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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 10. Dezember 2015

Umweltfrevel: 500 Euro Belohnung, wenn der Fall aufgeklärt wird Seite 2

Nr. 50 D

Auflage: 20.135

Wohnungsbau: Grüne beklagen Defizite in Heusenstamm Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema:

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seiten 9/10

Motorwelt Seite 4

„Winterlichter“: Objekte und Installationen im Palmengarten Seite 12

Wischmeyer: Sprachliche Höhenflüge und Souterrain-Zoten Seite 13

Container im Stadion Flüchtlingszustrom: „Irritationen“ in der Vereinswelt Von Jens Köhler DIETZENBACH. „Enger zusammenrücken und Einschränkungen in Kauf nehmen“: So lautet das Motto im Dietzenbacher Waldstadion für die dort trainierenden und spielenden Mannschaften, denn auf den nunmehr „beschlagnahmten“ Kleinspielfeldern neben der Tribüne hat die Stadtverwaltung ein Container-Provisorium für 40 Flüchtlinge aufstellen lassen. In der örtlichen Vereinswelt keimen Unverständnis und Unmut auf. Die Maßnahme zeigt einmal mehr, wie stark das Motto „Von den Ereignissen überrollt“ und wie ausdauernd die Devise „Von der Hand in den Mund“ die kommunale Basis in Deutschland beschäftigen. Unzählige Stadt- und Gemeindeverwaltungen sind Getriebene der Entwicklung rund um das Stichwort „Flüchtlingszustrom“. Sie müssen in immer kürzeren Abständen Zuweisungen von Kriegs- und Armutsflüchtlingen auf die Schnelle „kanalisieren“ und hangeln sich dabei von Notmaßnahme zu Notmaßnahme. Beispiel Dietzenbach: Dort hatte sich am Rande einer Sondersitzung des Stadtparlaments Widerstand gegen Überlegungen der Verwaltung abgezeichnet, ein Teilstück des Waldstadions an der Offenthaler Straße für Container-Bauten in Beschlag zu nehmen (die Dreieich-Zeitung berichtete). Doch kaum hatten einige Stadtverordnete in einer nicht-öffentlichen Beratungsrunde ihre Bedenken artikuliert, da setzte sich der Magistrat auch schon darüber hinweg, ließ Transportfahrzeuge anrollen – und schuf Fakten. Wenige Tage nach der besagten Sondersitzung brachten Bürgermeister Jürgen Rogg und dessen Stadtratskollegen eine Presseerklärung in Umlauf. Deren Tenor: „Die provisorischen Unterkünfte werden auf dem Stadiongelände aufgestellt. Uns bleibt keine andere Wahl.“

Der Erste Stadtrat Dr. Dieter Lang skizziert die aktuelle Drucksituation mit folgenden Worten: „In den zurückliegenden sieben Wochen wurden von der Stadt über 90 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge geschaffen, mehr als im gesamten letzten Jahr. Doch das reicht immer noch nicht aus.“ Denn: In Anbetracht der wöchentlichen Zuweisungen von momentan zirka 10 bis 15 Personen seien bis Anfang 2016 weitere 60 Menschen mit Unterkünften zu versorgen. Und so dreht sich das Rad weiter und weiter... Zitat: „Die

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Maßnahme im Waldstadion ist zeitlich begrenzt. Am 15. Mai 2016 endet die Mietoption und die Container werden abgebaut. Ab diesem Termin sind sie schon anderweitig vermietet“, berichten der Bürgemeister und die Riege der Stadträte. Sie betonen: „Ein Teil der Duschen und Toiletten im Tribünengebäude wird von den Flüchtlingen genutzt. Der andere Teil steht weiterhin den Vereinen zur Nutzung zur Verfügung. Mit den

Vereinen wurden Gespräche geführt und Detaillösungen besprochen.“ Doch just in den Reihen der Fußballer, die im Waldstadion ihre sportliche Heimat haben, stößt die Container-Aktion auf Widerspruch. In einem Schreiben, das an Rogg und die Vorsitzenden der Fraktionen im Stadtparlament geschickt wurde, ist von „Irritationen“, die „verständlicherweise sehr groß“ seien, die Rede. Wörtlich heißt es: „Wir, der FC Dietzenbach, sind durchaus gewillt, die Neuankömmlinge zu integrieren. Aber wie soll dies an dem von Ihnen (gemeint sind die Kommunalpolitiker; Anm. d. Red.) ausgesuchten Standort funktionieren? Natürlich sind innerhalb des Vereins zahlreiche Fragen aufgekommen, die es zu beantworten gilt. Daher schlagen wir vor, eine Podiumsdiskussion mit den Verantwortlichen der Stadt und Vertretern des Vereins zu führen.“ Artus Rosenbusch, der Sprecher der FDP-Stadtverordnetenfraktion, hat seine Bereitschaft zum Meinungsaustausch bereits signalisiert. Zugleich gab er den FC-Vertretern zu erkennen, dass er die Marschroute des Magistrats für falsch hält. Seit geraumer Zeit werde die vorhandene Option „Objekte in den Gewerbegebieten in Flüchlingsunterkünfte umwidmen“ nun schon von der städtischen Verwaltungsspitze abgeblockt. Längst, so Rosenbusch, hätte man dort Fakten schaffen können. Doch Rogg und dessen Kollegen hätten sich mit faden-

„Blaue Offensive“: Im Dietzenbacher Waldstadion sind provisorische Container-Unterkünfte für Flüchtlinge im Bereich „Kleinspielfeld“ neben der Tribüne aufgestellt worden. Die Mietzeit, die die Stadtverwaltung mit einem gewerblichen Anbieter vereinbart hat, endet am 15. Mai 2016. (Foto: sd)

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scheinigen Ausreden auf einen anderen Kurs begeben und seien mittlerweile unter extremen Zugzwang geraten. Mit dem Ergebnis, dass die Boxhalle schon kurzzeitig zweck-

entfremdet worden sei, dass das Reinhard-Göpfert-Haus seine Funktion als Begegnungsstätte zumindest mittelfristig eingebüßt habe und dass nun im Stadion ein nicht unproblematischer Eingriff in die Strukturen der Sportler erfolge. All dies gibt Rosenbusch zu bedenken – und er schlussfolgert: Der falsche Ansatz, der mit der Beschneidung der öffentlichen Infrastruktur, quasi scheibchenweise, gewählt worden sei, werde von den Rathausoberen zu allem Überfluss auch noch mit widersprüchlichen Erklärungen und Handlungen „garniert“. Es sei unter dem Gesichtspunkt

„Integration“ sinnvoll, innerstädtische Standorte und nicht etwa Plätze an der Dietzenbacher Peripherie auszuwählen, höre man Rogg und Lang immer und immer wieder sagen.

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Doch statt die Container-Aufstellfläche am Rathausparkplatz, die 2014 existiert habe, zu reaktivieren, gebe der Magistrat nunmehr der Variante „Provisorium im Stadion“ den Vorzug. Das, so Rosenbusch kopfschüttelnd, möge verstehen, wer es wolle und könne. Er sei dazu nicht in der Lage, schimpft der Freidemokrat.


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