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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 12. November 2015

Reise durch Nepal: Spenden aus Dietzenbach lindern die Not Seite 2

Nr. 46 D

Auflage: 20.135

Zwei Firmen: Großes Baufeld an der Kreisquerverbindung Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Motorwelt

Heute mit

Dietzenbach

Seite 6

Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 9

„Soziale Stadt“: Geld für 21 Städte und Gemeinden Seite 12

Raum für 150 Teenager Heusenstamm: Bald Flüchtlinge im „Rainbow“-Hotel Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Das im Heusenstammer Gewerbegebiet an der Straße „Seligenstädter Grund“ gelegene 3-SterneHotel „Rainbow“ wird in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt. Der Kreis Offenbach habe eine entsprechende vertragliche Vereinbarung mit dem Eigentümer des Gebäudes eingefädelt, weiß der Sozialdezernent der Kreisverwaltung, Carsten Müller (SPD), zu berichten. Seinen Angaben zufolge soll das Haus ab Dezember schrittweise mit bis zu 150 jugendlichen Flüchtlingen belegt werden. Minderjährige, die ohne erwachsene Begleiter nach Deutschland gekommen seien und für die eine intensive sozialpädagogische Betreuung organisiert werden müsse, seien als Zielgruppe für die Unterkunft ausgedeutet worden, erläutert Müller – und er betont: „Die Hotelzimmer ermöglichen es uns, die jungen Leute in Zweibettzimmern adäquat unterzubringen.“ Statt dezentral diverse Jugendzentren und ähnliche soziale Einrichtungen in Beschlag zu nehmen, biete sich mit der Anmietung des „Rainbow“-Komplexes die Möglichkeit, eine größere Gruppe von Teenagern mit Wohnraum zu versorgen und die Betreuung vor Ort zentral, gut strukturiert und koordiniert, auf den Weg zu bringen und tagtäglich zu gewährleisten. Während Müller derlei Vorteile der „großen Lösung“ hervorhebt, spricht Heusenstamms Bürgermeister Peter Jakoby (CDU) von einer Entwicklung, die ihn sorgenvoll stimme. Die Entscheidung des Kreises, auf die die Kommune keinen Einfluss habe, bedeute de facto, dass die rund 18.000 Einwohner zählende Stadt nach der Umnutzung des „Rainbow“ nur

noch einen großen Beherbergungsbetrieb für Geschäftsreisende, Messegäste und Touristen vorweisen könne. Extremsituation Solch ein Defizit mit Blick auf die Infrastruktur schmerze und erschwere es, den Anforderungen beim Thema „Übernachtungsmöglichkeiten“, die auch und gerade von ortsansässigen Betrieben formuliert würden (Stichwort: Geschäftskunden), gerecht zu werden. Er werde am Freitag dieser Woche mit Ge-

THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e

werbetreibenden ein Gespräch führen und versuchen, die Extremsituation, in der momentan alle Beteiligten agierten, deutlich zu machen, erklärte Jakoby im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung. Apropos „extrem“: Dass viele Kommunen hierzulande als „letztes und schwächstes Glied der Kette“ mit der Massenzuwanderung der zurückliegenden Wochen und Monate überfordert seien und letztendlich Versäumnisse und Fehlentwicklungen auf dem Sektor der internationalen Politik auszubaden hätten: Diese Einschätzung

Grüne: Krise oder Riesenaufgabe? Öffentlicher Info-Abend im Bürgerhaus DIETZENBACH. Zu einem Informations- und Gesprächsabend lädt der Ortsverband der Grünen am kommenden Montag (16.) in den kleinen Saal des Dietzenbacher Bürgerhauses ein. Ab 20 Uhr lautet die Frage: „Flucht und Asyl – Krise oder große Aufgabe?“ Der Zustrom von schätzungsweise über einer Million Menschen, die 2015 nach Deutschland gekommen sind und auf eine Bleibeperspektive hoffen, wirft vielerlei Fragen auf. Es geht um kurzfristig zu klärende Dinge (Stichwort: Erstaufnahme), aber auch um mittel- und langfristig zu stemmende Herausforderungen, sei es im Bereich Arbeitsmarkt/Sozialsysteme, beim Thema „Integrationskraft des Landes“ oder beim Stichwort „Grenzsicherung“ auf nationaler und internationaler Ebene. „Von ‚Wir schaffen das’ bis ‚Wir werden überrollt’ reicht das breite Spektrum der Aussagen.

Keiner hat ein Idealrezept, aber alle Beteiligten versuchen nach Kräften, den ankommenden Menschen zu helfen. Auch wir haben Fragen und suchen nach Antworten“, heißt es im Einladungsschreiben der Dietzenbacher Grünen. Deren Landtagsabgeordneter Marcus Bocklet wird erläutern, mit welchen Maßnahmen die schwarz-grüne Landesregierung versucht, den aktuellen Handlungsdruck abzufedern, und welche Weichenstellungen und Projekte alsbald folgen sollen. Nach seinen Ausführungen will sich der Politiker einem Meinungsaustausch mit den Besuchern der Veranstaltung stellen. Selbige werde ganz sicher „keine allumfassenden Antworten geben. Der eine oder andere Gast wird aber bestimmt nachdenklich nach Hause gehen“, stellen die Grünen eine Bestandsaufnahme mit Überlegungen ganz unterschiedlicher Art in Aussicht. (kö)

hat der Heusenstammer Verwaltungschef schon mehrfach kundgetan. In Anbetracht der Liste von Unterkünften für Kriegs- und Armutsflüchtlinge, die (auch) in der Schlossstadt immer länger wird, hallen seine Worte nach. Zur Erinnerung: Lange Zeit bildeten die Gemeinschaftsunterkunft des Kreises an der Industriestraße und diverse angemietete Wohnungen, verteilt über das Stadtgebiet, die Fixpunkte in Sachen „Aufnahmekapazität“. Nun werden zwei ehemalige Gewerbe-Objekte im Bereich Borsig-/Industriestraße als Domizile hergerichtet und das „Rainbow“-Hotel mit neuer Zweckbestimmung startklar gemacht... Während im Spiegelsaal und in einem größeren Raum im Sport- und Kulturzentrum Martinsee bereits 40 Übernachtungsplätze geschaffen wurden. Fazit: Ebbt der Zustrom von Menschen nicht signifikant ab, so ist absehbar, dass schon bald „weitere Optionen gezogen werden müssen“, wie es auf der politischen und administrativen Ebene heißt. Der Zugriff auf Turnhallen und andere soziale Einrichtungen ist nicht nur denkbar, sondern bereits vielerorts Realität. Siehe Dietzenbach: Dort wurde die Boxhalle an der MaxPlanck-Straße in eine provisorische Unterkunft für minderjährige Asylbewerber umgewandelt. In Kürze sollen die dort einquartierten Jugendlichen ins Reinhard-Göpfert-Haus, eine Seniorenbegegnungsstätte, umziehen, denn die wird – nach Lage der Dinge nicht nur kurz-, sondern mittelfristig – zweckentfremdet. Mit den Nutzern des Treffs, Senioren- und Freizeitgruppen, hat die Dietzenbacher Stadtverwaltung eine „Umschichtung“ in Ersatzräume vereinbart. Das Seniorenzentrum Steinberg sowie das Bürger- und das Rathaus werden als Ausweichmöglichkeiten genutzt. Kurzum: In Dietzenbach – und andernorts – ist rund um das Thema „Ein Dach überm Kopf“ ein regelrechter Verschiebebahnhof entstanden.

DAS KÖNIGLICHE SPIEL im Blickpunkt, zur Schau gestellt mit Figuren, Brettern, Lektüre und... Mit Briefmarken, denn die Welt der Philatelie hat sehr schöne, ausdrucksstarke Postwertzeichen mit Schach-Motiven zu bieten. Wie facettenreich der Kosmos rund um König, Dame, Läufer und Co. ist, demonstrierte Manfred Wrzesniok am vergangenen Wochenende im Dietzenbacher Museum für Heimatkunde und Geschichte. Der Ehrenvorsitzende des örtlichen Briefmarken- und Münzensammlervereins hatte die Sonder-Ausstellung zusammengestellt und machte Werbung für zwei Hobbys unterschiedlicher Art. Denksport und Sammelleidenschaft: Wer möchte, so wie Wrzesniok, kann beide Dinge trefflich miteinander kombinieren. (kö/Foto: Jordan)

„Öztas-Effekt“ macht SPD munter Kommunalwahl 2016: Rückenwind für den neuen Bürgermeister? Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Beflügelt vom Sensationssieg, den Halil Öztas bei der BürgermeisterStichwahl im Oktober verbucht hatte: So zieht die Heusenstammer SPD in den Kommunalwahlkampf. Am 6. März 2016 gehe es darum, dem neuen Verwaltungschef größtmögliche Rückendeckung für seine Arbeit im Rathaus zu verschaffen. Je besser das Ergebnis für die Sozialdemokraten ausfalle, desto zielstrebiger könne Öztas agieren, betont der SPDOrtsvereinsvorsitzende Rolf Lang. Was ein unerwarteter Triumph bewirken kann... Normalerweise hätten die Genossen in der schwarzen Hochburg mit ihrem

Schicksal als 20-Prozent-Partei, die irgendwo in diesem Bereich dahindümpelt, wohl auch vor dem Urnengang im kommenden Frühjahr ein wenig gehadert, tapfer dagegen angekämpft – und dann das mäßige Resultat ohne große Emotionen zur Kenntnis genommen. Doch seit der charismatische Rechtsanwalt mit seinem Sieg gezeigt hat, dass das Aufbrechen scheinbar zementierter Verhältnisse sehr wohl möglich ist, verspüren die ewigen Zweiten Aufwind. Der „Öztas-Effekt“ wirkt wie ein Muntermacher für die alte Tante SPD.

„Ja, die Motivation ist groß. Wir wissen zwar sehr wohl, dass im Oktober eine Personenwahl stattgefunden hat und dass nicht unbedingt damit zu rechnen ist, dass im März massenweise CDU-Wähler zu uns wechseln. Gleichwohl werden wir ein breites Bevölkerungsspektrum ansprechen und für unsere Ideen werben. Es hat sich gezeigt, dass wir als SPD auch in Heusenstamm über unsere klassischen Zielgruppen hinaus in die Mitte der Gesell-

schaft vorstoßen und dort Sympathien und Unterstützung gewinnen können.“ So klingt es, wenn Rolf Lang die Kommunalwahl mit strategischen Überlegungen ins Visier nimmt. Selbstbewusst fügt er hinzu: Es sei keineswegs ausgemachte Sache, dass das Bündnis von CDU und SPD, das seit 2011 im Stadtparlament den Ton angebe, in der nächsten Wahlperiode (2016 bis 2021) eine Neuauflage erlebe. Diese Bitte auf Seite 2 weiterlesen

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