontakt-Variante aus? „Die Mischung aus Schnelligkeit und Technik ist’s, zudem kann man hierbei den Gegner besiegen, ohne ihn zu verletzen.“ Und weil Hussein Nabo sich selbst und allen anderen bei seinem Triumph in Albufeira eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, „dass ich noch lange nicht zum alten Eisen gehöre“, hat er sich bereits jetzt die Titelverteidigung im nächsten Jahr zum Ziel gesetzt. Bis dahin wird er wieder unermüdlich trainieren und auch den „Backfist“ wohl mehr als 1.000-mal durchführen. Denn Übung macht auch beim Kickboxen den Meister.
TAXI Roland Köhler
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Gute Resonanz beim „Aderlass“
LINKSHÄNDER MIT RECHTER KLEBE: Seiner eigentlich schwächeren Hand verdankt Hussein Nabo den Weltmeister-Titel im „Pointfight“Kickboxen, denn mit rechts gelang dem Erzhäuser der entscheidende „Backfist“. (Foto: p)
Gemeinsamkeiten von Beethoven und Armstrong Wieder spannender Vortrag des Musikexperten Werner Vogelgesang LANGEN. Mit den Gemeinsamkeiten von Ludwig van Beethoven und Louis Armstrong beschäftigt sich Werner Vogelgesang in seinem nächsten Vortrag, den der Musikexperte am
Donnerstag (19.) ab 15 Uhr im „Treff Nord“, Nordendstraße 45 hält. Dabei wird Vogelgesang laut Ankündigung „Ähnlichkeiten und Unterschiede dieser beiden großen Musiker
anhand vieler Beispiele“ dokumentieren. Die Teilnahme kostet inklusive Kaffee und Kuchen 3 Euro, weitere Infos gibt’s unter der Rufnummer (06103) 203-922. (hs)
LANGEN. Sehr zufrieden waren die Verantwortlichen des örtlichen Roten Kreuzes mit der Resonanz beim vorige Woche über die Bühne gegangenen Blutspende-Termin: Insgesamt 215 Personen, darunter 13 Erstspender, ließen sich in der Stadthalle je einen halben Liter des roten Lebenssaftes abzapfen. Zwei Zeitgenossen unterzogen sich zum zehnten Mal dem freiwilligen Aderlass, zudem konnten Renate Stahl und Ursula Birnschein geehrt werden, die sich jeweils zum 25. Mal in den Dienst der guten Sache stellten. Rainer Gölitzer, Alfred Schemionko und Peter Lentzky waren gar zum 50. Mal mit von der (Spende)Partie. (hs)
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