Dreieich-Zeitung Dreieich-Zeitung Stadtnachrichten LangenLangen | Egelsbach | Erzhausen Stadtnachrichten | Egelsbach Donnerstag, 15. November 2012
Ausgabe Nr. 46 A „Salon der Kunst“: Kreative aus Langen mit Werkschau an zwei Orten
Flughafen-Serie: Der Frankfurter Airport als Spieler im internationalen Wettbewerb
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Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen
Anzeigen-Hotline: 06106 28390-00 Kickers Offenbach: Zuversicht vor dem Duell mit den Remiskönigen in Wiesbaden
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Beilagen:
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Vom „Dröllino“ bis zu Präserven Neuer Bildband zäumt Langens historisches Wirtschaftsleben auf Langen (DZ/hs) – Wer sich einst gepflegt „die Ampel ausschießen wollte“, konnte dies in der Sterzbachstadt lokalpatriotisch korrekt erledigen. Und man musste sich noch nicht einmal auf den guten alten Ebbelwoi beschränken, der allenthalben selbst gekeltert wurde. Vielmehr produzierten diverse Brennereien und Likörfabriken qualitativ hochwertige Hochprozenter: Zu den Langener Spirituosenspezialitäten zählten beispielsweise ein Branntwein namens „Der alte Kommerzienrat“ aus dem Hause Scherer, der von Wilhelm Loh in der Nordendstraße fabrizierte Magenbitterlikör „Lohmeister“ oder der „Wagner Cognac“. Auch der aus der Weinkellerei Dröll stammende Süßwein „Dröllino“ wurde gern und häufig konsumiert, und schließlich kippte man sich (getreu dem Motto „Kohut tut gut“) leckere Likörchen des gleichnamigen Unternehmens hinter die Binde. Wer nun indes denkt, das kleine südhessische Städtchen sei vor ein paar Jahrzehnten ein einziges „Säufer-Eldorado“ gewesen, der irrt. Die zahlreichen Produktionsstätten flüssiger „Stimmungsaufheller“ waren nämlich nur ein Bestandteil einer ausgesprochen vielschichtigen Gewerbestruktur. Und an selbige erinnert nun ein neuer Bildband zur Lokalgeschichte.
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ielfalt war Trumpf. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis nach dem Durchblättern der von Stadtarchivar Herbert Bauch sowie dem Ehepaar Inge und Horst Helfmann zusammengestellten und in der Reihe „Arbeitswelten“ des „Sutton-Verlags“ erschienenen Publikation mit dem Titel „Langen. Betriebe, Geschäfte und Unternehmen“. Denn während heutzutage Handyshops und Bäckerei-Filialen beispielsweise die Szenerie in der Bahnstraße bestimmen, waren früher ganz unterschiedliche Kleinbetriebe über das ganze Stadtgebiet verteilt. Das Autorentrio, das zuvor schon die „baugleichen“
Bildbände „Langener LokalGeschichte“ und „Langen. Handwerk, Handel und Gewerbe“ veröffentlich hat, befasst sich in seinem aktuellen Werk mit dem (zumeist) blühenden Gewerbeleben in Langen zwischen 1880 und 1980 und erinnert daran, welch gravierende Umbrüche in dieser Epoche erfolgten. „Nachdem zunächst Handwerker und Kleinbetriebe die Bauern aus dem Ortsbild des über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägten Langens verdrängt hatten, verließen später viele Gewerbebetriebe und Einzelhändler die Ortsmitte“, beschreibt Herbert Bauch den schleichenden Verlust der in-
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nerstädtischen Vielfalt in den vergangenen 100 Jahren. So dürfte mittlerweile weitgehend unbekannt sein, dass von 1929 bis 1983 in der Lerchgasse eine Metalldrückerei existierte, deren Besitzer Wilhelm Steitz Metalle in Kochtöpfe, Michkannen oder auch Trichter umformte. Auch dass in der Frankfurter Straße einst eine Präservenfabrik ansässig war, die Lebensmittelkonserven ohne Sterilisation durch Säuren oder chemische Konservierungsmittel herstellte, wissen wohl nur die wenigsten Langener. Das Buch erinnert des Weiteren daran, dass die Gewerbetreibenden jener Zeit teilweise eine enorme Flexibilität unter Beweis stellten: Hermann Neidhardt etwa verdiente seinen Lebensunterhalt als Lotterie-Einnehmer sowie Betreiber einer Dampf-Wäscherei und Badeanstalt, während Elfriede Ruppert erst Getränke sowie Back- und Tabakwaren verkaufte, ehe sie später eine Heißmangelstube samt Gardinenspannerei eröffnete. So wie diese Ein-Mann/FrauBetriebe existieren auch viele größere Unternehmen längst nicht mehr. Dazu zählen die Trikotwarenfabrik Wurm & Otto, die von 1856 bis 1953 am Wilhelm-Leuschner-Platz vorwiegend „Unterkleider“ für Jung und Alt produziert hatte, und der Damenoberbekleidungshersteller Hacker, des-
sen „Nähstube“ sich in der August-Bebel-Straße befand. Das Zeitliche hat auch die einst im Wiesgässchen ansässige Lederwarenfabrik Frick gesegnet, die 1929 durch einen verheerenden Brand verwüstet, dann aber wieder aufgebaut wurde. Die Bekämpfung dieses Brandes gestaltete sich – glaubt man einem Bericht des „Langener Wochenblatts“ – übrigens nicht ganz einfach, weil die Feuerwehr erst nicht den Hydranten fand und dann auch noch Gaffer den Einsatz behinderten. „Die sind kurzerhand nassgespritzt worden“, so Bauch. Zum Schmunzeln regt ferner eine Anzeige der Münch’schen Apotheke aus dem Jahr 1899 an, in der die „verehrten Schuldner“ aufgefordert werden, ihre Rechnungen zu begleichen, da sich der Inhaber sonst zu einer Klage genötigt sieht. Und auch dass Benzin in den 20er Jahren ausschließlich in der Drogerie Enste oder am Haushaltswarenladen von Elisabeth Schroth erhältlich war, es aber noch keine Tankstelle gab, ist heutzutage kaum vorstellbar. Kurz und gut: Das 96 Seiten starke Buch „Langen. Betriebe, Geschäfte und Unternehmen“, das Berufe von A wie Apotheker bis Z wie Zimmermann dokumentiert und auch heute noch bestehende Traditionsgeschäfte wie das Kaufhaus Hill oder Werner & Dutiné auflistet, ist für Menschen, die ein Faible für Lokalhistorie haben, ein uneingeschränkt empfehlenswertes Werk. Schade nur, dass man bei seiner Lektüre keinen „Lohmeister“ oder „Dröllino“ mehr genießen kann. ••• Das Autorentrio stellt sein Buch am Mittwoch (21.) ab 15 Uhr im Domizil der Stadtkirchengemeinde, Frankfurter Straße 3a, vor.
GELUNGENER DRITTER STREICH DES AUTORENTRIOS: Inge und Host Helfmann (rechts) sowie Langens Stadtarchivar Herbert Bauch haben wieder jede Menge Zeit und Herzblut in den neuen Bildband investiert. Die Mühe hat sich aber gelohnt, denn das Werk ist ebenso unterhaltsam wie informativ. (DZ-Foto: Jordan)
Vorlesetag in der „Stabü“
Feierstunde und Rundgang
Langen (DZ/hs) – Anlässlich des zum neunten Mal bundesweit über die Bühne gehenden Vorlesetags präsentiert Sandra Fuchs-Seebacher am Freitag (16.) ab 14.30 Uhr in der Stadtbücherei Auszüge aus Cornelia Funkes beliebtem Kinderbuch „Gespensterjäger“. Alle Mädchen und Jungen im Alter ab sechs Jahren sind willkommen und können eine erwachsene Begleitung mitbringen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. „Nichts weckt die Leselust von Kindern mehr als der frühzeitige Kontakt mit Büchern. Kinder brauchen Märchen und Geschichten – sie brauchen aber auch Vorbilder, die ihnen diese Geschichten vorlesen“, erläutert Thomas Mertin ergänzend. Mit ihrer Vorleseaktion gebe Fuchs-Seebacher, die Chefin der Langener Kinos, ein Beispiel, das zu Hause in den Familien fortgesetzt werden sollte, betont der Leiter der Stadtbücherei.
Langen (DZ/hs) – Die Feierstunde der VdK-Ortsgruppe und der Stadt zum Volkstrauertag findet am Sonntag (18.) ab 11.30 Uhr in der Trauerhalle des Friedhofes statt. Um 14.30 Uhr beginnt an der Trauerhalle ein Rundgang über
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den Friedhof, der etwa eineinhalb Stunden dauert und bei dem Heinz-Georg Sehring die Teilnehmer unter anderem zu diversen Einzelgrabstätten, zum alten Kriegerdenkmal, zum Ehren- und zum jüdischen Friedhof führt.
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