S TA D T N AC H R I C H T E N F Ü R D I E T Z E N BAC H U N D H E U S E N S TA M M Mittwoch, 28. Dezember 2016
Bürgerservice: Umbau im Rathaus in Dietzenbach Seite 2
Nr. 52 D
Auflage: 20.850
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere Seite 4
Gesamtauflage 218.420
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Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Einen guten Start ins neue Jahr und ein gesundes, erfolgreiches 2017 wünscht das Team der Dreieich-Zeitung
Beilagen in Teilausgaben:
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Schnelles Internet: Ausbau kommt Arbeiten für 2017/2018 angekündigt – Auftakt in Langen Von Jens Köhler KREIS OFFENBACH. Was im Kreishaus in Dietzenbach bereits vor einigen Wochen als „spruchreif“ bezeichnet wurde, trägt nun auch einen offiziellen Stempel: Die Rede ist vom Breitbandausbau im Kreis Offenbach, der in den Jahren 2017 und 2018 unter der Regie der Deutschen Telekom erfolgen wird. Damit werden nach Angaben der Planer die Voraussetzungen in Sachen „schnelles Internet für alle“ mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde geschaffen. Mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung wurde das Projekt an die Startlinie geschoben. Zahlreiche Bürgermeister aus dem Landstrich zwischen Dreieich und Seligenstadt waren anwesend, als
Frank Bothe, der Leiter der für den Ausbau zuständigen Technik-Niederlassung der Telekom, eine Zusage formulierte. Sein optimistischer Ausblick: „Der Kreis Offenbach hat die Gewissheit, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre Breitband in allen 13 kreisangehörigen Kommunen verfügbar ist.“ Landrat Oliver Quilling (CDU) lobte die Kooperation der Städte und Gemeinden, die gemeinsam an einem Strang gezogen
THOMAS GRETSCHEL Wenn es um scharfes Sehen geht, sind Sie bei uns richtig beraten. L e i b n i z s t r. 1 5 Heusenstamm Te l . 06104 6 5 5 4 2 b r il l e n a t e l ie r - gr e t s chel. d e
Berührend: Gedenken mit Gesang Viel Beifall für „Sing & Shout“-Konzert DIETZENBACH. Mitreißend und berührend: So präsentierte sich das vorweihnachtliche Konzert des Dietzenbacher Pop- und Gospelchors „Sing & Shout“ in der evangelischen Christuskirche. Die festlichen Klänge zogen weit mehr als 200 Zuhörer in ihren Bann. Von Gospels zum Mitswingen und Mitklatschen bis hin zu Weihnachtsliedern aus dem englischen Sprachraum spannte die Formation mit ihrem Dirigenten Christian Hauck den Bogen. Im Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Berlin eröffneten die 36 Sängerinnen und Sänger, von denen mehrere auch aus Dreieich kommen, ihr Programm mit „Amazing Grace“ (deutsch: erstaunliche Gnade). Der Song ist nicht nur eines der beliebtesten Kirchenlieder für Christen in aller Welt. Immer wieder wird er auch in traurigen Stunden vorgetragen, um Trost,
Hoffnung und Mut zu schenken. Die Konzertbesucher stimmten in den Chor mit ein, auch wenn den meisten nur die Melodie, nicht aber der Text geläufig war. Fast alle summten bei „Amazing Grace“ mit, und als der letzte Ton verklungen war, legte sich vorübergehend andächtige Stille über den proppenvollen Kirchenraum. Als Überraschungsgast hatte das Vokalensemble eine hochbegabte Nachwuchsgeigerin aus Dietzenbach eingeladen. Von ihrer Mutter Nami Ejiri am Klavier begleitet, gab die sechsjährige Ajumi-Sophie Jung bei zwei Stücken Proben ihres großen Talents. Die Zuhörer spendeten nicht nur viel Beifall, sondern auch Bares. Das Geld, das nach den stimmungsvollen eineinhalb Stunden am Ausgang gesammelt wurde, kommt je zur Hälfte der Arbeit der Christusgemeinde und der Finanzierung des Chorlebens zugute. (uss)
hätten. So sei das Engagement der Telekom zustande gekommen. Millionenbeträge, die vorsorglich im Kreishaushalt und in den Etats auf lokaler Ebene für Ausbau-Aktivitäten unter anderer Trägerschaft eingeplant worden seien, müssten nach der jetzt getroffenen Vereinbarung nicht angetastet werden. Während der Zusammenkunft im Kreishaus wurde bekannt gegeben, dass „die Ausbauarbeiten im Januar 2017 in Langen und Seligenstadt beginnen sollen“. Einen konkreten Zeitplan, der weitere Schritte und Orte benennt, präsentierten Bothe und Quilling nicht. Sie verkündeten gleichwohl: „Voll ausgebaut ist bereits die Stadt Mühlheim.“ Beendet werde die Offensive zur Aufrüstung der Leitungen im Jahr 2018 in Mainhausen, weil erst zu diesem Zeitpunkt der Vertrag mit dem aktuell dort zuständigen Netzbetreiber auslaufe. Ausgeklammert von den Telekom-Plänen bleibt vorerst lediglich der Seligenstädter Stadtteil Froschhausen, da dort vertragliche Bindungen bis 2019 zu berücksichtigen sind. Der Kreis werde neue Ausschreibungsbemühungen zu gegebener Zeit unterstützen und dafür „auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen“, versicherte der Landrat. Unterdessen sind Stimmen laut geworden, die davor warnen, die erfolgte Weichenstellung als großen technischen Fortschritt über Gebühr zu feiern. Dafür, so der Tenor in den Reihen der Industrie- und Handelskammer Offenbach, gebe es wahrlich keinen Grund. Was nach Jahren des weitgehenden Ausbau-Stillstandes nachgeholt werde, sei lediglich eine Angleichung an Basis-Standards für private Haushalte. Viele Gewerbetreibende und Betriebe seien auf Anschlüsse mit mehr Leistung (mindestens 150 Mbit pro Sekunde) angewiesen, heißt es in den Reihen der IHK. Auch der ehemalige Dietzenbacher FDP-Vorsitzende Artus Rosenbusch, der mittlerweile als fraktions-unabhängiger Stadt-
Mit Stimmkraft und melodischem Einfühlungsvermögen überzeugte der Pop- und Gospelchor „Sing & Shout“, angeführt von Dirigent Christian Hauck, bei seinem Konzert in der evangelischen Christuskirche. (Foto: Jordan)
verordneter dem Kommunalparlament angehört, rät zu einer nüchternen Bewertung. Mit dem Fortschritt in Sachen Datenübertragung, so seine Einschätzung, halte der Ausbauplan im Kreis Offenbach nicht Schritt. „Allemal ist die Verwendung von Kupferleitungen keineswegs auf der aktuellen technischen Höhe. Nur Glasfaser und Kabel sind zukunftssicher“, gibt Rosenbusch zu bedenken. In einem deutlich helleren Licht sieht hingegen Rödermarks Bürgermeister Roland Kern (AL/Grüne) die vorgezeichnete Marschroute. Seine Bewertung: „Das ist eine zukunftsträchtige Geschichte.“ Die Stadt Rödermark habe mit rechtlicher Abklärung und Absicherung – Juristen waren im Boot – maßgeblich zum Zustandekommen der Verbundlösung beigetragen. Das habe Landrat Quilling ausdrücklich gewürdigt. Positiv, so Kern, sei auch zu erwähnen, dass der Ausbau in Rödermark im „ersten Cluster“ der Etappenstrecke erfolgen
EINE STOLZE SUMME: Exakt 2.060 Euro wurden bei der „Nikolausbörse“ des Modellauto-Clubs Hessen als Erlös auf der Habenseite verbucht und an die Kinderhilfestiftung Offenbach/Frankfurt weitergeleitet. Alljährlich lassen die großen Liebhaber der kleinen Karossen im Spielzeug-Format den Reigen ihrer Sammlertreffs in der Martinsee-Halle in Heusenstamm mit einer vorweihnachtlichen Tombola unter Benefiz-Vorzeichen ausklingen. Das Foto entstand bei der Übergabe des kurz vor dem Jahresausklang 2016 erwirtschafteten Betrages. Die beiden Club-Vorstandsmitglieder Günter Fischer (rechts) und Peter Prott (links) überreichten einen großen Spendenscheck an den Vorsitzenden der Kinderhilfestiftung, Bruno Seibert. (kö/Foto: mac)
werde. 2017 werde somit zu einem Impulsjahr, das endlich Bewegung in die lange Zeit
festhängende Angelegenheit bringe. Der lange Atem, den die kommunalen Verwaltun-
gen kreisweit gehabt hätten, zahle sich nun alsbald aus, erklärte Kern.
Alle Jahre wieder Zwischen Ankunft und Ewigkeit: Wie die Kirche den Kalender prägt Von Jens Hühner Die Zeit lässt sich schinden und gewinnen, verplempern und totschlagen. Sie bringt alles an den Tag und heilt alle Wunden. Aber sie steht nicht still und wartet auf niemanden. Und die Zeit braucht ihre Regeln. Dies hat auch die christliche Kirche früh erkannt. Damit die Menschheit, sei sie nun katholisch oder evangelisch, zur selben Zeit an die elementaren „Heilstatsachen“ erinnert wird, wurde dem den Jahreszeiten unterworfenen Kalender ein weiteres Korsett verpasst. Dieses spaltet das Jahr in zwei Teile – in eine festliche und in eine stille Hälfte. Bis auf den heutigen Tag ist dieser Reigen der Feier- und Gedenktage im christlichen Kulturkreis Maß aller Dinge. Und mit diesen unverrückbaren Vorgaben, in deren Mittelpunkt neben dem Weihnachtsfest der Ostersonntag steht, leben auch jene Zeitgenossen, die religiösen Belangen skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. Am Kirchenjahr orientiert sich der Staat mit allen seinen Gliedern. Hinz und Kunz, die sich beim Blättern im Kalender wundern, dass Fasching wieder einmal sehr früh oder Pfingsten erneut sehr spät im Jahr gefeiert wird, leben mit dem sakralen Fahrplan. Und gerade weil das Wissen um derlei christliche Belange nicht wächst (es ist wohl eher das Gegenteil der Fall), lohnt sich am Beginn des „weltlichen“ Jahres der Blick auf die festen Regeln der kirchlichen Zeiteinteilung – mit der in Deutschland über 80 Millionen Menschen leben, um deren Hintergründe aber nicht ein-
mal alle Christen im Volk Näheres wissen. Für Aufklärung sorgt beispielsweise „Der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers“, herausgegeben vom Evangelischen Presseverband in Hessen und Nassau. Das Werk beleuchtet den Weihnachts-, Osterund Pfingstkreis sowie die Trinitatiszeit. Und sehr schnell wird deutlich, wie spannend es sein kann, das Gewohnte (neu) zu entdecken. Und sei es nur, um frühzeitig genug den Urlaub für einen der auch bei atheistischen Arbeitnehmern beliebten „Brückentage“ zwischen konfessionellen und gesetzlichen Feiertagen und dem Wochenende einzureichen. Nicht mit dem 1. Januar, sondern mit der Adventszeit beginnt das Kirchenjahr. Die Tage vor Weihnachten sind mit dem lateinischen Wort für „Ankunft“ überschrieben – und gemeint ist sicher nicht die immer wieder beklagte Einkehr von Einkaufsstress und Familienhader. Etwa seit dem Jahr 350 wird von den Menschen christlichen Glaubens die Geburt des Gottessohnes am 25. Dezember gefeiert. Während auch Heiligabend und der 26. Dezember von den Kirchen als Fest- und Feiertage zelebriert werden, sind Silvester und der 1. Januar (als Beginn des Kalenderjahres) in kirchlicher Sicht nur eine Randerscheinung. Letztes fixes Datum in diesem sogenannten Weihnachtskreis, dem ersten Teil der „festlichen Hälfte“ des Kirchenjahres (1. Advent bis Trinitatisfest), ist der 6. Januar: Epiphanias – das, anders als vielfach angenommen, nicht das Fest der „Heiligen Drei Könige“ sondern nach aller Überlieferung das des Kindes in der Krippe ist. Alle anderen kirchlichen Feiertage sind keinem festen Datum
im Kalender zugeordnet. Im Zentrum der weiteren Ereignisse steht das Fest der Auferstehung: Ostern. Es wird am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang (21. März) gefeiert. In jedem Jahr an einem anderen Tag. Und allein den Gestirnen ist es zu verdanken, dass der Osterhase (oder wer auch immer diese Aufgabe übernimmt) anno 2017 am 17. April die Eier verteilt. Zwischen dem „Dreikönigstag“ (6. Januar) und dem Beginn des Osterkreises (dieser wird neun Wochen vor dem Ostersonntag eingeläutet) liegen nach alter Sitte die „Sonntage nach Epiphanias“. Ihre Zahl (mindestens einer, höchstens sechs) orientiert sich am Zeitpunkt des Osterfestes. Nach dem letzten Sonntag nach Epiphanias (5. Februar 2017) folgen als Auftakt des Osterkreises neun Sonntage mit lateinischen Namen. Die ersten drei liegen vor Fastnacht und damit in der Vorfastenzeit. Der erste trägt den Namen Septuagesimae (12. Februar 2017) – der 70. Tag vor Ostern. Mit dem Aschermittwoch (1. März 2017) endet nicht nur die unumgängliche Regentschaft närrischer Horden, es beginnt auch die Passions- und Fastenzeit. Die sich anschließenden sechs Sonntage bis Ostern tragen ebenfalls lateinische Namen: Invocavit, Reminiscere, Oculi, Laetare, Judika und Palmarum. In der Karwoche (auch Klage- oder Stille Woche genannt) liegen Gründonnerstag (Einsetzung des heiligen Abendmahls) und Karfreitag (Sterbetag Jesu).
Nach Ostern folgt eine 40-tägige Freudenzeit bis zu jenem Tag, der der Erinnerung an Christi Himmelfahrt (25. Mai 2017) gewidmet ist. Zehn Tage nach Himmelfahrt (selbige fällt stets auf einen Donnerstag), wird mit dem Pfingstfest (4. Juni 2017, gemeint ist der 50. Tag nach Ostern) der Pfingstkreis eingeläutet. Der Einheit von Gott, Christus und Heiligem Geist (der heiligen Dreieinigkeit) wird am Sonntag nach Pfingsten gedacht. Im katholischen Glauben verortet, in Hessen aber ebenfalls arbeitsfrei ist Fronleichnam (15. Juni 2017). Bei den Protestanten beginnt derweil die „Festarme Hälfte“. Alle Sonntage bis zum Beginn der Adventszeit werden als „Sonntage nach Trinitatis“ bezeichnet. Der Mittwoch vor dem letzten Trinitatis-Sonntag wird von der Evangelischen Kirche als Bußund Bettag (22. November 2017) zelebriert, ist aber als konfessionell sehr einseitiges „Opfer“ zur Mitfinanzierung der Pflegeversicherung seit 1995 außer in Sachsen kein gesetzlicher und damit arbeitsfreier Feiertag mehr. Dafür gibt es 2017 einen zusätzlichen freien Tag für alle: Weil in diesem Jahr der 500. Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlages zu Wittenberg im heutigen Sachsen-Anhalt gefeiert wird, dürfen am 31. Oktober (einem Dienstag) alle lang ausschlafen. Seien sie nun überzeugte Protestanten, Anhänger des heiligen Stuhls in Rom, un- oder andersgläubig. Der letzte Sonntag des Kirchenjahres ist der Toten- oder Ewigkeitssonntag (26. November 2017), an dem aller in den vergangenen Monaten Verstorbenen gedacht wird. Vom Tod zum Leben: Am 1. Advent schließt sich der Kreis und der kalendarische Reigen beginnt von vorn...