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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Donnerstag, 17. Dezember 2015

Sponsoren gesucht: Pläne für ein „Ratten-Rondell“ in Dietzenbach Seite 2

Nr. 51 D

Auflage: 20.135

Kräfte bündeln: Anerkennungspreis für SG und TG Dietzenbach Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 4

Am Sonntag: „Weihnachtszauber“ lockt zum Heimatmuseum Seite 5

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seiten 11/12

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

„Für die Politik viel zu nett“ Beste Wünsche – und ein Ratschlag – für Bürgermeister-Novize Halil Öztas Von Jens Köhler HEUSENSTAMM. Das war er nun also, der „große Bahnhof“, mit dem Halil Öztas für sein Amt als neuer Bürgermeister der Stadt Heusenstamm (ab 1. Januar 2016) startklar gemacht wurde. Am Freitag vergangener Woche hieß es vor rund 450 Besuchern in der Martinsee-Halle: „Ernennung und Vereidigung“ – und alles, was bei derlei Zeremonien dazugehört, hatte die zweistündige Veranstaltung zu bieten. Das Blasorchester der TSV intonierte die Nationalhymne, der nun bald scheidende NochBürgermeister Peter Jakoby wählte joviale Worte („Die Amtseinführung meines Nachfolgers: Das ist auch für mich Neuland, da hab’ ich noch keine Erfahrung, was das Protokoll

anbelangt – ich hoffe, ich mache es gut“), es gab zahlreiche Glückwunsch-Botschaften aus dem Munde von Kommunalpolitikern... Doch für die emotional berührendsten Momente im Rahmen der Stadtverordneten-Sitzung, in die all diese Programmpunkte eingebettet wurden, sorgte Öztas’ neunjährige Tochter Melike, die die große Bühne nicht scheute und zwei Klavierstücke zum denkwürdi-

Ladengeschäft am toom Markt/Rewe Center gegenüber Tankstelle

Post-Provisorium an der Talstraße Variante „Umzug ins RC“ kommt nicht zustande DIETZENBACH. Es geschah im September dieses Jahres: Maskierte Täter, die flüchten konnten und bislang nicht gefasst wurden, versuchten den Geldautomaten im Foyer der Postbankfiliale in der Dietzenbacher Neustadt aufzusprengen, nur einen Steinwurf vom Bürger- und Rathaus entfernt. Der Plan der Kriminellen schlug fehl. Es entwickelte sich ein Brand im besagten Vorraum, was einen immensen Schaden zur Folge hatte, der bis zum heutigen Tag nicht „geheilt“ ist. Die Servicestelle ist seither geschlossen. Die Folge für Postkunden, nun schon über mehrere Monate hinweg: Wenn größere Paketund Finanz-Dienstleistungen zu erledigen sind, die die kleinen Post-Ableger in der Kreisstadt (Hexenberg, Altstadt) nicht bieten können, bleibt nur der Weg zur Post ins benachbarte Heusenstamm. Doch dieses kilometerweite Pendeln hat jetzt ein Ende, denn der „gelbe Riese“ eröffnet im Ladenzentrum an der Ecke Dreieich-/Talstraße eine provisorische Postbankfiliale. Bei Redaktionsschluss am Dienstag dieser Woche war noch kein Eröffnungstermin verbindlich bestätigt. Es solle aber „auf alle Fälle bis spätestens Montag, 21. Dezember“, der Kundendienst in den ehemaligen Supermarkt-

Räumen anlaufen, erklärte der Leiter der kommunalen Wirtschaftsförderung, Michael Krtsch, im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung. Er habe in den zurückliegenden Wochen in einem regen Austausch mit den Post-Verantwortlichen gestanden. Bei der Suche nach einer Übergangslösung sei die Stadt beratend und vermittelnd behilflich gewesen, erläuterte Krtsch. Seinen Angaben zufolge plant die Post, nach der Sanierung der Räumlichkeiten im Bereich Bürgerhaus/Rathaus die dortige Filiale wieder zu eröffnen. Wann dies der Fall sein werde, sei noch nicht abzuschätzen. Dass die Anlaufstation an der Dreieich-/Talstraße keine dauerhafte Perspektive habe, könne aber mit Sicherheit gesagt werden, betonte Krtsch. Vom Provisorium zu einer Dauerlösung hätte nach Einschätzung des Wirtschaftsförderers die Variante „Post zieht ins Rathaus-Center (RC)“ avancieren können. Entsprechende Überlegungen habe es gegeben, doch letztendlich sei kein Vertragsabschluss auf die Schnelle möglich gewesen. So habe man „diese durchaus reizvolle Option“ (Krtsch), bei der die Post und das Einkaufszentrum wechselseitig vom Kundenzulauf profitiert hätten, verwerfen müssen. (kö)

FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER

gen Tag – nicht nur aus Sicht ihres Vaters – beisteuerte. Von einer „historischen Entscheidung“ der Wähler, die nun quasi aufs Gleis gesetzt werde, eine konkrete berufliche Form annehme und der Kommune eine Zäsur beschere: Davon war im Laufe des Abends mehrfach die Rede. Und in der Tat: Öztas, der die Bürgermeister-Stichwahl am 11. Oktober dieses Jahres mit 55 Prozent der Stimmen gegen seinen CDU-Kontrahenten Uwe Giebl (45 Prozent) gewonnen hatte, sorgt mit seinem Einzug ins Rathaus in mehrfacher Hinsicht für ganz neue Facetten, die in der bürgerlichkonservativ geprägten Kleinstadt das bislang gewohnte Raster sprengen. Sozialdemokrat mit türkischen Wurzeln Ab Januar ist der 38-jährige Jurist der erste Sozialdemokrat, der seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland (1949) als Heusenstammer Verwaltungschef die Amtsgeschäfte

Neue Fahrpläne sind abholbereit HEUSENSTAMM. „In diesem Jahr werden die Fahrpläne für Buslinien und S-Bahnen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes nicht mehr an alle Heusenstammer Haushalte verteilt“, weiß die Stadtverwaltung zu berichten. Somit bestätigt sich ein Trend, der bereits kürzlich beim Thema „Abfallkalender“ durchschimmerte: Die flächendeckende Belieferung mit gedruckten Exemplaren hat ausgedient, da im Internet-Zeitalter verstärkt elektronische Infoquellen angezapft werden. Indes: Wer nach dem zu Wochenbeginn (14. Dezember) erfolgten Fahrplanwechsel die Verbindungen lieber schwarz auf weiß auf Papier „studieren“ möchte, der erhält das aktuelle Übersichtsheftchen zum Mitnehmen im Bürgerbüro des Rathauses und in der RMV-Verkaufsstelle „greem GmbH“, Frankfurter Straße 56a. (kö)

führt. Er macht sich – eigener Recherche zufolge – als bundesweit zweiter Bürgermeister mit türkischen Wurzeln ans Werk. Und er tut dies als Mensch muslimischen Glaubens in einem christlich dominierten Kulturkreis. Thema „Glaube“ nicht im öffentlichen Fokus Auffällig: Just dieser Aspekt fand während der Zusammenkunft in der festlich dekorierten und illuminierten MartinseeHalle keine Erwähnung. Ein

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„Defizit“, das Öztas freilich nicht störte. Auf Nachfrage der Dreieich-Zeitung erklärte er: „Ich habe als Person meinen Glauben, und der ist mir auch wichtig. Aber für mein kommunalpolitisches Engagement und meine künftige Tätigkeit als Bürgermeister spielt dieser Gesichtspunkt keine Rolle.“ Vor all den geladenen Gästen und interessierten Bürgern, die sich zur öffentlichen Sitzung eingefunden hatten, betonte die angehende Nr. 1 der Rathaus-Administration, eine „neutrale und überparteiliche Amtsführung“ sei für ihn eine Selbstverständlichkeit. Er formuliere dies „nicht als Lippenbekenntnis“, sondern in der festen Überzeugung, mit den Mitarbeitern der Verwaltung und mit allen Fraktionen des Heusenstammer Parlaments eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen zu können. Bewährte Strukturen wolle er nicht ändern. Wo es im Interesse der Zukunftssicherung für die Stadt geboten erscheine, seien jedoch Anpassungen und Veränderungen erforderlich, erklärte Jakobys Nachfolger – und er brachte diesbezüglich seinen Namen zur Sprache. „Öztas“ bedeute ins Deutsche übersetzt „echter Stein“: Und als solcher,

„Schlossherren“ unter sich: Nachdem der designierte Heusenstammer Bürgermeister Halil Öztas (rechts) die Eidesformel im Beisein von Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Hennighausen gesprochen hatte, überreichte Noch-Verwaltungschef Peter Jakoby (links), der sich am 31. Dezember in den Ruhestand verabschieden wird, die Ernennungsurkunde und einen symbolischen Schlüssel, der den Weg ins Rathaus freimacht. Für Öztas, der 1977 als Sohn türkischer Eltern in Frankfurt/Main geboren wurde, beginnt mit dem Amtsantritt ein neuer Berufs- und Lebensabschnitt. (Foto: Jordan) als Fels, der wichtige Fundamente nicht preisgebe, zugleich aber auch als „rollender Stein“, der Dinge an der richtigen Stelle in Bewegung bringe, wolle er zum Wohle der Heusenstammer agieren. Öztas gewährte in seiner Ansprache auch persönliche Einblicke. Er bedauerte, dass es seinen Eltern nicht mehr vergönnt sei, diese für ihn zutiefst „emotionale Stunde“ mitzuerleben. „Sie wären natürlich stolz gewesen auf ihren Sohn, doch mein Vater hätte vermutlich auch in diesem Moment auf eine 1 mit Sternchen gepocht.“ Bildung und bestmögliche Leistungen seien für Öztas Senior ein ganz wichtiges, entscheidendes Kriterium gewesen. „Extrem erfolgreich“ So skizzierte der Filius, wie das Elternhaus seinen Lebensweg in Sachen „Integration und beruflicher Aufstieg“ maßgeblich geprägt hat. Auch einer der Gratulanten widmete sich diesem Thema – und sprach aus berufenem Munde, denn Stephan Gieseler (CDU), den ehemaligen Bürgermeister von Dietzenbach, jetzigen Direktor des Hes-

sischen Städtetages und studierten Juristen, verbindet eine persönliche Freundschaft mit Öztas. Dieser sei „extrem erfolgreich“ als Wirtschaftsanwalt tätig gewesen und habe sich mehrfach großen Herausforderungen gestellt. Das alles, so Gieseler, seien gute Voraussetzungen für den beruflichen Wechsel, der nun anstehe. Öztas werde ihn meistern, wenngleich er „für die Politik eigentlich viel zu nett“ daherkomme, prophezeite der Freund, gab einen guten Ratschlag und sparte nicht mit offenen Worten. „Halil, Du musst in Deiner neu-

en Funktion ganz sicher lernen, auch mal entschieden ‚Nein’ zu sagen, wenn es die Umstände erfordern. Gleichwohl glaube ich fest daran: Du bist der beste Mann für Heusenstamm. Und in sechs Jahren, bei der nächsten Bürgermeisterwahl, schaffst Du es nochmal“, blickte Gieseler weit nach vorn und spannte den Bogen über 2021 hinaus. Doch das ist Zukunftsmusik. In zwei Wochen heißt es nun erst einmal: „Einzug ins schmucke Dienstzimmer.“ Dann beginnt der Bürgermeister-Alltag für Halil Öztas im ehemaligen Schlossgebäude. Eine märchenhaft anmutende Geschichte.

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