S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Dienstag, 23. Dezember 2014
Weihnachten: Pfarrer machen sich Gedanken Seite 3
Nr. 52 D
Auflage: 19.010
Karl der Große: Der Kaiser, eine Ausstellung und die Region „Dreieich“ Seite 9
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Heute in unserer Weihnachtsausgabe: Das große Jahreshoroskop und Rätselspaß für Groß und Klein
Rhein-Main-Gebiet: Wasserverbrauch steigt leicht an
Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region
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Beilagen in Teilausgaben:
Ein Spielzeug für Papa Kleine Welten ganz groß: die elektrische Eisenbahn Von Klaus Günther Schmidt KREIS OFFENBACH. Ein DZug fährt in den Hauptbahnhof ein, wo ihn zahlreiche Reisende erwarten. Einige haben es sich auf Holzbänken bequem gemacht. Auf einem Nachbargleis rattert eine Dampflokomotive mit Güterwaggons vorbei, überquert kurz darauf auf einer mächtigen Eisenbahnbrücke eine tiefe Schlucht und taucht in einen Tunnel ein. Zwei Bauernhöfe betten sich unter blauem Himmel in eine Mittelgebirgslandschaft. Pferdefuhrwerke warten darauf, beladen zu werden. An einem anderen Berg tuckert ein buckliger Reisebus die unbefestigte Straße hinauf zu einer Sehenswürdigkeit, die an das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald erinnert. Unten im Tal liegt eine verschlafene Kleinstadt. In dem Bahnhof dort ist nicht viel los. Zwischen malerischen Fachwerkhäusern steht das Michelstädter Rathaus. Die Zeit ist stehen geblieben in der pittoresken Welt, die sich der Dreieichenhainer Bernd Jörg geschaffen hat. Fast alle Loks und Waggons auf seiner Modellbahnanlage haben in der Wirklichkeit längst ausgedient und sind nur noch in Museen zu bewundern. Auch Gebäude, Autos und Figuren bilden detailverliebt die 1960er- und frühen 1970er-Jahre ab. Bernd Jörg war sieben, als ihm seine Eltern eine elektrische Eisenbahn unter den Weihnachtsbaum legten. Damals stand sie bei unzähligen Kindern auf dem Wunschzettel. Heutzutage begeistern sich die Kids für an-
Kuse „beerbt“ Bombach DIETZENBACH. Bettina Kuse, die Leiterin der Dietzenbacher Stadtbücherei, wird am 1. April 2015 eine neue berufliche Herausforderung in Angriff nehmen: Im Rathaus der Kreisstadt fungiert sie dann als Frauenbeauftragte, kümmert sich um eine breit gefächerte Themenpalette – Gleichstellungsfragen, Rechtsberatung, Bildungsveranstaltungen – und hat dabei das weibliche Geschlecht im Fokus. Kuse (Jahrgang 1959) tritt die Nachfolge von Marina Bombach an, die zwölf Jahre lang als Frauenbeauftragte gewirkt und in dieser Zeit den Klassiker namens „Dietzenbacher Frauenfrühstück“ etabliert hat. Bombach verabschiedet sich nun in den Ruhestand. Für den Personalwechsel sind auf der Verwaltungsebene die Würfel gefallen. Indes: Kuse, die seit August 2009 an der Spitze des örtlichen Bücherei-Teams steht, muss sich vor der Zäsur noch etwas gedulden. Ein möglichst nahtloser Übergang soll in den Monaten bis April erfolgen. Man bemühe sich „um eine Nachfolgeregelung für die Leitung der Stadtbücherei“, ließ der Magistrat verlauten. (kö)
dere Geschenke. Computerspielkonsole, Laptop, DVDPlayer und Fernseher haben die gute alte Modelleisenbahn aus den Kinderzimmern weitgehend verdrängt. Eher ist sie im Hobbyraum von Papa oder Opa zu finden. Die einen sind mit der elektrischen Eisenbahn aufgewachsen und nie mehr davon losgekommen. Die anderen erfüllen sich damit einen Jugendtraum. Bezeichnend ist ein Dialog in einem Internet-Forum. Fragt eine ältere Dame: „Mein Mann möchte unserem Enkel zu Weihnachten eine Modelleisenbahn schenken. Ist der Bub
mit vier Jahren dafür noch zu jung?“ Anwortet ein älterer Herr: „Tun Sie Ihrem Mann doch den Gefallen. Der Enkel ist zweitrangig.“ Eine Begeisterung, die nie nachgelassen hat Bernd Jörgs Begeisterung für die Modelleisenbahn hat in mehr als 50 Jahren nicht gelassen egal ob er an seiner eigenen Anlage bastelt, im Verein an einem neuen Modul mitarbeitet oder einfach nur spielt. Wobei „spielen“ in Fachkreisen das falsche Wort ist. „Ein Modelleisenbahner spielt nicht. Er macht Betrieb“, erklärt er schmunzelnd: „Ich sehe das aber nicht so eng. Ich spiele mit meiner Eisenbahn.“ Und das fast jeden Tag. Tausende Arbeitsstunden und „schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Euro“ hat er in seine Anlage investiert. 73 Lokomotiven und etwa 300 Wagen sind im Laufe der Jahrzehnte zusammengekommen. Wenn er auf einer Sammler-Börse ein besonders schönes Stück entdeckt, kann er nur schwer widerstehen. Billig ist dieses Hobby nicht. „Ob Loks, Wagen, Gleise und anderes Zubehör - alles ist sehr teuer geworden“, weiß Bernd Jörg. „Die Neupreise für eine Lo-
Vermittlung macht Pause DREIEICH. Die kommunale Wohnraumvermittlungsstelle im Rathaus an der Schulstraße in Sprendlingen bleibt bis einschließlich 12. Januar geschlossen. Erst am Dienstag (13.) steht die zuständige Nicole Wagner, Telefon (06103) 601262, Rat- und Hilfesuchenden wieder als Ansprechpartnerin zur Verfügung – und zwar wie auch in den vergangenen Monaten immer dienstags und donnerstags jeweils in der Zeit von 8 bis 12 Uhr. (jh)
komotive beginnen bei etwa 100 Euro. Viele Modelle kosten das Mehrfache.“ Einsteiger-Pakete, die sich vor allem für Kinder eignen, sind relativ preiswert. So ging im Weihnachtsgeschäft ein Start-Set von Marktführer Märklin mit einem digital gesteuerten kleinen Güterzug und einem Gleisoval schon für 99 Euro über den Ladentisch. „Die Hersteller müssen etwas tun, um Nachwuchs zu gewinnen. Sonst stirbt unser Hobby irgendwann aus“, sagt Bernd Jörg. Bei ihm fahren die Züge noch im klassischen Analog-System. Dabei ist das Triebfahrzeug über die Schienen mit einem Trafo verbunden. Per Drehregler lässt sich die am Gleis liegende Spannung und damit die Geschwindigkeit verändern. Die Einstellung gilt für das gesamte Schienennetz. Um mehrere Züge unabhängig voneinander steuern zu können, benötigt man also getrennte Gleisabschnitte, das heißt: für jedes Triebfahrzeug Bitte auf Seite 3 weiterlesen
Leben im Kleinformat: Die Modellbahnanlage des Dreieichenhainers Bernd Jörg ist reich an Details. Zwischen Bergen und Häusern drehen die Züge ihre Runden. (Foto: Jordan)
Rogg korrigiert „Schnellschuss“
Jung und Alt im Austausch
Bürgermeister attackiert Kolmer (erneut)
Projekt „Schreibwerkstatt“ wird 2015 fortgesetzt
DIETZENBACH. Welche Auswirkungen hatten die im vergangenen Juni probeweise eingeführten Park-Neuregelungen rund um das Geschäftszentrum in der Dietzenbacher Altstadt? Wie sind die Erfahrungen der Einzelhändler beim Thema „Dreh an der Parkscheibe“? Beziehungsweise: Welche Rückmeldungen erhalten sie von der Kundschaft? Bürgermeister Jürgen Rogg wollte sich einen Überblick über die Stimmungslage verschaffen. Er beauftragte das kommunale Büro für Wirtschaftsförderung, eine Umfrage in den Reihen der Altstadt-Geschäfte durchzuführen. Im September und Oktober hatten nach Angaben des Verwaltungschefs gut 120 Befragte Gelegenheit, ihre Meinungen kundzutun. Nach Durchsicht der Antworten erkennt Rogg Handlungsbedarf. Es müsse an einigen Stellen gegengesteuert werden, da „die Mehrheit der Betroffenen ihr deutliches Veto gegen Teilbereiche der neuen Parkregelung einlegt“. Der Bürgermeister berichtet: „Die Parkzeitenreduzierungen im Bereich der Bahnhofstraße und in Teilabschnitten der Babenhäuser Straße – dort wurde die Parkdauer von zwei Stunden auf eine Stunde reduziert – haben zu großem Unmut sowohl bei Einzelhändlern und Gewerbetreibenden als auch im Kreis der Ärzteschaft geführt. Speziell im Bereich der Bahnhofstraße ist es den Aussagen zufolge für Kunden der dort ansässigen Unternehmen nicht möglich, Termine und Einkäufe in der kurzen Parkzeit zu erledigen.“ Zugleich betont Rogg: „Im Rahmen der Umfrage wurde aber auch sehr deutlich, dass die Einführung der zweistündigen Parkscheibenregelung für das
Parkdeck an der Darmstädter Straße eine erhebliche Belebung der Altstadt bewirkt hat, da für die Kunden in unmittelbarer Nähe der Unternehmen vermehrt frei nutzbarer Parkraum geschaffen wurde. Äußerst kritisch wird hingegen die nachträgliche Einführung des Bewohnerparkens auf diesem Parkplatz gesehen, weil dadurch die zweistündige Parkscheibenregelung und somit der frei nutzbare Parkraum konterkariert worden ist.“ Er habe die kurzfristige Umsetzung von Neuregelungen („speziell zur Entlastung des Einzelhandels“) und eine Überprüfung der bestehenden Praxis im Hinblick auf das Anwohnerparken veranlasst, erklärte Rogg nach der Auswertung des FrageAntwort-Katalogs. Auf den Stellflächen entlang der Bahnhofstraße kommt nach der Korrektur-Anordnung des Bürgermeisters wieder die Regelung „Maximal-Parkzeit: zwei Stunden“ zum Tragen. Rogg macht jedoch deutlich: „In der Schmidtstraße bleibt es bei der Ein-Stunden-Parkzeit. In die-
sem Bereich hat sich laut Umfrageergebnis die reduzierte Parkzeit bewährt.“ Erst seit Kurzem kümmert sich Rogg neben seinen zentralen Aufgabenfeldern (Finanzen, Bauen, Wirtschaftsförderung) auch um den Bereich Ordnung/Sicherheit/Verkehr, den vorher der Erste Stadtrat Dietmar Kolmer betreut hatte. Unter dessen Regie war zur Jahresmitte der Test mit den neuen Parkzeiten in der Altstadt gestartet worden. Auf die Frage der Dreieich-Zeitung, ob er die Korrekturen mit Kolmer abgesprochen habe, antwortete Rogg mit einem klaren „Nein“ – und rüffelte, zum wiederholten Male in jüngster Zeit, sogleich seinen Magistratskollegen. Bei der Parkzeiten-Regelung habe es sich um einen „Schnellschuss“ des damaligen Dezernenten Kolmer gehandelt. Gleiches gelte für die Verteilung von Anwohnerparkausweisen. „Das fällt uns jetzt im Nachhinein auf die Füße. Es geht mir um Schadensbegrenzung für die Verwaltung“, ließ Rogg verlauten. (kö)
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RODGAU. Ein wunderbar anregendes, geistig fruchtbares und Brücken bauendes Projekt: Das sei die Schreibwerkstatt „Austausch der Generationen“. An den bisherigen Treffen hätten Rodgauer im Altersspektrum zwischen 13 und 83 Jahren teilgenommen, wissen die Impulsgeber des kommunalen Fachbereichs für „Soziale Angelegenheiten und Bildung“ zu berichten. Ihr Hinweis: Wer in die zu Papier gebrachten Texte „hineinschnuppern“ möchte, wird auf der Internetseite der Stadt
(www.rodgau.de/Bildung + Soziales) fündig. Eine gute Nachricht für alle, die am Ball bleiben oder sich als Neueinsteiger hinzugesellen wollen: Die Schreibwerkstatt wird 2015 fortgesetzt. Fünf Zusammenkünfte im Jugendhaus Dudenhofen sind vorgesehen, immer samstags von 14 bis 18 Uhr. Die exakten Termine sind noch zu bestimmen.Wer sich näher informieren möchte, kann mit Koordinatorin Julia Hirschfeld, Telefon (06106) 6931233, Kontakt aufnehmen. (kö)
Januar-Film: „Honig im Kopf“
Jeans-Power
RÖDERMARK. Die Tragikomödie „Honig im Kopf“, die das ernste Thema „Alzheimer“ in eine witzig-skurrile Rahmenhandlung einbettet, flimmert an den ersten beiden Dienstagen des Jahres 2015 (6. und 13.) als Rödermarks „Film des Monats Januar“ über die Leinwand des Kinos „Neue Lichtspiele“, Ober-Rodener Straße. Dort beginnen die Vorstellungen jeweils um 20 Uhr. Til Schweiger, seine elfjährige Tochter Emma und der auf seine alten Tage vom Blödel-Star zum Charakterdarsteller mutie-
rende Dieter Hallervorden (in der Rolle des alzheimerkranken Großvaters Amandus) spielen die Hauptrollen. Das Szenario: Enkelin und Opa begeben sich auf eine chaotische Reise, um Amandus’ Einweisung ins Heim zu umgehen. „Noch einmal Venedig sehen...“ Ob der Traum des Seniors in Erfüllung geht? Das erfahren die Kino-Besucher. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich. (kö)
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