I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 23. Januar 2015
Nr. 4 O
Auflage: 46.165
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
Hafeninsel: Baubeginn im Zentrum
Seite 2
Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Baumesse: Große Auswahl rund ums Haus Seite 7
Veranstaltungen: Kulturtermine in der Region
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Seite 4
Seite 5
Beilagen heute:
„Metallkugel am Bein“ Thema „Insolvenz-Ende“: Spannung(en) beim OFC Von Jens Köhler OFFENBACH. Nach dem sportlichen Höhenflug ihrer Mannschaft fiebern die Fans der Offenbacher Kickers dem ab Ende Februar anstehenden Saisonfinale in der FußballRegionalliga Südwest entgegen. 14 Partien warten im langgezogenen Endspurt auf die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt. Gelingt der Aufstieg in die 3. Liga? Mit diesem Thema beschäftigen sich die Anhänger des OFC, doch die Führungsriege des Vereins registriert Spannung(en) nicht nur in sportlicher Hinsicht. „Wir haben eine Metallkugel am Bein“, klagt Präsident ClausArwed Lauprecht. Seine Aussage ist auf das Thema „Ende des Insolvenzverfahrens“ gemünzt. Mehrfach ist der formelle Ausklang – besiegelt mit einer Art „Abschlussstempel“ durch das Amtsgericht Offenbach – nun schon angekündigt und dann immer wieder vertagt worden. Im Sommer vergangenen Jahres, nachdem sich Insolvenzverwalter Dr. Andreas Kleinschmidt mit den Gläubigern auf eine Rückzahlungsquote von (gestaffelt) 9,5 Prozent geeinigt hatte und Schulden von über zehn Millionen Euro in die Rubrik „raus aus
den Büchern“ verfrachtet wurden, war von „August oder September“ die Rede. Dann wurde das Jahresende als „Fall-Finale“ avisiert – doch abermals hieß es nach dem 31. Dezember: „Wir können noch nicht Vollzug melden.“ „Keinen Einfluss auf den Fortgang“ Mittlerweile weigert sich Kleinschmidt, noch einmal einen vermeintlichen Schlussstrich-Termin zu nennen. Schließlich habe er seit September 2014 keine Möglichkeit mehr, den Gang der Ereignisse selbst aktiv zu beeinflussen. Im Gespräch mit der Dreieich-Zeitung skizziert er den Sachstand aus seiner Warte wie folgt: „Mit Sicherheit habe ich kein Interesse daran, das Verfahren zu verzögern. Mir entsteht dadurch keinerlei Vorteil. Ich habe meine Schlussunterlagen im September vergangenen Jahres beim Gericht eingereicht. Seitdem liegt die Sache in den Händen der dort Verantwortlichen und ich habe keinen Einfluss auf den Fortgang.“ Kleinschmidt erläutert ferner: „Vom Gericht wurde ein externer Prüfer beauftragt. Ein Prüfungsbericht über sämtliche Zahlungsein- und -ausgänge während meiner Zeit liegt in-
Insolvenzverwalter Andreas Kleinschmidt hofft eigener Aussage zufolge, dass das Amtsgericht Offenbach alsbald eine Art „Schlussstempel“ auf die Akte mit der Aufschrift „Insolvenzverfahren der Kickers-GmbH“ drückt. Er betont: „Seit September 2014 habe ich keinen Einfluss mehr auf den zeitlichen Ablauf.“ (Foto: Archiv/mj)
Fliegengitter für Fenster und Türen. Sonnenschutz auf Maß gefertigt. Plissees, Rollos, Vertikale, Markisen, Umrüstung von Rollläden u.v.m.
t: Jetzt 20 % Winterrabat noch bis 31.03.2015 ISR Fliegengitter · 63150 Heusenstamm Tel. 06104-9462-0 · www.isr-fliegengitter.com
zwischen – seit der Weihnachtszeit – vor, im Übrigen ohne jede Beanstandungen. Das Gericht setzt nun einen Termin zur Abnahme der Schlussrechnung fest. Danach kann das Verfahren aufgehoben werden.“ Dem Kickers-„Kapitän“ sind die Hände gebunden. Abhängig vom Agieren des Insolvenzverwalters und des Amtsgerichts, fehlt Lauprecht seit seiner Wahl im Herbst 2013 die direkte Steuerungsbefugnis, was die OFC-Profi-GmbH anbelangt. Gleiches gilt für seine Mitstreiter auf der rot-weißen Kommandobrücke. „Immer wieder diese Vertagungen... Das ist wirklich schwer nachzuvollziehen“, räumt Lauprecht freimütig ein, dass sich im Laufe der Zeit eine gehörige Portion Unmut angestaut hat. Doch das Scherzen hat er noch nicht verlernt: „Irgendwann baut sich Adrenalin auch wieder ab.“ Richtungsweisende Monate Spricht’s, lacht – und kehrt zugleich zur ernsten Tonlage zurück. Denn richtungsweisende Monate stehen für die Kickers mal wieder an, sowohl in sportlicher als auch in finanziellorganisatorischer Hinsicht. Die absehbare Entwicklung: Sobald das Insolvenzverfahren den Behördensegen erhalten hat, ist Kleinschmidt raus aus dem Tagesgeschäft bei der OFCGmbH. Er fungiert dann nur noch – für die Dauer von drei Jahren – als „Planüberwacher“ in der zweiten Reihe. Das Präsidium übernimmt die Regie und ist mit Blick auf die Profifußballer fortan tonangebend. Eine der ersten, vordringlichsten Amtshandlungen: Das wird die Umsetzung eines Mitgliederbeschlusses sein. Der besagt, dass die Verbindlichkeiten des Vereins Kickers Offenbach, rund drei Millionen Euro, in die GmbH übertragen werden. Dort sollen die Gläubiger mit sogenannten „Besserungsscheinen“ bedient werden. Sprich: Im Falle besonderer, außerplanmäßiger Einnahmen erfolgt eine anteilige Geld-Rückzahlung. Ex-Präsident Frank Ruhl, der dem Vernehmen nach diverse Forderungen anderer Gläubiger gekauft und damit seine Position gestärkt hat, setzt
offenkundig auf das Modell „GmbH-Anteile statt Besserungsscheine“, um womöglich schneller und weitreichender an Finanz-Ausgleichsmasse zu gelangen. Lauprecht erklärt dazu: „Wir orientieren uns an der Vorgabe ‚Besserungsscheine’. Das ist ein Handlungsauftrag der Mitglieder. Grundsätzlich stehen wichtige Gespräche und Entscheidungen an, auch mit Sponsoren im Hinblick auf die Planung der Saison 2015/2016.“ Dass Kleinschmidt seine Befugnisse als Insolvenzverwalter genutzt hat, um den Trainer in schwierigen Situationen zu stützen, zu halten und über die laufende Spielzeit hinaus weiterzuverpflichten... Und dass er nicht nur über Schmitt, sonBitte auf Seite 2 weiterlesen
MINISTERPRÄSIDENT VOLKER BUSSIER, pardon: Bouffier, und seine Frau Ursula haben am vergangenen Samstag rund 500 Prinzenpaare, Prinzen und Prinzessinnen vertretungsweise für die „Hessischen Fassenachter“ zu einem Empfang eingeladen. Im Biebricher Schloss in Wiesbaden bedankte sich der Regierungschef bei den Repräsentanten des Frohsinns und des närrischen Brauchtums für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement. Unser Bild zeigt José I. von Lederanien und Anna-Maria I. von Lederanien vom Offenbacher Karnevalverein 1935. (mi/Foto: Hessische Staatskanzlei/S.Trapp)
Sicher mit dem Rad zur Schule Neuer Routenplaner ab sofort online Von Kai Schmidt OFFENBACH Ängste um die Sicherheit der eigenen Kinder gehören zum Zeitgeist. Der Dokumentarfilm „Auf dem Weg zur Schule“ zeigt die abenteuerlichsten Schulwege weltweit. Da müssen Kinder Bergpässe überqueren oder vor Elefanten davonlaufen. Deutsche Eltern hingegen fahren ihre Kinder aus Sicherheitsgründen mit dem Auto direkt bis vors Schultor. Ein neuer Schülerradtourenplaner für die Stadt Offenbach, der kürzlich von Bürgermeister Peter Schneider freigeschaltet wurde, soll Eltern Ängste nehmen, damit sie ihre Kinder eigenverantwortlich zur Schule radeln lassen. Die Bedienung ist denkbar einfach: Schule auswählen, Startadresse eingeben und die Route berechnen lassen. Das Radwegenetz wurde gemeinschaftlich von der Stadt Offenbach, der ivm GmbH und Schülerinnen und Schülern entwickelt und beinhaltet die sichersten und besten Wege mit dem Fahrrad zu allen weiterführenden Schulen Offenbachs. Schneider sagte bei einer Pressekonferenz im Rathaus: „Mit dem Fahrrad zur
Schule fahren, bedeutet für Schülerinnen und Schüler Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Wir unterstützen sie mit einer guten Wegeführung. So bleibt der Spaß am Radfahren groß und das Risiko im Straßenverkehr klein.“ „Testen, was wichtig ist“ Die Förderung einer sicheren und nachhaltigen Mobilität ist ein Ziel, das sowohl die Stadt als auch die Schulen verfolgen. „Wir haben deshalb sehr gern das Pilotverfahren hier in Offenbach ausgeführt, um gemeinsam mit den Schulen und den Kindern zu testen, was für sie wichtig ist bei ihrem Alltagsweg zur Schule“, erläuterte Heike Hollerbach vom Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Dementsprechend wurde das Projekt an Schulen und Kitas verwirklicht – eine Maßnahme der Rubrik „Klimaschutzkonzept“. Unterstützung erhielten die Beteiligten durch das Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement. Dort sind bereits alle wichtigen Akteure rund um das Thema „Schule und Mobilität“ versammelt. Das Projekt „Schülerradroutenplaner“ wird im Zusammen-
hang mit dem nationalen Radverkehrsplan durch das Bundesministerium für Verkehr gefördert. Es hat Pilotcharakter für die gesamte Bundesrepublik. „Dank dieser Unterstützung ist es uns möglich, für über 200 weiterführende Schulen in der Region Frankfurt/Rhein-Main Schülerradrouten zu erarbeiten und Projekttage zur Radverkehrsförderung an den Schulen durchzuführen“, erläutert Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm GmbH, mit Blick auf die Rahmenbedingungen. Nina Merten, Projektleiterin: „Der Schülerradroutenplaner ist ein Erfolg, weil alle mitgewirkt haben. Aber besonders wertvoll waren die Beiträge der Schülerinnen und Schüler. Sie haben dafür gesorgt, dass nicht an der Zielgruppe vorbeigeplant wird.“ Die Schulen hatten die Möglichkeit, durch Schülerprojekttage an der Routenplanung mitzuarbeiten. Dadurch wurden die Sichtweisen der Kinder und Jugendlichen auf das Verkehrsgeschehen in die Auswahl der empfohlenen Routen mit eingebracht. Besonders engagiert waren hierbei die Leibnizschule und die Geschwister-SchollSchule. Der Schülerradroutenplaner setzt genau am Übergang in die weiterführenden Schulen
an. Damit soll das Radfahren zur Schule nach Abschluss der Fahrradprüfung in den 4. Grundschulklassen sicherer und attraktiver gestaltet werden. Zugleich soll das Verkehrsmittel Fahrrad stärker ins Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen, aber auch der Eltern gerückt werden. „Knackpunkte“ ausfindig gemacht Wichtig sei vor allem, den Müttern und Vätern zu vermitteln, dass es sichere Fahrradrouten in der Stadt gebe, hieß es während der Projektvorstellung. Für die Entwicklung des flächendeckenden Schülerradroutennetzes wurden die Strecken zu allen 14 weiterführenden Schulen untersucht und bewertet. Dabei konnten auch einige „Knackpunkte“ ausfindig gemacht werden, die einer sicheren und bequemen Führung des Radverkehrs im Wege standen. Hier konnte das Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement mit seinem Radverkehrsbeauftragen Rolf Schmidt schnell Abhilfe durch die Umsetzung von Sofortmaßnahmen schaffen. So wurden unter anderem auf Bitte auf Seite 2 weiterlesen