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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Mittwoch, 14. Dezember 2016

Nr. 50 E

Auflage: 30.570

Kern-Kandidatur: Eine Chance für Jörg Rotter

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Seite 2

Seiten 10/11

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 4

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Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 5

Seiten 6/7

Beilagen in Teilausgaben:

Quietschfidel? Dreiste Nummer? Debatte: Haushaltslage in Rödermark wird sehr unterschiedlich bewertet Von Jens Köhler RÖDERMARK. Wie steht’s denn nun eigentlich um die Finanzen der Stadt Rödermark? Kann nach Jahren extremer Anspannung, in denen der Berg der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten auf rund 60 Millionen Euro in die Höhe gewachsen ist, nun endlich die Parole „Licht am Ende des Tunnels“ verkündet werden? Just so, wie es die schwarz-grüne Koalition betont. Oder bleibt die Stadtkasse ein sehr fragiles Gebilde, das keineswegs nachhaltig stabilisiert wurde? Zu dieser Einschätzung gelangen die Oppositionsfraktionen: SPD, Freie Wähler (FW) und FDP. Die Debatte über den Doppelhaushalt für die Jahre 2017 und 2018 sowie dessen Verabschiedung mit den Stimmen von CDU und AL/Grünen: Darauf waren in der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments alle Augen und Ohren konzentriert. Und in der Tat: Es wurde überaus lebhaft diskutiert. Die unterschiedlichen Bewertungen prallten frontal aufeinander. Dass der näher rückende Termin der Bürgermeisterwahl (5. Februar 2017) zur Verschärfung der Tonlage beitrug, versteht sich von selbst. Zu den Fakten: Mit Einnahmen und Ausgaben, die sich jeweils knapp unter 60 Millionen Euro (Jahresvolumen) einpendeln, kalkuliert Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) in seiner Eigenschaft als Stadtkämmerer in den Folgejahren. Während 2017 noch ein Defizit von knapp 900.000 Euro vorgesehen ist, bewegen sich Geldzufluss und Geldabfluss laut Planung im Jahr 2018 in harmonischer Bilanz. Sprich: Dann wird nach einer langen Durststrecke, die von roten Zahlen geprägt war, tatsächlich die viel zitierte „schwarze Null“ geschafft und das Konsolidierungsziel unterm „Schutzschirm“ des Landes Hessen erreicht. Positiv für die Rödermärker: Ohne weitere Gebührenund Steuererhöhungen soll die-

ser letzte Schritt auf dem Weg zum ausgeglichenen Etat gegangen werden. Bei der Vereins-Basisförderung ist sogar ein Aufschlag von 50.000 Euro auf 212.000 Euro pro Jahr vorgesehen. Fazit: Alles in Butter? Gute Aussichten für die Stadt, die freilich – so sieht es die Vereinbarung mit der Landesregierung vor – auch in den Jahren nach 2018 strikte Haushaltsdisziplin wahren muss und nicht zur Schuldenmacherei zurückkehren darf? Perihan Demirdöven, die Vorsitzende der AL-Fraktion, antwortete in ihrer Haushaltsrede mit einem klaren „Ja“. Ihr Befund: Unter schwarz-grüner Regie sei eine Wende zum Besseren gelungen. Erstmals seit sage und schreibe 20 Jahren werde Rödermark 2018 wieder mit einem Haushalt ohne Defizit aufhorchen lassen. Das, so Demirdöven, sei mit seriöser, verlässlicher Politik in Rödermark und Wiesbaden (Stichwort: Neuordnung des Kommunalen Finanzausgleichs) erreicht worden. Während die Opposition auf Stammtisch-Gekeife setze, arbeite die Koalition seriös und effektiv. Trotz des Sparkurses sei die kommunale Infrastruktur intakt. Mehr noch: „Eine quietschfidele und prosperierende Stadtgesellschaft“ zeichne Rödermark aus, erklärte Demirdöven. Ihr CDU-Fraktionskollege Michael Gensert sprach von „günstigen Rahmenbedingungen“, die die positive Entwicklung ermöglicht hätten. Seiner Ansicht nach benötigt die Kommune jedoch ein zusätzliches Einnahmepolster von mindestens zwei Millionen Euro pro Jahr. Dieser Spielraum lasse sich erschließen, wenn auf „maßvolles Wachstum“ bei Gewerbe-Ansiedlungen und beim Wohnungsneubau gesetzt werde. Der auf den Weg gebrachte „Rödermarkplan“ werde aufzeigen, wie sich eine Kette von mehr Menschen, mehr Wertschöpfung und mehr Steuerkraft auffädeln lasse, zeigte sich Gensert zuversichtlich. Sein Credo: „Die Stadtentwicklung

Rubin

muss im Fokus stehen. KleinKlein-Sparerei führt zu nichts.“ Außer Schönfärberei habe die Koalition nicht viel zu bieten. Das zeige der Blick auf den Doppelhaushalt überdeutlich, hielt der SPD-Fraktionsvorsitzende Samuel Diekmann dagegen. Zahlreiche Dinge würden auf die lange Bank geschoben, vieles wirke plan- und konzeptlos. Das Negativ-Beispiel schlechthin: Das schwarz-grüne Bündnis wisse nicht, wie es den gigantischen Betrag von rund 15 Millionen Euro aufbringen solle. Just jene Summe, so Diekmann, die in den nächsten Jahren beim Thema „Sanierung örtlicher Straßen“ anfalle. Konsequenter Sparkurs? Ein konsequenter Sparkurs unter dem Dach der Stadtverwaltung und eine größtmögliche Schonung der privaten Portemonnaies sowie der Kassen von Firmen und Einzelhändlern: Das sei doch eigentlich die Marschroute gewesen, an der man sich beim „Schutzschirm“ habe orientieren wollen, gaben die Fraktionschefs Peter Schröder (FW) und Tobias Kruger (FDP) zu bedenken. Sie schimpften zugleich heftig: Herausgekommen sei etwas ganz anderes, nämlich eine dreiste Nummer. Bürger und Gewerbetreibende hätten den Großteil der Zeche gezahlt, weil CDU und AL nicht im Stande (gewesen) seien, einen wirklichen Kurswechsel einzuleiten.

In der Amtszeit von Bürgermeister Kern seien seit 2005 rund 55 Millionen Euro an neuen Schulden angefallen, monierte Kruger. Schröder rechnete vor: „Die Grundsteuer B hat Herr Kern seit seinem Amtsantritt um 86,2 Prozent erhöht (von 290 auf 540 Berechnungspunkte), also fast verdoppelt.“ Wer so wirtschafte, auf dem Rücken der Bevölkerung, um Haushaltslöcher zu stopfen, der habe sein Amt „nicht verdient“. Kaum hatte Schröder diese Attacke geritten, da schallte ihm von der Magistratsbank auch schon der verbale Konter entgegen. Die pauschale Holzhammer-Rhetorik, mit der die führenden Köpfe der Opposition zu Werke gingen, sei „unerträglich“ und werde dem komplexen Sachverhalt nicht gerecht. Schließlich sei eine dramatische Notlage der öffentlichen Haushalte zu bekämpfen, verdeutlichten Kern und im Schulterschluss mit ihm auch der Erste Stadtrat Jörg Rotter (CDU). Stefan Gerl (AL) wurde noch bissiger. Er warf der Parlamentsminderheit vor, nur lautes Getöse und „substanzlose Anträge“ in die Haushaltsdebatte einzubringen. Anträge, rund ein Dutzend an der Zahl, die deshalb auch folgerichtig von der Koalition abgelehnt würden. Wie effekthascherisch und unredlich viele Vorwürfe aus dem Oppositionslager seien, zeige sich, so Gerl, beim Blick auf Tobias Kruger. Der führe heute das große, leichte

BLUMEN FÜR DIE DAMEN: Getreu dieser Devise würdigte Rödermarks Erster Stadtrat Jörg Rotter das soziale Engagement eines Duos. Dabei mischte sich auch Wehmut in seine Bestandsaufnahme, denn schließlich verliert die Stadt auf dem Sektor der Kinderbetreuung einen kleinen, feinen Mosaikstein. Was ist geschehen? Vor 28 Jahren wurde in Ober-Roden die Eltern-Initiative „Die Wichtel“ gegründet. Seither haben Iris Wellhöfer und Ingrid Schink im Laufe der langen Zeit zirka 350 Kinder im Alter unter drei Jahren betreut. Doch nun schließt der Spielkreis an der Babenhäuser Straße seine Pforten. Gesundheitliche Probleme haben die führenden Köpfe der „Wichtel“ nach Angaben der Stadtverwaltung dazu bewogen, den Service auslaufen zu lassen. Ende 2016 ist Schluss mit dem spielerischen Heranführen des Nachwuchses an die Kindergarten-Phase, und so wird die Kompetenz der Einrichtung, was pädagogische Gesichtspunkte anbelangt, vielen Müttern und Vätern fehlen. Finanziert wurde der U3-Zirkel mit Hilfe von Elternbeiträgen. Die Mietkosten für die Räumlichkeiten übernahm die Stadt Rödermark. Das Ergebnis der Kooperation: Knapp drei Dekaden lang konnte die privat organisierte Ergänzung zum kommunalen Betreuungsangebot aufrechterhalten werden. Das Foto entstand beim „Danke-Termin“, der eigens anberaumt worden war, um Anerkennung auszusprechen und Adieu zu sagen. Von links: Edith Itta, Leiterin des kommunalen Fachbereiches „Kinder, Jugend und Senioren“, Iris Wellhöfer, Ingrid Schink und Jörg Rotter. (kö/Foto: srö)

„Cranach malt Luther“ in Berlin Einladung zum Kirchentag für „Nedelmänner“

Wort gegen Kern, habe aber in den Jahren bis 2009 – vor seinem Wechsel zur FDP, damals noch als CDU-Mann – selbst notgedrungen diverse Haushalte mit millionenschwerer Defizit-Last mitgetragen und mitverabschiedet.

3. Handball-Liga OST Mittwoch, 21. Dezember, 20.00 Uhr Sporthalle Wiesbadener Straße (Rodgau, Nieder-Roden)

HSG I vs. HSG Hanau

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RÖDERMARK. Über diese vorweihnachtliche Bescherung freuen sich Friederike und Oliver Nedelmann: Das Theaterstück „Cranach malt Luther“, das die beiden Mimen des Rödermärker Wohnzimmertheaters als Hommage an das große Jubiläum „500 Jahre Reformation“ (Thesenanschlag 1517) auf den Spielplan gesetzt haben, ist ins offizielle kulturelle Begleitprogramm des Evangelischen Kirchentages aufgenommen worden. Das „Schauspiel in zwölf Bildern“, das von Oliver Nedelmann erdacht und zu Papier gebracht wurde, spielt im Jahr 1539. Das Szenario: Lucas Cranach porträtiert Luther. Das Publikum sieht, wie ein Bild entsteht. Nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. In dem atmosphärisch intensiven Kammerspiel geht es um kleine Nöte des Alltags genauso wie um große politische Entscheidungen.

Dieser interessante Spagat hat die Kirchentagsplaner neugierig auf die Bühnennummer „made in Rödermark“ gemacht – und so soll auch in der Hauptstadt fleißig am Lutherbild gemalt werden. Die Zusammenkunft der Protestanten ist für die Zeit vom 24. bis 28. Mai 2017 vorgemerkt. „Wir sind erfreut und fühlen uns geehrt“, ließen die „Nedelmänner“ verlauten, nachdem sie die Einladung nach Berlin erhalten hatten. Wer bis zum Stelldichein mit Cranach und Luther nicht bis Mai warten möchte, hat noch vor dem Jahreswechsel Gelegenheit, sich das Stück in Rödermark, Ober-Rodener Straße 5a, anzuschauen. Die nächste Vorstellung am Mittwoch, 28. Dezember, beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten zu Preisen von 17 und (ermäßigt) 11 Euro können unter der Rufnummer (06074) 4827616 reserviert werden. (kö)

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Eine stimmungsvolle Adventszeit, besinnliche Weihnachten, Erfolg, Glück und Gesundheit für das Jahr 2017 wünscht Ihnen Gerline Krenzer und Team. Auch 2017 sind wir wieder für Sie da.

Gerlinde Krenzer, Steuerberater Möwenweg 2 • 63322 Rödermark Tel: 06074-7570 • Fax: 06074-67234 www.steuerbuero-krenzer.de mail: service@steuerbuero-krenzer.de


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