Oj online 001 15

Page 1

I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 2. Januar 2015

Nr. 1 O

Kaiserlei-Kreisel: Aus dem Rondell wird 2015 eine Kreuzung Seite 2

Auflage: 46.165

Karl der Große: Der Kaiser, eine Ausstellung und die Region „Dreieich“ Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Feliz Ano Novo • Bonne année • Mutlu Yıllar Happy new year • Ein gutes neues Jahr • Buon anno wünscht das Team des Offenbach-Journals

Veranstaltungen: Kulturtermine im Januar Seite 4

Die nächste Ausgabe der Dreieich-Zeitung erscheint am 16. Januar 2015

Glücksbringer mit Zylinder Zwischen Aberglaube und Energiewende: neuer Bezirksschornsteinfeger tritt sein Amt an Von Melanie Pratsch KREIS OFFENBACH. Wenn Hans-Jürgen Wenzel beruflich unterwegs ist, kann es schon mal passieren, dass jemand an seiner Jacke zupft oder ihm sogar einen Kuss auf die Wange drückt. Kein Wunder, schließlich läuft er als lebendiger Glücksbringer durch die Straßen, denn Wenzel ist Schornsteinfeger. Ab Januar wird der 48-Jährige für die nächsten sieben Jahre als neuer Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger die Kehrbezirke Götzenhain, Dreieichenhain sowie den Dietzenbacher Hexenberg und Wingertsberg betreuen. Sein Vorgänger Alfred Blank, der 31 Jahre die Schornsteine im Bezirk sauber gehalten hat, geht in den Ruhestand. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe“, erklärt Wenzel im Gespräch mit der DreieichZeitung. Und das nicht zuletzt deshalb, weil er als Heusenstammer künftig kürzere Wege zur Arbeit hat, denn in den vergangenen neun Jahren ist Wenzel in den Taunus gependelt. „Jetzt habe ich mehr Zeit für meine Frau und meine Tochter,

aber auch für meine Kunden.“ Denn der persönliche Kontakt ist für Wenzel einer der Vorzüge seines Berufs. Dabei hat er es als Glücksbringer nicht besonders schwer: „Das Ansehen des Schornsteinfegers ist groß“, weiß Wenzel zu berichten. Das liegt auch heute noch am festen Glauben vieler Menschen daran, dass allein eine Berührung des Mannes im schwarzen Kehranzug und mit Zylinder das Glück für die nächste Zeit sicherstellt. „Ich gehe da auch sehr offen mit um“, meint der Schornsteinfeger schmunzelnd und zieht eine Handvoll kleiner Glücksbringer aus der Tasche, die er seinen Kunden gerne mal in die Hand drückt. Schlimme Feuersbrünste Der Glaube daran, dass Schornsteinfeger Glück bringen, stammt übrigens aus dem Mittelalter, als häufig schlimme Feuersbrünste in den Dörfern wüteten. Nur in den Häusern, in denen Schornsteinfeger regelmäßig die Kamine gesäubert haben, gab es keine Brände mehr. Heute ist es vorgeschrieben, dass Hausbesitzer die Heizung regelmäßig prüfen lassen.

Dabei ist Wenzel als Schornsteinfegermeister zusammen mit sei-nem Mitarbeiter nicht nur für die Sicherheit der Feuerstätten in seinem Bezirk zuständig. Das Messen und Kehren von Heizungen und offenen Kaminen ist genauso seine Aufgabe wie die Bauabnahme, das Ausstellen von Feuerstättenbescheiden und die Feuerstättenschau. Dass Hausbesitzer die Prüfung je nach Heizungsanlage alle ein bis zwei Jahre auch vornehmen lassen, das überwacht Wenzel gemeinsam mit dem zuständigen Amt beim Kreis Offen-bach. Denn seit 2013 das Monopol der Schornsteinfeger über die Bezirke gefallen ist, haben Kunden die freie Wahl, wer ihren Kamin kehrt, müssen sich aber auch selbst um die Termine kümmern. „Wenn jemand vergisst, einen Termin auszumachen, dann rufe ich auch schon mal an und erinnere ihn“, so Wenzel. Neben seinem Job als Schornsteinfeger ist Wenzel auch als Gebäude-Energieberater tätig und stellt Energieausweise aus. Die Energiewende lässt grüßen... Nicht zuletzt berät er rund ums Thema „Feuermelder“.

Und auch der Nachwuchs liegt ihm am Herzen: „Ich suche zum 1. August 2015 einen Lehrling“, sagt Wenzel. Wer Interesse hat, kann sich unter Telefon (06104) 9727552 mit ihm in Verbindung setzen. Bewerber sollten einen Realschul- oder einen guten Hauptschulabschluss haben und idealerweise kein Problem mit großen Höhen haben. Denn obwohl die Säuberung von Schornsteinen oftmals auch vom Inneren des Hauses aus möglich ist, ist Wenzel doch meistens noch auf den Dächern anzutreffen. „Dabei war ich am Anfang überhaupt nicht schwindelfrei“, erinnert sich Wenzel an seine Anfänge. „Ich wurde damals bei einem Praktikum ganz langsam an das Klettern herangeführt, dachte mir aber beim ersten Schritt auf ein steiles Dach: Das ist doch verrückt!“ Heute balanciert der 48-Jährige ohne Angst über Dachfirste und klettert über Zugtreppen, Leitern oder durch Fenster auf die Dä-

Jeans-Power versch. Jeans nur 50 € alle Oberteile 50% nur am 30./31. Dezember

cher. Und schmutzig wird er bei seinem Job natürlich auch: „Das macht aber nichts, denn Ruß lässt sich leicht wegwaschen.“ Oder er bekommt den Schmutz von einem abergläubischen Zeitgenossen weggewischt, dem er auf der Straße begegnet. Doch bei kurzen Berührungen bleibt es oft nicht: Wenzel ist schon gebeten worden, Lottoscheine zu berühren, wurde als Glücksbote für Hochzeiten gebucht und hat sogar für Hit-Radio FFH zum Jahreswechsel einmal als Glücksbringer gearbeitet: „Ich habe den Hörern übers Mikrofon Glück.“ Und gerade jetzt zum Jahreswechsel ist der Schornsteinfeger natürlich besonders gerne auf den Straßen gesehen. Da hat er auch immer seine Glücksbringer dabei. Die verteilt er am liebsten an Kinder, die auch mal von ihren Eltern vorgeschickt werden: „Wenn die Kinder zu mir kommen, um meine Knöpfe zu berühren, dann sind sie natürlich ganz glücklich, wenn sie einen kleinen Schornsteinfeger von mir bekommen.“ Und dann freuen sich auch die Eltern, die im Hintergrund auf die ExtraPortion Glück gewartet haben.

Inklusion für die Kleinsten

Eissport- oder Fußballhalle?

Die Kita „Fuchsbau“ öffnet Anfang 2015 im Hainbachtal ihre Türen

MÜHLHEIM. In der letzten Weihnachtsferienwoche finden wieder einige von der Jugendpflege organisierte Aktionen unter dem Titel „Juz unterwegs“ statt. Am Dienstag (6.) können Jugendliche ab 12 Jahren mit in die Eissporthalle nach Frankfurt fahren. Am Donnerstag (8.) steht ein Trip zum Rodeln in den Taunus an. Am Mittwoch (7.) richtet sich das Angebot der Jugendpflege an alle Jugendliche ab 14 Jahren. An diesem Tag ist für zwei Stunden ein Fußballplatz im „Soccers-Point“ in Offenbach reserviert. Detaillierte Infos und alle Anmeldeformulare sind auf der Internetseite www.muehlheim.de/juz-unterwegs.html eingestellt oder im Büro der Jugendpflege erhältlich. (mi)

Von Kai Schmidt OFFENBACH. Die Werkstätten Hainbachtal eröffnen zu Beginn des Jahres 2015 eine neue Kindertagesstätte. In das Gebäude ziehen am 5. Januar die ersten Kinder ein. Geplant sind in der Kita „Fuchsbau“ vier Gruppen für Mädchen und Jungen im Spektrum von sechs Monaten bis drei Jahren sowie eine Waldgruppe für Kinder der Altersgruppe „3 +“. Für die Youngster wird es individuell gestaltete Gruppenräume geben. Auf unterschiedlichen Ebenen entstehen derzeit wahre Spiellandschaften, die zum Toben und Entdecken einladen. Bewegung wird drinnen wie draußen groß geschrieben.

DRK bietet Erste Hilfe an MÜHLHEIM. „Um in einem Notfall richtig reagieren zu können, bedarf es nicht nur Ruhe und Umsicht, sondern vor allem der richtigen und fundierten Ausbildung“, weiß das Rote Kreuz und bietet deshalb am Wochenende (3./4. Januar) jeweils von 8 bis 15 Uhr einen Erste-Hilfe-Kursus im DRKHeim an der Dietesheimer Straße 68a an. Das Angebot richtet sich nicht zuletzt auch an Führerscheinbewerber, Übungsleiter, Trainer und Betriebshelfer. Anmeldungen nimmt der DRKKreisverband Offenbach, Spessartring 24, Telefon (069) 850050, www.drk-anmeldung. de, entgegen. (mi)

Die Waldgruppe wird sich, wie es der Name schon andeutet, überwiegend unter freiem Himmel aufhalten. Ihre Basisstation ist eine Holzhütte auf dem Außengelände, von dem aus die Kinder den Wald rund um das Gelände im Hainbachtal erforschen werden. „Die Kinder sollen im Rhythmus der Natur in Verschiedenheit miteinander leben und lernen“, betont Tina Pfeiffer, die Leiterin der Einrichtung. Die erfahrene Heilpädagogin und diplomierte Sozialpädagogin setzt auf Naturerlebnispädagogik und Inklusion. Die Kinder sollen – einfühlsam begleitet von den Erzieherinnen und Erziehern – mit und in der Natur lernen. Zudem geht es dem Kita-Team darum, zu vermitteln, dass in der Gesellschaft jeder seinen Platz hat – unabhängig von Behinderung, sozialer Herkunft oder kulturellen Wurzeln. „In Verschiedenheit miteinander“, der Leitspruch der Werkstätten Hain-

bachtal: Diese Maxime soll auch in der Kita Programm sein. „Bei uns ist jedes Kind willkommen“, betont Pfeiffer. Individuell passende Betreuungslösungen werden gemeinsam mit den Eltern ausgewählt. Neben den Gruppenaktivitäten gibt es für die Kleinen auch gezielte Sprachförderangebote, die die Kommunikationskompetenzen von Anfang an verbessern. Die Eltern sollen laut Pfeifer eng einbezogen werden, um die Kinder optimal in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Die Betreuungszeiten sind an die Bedürfnisse der Mütter, Väter und Kinder angepasst, es gibt neben Vollzeitplätzen auch verschiedene Teilzeit-Betreuungsmodelle. Anmeldungen sind noch möglich. Der Flyer der Kita „Fuchsbau“ ist auf der Internetseite der Werkstätten Hainbachtal zu finden: www.werkstaetten-hainbachtal.de. Für eine persönliche Be-

Wir wünschen allen unseren Kunden, Verwandten und Bekannten ein frohes neues Jahr! Obermühlstr. 10 · 63073 Offenbach/Bieber · Tel. 0176 84393270

ratung ist Tina Pfeiffer zu erreichen unter der Rufnummer (069) 85002-120 oder per Mail an kita@werkstaetten-hainbachtal.de.

Kultur der Urnenfelder MÜHLHEIM. Die erste Sonderführung des Vor- und frühgeschichtlichen Arbeitskreises im neuen Jahr findet am Sonntag (4.) ab 14 Uhr im Stadtmuseum statt. Geschichtsbegeisterte und solche, die es werden wollen, können sich dabei über die Urnenfelderkultur (1200800 v. Chr.) informieren. Bei der kostenlosen Führung, die etwa eine Stunde dauert, wird unter anderem Adelskeramik gezeigt, die bei Ausgrabungen in Lämmerspiel gefunden wurde. (mi)

Hans-Jürgen Wenzel

(Foto: p)

Seltener Gast aus Skandinavien auf dem Angelweiher an der Heusenstammer Straße in Obertshausen. Das Fischereigewässer des Angelsportvereins wird zunehmend zum Ziel von Vogelkundlern, da hier auch seltene Wasservögel rasten, wie der Naturschutzbund mitteilt. Vor Kurzem waren dies sind es eine weibliche Bergente (unser Bild) und eine weibliche Schellente. Bergenten brüten in Skandinavien und im Norden Russlands an der Küste und an Teichen in der Tundra. Sie überwintern hauptsächlich an den Küsten von Ostsee, Nordsee und dem Nordatlantik. Ein kleiner Teil zieht bis zu den größeren Seen im südwestlichen Mitteleuropa und an die nördliche Mittelmeerküste. Denkbar, dass der Vogel zur Freude der Beobachter auf dem Angelweiher eine Zwischenrast eingelegt hat, mutmaßt der NABU. (mi/Foto: nabu)

Das Team vom DRK Senioren-Zentrum Offenbach wünscht Ihnen ein frohes neues Jahr!

Metzgerei Klaus Flegler

von-Brentano-Str. 10 · 63073 Offenbach-Bieber-West Telefon 069 894465

DRK Senioren-Zentrum Offenbach Helene-Mayer-Straße 4 63069 Offenbach Tel. 069 90 55 900 0

Deutsches Rotes Kreuz


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.