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Ihre Wochenzeitung für die Region

Nr. 37 H · 15. September 2011

Mörfelden-Walldorf Aktuell aus dem Hause Dreieich-Zeitung Strom, Gas und Licht beschäftigen derzeit die Politik in der Doppelstadt. Dabei geht es auch um die Arbeitsweise der rot-grünen Koalition im Rathaus. Weiter auf Seite 7

Katzen aus aller Herren Länder kommen am Wochenende zu einer großen Ausstellung nach Rödermark. Weiter auf Seite 3

„Japan zu Gast“ lautet das Motto des diesjährigen „Fürstlichen Gartenfestes“, das am Wochenende auf Schloss Wolfsgarten in Langen über die Bühne gehen wird. Weiter auf Seite 10

Fachfrau ein Glücksgriff Mörfelden-Walldorf (DZ/ba) – „Für viele ältere Menschen ist es ein großer Wunsch, so lange wie möglich selbstständig in der eigenen Wohnung bleiben zu können“, weiß der Erste Stadtrat Franz-Rudolf Urhahn. Doch die Schwierigkeiten im Alltag stehen dem oft im Wege. Manchen fehlt es an der Kraft, die schweren Einkaufstaschen zu tragen, andere tun sich beim Gehen und Treppensteigen so schwer, dass sie nicht allein zum Arzt oder zur Apotheke können. n solchen Situationen ist Elisabeth Treichel zur Stelle. Die Seniorenbegleiterin steht in vielen Lebenssituationen jenen Menschen mit Rat und Tat zur Seite, die sich bei der städtischen Fachstelle Altenhilfe gemeldet haben. Treichel ist mit dem Auto unterwegs, mit dem sie auch jemanden mitnehmen oder etwas transportieren kann. „Wir möchten älteren Menschen in unserer Stadt helfen, in der eigenen Wohnung bleiben zu können“, erklärt Christine Wiemken, Leiterin der Abteilung Sozialberatung und Wohnen. Seit 2005 bietet die Stadt einen „Begleit- und Einkaufsdienst“ an, den alle Senioren in Anspruch nehmen können, die auf Unterstützung angewiesen sind. Diese Aufgabe wurde bis ins Frühjahr von einem Zivildienstleistenden übernommen. Als sich abzeichnete, dass Grundwehr- und Ersatzdienst abgeschafft werden, drohte dem Begleit- und Einkaufsdienst das Aus. Doch Urhahn und Wiemken fanden eine Lösung. Seit April wird die Arbeit von Elisabeth Treichel als Honorarkraft geleistet. „Sie ist ein Glücksgriff“, meint der Erste

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Unsere Beilagen heute:

Stadtrat. Denn die 48-Jährige ist ausgebildete Pflegedienstleiterin und gelernte Krankenschwester. „Das macht sich in der Qualität der Arbeit sehr positiv bemerkbar und kommt denen zu Gute, die sie besucht und begleitet“, lobt Wiemken. „Neben der praktischen Hilfe ist es für die älteren Menschen wichtig, dass jemand ihre Situation versteht und Ratschläge geben kann.“ Zivildienstleistende können das schon allein aufgrund ihrer Berufs- und Lebenserfahrung weniger. Elisabeth Treichel kann hingegen auch helfen, wenn es um gesunde Ernährung oder die Empfehlung des richtigen Arztes geht. Aufgrund ihrer Arbeitserfahrung in der stationären und ambulanten Pflege weiß sie, was es für die Psyche bedeutet, wenn Menschen mit Einschränkungen leben müssen. „Für die Lebensqualität von älteren Menschen ist es enorm wichtig, dass sie nicht vereinsamen, sondern unter Menschen kommen.“ Dabei ist es für Treichel in ihrer Arbeit wichtig, den Rahmen abzustecken, was möglich ist. „Da ist es von Vorteil, dass Elisabeth Treichel in MörfeldenWalldorf wohnt, somit den Ort kennt und es nicht weit für ihre Einsätze hat“, sagt Urhahn. Zwölf Frauen und Männer gehören zu ihren Stammkunden. Neun Stunden wöchentlich stehen der Honorarkraft zur Verfügung. Für sie sind es neun Stunden, „in denen ich mich voll und ganz den Menschen widmen kann“. Ansprechpartnerinnen sind die Mitarbeiterinnen der Fachstelle Altenhilfe, Telefon 938933 oder 938-945, oder im Alten Rathaus in Mörfelden, Langener Straße 4.

SCHNÄPPCHENJAGD in der Stadthalle Walldorf: Ein Kombi-Flohmarkt, der Kleidung, Spielzeug und Lesestoff für alle Altersklassen zu bieten hatte, lockte am vergangenen Samstag mit der Aussicht, preisgünstig Einkäufe tätigen zu können. Der „Frauentreff“ und die Stadtbücherei buhlten um Zuspruch. Und der war, was das gedruckte Wort anbelangte, bei den Kinderbüchern recht beachtlich. Die kommunalen Bibliotheken in Mörfelden-Walldorf nutzen derlei Veranstaltungen, um vornehmlich ältere, aus dem Bestand aussortierte Drucksachen an die Frau, den Mann und das Kind zu bringen – was stets einige „Euro außer der Reihe“ in die Kasse spült. Geld, das bei der Neuanschaffung von Büchern zum Einsatz kommt: Kreislaufwirtschaft. Auf die nächsten BücherFlohmärkte müssen die Lesefreunde der Doppelstadt nun einige Zeit warten. Die Termine zum Vormerken: Am 17. März 2012 kann in Walldorf wieder gestöbert, geschmökert und gekauft werden. Eine Woche später, am 24. März, wird in der Bücherei in Mörfelden zur Schnäppchenjagd geblasen. (kö/DZ-Foto: Jordan)

„Konfliktreichstes Projekt in Hessen“ Mörfelden-Walldorf (DZ/ba) – Die Sorgen und Nöte der betroffenen Anwohner nicht ernst nehme die Stadt mit Bürgermeister Heinz-Peter Becker – diesen Vorwurf erhob die Sprecherin der „Bürgerinitiative schnelle Verkehrsentlastung Mörfelden ohne Südumgehung“, Ingrid Bröcking, in einer Informationsveranstaltung der BI. Sie wies darauf hin, dass der Bau der Südumgehung im Vorfeld eine Überprüfung der Kanalisation in Mörfelden Süd erfordere. ie bestehende Kanalisation reiche in Zukunft nicht aus, die Wassermassen bei Starkregen abzuleiten. „Die Straßentrasse wird bei Starkregen den Abfluss der anfallenden Wassermassen in den Hegbach verhindern, zumal die Retentionsräume sich zusätzlich verkleinerten, sei es vonnöten, die Kanalisation zu erweitern. Auf diese Forderungen ist die Stadt in keiner Weise eingegangen, vielleicht weil sie sehr hohe Kosten der Stadt befürchte“, heißt es in einer Pressemitteilung der BI. Der im Frühsommer geschlos-

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sene Koalitionsvertrag von SPD und Grünen sei bei den Anhängern der BI auf Unverständnis gestoßen, da die Südumgehung bei den Koalitionsverhandlungen ausgeklammert worden sei. Der anwesende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dr. Richard Lehner, habe jedoch versichert, die Grünen würden weiter gegen die Südumgehung kämpfen, zumal eine Verkehrsentlastung über die Nordumfahrung erfolgen könne. Ingrid Bröcking habe auch berichtet, dass Markus Schmitt, Amtsleiter ASV in Darmstadt, ihr auf Nachfrage erklärt habe,

dass eine zweite Offenlegung der Planungsunterlagen des Straßenprojektes Südumgehung Mörfelden in diesem Jahr erfolgen werde. Grund seien unter anderem eine erneute Berechnung der Hochwasserlinie und die laut Planung verminderten Retentionsräume. Da die Zahl der Betroffenen sich ändere, müsse eine erneute Offenlegung erfolgen. Damit werde sich der Erörterungstermin in das nächste Jahr verschieben. Das Straßenbauprojekt Südumgehung Mörfelden sei bisher das komplizierteste, aufwendigste und konfliktreichste

Projekt beim Amt für Straßen und Verkehrswesen in Darmstadt, wenn nicht sogar in ganz Hessen. Diskutiert hätten die Anwesenden auch über die Auswirkungen einer Südumgehung auf den Klimawandel und über die Gefährdung des Mörfelder Trinkwassers durch den Verkehr der Südumgehung, die extrem nah am stark geschützten Trinkwasserbrunnen vorbeiführen solle. Ebenso sei darauf hingewiesen worden, dass die schädlichen Auswirkungen durch das Straßenbauprojekt die gesamte Ortslage von Mörfelden beeinträchtigten.


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