I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 12. Januar 2017
Standortumfrage: Schnellere Trassen für den Datenverkehr Seite 2
Nr. 2 O
Auflage: 47.110
Regionalverband: Bevölkerung und Beschäftigtenzahl wachsen Seite 2
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Ausgehtipps: Wohin am Wochenende? Seite 3
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Ausstellung: „Kriegskinder“ und ihre Erinnerungsstücke Seite 3
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seite 4
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 6
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere Seite 8
Preise für zeitgemäße Betriebe Im Fokus steht das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ Von Kai Schmidt OFFENBACH. Das klassische Rollenmodell, das vorsieht, dass allein der Mann das Geld nach Hause bringt und die Frau in den heimischen vier Wänden verweilt, hat sich trotz „Herdprämie“ wohl eher erledigt. In der heutigen Zeit können oder müssen beide Geschlechter innerhalb der Familie zum Auskommen beitragen. Das ist einerseits gut so, was die Gleichberechtigung von Frauen anbelangt. Doch zugleich erfordert diese Entwicklung zeitgemäße Betriebe, die Teilzeitmodelle und Flexibilität anbieten – und das nicht nur im Niedriglohnbereich. Rund ein Jahr nachdem die Stadt Offenbach am 29. Januar 2016 der EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beigetreten ist, lobt die kommunale Verwaltung nunmehr die Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen in Offenbach“ aus.
Der Preis soll nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 8. Dezember 2016 alle zwei Jahre vergeben werden, um einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern zu leisten. Wie die Frauenbeauftragte der Stadt, Karin Dörr, mitteilt, sollen Betriebe gewürdigt werden, die durch Initiativen und Maßnahmen das Arbeitsleben so gestalten, dass eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie garantiert ist – auch im Hinblick auf die Pflege von Angehörigen. „Wir wollen damit die Vielfalt des Engagements der Offenbacher Arbeitgeber bekannter machen“, betont Dörr. Erfolgreiche Modelle können sich beispielsweise beziehen auf Teilzeitausbildung, familienunterstützende Maßnahmen, Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation, Unternehmensund Führungskultur sowie auf die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Die Jury zur Vergabe der Auszeichnung trifft sich erstmals am 30. Januar dieses Jahres und
entscheidet im Mai über die Preisträger. Ausdrücklich wird angestrebt, mehrere Unternehmen und Verwaltungen auszuzeichnen. In der Jury sind vertreten: die örtliche Agentur für Arbeit, die Lernwerkstatt Offenbach, die MainArbeit, das Netzwerk Frauen für Offenbach sowie der Verdi-Bezirk Frankfurt und Region. Koordiniert wird die Auswahlarbeit des Gremiums von Karin Dörr. Den Vorsitz hat Oberbürgermeister Horst Schneider. Die Verleihung ist für das zweite Halbjahr 2017 vorgesehen, kombiniert mit einem Fachvortrag zur Thematik. Darüber hinaus hat die Stadtverordnetenversammlung eine kommunale Initiative zur Teilzeitausbildung beschlossen: Im Sinne der Vorbildfunktion des Öffentlichen Dienstes für Familienfreundlichkeit und Gleichstellung werden die Stadtverwaltung, die städtischen Eigenbetriebe und die Stadtwerke Offenbach verpflichtet, bei den Besetzungsverfahren aller Ausbildungsstellen sowie in Publikationen ab sofort darauf hin-
zuweisen, dass die berufliche Qualifizierung auch in Form einer Teilzeitausbildung absolviert werden kann. Seit der Unterzeichnung der EU-Charta hat das Frauenbüro verschiedene Workshops zur Gleichstellung von Frauen und Männern organisiert. Zu den jüngsten Veranstaltungen zählte das Seminar „Beruf & Familie in Offenbach – Was heißt hier familienfreundlich und für wen?“ im Klingspor-Museum. 33 Teilnehmer aus Unternehmen des öffentlichen Sektors, von Bildungsträgern, aus der Politik, der öffentlichen Verwaltung sowie die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Betriebsräte und Gewerkschafterinnen erarbeiteten Vorschläge und Zielvorgaben zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ausgehend von dieser IdeenWerkstatt lädt das Frauenbüro ab Februar zu weiteren Dialogforen ein. Dabei geht es um die Themenkomplexe „Teilzeitausbildung in Offenbach“, „Offenbacher Familienservice“ sowie „Arbeitsteilung der Geschlech-
Eine fotografische Hymne auf die Gipfel Österreichs Deutscher Alpenverein: Offenbacher Sektion lädt zu imposanter Bilderschau ein OFFENBACH. Auch im Herzen des an nennenswerten Hügeln nicht gerade reichen Rhein-Main-Gebiets zeigt der Deutsche Alpenverein Flagge. Auch in Offenbach, wo Unwissende das wohl am wenigsten vermuten würden, gibt es schon seit vielen Jahren eine Sektion der Freunde ganz hoher Berge. Und der Ableger des DAV – nach eigener Darstellung gedacht für Bergfreunde, die im Alltag aktiv sein wollen – ist ein ausgesprochen rühriger Zirkel. Es gibt eine Wanderund eine Familiengruppe, es werden Fitnesskurse angeboten und Ausflugstouren organisiert. Nun lädt der Verein um die beiden Vorsitzenden Thomas Vo-
gel und Hartmut Kresse erneut zu einem „hochklassigen Bildervortrag“ ein. Die Besucher erwartet am kommenden Dienstag (17.) eine „fotografische Hymne“ auf die herausragenden Gipfel Österreichs. Präsentiert wird der Vortrag „Austria-Alpin“ von dem Bergführer und Fotografen Herbert Raffalt. Dazu heißt es in der Einladung: „Unser südlicher Nachbar ist ein echtes Paradies für Wanderer, Kletterer, Bergsteiger und Skitourengeher. Hier vereinigt sich alles, was die Herzen von Alpinisten höher schlagen lässt: weite Gletscher, steiler Firn, himmelstrebende Grate und Wände mit griffigem Fels.“ Zu sehen sein werden Fuscherkarkopf (siehe
Foto), Dachstein, Großglockner, Großvenediger, Dreiherrnspitze und Großer Muntanitz. Vorgestellt werden die Normalwege für Sommer und Winter auf die Gipfel, aber auch klassische Routen, „die zu den schönsten und erlebnisreichsten in den Alpen zählen“. Kurzum: Es lockt eine Präsentation „für Genussbergsteiger und Gipfelsammler mit Zielen für ein ganzes Bergsteigerleben und für alle, die sich an der großartigen Bergwelt erfreuen“. Ort des Geschehens ist ab 19.30 (Einlass 18.30) Uhr Jökkels Steak- und Schnitzelhaus (TC Rosenhöhe), Auf der Rosenhöhe 70. Der Eintritt ist für Mitglieder frei, alle anderen Gäste zahlen fünf Euro.
Die nächste Wanderung im Spessart (durch die Rücker Weinberge) steht übrigens am Sonntag (29.) auf dem Programm. Die reine Gehzeit wird etwa drei Stunden betragen. Die Strecke (Anreise in Fahrgemeinschaften) führt von Elsenfeld über Rück und Eschau und ist elf Kilometer lang. Anmeldungen für die Tour werden bis Freitag (27.) von Jürgen Winkler, Telefon (06022) 25868, notiert. Die Geschäftsstelle der DAV-Sektion Offenbach in der Oppelner Straße 10, ist mittwochs von 16 bis 19 Uhr unter der Rufnummer (069) 869085 und via E-Mail (info@dav-offenbach.de) erreichbar. (jh/Foto: Herbert Raffalt)
ter. Väter – Mütter – Rollenstereotype“. Die Ergebnisse der Foren werden in den „Ersten Aktionsplan zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ für die Stadt Offenbach einfließen. Der Plan bedarf der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung. Viel Vorarbeit ist bereits geleistet worden. Ein weiteres Beispiel: Die Gestaltung einer „vereinbarkeitsbewussten Personalpolitik“ sowie innovativer Konzepte, die eine Balance zwischen Familie und Beruf auch für Männer ermöglichen – damit beschäftigten sich die Teilnehmer eines weiteren Workshops, der gemeinsam mit dem DGB-Bildungswerk Hessen im November vergangenen Jahres über die Bühne ging.
Textil-kreativ: Aus alt wird neu OFFENBACH. „Upcycling: Diese Methode, nachhaltig einzigartige Kleidung zu schaffen, kommt zunehmend in Mode. Aus vorhandenen Teilen, die nicht mehr getragen werden, können in Kombination mit anderen, entweder neuen oder ebenfalls alten Textilien kreative Kleidungsstücke und Accessoires hergestellt werden.“ Mit diesen Erläuterungen stimmt der Verein zur Förderung von Mode, Design und Kunst auf einen Kurs unter der Überschrift „Schneidern & Upcycling“ ein. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene sind willkommen, wenn am Wochenende des 21. und 22. Januar jeweils von 10 bis 16.30 Uhr in Offenbach, Bernardstraße 73, mit Schere, Nadel und Faden hantiert wird. Nähere Auskünfte und Anmeldung: Telefon (069) 778592. (kö)
„Neulich in Offenbach“, ein „Zwischenruf“ von „raustift“.
Lachs und schwarzer Humor „Kino Kulinarisch“ im Ledermuseum OFFENBACH. Das Deutsche Ledermuseum setzt am Freitag (20.) die Reihe „Kino Kulinarisch“ fort. Um 20 Uhr startet die skandinavische Komödie „Welcome to Norway“ von Rune Denstad Langlo, „ein Stück schwarz-humoriges Kino, eine wilde und bereichernde Schlit-
tenfahrt auf dem glatten Eis globaler Verwicklungen.“ Ab 18.30 Uhr wird passend zum Film norwegischer Lachs serviert. Der Eintritt (exklusive Essen und Getränke) kostet 9 Euro. Der Vorverkauf läuft im Museum, Reservierungen sind nicht möglich. (mi)
Luft machen Lärmschutz: Minister Al-Wazir stellt sich Fragen OFFENBACH. Ende September 2016 hatte das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung unter Führung von Minister Tarek Al-Wazir die Lärmobergrenze für den Flughafen Frankfurt vorgestellt (wir berichteten). Das heiße Thema – schließlich geht es ganz konkret um den Fluglärm, dem Offenbach permanent ausgesetzt wird – wurde erwartungsgemäß kontrovers diskutiert. Der Minister mit dem Parteibuch der Grünen ist Fachmann – nicht zuletzt auch als Offenbacher
Bürger –, und so stellt er sich am Dienstag (17.) ab 19.30 Uhr im Quartierssaal Ostpol in der Hermann-Steinhäuser-Straße den Fragen der Bevölkerung. Dabei wird es um Fragen gehen wie: Weniger Lärm durch eine Lärmobergrenze? Oder: Was bedeutet das Konzept der Obergrenze für die Offenbacher Bürgerinnen und Bürger und für die Entwicklung der Stadt? Eingeladen zu der Podiumsdiskussion, die von der Stadt Offenbach und der Bürgerinitiative Luftverkehr veranstaltet wird, sind alle interessierten Bewohner. (ks)