Ihre Wochenzeitung für die Region
Nr. 31 · 4. August 2011
Seligenstadt Aktuell Seligenstadt | Hainburg | Mainhausen Neues Erscheinungsbild Die Dreieich-Zeitung hat sich ein modernes Design gegönnt und bietet mit frischer Optik eine noch bessere Übersichtlichkeit und größere Themenvielfalt weiter auf Seite 2
Mallorca-Party Im Dreieicher Stadtteil Offenthal feiert die Freiwillige Feuerwehr am 15. August ihren 125. Geburtstag mit einem Aufritt von Schlagerstar („Onkel“) Jürgen Drews weiter auf Seite 29
Herrchen gesucht In der Tierherberge Egelsbach hofft der Schäferhund-Mischling „Mona“ seit geraumer Zeit auf ein neues Zuhause mit liebevoller Betreuung weiter auf Seite 31
Ausweitung der U-3-Betreuung Hainburg (DZ/hs) – Dass sechs Monate alte Babys zusammen mit sechs Jahre alten Kindern in einer Kita-Gruppe betreut werden, scheint auf den ersten Blick nicht wirklich sinnvoll zu sein. Denn schließlich haben die Zwerge ja ganz andere Bedürfnisse als die „Fast-Schüler“. In der Integrativen Kindertagesstätte „Tabaluga“ wird dieses ungewöhnliche Modell indes bereits seit sechs Jahren angewandt – und zwar so erfolgreich, dass zu der bislang einzigen „alterserweiterten“ Gruppe ab August zwei weitere hinzukommen.
N
achdem Jugendamt und Sozialministerium die Betriebserlaubnis der Kita für unter Dreijährige von bisher fünf um zehn zusätzliche Plätze erweitert haben, können künftig bis zu 15 Kleinkinder unter drei Jahren – also fünf pro Gruppe – in der Einrichtung an der Blumenstraße betreut werden. Eine größere Anzahl an „Minis“ in den drei Gruppen wäre nach Ansicht von Birgit Münch „wegen des höheren Betreuungs- und Pflegeaufwands sowie des großen Bedürfnisses an persönlicher Zuwendung“ hingegen kontraproduktiv. Genau deshalb verfügen die „alterserweiterten“ Gruppen auch nur über jeweils 15 Plätze. „Diese Reduzierung der Gruppenstärke ist aus pädagogischer Sicht zwingend erforderlich, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder aller Altersstufen im Tagesablauf gerecht werden zu können“, betont die „Tabaluga“-Leiterin. Ihren Angaben zufolge sind die „alterserweiterten“ Gruppen die Reaktion darauf, „dass Eltern flexible Kitas benötigen, um den Balanceakt zwischen Berufstätigkeit und Kindererziehung für alle Beteiligten möglichst ausgewogen gestalten zu können“. Unsere Beilagen heute:
Das erweiterte Angebot soll laut Münch dabei helfen, „den unterschiedlichen individuellen, familiären, gesellschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Bedürfnissen gerecht zu werden“. Nach Meinung der Kita-Chefin bietet das neue Modell „vielfältige Vorteile gegenüber der Betreuungsform in altershomogenen Gruppen wie der Krippe“. So würden etwa Konzepte wie „Lernen am Modell“ und für Kleinkinder wichtige Spiegelungsprozesse sowie Kontinuität in der Bindungsbeziehung umgesetzt – und all dies wirke sich positiv auf die Bildungsprozesse der Kinder. Auf deren spezielle Bedürfnis-
se wird im Übrigen auch bei der Ausstattung der Gruppenräume geachtet. Selbige verfügen nämlich unter anderem über einen Wickelbereich mit Waschgelegenheit, Tripp-Trapp-Stühle sowie altersgemäße Spielmaterialien. Dem stärkeren Ruhebedürfnis von kleineren Kindern wird zudem mit einem separaten Ruhe- und Schlafraum Rechnung getragen. Kurz und gut: Die Kita „Tabaluga“, als deren Träger der Verein „Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach“ fungiert, sieht sich nach Angaben von Birgit Münch „gut gewappnet, individuell auf die unterschiedlichen Entwicklungsphasen und Lebenswelten der Kinder einzugehen“.
„Vielfältige Vorteile gegenüber altershomogenen Gruppen“
WINFRIED GÄRTNER, passionierter Puppenhaus-Bauer aus Hainburg, ist für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Dies wurde ihm Ende Juli durch ein Schreiben des verantwortlichen Projektbüros in Berlin mitgeteilt. Gärtner (siehe Foto) wurde aufgrund seines ehrenamtlichen Einsatzes für Kinder und der Unterstützung des Vereins „Nestwärme“ für die besondere Auszeichnung vorgeschlagen. Der Deutsche Engagementpreis würdigt freiwillig engagierte Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen. Die Auszeichnung wird vom Bündnis für Gemeinnützigkeit verliehen, einem Zusammenschluss von großen Dachverbänden und unabhängigen Organisationen sowie Experten und Wissenschaftlern. Förderer des Preises sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Zukunftsfonds der Generali Deutschland Holding AG. Während eine Experten-Jury die Preisträger der einzelnen Kategorien bestimmt, können sich auch interessierte Bürger an der Auswahl der Sieger beteiligen. Sie wählen im Herbst via Internet den Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreises mittels Online-Voting aus einer Vorauswahl von rund 20 Projekten. (jh/DZ-Foto: Archiv)
Brandschutz: Engpass bei Einsätzen am Tag droht Mainhausen (DZ/hs) – Mehr als 40 Seiten und umfangreiches Kartenmaterial umfasst der erste Brandschutzbedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) der Gemeinde, der nun der Gemeindevertretung zur Beratung und Beschlussfassung vorliegt. Das Papier enthält laut Bürgermeisterin Ruth Disser unter anderem eine Gefahrenanalyse unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse Mainhausens sowie gestaffelte Risikokategorien für die vier Gefahrenarten Brand, Technische Hilfe, Wassernotfälle sowie nukleare, biologische und chemische Stoffe.
A
ls wichtigstes Schutzziel wird in diesem Zusammenhang die Einhaltung der vorgegebenen Hilfsfrist von zehn Minuten nach einer Alarmierung genannt. „Die Gemeindefeuerwehr muss zu jeder Zeit und an jedem Ort ihres Zuständigkeitsbereiches innerhalb dieser zehn Minuten wirksame Hilfe einleiten können“, erklärt Disser. Denn nur dann könnten die Bürger wirk-
sam geschützt werden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sind die Personalstärke und der Ausbildungsstand bei der Freiwilligen Feuerwehr ein ebenso wichtiger Aspekt wie die technische Ausstattung der Blauröcke. Zurzeit sind die Feuerwehren Mainhausens mit insgesamt 96 Einsatzkräften zwar gut aufgestellt, „aber für die Zukunft werden wir hier noch einiges tun müssen“, stellt
Disser mit Blick auf die Verfügbarkeit der Aktiven am Tag fest. Denn weil diese einerseits schon längst nicht mehr alle vor Ort beschäftigt sind und andererseits immer weniger Arbeitgeber bereit sind, ihre Mitarbeiter für Einsätze der Feuerwehr freizustellen, sind immer weniger Feuewehrleute am Tag direkt erreichbar. Eine klare Forderung im BEP lautet daher: „Die Politik muss aktiv die Mit-
gliedergewinnung verbessern, um die Einsatzfähigkeit und vor allem die Tagesalarmsicherheit sicherzustellen.“ Hierfür soll eine Arbeitsgruppe aus Politik und Feuerwehr gebildet werden. Das Fahrzeugkonzept des BEP basiert darauf, dass einzelne Fahrzeuge für spezielle Aufgabenstellungen – etwa im Bereich technische Hilfsleistung oder Wasserrettung – ausgestattet sind. Da hierbei auch die personelle Besetzung und der Ausbildungsstand eine Rolle spielen, wurde das Fahrzeugkonzept entsprechend angelegt und bereits in einer vorläufigen Stellungnahme des stellvertretenden Kreisbrand-
inspektors als „akzeptabel“ eingestuft. Besondere Aufmerksamkeit soll in den nächsten Jahren im Übrigen die Löschwasserversorgung in Mainhausen erfahren. Selbige ist derzeit über das örtliche Trinkwassernetz sichergestellt, doch sind noch weitere Zisternen geplant. Zudem soll die Versorgung aus offenen Gewässern wie etwa dem Königsee realisiert werden. Ein Teil der dafür notwendigen Maßnahmen soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden, kündigt die Bürgermeisterin an, die überdies davon ausgeht, dass der BEP im September verabschiedet wird.