S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 16. November 2016
Info-Abend: Sozialer Wohnungsbau im Blickpunkt Seite 2
Nr. 46 D
Auflage: 20.850
Rote Zahlen: „Sinkflug“ in Dietzenbach hält an Seite 3
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seiten 4/5
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Elektrofahrzeuge: Kia unterstützt die Kaufprämie
Seiten 10/11
Seiten 8/9
Seite 14
Beilagen in Teilausgaben:
Göpfert-Haus: „Das Maß ist voll“ Vereine drängen auf Wiedereinzug – SPD sucht Verbündete Von Jens Köhler DIETZENBACH. Als Begegnungsstätte ist das ReinhardGöpfert-Haus vielen Bewohnern der Kreisstadt ans Herz gewachsen. Doch ob der Treff in der Westend-Siedlung, der 1976 eröffnet wurde, nach einem einjährigen Intermezzo als Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge nun bald wieder seine eigentliche Zweckbestimmung für Vereine, Seniorengruppen und FamilienFestivitäten erfüllen kann: Das steht in den Sternen und macht viele Dietzenbacher zornig. Deutlich wurde das Gefühl der Ratlosigkeit und Ohnmacht, das zahlreiche (Ex-)Nutzer der Einrichtung beschleicht, als die SPD-Stadtverordneten-Fraktion in der vorigen Woche zu einer öffentlichen Erörterung unter der Überschrift „Zukunft des Göpfert-Hauses“ ins Rathaus eingeladen hatte. Dort meldete sich Gottfried Kuzelka zu Wort. Der ehemalige Kommunalpolitiker der Sozialdemokraten äußerte sich aus Sicht des Arbeitergesangvereins (AGV), der wie diverse andere Institutionen (Seniorenhilfe, TGS-Chor, Bridge-Club) seit einem Jahr mehr schlecht als recht mit Ausweichquartieren leben muss. „Das Maß ist voll. Wisst Ihr eigentlich, was Ihr den Vereinen zumutet?“ So schimpfte Kuzelka in Richtung der Mandatsträger, die im Magistrat und im Stadtparlament die Weichen stellen. Das Umherziehen von einem Ausweichraum in den nächsten, sei es im Rathaus oder in den Seniorenzentren in Steinberg und an der Marktstraße, sowie das permanente Inder-Luft-hängen, das den Ausgelagerten „im Exil“ zugemutet werde: Diese Dinge machten die Betroffenen mürbe, klagte Kuzelka. Ins selbe Horn bliesen Hannelore Prüßner und Werner Jünger im Namen des TGSChores. Der frühere Bürgermeister Jürgen Heyer brachte als Ex-Vorsitzender der Seniorenhilfe den
Tenor all jener, die auf Klärung pochen, auf einen kurzen Nenner: „Wir brauchen das GöpfertHaus. Eine politische Entscheidung ist gefragt.“ Es gehe darum, eine Mehrheit für die Wiedereröffnung der Versammlungsstätte zu organisieren. Das, wunderte sich der Vorsitzende des Dietzenbacher Seniorenbeirats, Dr. Wolfang Alten-
burg, sollte doch eigentlich gar kein Thema sein. Mit Verständnis hätten die Nutzer des Hauses vor einem Jahr die Notlage der Stadt beim Thema „Quartiersuche für Flüchtlinge“ zur Kenntnis genommen und eine vorübergehende Umwidmung der Räumlichkeiten akzeptiert. Doch es sei stets von einem zeitlich befristeten Provisorium
THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 br illenatelier - gr et s ch el.de
K O M M E N TA R Ein erbärmliches Schauspiel Göpfert-Haus: Politik produziert Wutbürger DIETZENBACH. Es sei daran erinnert: Als vor einem Jahr die große Migrationswelle nach Deutschland gespült wurde, öffneten sich hierzulande plötzlich Kassen, die jahrelang unter Verweis auf die Formel „Haushaltskonsolidierung“ streng verschlossen waren. So auch in Dietzenbach: Mehrere Millionen Euro wurden für die Schaffung von Unterkünften und für flankierende Sozialarbeit bereitgestellt, um das chaotische Szenario abzufedern, das die Bundesregierung mittlerweile selbst mit dem Begriff „zeitweiliger Kontrollverlust“ charakterisiert. Ein Prozess der außerplanmäßigen Investitionen kam in Gang, von dem bis heute niemand mit Bestimmtheit sagen kann, welche staatliche Ebene für welchen Teil-Bereich der anfallenden Leistungen geradestehen muss. Klar ist nur so viel: Die Masse der Steuerzahler wird’s richten. Im auffälligen Kontrast zu dieser Form der merkwürdig lockerlegeren Ausgabenpolitik steht der sozialpolitische Alltag. Dort regiert nach wie vor vielerorts der Rotstift, dort wird auf finanzpolitische Disziplin gepocht, mitunter ohne Rücksicht auf Verluste. Bewährte Strukturen sind vor Zerschlagung nicht gefeit. So auch in Dietzenbach: Kaum hat das Göpfert-Haus sein einjähriges Intermezzo als provisorische Flüchtlingsunterkunft hinter sich, da wird es nicht etwa für all jene wiedereröffnet, die dort jahrzehntelang ein und aus gegangen sind. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Auf der kommunalpolitischen Bühne wird taktiert, blockiert, auf Zeit gespielt und mit abschreckenden Zahlen argumentiert, um das endgültige Aus für die angeblich „zu teure“ Begegnungsstätte verbal herbeizutrommeln. Dass die Sozialdemokraten mit ihrem Ersten Stadtrat Dr. Dieter Lang um Schadensvermeidung bemüht, aber als Koalitionspartner gleichwohl zwischen alle Stühle geraten sind, macht die Sache am Ende auch nicht besser. Monatelang – während der Zeit der Flüchtlingseinquartierung – bestand für CDU, SPD und WIR/BfD Gelegenheit, sich auf eine konzeptionelle Marschroute zu verständigen. Doch das ist offenbar nicht geschehen. Nun stößt man die Bürger vor den Kopf, lässt sie im Unklaren und begibt sich in eine Hängepartie. So zeigt der Fall des Göpfert-Hauses exemplarisch, wie Wutbürger produziert werden. Viele Menschen verstehen nicht, warum Politiker mit gespaltener Zunge reden, weshalb sie Geldfluss an der einen Stelle als „alternativlos“ und in anderen Zusammenhängen als „unverantwortlich“ darstellen. Das elende Gezerre um die Zukunft der Begegnungsstätte, das nun schon seit Jahren zu bestaunen ist, lässt Frust aufkeimen. Es ist ein erbärmliches Schauspiel, das im Dietzenbacher Westend zur Aufführung gelangt. Jens Köhler
und einer anschließenden Rückkehr zur altvertrauten Nutzung die Rede gewesen. Jetzt, so Altenburg, nachdem die jugendlichen Asylbewerber nach Heusenstamm umgezogen seien und dort in einer anderen Sammelunterkunft eine Bleibe gefunden hätten, stelle sich ganz einfach die Frage: „Warum wird nicht rasch gehandelt?“ Warum folgten den Versprechen von einst nun nicht umgehend Taten, sprich: Warum werde nicht auf eine Rückkehr zum ursprünglichen Raumzuschnitt und auf eine
Reaktivierung des Treffpunkts hingearbeitet? Der Erste Stadtrat Dr. Dieter Lang (SPD) konnte den knapp 100 Besuchern, die sich zu der Info-Veranstaltung eingefunden hatten, keine Hoffnung auf Bitte auf Seite 2 weiterlesen
Ein „unabhängiges und überparteiliches Forum“ für alle Menschen, denen das Hofgut Patershausen am Herzen liegt: Das will der Förderverein sein. Dessen treibende Kräfte, stehend von links: Barbara Link, Elisabeth Heun, Helmut Krause, Hans Driedger und Gregor Lau. Sitzend von links: Hans-Peter Löw (1. Vorsitzender), Steffen Korb und Prof. Dr. Sabine Freitag (2. Vorsitzende). (kö/Foto: p)
Puzzle auf grüner Scholle Info-Abend: Patershausen-Forum feiert Premiere Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Öko-Landwirtschaft, Naherholung, Geschichte und Kultur: Das Hofgut Patershausen, idyllisch gelegen in der Wald- und Wiesengemarkung vor den Toren Heusenstamms, kombiniert viele Facetten auf seiner grünen Scholle. Ein Förderverein, der sich zu Jahresbeginn gegründet hatte, bläst nunmehr zur Offensive: Als Lobby-Plattform für alle, denen das Kleinod am Herzen liegt, will die „Initiative
Hofgut Patershausen“ durchstarten. In dieser Woche, am Donnerstag (17.), wird zu einer Premiere eingeladen. Das erste öffentliche Patershausen-Forum geht ab 20.15 Uhr im kleinen Saal
Wir erstatten Ihnen die Parkgebühr für 1 Std. mit einem Taler*
Herbst-Gutschein Ab sofort erhalten Sie vom 17.11. bis einschl. 25.11.2016
15 %
Rabatt auf einen Artikel Ihrer Wahl**
* sammeln Sie 30 Taler und Sie erhalten einen 10 Euro Gutschein für Ihren nächsten Einkauf. ** ausgenommen Sonderangebote, verschreibungspflichtige Arzneimittel und Kundenkartenrabatt. Ausgenommen sind auch Produkte der Firma SkinCeuticals. Gültig bis einschl. 25. November 2016. – Bitte Anzeige ausschneiden u. mitbringen – • Pro Tag und pro Kunde ist nur 1 Gutschein gültig •
Te s t t a g e
im LOS vom 28.11.-9.12.16
der TSV-Halle, Jahnstraße 2, über die Bühne. Dr. Maren Heincke vom Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung – einer Art „Denkfabrik“ unter dem Dach der Bitte auf Seite 2 weiterlesen