S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R R O D G A U U N D R Ö D E R M A R K Dienstag, 23. Dezember 2014
Nr. 52 E
Auflage: 26.675
Taekwondo: Rodgauer Sportler sind Spitze
Weihnachten: Pfarrer machen sich Gedanken
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Heute in unserer Weihnachtsausgabe: Das große Jahreshoroskop und Rätselspaß für Groß und Klein
Rhein-Main-Gebiet: Wasserverbrauch steigt leicht an Seite 5
Karl der Große: Der Kaiser, eine Ausstellung und die Region „Dreieich“ Seite 9
Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region Seite 11
Ein Spielzeug für Papa und Opa Kleine Welten ganz groß: die elektrische Eisenbahn Von Klaus Günther Schmidt
lichkeit längst ausgedient und sind nur noch in Museen zu bewundern. Auch Gebäude, Autos und Figuren bilden detailverliebt die 1960er- und frühen 1970er-Jahre ab. Bernd Jörg war sieben, als ihm seine Eltern eine elektrische Eisenbahn unter den Weihnachtsbaum legten. Damals stand sie bei unzähligen Kindern auf dem Wunschzettel. Heutzutage begeistern sich die Kids für andere Geschenke. Computerspielkonsole, Laptop, DVD-Player und Fernseher haben die gute alte Modelleisenbahn aus den Kinderzimmern weitgehend ver-
losgekommen. Die anderen erfüllen sich damit einen Jugendtraum. Bezeichnend ist ein Dialog in einem Internet-Forum. Fragt eine ältere Dame: „Mein Mann möchte unserem Enkel zu Weihnachten eine Modelleisenbahn schenken. Ist der Bub mit vier Jahren dafür noch zu jung?“ Anwortet ein älterer Herr: „Tun Sie Ihrem Mann doch den Gefallen. Der Enkel ist zweitrangig.“
Bernd Jörgs Begeisterung für die Modelleisenbahn hat in mehr als 50 Jahren nicht gelassen egal ob er an seiner eigenen Anlage bastelt, im Verein an einem neuen Modul mitarbeitet oder einfach nur spielt. Wobei „spielen“ in Fachkreisen das falsche Wort ist. „Ein Modelleisenbahner spielt nicht. Er macht Betrieb“, erklärt er schmunzelnd: „Ich sehe das aber nicht so eng. Ich spiele mit meiner Eisenbahn.“ Und das fast jeden Tag. Tausende Arbeitsstunden und „schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Euro“ hat er in seine Anlage investiert. 73 Lokomotiven und etwa 300 Wagen sind im Laufe der Jahrzehnte zusammengekommen. Wenn er auf ei-
ner Sammler-Börse ein besonders schönes Stück entdeckt, kann er nur schwer widerstehen. Billig ist dieses Hobby nicht. „Ob Loks, Wagen, Gleise und anderes Zubehör - alles ist sehr teuer geworden“, weiß Bernd Jörg. „Die Neupreise für eine Lokomotive beginnen bei etwa 100 Euro. Viele Modelle kosten das Mehrfache.“ Einsteiger-Pakete, die sich vor allem für Kinder eignen, sind relativ preiswert. So ging im Weihnachtsgeschäft ein Start-Set von Marktführer Märklin mit einem digital gesteuerten kleinen Güterzug und einem Gleisoval schon für 99 Euro über den Ladentisch. „Die Hersteller müssen etwas tun, um Nachwuchs zu gewinnen. Sonst stirbt unser Hobby irgendwann aus“, sagt Bernd Jörg. Bei ihm fahren die Züge noch im klassischen Analog-System. Dabei ist das Triebfahrzeug über die Schienen mit einem Trafo verbunden. Per Drehregler lässt sich die am Gleis liegende Spannung und damit die Geschwindigkeit verändern. Die Einstellung gilt für das gesamte Schienennetz. Um mehrere Züge unabhängig voneinander steuern zu können, benötigt man also getrennte Gleisabschnitte, das heißt: für jedes Triebfahrzeug bitte auf Seite 3 weiterlesen
Projekt „Schreibwerkstatt“ wird 2015 fortgesetzt
Januar-Film: „Honig im Kopf“
Jeans-Power
RODGAU. Ein wunderbar anregendes, geistig fruchtbares und Brücken bauendes Projekt: Das sei die Schreibwerkstatt „Austausch der Generationen“. An den bisherigen Treffen hätten Rodgauer im Altersspektrum zwischen 13 und 83 Jahren teilgenommen, wissen die Impulsgeber des kommunalen Fachbereichs für „Soziale Angelegenheiten und Bildung“ zu berichten. Ihr Hinweis: Wer in die zu Papier gebrachten Texte „hineinschnuppern“ möchte, wird auf der Internetseite der Stadt
RÖDERMARK. Die Tragikomödie „Honig im Kopf“, die das ernste Thema „Alzheimer“ in eine witzig-skurrile Rahmenhandlung einbettet, flimmert an den ersten beiden Dienstagen des Jahres 2015 (6. und 13.) als Rödermarks „Film des Monats Januar“ über die Leinwand des Kinos „Neue Lichtspiele“, Ober-Rodener Straße. Dort beginnen die Vorstellungen jeweils um 20 Uhr. Til Schweiger, seine elfjährige Tochter Emma und der auf seine alten Tage vom Blödel-Star zum Charakterdarsteller mutie-
rende Dieter Hallervorden (in der Rolle des alzheimerkranken Großvaters Amandus) spielen die Hauptrollen. Das Szenario: Enkelin und Opa begeben sich auf eine chaotische Reise, um Amandus’ Einweisung ins Heim zu umgehen. „Noch einmal Venedig sehen...“ Ob der Traum des Seniors in Erfüllung geht? Das erfahren die Kino-Besucher. Eintrittskarten sind an der Abendkasse erhältlich. (kö)
KREIS OFFENBACH. Ein DZug fährt in den Hauptbahnhof ein, wo ihn zahlreiche Reisende erwarten. Einige haben es sich auf Holzbänken bequem gemacht. Auf einem Nachbargleis rattert eine Dampflokomotive mit Güterwaggons vorbei, überquert kurz darauf auf einer mächtigen Eisenbahnbrücke eine tiefe Schlucht und taucht in einen Tunnel ein. Zwei Bauernhöfe betten sich unter blauem Himmel in eine Mittelgebirgslandschaft. Pferdefuhrwerke warten darauf, beladen zu werden. An einem anderen Berg tuckert ein buckliger Reisebus die unbefestigte Straße hinauf zu einer Sehenswürdigkeit, die an das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald erinnert. Unten im Tal liegt eine verschlafene Kleinstadt. In dem Bahnhof dort ist nicht viel los. Zwischen malerischen Fachwerkhäusern steht das Michelstädter Rathaus.
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Die Zeit ist stehen geblieben in der pittoresken Welt, die sich der Dreieichenhainer Bernd Jörg geschaffen hat. Fast alle Loks und Waggons auf seiner Modellbahnanlage haben in der Wirk-
drängt. Eher ist sie im Hobbyraum von Papa oder Opa zu finden. Die einen sind mit der elektrischen Eisenbahn aufgewachsen und nie mehr davon
Jung und Alt im Austausch (www.rodgau.de/Bildung + Soziales) fündig. Eine gute Nachricht für alle, die am Ball bleiben oder sich als Neueinsteiger hinzugesellen wollen: Die Schreibwerkstatt wird 2015 fortgesetzt. Fünf Zusammenkünfte im Jugendhaus Dudenhofen sind vorgesehen, immer samstags von 14 bis 18 Uhr. Die exakten Termine sind noch zu bestimmen. Wer sich näher informieren möchte, kann mit Koordinatorin Julia Hirschfeld, Telefon (06106) 6931233, Kontakt aufnehmen. (kö)
Eine Begeisterung, die nie nachgelassen hat
aktuelle Angebote in dieser Ausgabe
Redaktion Rodgau/Rödermark: Tel. 06106 - 28390-51, Fax 06106 - 28390-12
Besinnliche Weihnachten, Erfolg, Glück und Gesundheit für das Jahr 2015 wünschen Ihnen Gerlinde Krenzer und Team. Auch 2015 sind wir wieder für Sie da.
Gerlinde Krenzer, Steuerberater Möwenweg 2 • 63322 Rödermark Tel: 06074-7570 • Fax: 06074-67234 www.steuerbuero-krenzer.de mail: service@steuerbuero-krenzer.de
Leben im Kleinformat: Die Modellbahnanlage des Dreieichenhainers Bernd Jörg ist reich an Details. Zwischen Bergen und Häusern drehen die Züge ihre Runden. (Foto: Jordan)
Ein teurer Tropf-Stopp Badehaus in Rödermark ab 2. Januar wieder geöffnet Von Jens Köhler RÖDERMARK. Am kommenden Freitag, 2. Januar, hat die Durststrecke endlich ein Ende: Das Badehaus in Urberach öffnet nach einem mehrmonatigen Handwerker-Einsatz um 10 Uhr wieder seine Türen für Besucher. Allerdings: All jene, die sich gerne im Schwimmerbecken tummeln und in der Sauna die Schweißperlen tropfen lassen, müssen sich im Jahr 2015 auf Service-Abstriche einstellen. Das hat der Erste Stadtrat Jörg Rotter (CDU) im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung deutlich gemacht. Wie mehrfach berichtet, sind im Badehaus im Sommer und Herbst just jene undichten Stellen beseitigt worden, die schon kurze Zeit nach der Eröffnung der Freizeiteinrichtung (2006) für Verdruss gesorgt hatten. Wasser, das durch Fugen der Kategorie „Pfusch am Bau“ in die unteren Stockwerke sickerte, hatte im Volksmund die scherzhafte Bezeichnung „Tropfsteinhöhle“ provoziert. Kein sonderlich schöner „Titel“ für ein Haus, das doch eigentlich als
Vorzeigeobjekt beim Thema „Freizeitangebote in Rödermark“ glänzen sollte – und in dieser Hinsicht ja auch grundsätzlich beliebt und gut frequentiert ist. Sei’s drum. Einen zähen Gutachter-Streit um Haftungsfragen hat die Stadtverwaltung mit dem General-Bauunternehmer Lupp, unter dessen Regie das Badehaus errichtet wurde, über Jahre hinweg ausgefochten. 2014 bescherte den Durchbruch: Lupp verpflichtete sich vertraglich, alle Mängelstellen zu beseitigen und das Gebäude tipptopp in Ordnung
zu bringen. Im Gegenzug verzichtete die Kommune darauf, für die monatelange Schließzeit (Stichwort: Einnahmeausfälle) eine Entschädigung zu fordern. Lediglich eine kleine Investitionsbeteiligung von knapp 50.000 Euro hat die Stadt letztendlich beigesteuert, um nicht nur im Hinblick auf die Fugen, sondern auch beim Thema „energetische Bilanz/Dämmung des Daches“ eine Substanzverbesserung zu erzielen. Rotter schätzt, dass die Generalsanierung auf Kosten der Firma bitte auf Seite 2 weiterlesen