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S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R L A N G E N , E G E L S BAC H U N D E R Z H A U S E N Mittwoch, 28. Dezember 2016

Info-Tafeln: Besonderheiten des lokalen Gottesacker Seite 2

Nr. 52 A

Auflage: 24.470

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere Seite 4

Gesamtauflage 218.420

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Einen guten Start ins neue Jahr und ein gesundes, erfolgreiches 2017 wünscht das Team der Dreieich-Zeitung

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Beilagen in Teilausgaben:

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Breite Mehrheit für Etat 2017 Nur NEV und die Linke lehnen den Haushaltsplan der Stadt Langen ab Von Harald Sapper LANGEN. Mit einer – wie die SPD-Fraktionsvorsitzende Margrit Jansen es formulierte – „breiten Mehrheit der Vernunft“ hat das Stadtparlament in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr den Etat-Entwurf für 2017 und damit auch die Erhöhung der Grundsteuer B um 50 auf dann 600 Prozentpunkte angenommen. Gegen den Finanzplan, der im Ergebnishaushalt (also bei der laufenden Verwaltungstätigkeit) ein Minus von 4,5 Millionen Euro aufweist, weil kalkulierten Ausgaben in Höhe von 92 Millionen prognostizierte Einnahmen von „nur“ 87,5 Millionen Euro gegenüberstehen, votierten FWG-NEV und die Linke – nach Jansens Lesart also die „Unvernünftigen“. Doch auch bei den „Ja-Sagern“ herrscht in Anbetracht der aktuellen finanziellen Situation Langens und beim Blick auf das umfangreiche Zahlenwerk keineswegs eitel Freude und Sonnenschein vor. „Der vorliegende Haushaltsplan ist nicht der große Wurf, sondern eher unzureichend“, erklärte beispielsweise Ulrich Vedder. Doch habe sich die CDU – nicht zuletzt weil mehrere ihrer Anträge „mit kompensatorischer Wirkung“ angenommen wurden – „zum Wohle der Bevölkerung“ und in der Hoffnung auf eine Haushaltsgenehmigung in der Pflicht gesehen, Verantwortung zu übernehmen und dem EtatEntwurf zuzustimmen. Gleichwohl ließ es sich der Unionsmann nicht nehmen, den seiner Ansicht nach Schuldigen an der Misere offen zu benennen. Unter dem früheren Bürgermeister Dieter Pitthan (SPD) seien Ausgaben „bis zum Anschlag“ getätigt worden, und als dann die Gewerbesteuer von einem auf den anderen Tag massiv einbrach, „wurde Langen ins Armenhaus des Kreises Offenbach katapultiert“. Und so habe Pitthans Nachfolger Frieder Gebhardt (ebenfalls

SPD) „einen Scherbenhaufen übernehmen“ müssen. Zwar gebe es in punkto Gewerbesteuer aktuell einen „hauchdünnen Silberstreif am Horizont und damit die Hoffnung, das Haushaltsloch wie gefordert bis 2019 schließen zu können“. Aber in Anbetracht der bis heute angehäuften „immensen Kassenkredite von rund 40 Millionen Euro“ ist Vedder überzeugt, „dass uns die Haushaltsmisere noch auf lange Zeit begleiten wird“. Zumal die Kinderbetreuung „maßgeblich“ zum Defizit beitrage und ein Großteil des Angebots in diesem Be-

reich freiwillige Leistungen seien. Daher müsse gefragt werden, „ob es vielleicht auch eine Nummer kleiner geht“. „Soziale und kulturelle Infrastruktur bewahren“ Ganz anders beurteilte Margrit Jansen die Lage der Sterzbachstadt. Sie sprach von einem „breiter werdenden Silberstreif und einer positiven Entwicklung“ und zeigte sich zuversichtlich, dass die geforderte schwarze Null bis 2019 zu schaffen sei. Wichtig ist nach Meinung der SPD-Fraktionsvorsitzenden allerdings, „das Gute zu bewahren – insbesondere unsere soziale und kulturelle Infrastruktur“. Das gelte auch und gerade für die Kinderbetreuung, für deren Unterfinanzierung Jansen in erster Linie die CDU-geführte Landesregierung verantwortlich machte: „Sie lässt die Kommunen Jahr für Jahr trotz ständig steigender

Neuer Verein sucht helfende Hände Wiedereröffnung des Eigenheims dauert länger EGELSBACH. So langsam kommt Bewegung ins Projekt „Wiedereröffnung Eigenheim“: Die Gemeinde hat nämlich dieser Tage alle Vereine, die Egelsbachs einstige „Gud Stubb“ als Lagerstätte für diverse Utensilien nutzen, angeschrieben und aufgefordert, die Sachen bis zum 28. Februar 2017 aus dem altehrwürdigen Gebäude an der Kirchstraße zu entfernen. Denn ab dem 1. März will der sich noch in Gründung befindliche Verein „Pro Saalbau-Eigenheim“ in der früheren „Kultstätte“ tätig werden. „Wir wollen alles gründlich reinigen und den Müll, der sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, in Container entsorgen, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden“, kündigt Gaby Melk, Schriftführerin und Pres-

sesprecherin des Vereins, an und rührt gleichzeitig die Werbetrommel: „Für diese Arbeiten suchen wir noch helfende Hände.“ Zudem sei der Verein auch auf finanzielle Unterstützung der Egelsbacher Bevölkerung angewiesen. Nach Angaben Melks muss im Anschluss zuerst die Wasserund Gasversorgung wieder hergestellt werden. „Unser ehrgeiziges Ziel ist es, dass die Gaststätte mit Biergarten bis zum Sommer vollen Betrieb aufnehmen kann“, erklärt das Sprachrohr des Vereins. Als „kaum zu realisierenden Wunsch“ bezeichnet Melk hingegen die Nutzung von Bühne und Saal bei der nächstjährigen Kerb. „Dafür stehen einfach zu viele Arbeiten an“, hält Melk den Ball also bewusst flach. (hs)

Kosten und des ständig weiter steigenden Bedarfs kalt lächelnd im Regen stehen.“ Darüber hinaus drückt ihren Angaben zufolge „kein anderes Bundesland so viele Aufgaben zum eigenen Vorteil an die Kommunen ab wie Hessen“. Bund und Land würden der Stadt jedes Jahr mehr als 3,5 Millionen Euro schulden – das entspricht 235 Punkten bei der Grundsteuer B. Jansens Fazit lautete daher: „Politik kann es nicht allen recht machen, aber sie muss dafür sorgen, dass es für alle gerecht zugeht.“ Für die Grünen hob Ingo Eberhard hervor, dass das Defizit im städtischen Haushalt von 15,3 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 4,5 Millionen im nächsten Jahr sinken werde – und unter Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen (also dem Verkauf von Grundstücken über dem Schätzwert) gar „nur“ bei 2,5 Millionen Euro liegen könnte. „Wir können also ein Licht am Ende des Tunnels erkennen, und es ist kein Zug, der uns entgegenkommt“, zeigte sich Eberhard zuversichtlich, „dass das, was wir in der Vergangenheit gesät haben und derzeit noch säen, in Zukunft Früchte tragen wird, die sich wiederum auch positiv auf zukünftige Haushalte auswirken werden.“ Des Weiteren wies er darauf hin, dass immer zwischen der Erhöhung von Steuern und der Reduzierung von Leistungen abge-

wogen werden müsse. Deshalb habe sich seine Fraktion auch für die Erhöhung der Grundsteuer ausgesprochen, da ansonsten die entsprechende Summe hätte eingespart werden müssen – „bei den Zuschüssen für Vereine, bei der Schulkinderbetreuung, bei der Stadtbücherei sowie der Musikund Volkshochschule“. Doch weil man weder die Angebote reduzieren noch die Beiträge erhöhen wollte, habe man sich besagtes Licht im Tunnel unter anderem durch die Erhöhung der Grundsteuer „erkauft“, die natürlich auch jeden einzelnen Stadtverordneten als Bürger selbst treffe. Ähnlich sah es auch Christian Jaensch. „Die Sparbemühungen sind erschöpft und anderweitige Einnahmen kurzfristig nicht realisierbar“, stellte der FDPFraktionsboss klar. Und: „Weitere Einsparungen im Bereich der freiwilligen Leistungen sind nicht darstellbar, ohne dass sie die soziale Infrastruktur Langens zerstören würden.“ Daher habe am Ja seiner Fraktion zum Etat-Entwurf und zum Dreh an der Grundsteuer-Schraube trotz aller Bedenken und obwohl sie „keine Steuererhöhungspartei ist“ kein Weg vorbeigeführt. „Die pauschale Ablehnung des Haushalts 2017 wäre kontraproduktiv und wird auch von unseren Wählern nicht erwartet“, wollte die FDP mit ihrem Bitte auf Seite 2 weiterlesen

Mahnwache für Atomausstieg

Grundlagen in „PowerPoint“

LANGEN. Die Initiative „Langen gegen Atomkraft“ setzt ihre Aktivitäten für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomtechnologie auch im neuen Jahr fort. Folglich findet die 77. Auflage der unter dem Motto „Atomkraft – Nein, danke!“ stehenden Mahnwachen am Montag (2. Januar) ab 18 Uhr am Lutherplatz statt. Als Redner werden dabei der frühere Pfarrer Max Goldbach und Karlheinz Duda fungieren. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgt Anne Duda. (hs)

LANGEN. Der Stenografenverein bietet ab 11. Januar einen dreiteiligen Grundlagenkurs in der Präsentationssoftware „PowerPoint 2010“ an, in dem es mittwochs von 18.15 bis 21.30 Uhr im Kulturhaus „Altes Amtsgericht“ unter anderem um das Anlegen einer Präsentation, die Verwaltung der Folien sowie Einsatz und Animation von Texten, Grafiken und Diagrammen geht. Hierfür werden 66,35 Euro fällig. Anmeldungen sind per E-Mail (vhs@langen.de) möglich. (hs)

AUSGRABUNGSARBEITEN IM HERZEN DER ALTSTADT führten jüngst Alexander Förderer (links) und Ralf Seifried durch. Die beiden KBL-Mitarbeiter entfernten die Steine, die seit mehr als 100 Jahren in Form eines – mittlerweile sehr maroden – Mosaiks an den früheren Standort der Langener Gerichtslinde erinnerten, aus dem Boden und transportierten sie auf den Bauhof. Die künftige Variante dieses Hinweisgeber aus überwiegend neuen Steinen, die in einer Edelstahlform verankert werden, soll voraussichtlich im März nächsten Jahres an Ort und Stelle auf eine vorbereitete Betonschicht abgelassen werden. (Foto: Stadt)

Neue Steine und stabile Grundlage fürs Mosaik Gerichtslinde-Reminiszenz wird erneuert LANGEN. Als das Mosaik, das direkt neben dem Vierröhrenbrunnen den (mutmaßlichen) Standort der früheren Gerichtslinde markiert, im Jahr 1902 feierlich eingeweiht wurde, gereichte das Kunstwerk dem damaligen Sterzbachstädtchen „zur hohen Zierde“, wie es im „Langener Wochenblatt“ hieß. Seither hat aber der Zahn der Zeit mächtig an dem Mosaik geknabbert, weshalb es schon monatelang mit Eisenplatten abgedeckt sowie mit rotweißen Planken und Flatterband umzäunt war. Dieser Anblick gefiel niemandem, am wenigsten den Verantwortlichen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV). Denn schließlich war die steinerne Reminiszenz an den früheren Ort der Rechtsprechung in Langen – unter der hier einst stehenden Gerichtslinde tagte bis 1556 das sogenannte Maigeding oder Wildbanngericht – vom rührigen Verein selbst und auf Anregung geschichtsbewusster „Alterthumsfreunde“ in Auftrag gegeben worden.

Weil also das Mosaik mittlerweile in einem erbärmlich schlechten Zustand war, wollte es der VVV sanieren lassen. Und genau dieses Projekt ist vor Kurzem angelaufen: Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe (KBL) haben nämlich die alten Steine ausgegraben und zum Bauhof transportiert. „Mehr als die Hälfte davon waren beschädigt und zum Teil schon regelrecht zerbröselt“, ist einer Pressemitteilung zu entnehmen. Deshalb, weil der Untergrund nach Angaben von Fachleuten einfach zu instabil ist und das Mosaik den Belastungen durch den Altstadtmarkt und die Gastronomie auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz nicht mehr standhalten würde, kam eine bloße Sanierung an Ort und Stelle nicht infrage. Edelstahlform von PBA-Azubis hergestellt Stattdessen haben die Azubis der Pittler ProRegion Berufsausbildung inzwischen eine Edelstahlform hergestellt, die vorher gemeinsam mit Experten der KBL entworfen wurde. „Darin wird das Mosaik im kommenden Jahr auf dem Bauhof frisch ausgepflastert – überwiegend mit neuen Steinen aus Basalt und Jura-Marmor, da die meisten alten nicht mehr brauchbar sind. Weil sie aber

möglicherweise noch für andere Zwecke zum Einsatz kommen können, werden sie eingelagert“, wird in besagter Mitteilung das weitere Vorgehen skizziert. Voraussichtlich im März kommenden Jahres wird ein Radlader die etwa eine Tonne schwere und exakt 185 mal 152 Zentimeter messende Form, in der das Mosaik dann fest verankert sein wird, zum bisherigen Standort am Vierröhrenbrunnen bringen. Und dort wird sie auf eine vorbereitete Betonschicht abgelassen. Die Kosten für die Erneuerung belaufen sich auf rund 14.000 Euro, von denen der VVV 8.000 übernimmt. (hs)

FDP-Treffen am Dreikönigstag LANGEN. Das traditionelle Dreikönigstreffen des FDPOrtsverbandes geht am Freitag (6. Januar 2017) ab 18.30 Uhr im Steigenberger-Hotel, RobertBosch-Straße 26, über die Bühne. Nach einem Sektempfang werden Rolf Diefenthäler, der Vorsitzende der Langener Freidemokraten, und der Landtagsabgeordnete René Rock ihre liberale Sicht der Dinge darlegen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zum Gedankenaustausch mit allen Fraktionsund Vorstandsmitgliedern. Gäste sind willkommen, Anmeldungen unter der Rufnummer (06103) 55577 oder per E-Mail (info@fdp-langen.de) erforderlich. (hs)

HAUSNOTRUF für Langen und Umgebung

Ein Knopf, der Leben rettet ! 06103 2026200 www.awo-langen.de


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