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Nr. 8 B • 24. Februar 2011
Dreieich-Zeitung Neu: auf Seite 30 Lokale Tipps
Dreieich und seine Stadtteile „Nördlich der Albert-Schweitzer-Straße“: Straucheln auf der Zielgeraden
Kritiker rufen nach Mediator Dreieich (DZ/jh) – Auf der Grundlage eines im Juni 2007 mit der Stadt Dreieich geUnsere Themen im Innenteil: schlossenen Vertrages soll die Seite 4 POLITIK Deutsche Stadt- und GrundstücksentwicklungsgesellSchlaglochschaft (DSK) mit Sitz in Sonderprogramm Wiesbaden am Ortsrand von Land macht 100.000 Millionen Götzenhain das Baugebiet Euro zur Behebung der Winter„Nördlich der Albert-Schweitschäden locker.... zer-Straße (ASS)“ realisieren. Seite 6 LOKALES Das Projekt sieht auf rund 100 Grundstücken den Bau Nur behutsame von Ein- und ZweifamilienNachverdichtung häusern vor und gilt zusamDie Bebauung der ehemaligen Langener „Housing Area“ soll men mit dem „Heckenborn“ weniger üppig ausfallen... in Sprendlingen als eines der Seite 24 KULTUR letzten großen Wohnbauvorhaben auf Dreieicher GemarAnfassen ausdrücklich kung. erwünscht Nachdem im vergangenen In Frankfurt eröffnet komJahr nur mit Mühe Dissonanmende Woche ein Science-Center... zen mit einigen Grundstückseigentümern aus der Welt Unsere Sonderthemen heute: geschafft werden konnten, galt das Projekt „ASS“ aus Langener Wirtschaftsspiegel dem Blickwinkel von Verwaltung und Politik als problemGesundheit-Schönheit-Wellness frei – ganz im Gegensatz zur „Heckenborn“-Debatte, in der Bauen & Wohnen eine Bürgerinitiative mit anhaltender Kritik an dem BauBaumesse Offenbach gebiet an der A 661 für massiven Wirbel sorgt. Umso Ausbildung überraschter mussten die Planer nun auf der Zielgerade Hilfe im Trauerfall der ASS-Planung zur Kenntnis nehmen, dass sich auch in Götzenhain Widerstand regt Unsere Beilagen heute und das Projekt ins Strauin Teilauflagen: cheln gerät. Die Grünen, die das Bauen an der AlbertSchweitzer-Straße bislang als einzige Fraktion im Stadtparlament hinterfragt und abgelehnt haben, monieren bereits mangelnde Bürgerbeteiligung im Vorfeld großer Projekte als Grundübel der Dreieicher Stadtgestaltung... Tatsache ist: Auch in Götzenhain stemmt sich nun eine Bürgerinitiative gegen die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen. Und auch die BefürMagistrat der Stadt Langen worter haben sich in einen öffentlichen Schlagabtausch
eingeklinkt. Nachdem sie sich im laufenden BebauungsplanVerfahren mit Einwendungen zu Wort gemeldet und Anfang Februar auch eine Sitzung der Fachausschüsse im Rathaus als Forum für ihre Bedenken genutzt hatten, erschienen die Kritiker (sie sind am Ende des Verfahrens potenzielle Kläger, Anm.) in der vergangenen Woche im Rathaus zu einem Gespräch mit der von Erstem Stadtrat Martin Burlon geführten Bauverwaltung und Kommunalpolitikern. Hinter verschlossenen Türen nutzten laut Burlon rund 20 Bürger die Gelegenheit, um ihre Bedenken „mit großer Sachlichkeit“ und juristischem Beistand vorzutragen. Dabei wurde aus den Reihen der ASS-Anwohner ein „Friedensangebot“ unterbreitet: „Gemeinsam sollen Stadt und Anlieger das Baugebiet neu entwickeln, um mit dieser Vorgehensweise den Interessen aller Beteiligter gerecht zu werden. Für die Erstellung einer Neukonzeption will die BI ihren Beitrag leisten, indem man gegebenenfalls weitere Planer beauftragt und sich unter der Leitung eines
Am nördlichen Rand von Götzenhain soll der Dreieicher Stadtteil westlich der Bleiswijker Straße (am rechten Bildrand) um ein rund fünf Hektar großes Baugebiet (Teil A, Teil B) mit etwa 180 Wohneinheiten für cirka 500 Neubürger erweitert werden. Auf der im Auftrag der Stadt erstellten Luftaufnahme ist in der unteren Hälfte von Teil B die bereits vorhandene Bebauung entlang der Albert-Schweitzer-Straße zu erkennen. Sie markiert die südliche Grenze des Plangebietes. (DZ-Grafik: sd) Mediators gemeinsam mit der Verwaltung an den runden Tisch begibt“, fasste Burlon den Inhalt der Unterredung mit der BI zusammen. Im Ge-
ments voraussetzen – „mit entsprechenden Konsequenzen für den Zeitpunkt der Realisierung des Baugebietes“. Bitte auf Seite 32 weiterlesen
Kienbaum vermisst Prioritäten:
„Dreieich setzt Maßstäbe“ Dreieich (DZ/jh) – Während sich die Parteien und Wählergruppen auf die Kommunalwahl am 27. März vorbereiten, arbeiten vier Mitarbeiter der Düsseldorfer Kienbaum Management Con-
Fischkartierung in Dreieich:
Gesteigerte Vielfalt im Hengstbach Dreieich (DZ/jh) – In den Bächen und Teichen auf dem Gemarkungsgebiet von Dreieich leben 20 Fischarten, davon stehen sechs als „bedroht“ auf der „Roten Liste“. Dies ist das Ergebnis der vom Angelsportverein Götzenhain im Herbst 2010 vorgenommenen Fischkartierung. Laut ASV-Chef Klaus Rehwald, der auf die enge Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Vereinen verwies, hat sich vor allem der Bestand im Hengstbach aufgrund der verbesser-
spräch mit der DZ machte der Dezernent klar, dass Änderungen an der im Detail ausgearbeiteten Planung einen Beschluss des Stadtparla-
teren Wasserqualität seit der letzten Überprüfung 2002 erheblich gesteigert. Anzutreffen seien neben Forellen auch Aale und Wildkarpfen. Lediglich in den betonierten Bachabschnitten seien keine Wasserbewohner zu finden. Gemeinsames Ziel mit dem Forstamt Langen sei es, analog zum Rutschbach in der Hegbachaue auch im Hengstbach wieder die Bachforelle anzusiedeln, so Rehwald. Die nächste Kartierung soll in drei Jahren stattfinden.
sultants GmbH mit Unterstützung städtischer Bediensteter weiterhin an einem Papier, das die Dreieicher Politik und somit das Leben in der hoch verschuldeten Kommune in den kommenden Jahren maßgeblich prägen wird. Im Rathaus hat die „Schuldenbremse“ Fahrt aufgenommen. Dabei wird im Auftrag der Politik nach Mitteln und Wegen gesucht, wie nachhaltig fünf Millionen Euro eingespart und somit der Anstieg der Verschuldung (Stand: rund 106 Millionen Euro) gestoppt werden kann. Bis zum 30. Juni soll das Kienbaum-Team sein Gutachten vorlegen. Der eng gesteckte Zeitplan (Projektlaufzeit: sechs Monate) sieht einen „Strategie-Workshop“ vor, der am Freitag (25.) im Rathaus stattfinden wird. Ein im Vorfeld an die Fachbereichs- und Referatsleiter verteiltes Papier, das der
Dreieich-Zeitung vorliegt, benennt deutlich die Konsequenzen des Projektes. Danach muss sich die Bevölkerung auf „Einschnitte in das kommunale Leistungsspektrum“, auf die „Reduzierung von Standards in der Aufgabenwahrnehmung“ (seitens der Stadt, Anm.), den „Wegfall bisheriger Angebote“ und die „Erhebung von (höheren) Gebühren für kommunale Leistungen“ einstellen. Nach ersten Untersuchungen konstatieren die Kienbaum-Berater, Dreieich setze „Maßstäbe, aber keine Prioritäten“, was sich etwa auf den Feldern Sport, Soziales, Jugend und Kultur sowie in den Öffnungszeiten des Bürgerbüros (auch samstags) zeige. Der „Workshop“ soll den Führungspersonen der Stadt die Möglichkeit bieten, „die Auswirkungen der Haushaltskonsolidierung für ihren Bereich“ darzustellen.