I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 9. Februar 2017
Nr. 6 O
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
Auflage: 47.110
SC Hessen: Ex-Offenbacher Julian Dudda zu Aufstiegskandidat Seite 3
Seite 2
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 6
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
AfD-Antrag: Schnitzel-Debatte im Stadtparlament
Seiten 10 und 11
Seite 4
Seite 2
Beilagen in Teilausgaben:
Ein Virus, ein Funke, ein Wandbild Kickers in schwerer Zeit: „ERWIN“-Macher lassen die Fanseele sprechen Von Jens Köhler OFFENBACH. Noch 13 Punktspiele im Zeitraum vom 18. Februar bis zum 20. Mai sind zu absolvieren: Auf dieser dreimonatigen Wegstrecke wird sich entscheiden, wie es mit den Offenbacher Kickers weitergeht. Schafft das Team von Trainer Oliver Reck in der Fußball-Regionalliga Südwest den Klassenerhalt? Oder kommt es zum Super-GAU? Das würde für den bald 116 Jahre alten Traditionsverein bedeuten: Abstieg in die Hessenliga, Abschied vom Profifußball in Offenbach. Die Anhänger werden mitfiebern, mitzittern – und am Ende der Spielzeit hoffentlich erleichtert aufatmen. Das wünscht sich die rot-weiße „Familie“ natürlich sehnlichst, allen voran zwei Urgesteine des Fanmagazins „ERWIN“: Steffie Wetzel und Volker Goll. Dass die mit dem Kickers-Virus Infizierten das größte Kapital des Klubs sind: Wer wüsste das besser als jene beiden? Schließlich sind sie dem OFC schon seit mehreren Jahrzehnten treu. Hoffnungslos verfallen: So könnte man’s auch sagen, ganz direkt und mit einem Augenzwinkern. Ja, die Kickers und ihre große Fangemeinde... Jene Leute, die sich im Stadion die Seele aus dem Leib schreien, die mit ihrer emotionalen Wucht schon so viele Spiele mitgedreht und mitgewonnen haben. Jene Ver-
rückten im positiven Sinn, die mit unzähligen Solidaritätsund Spendenaktionen den Fortbestand des chronisch kriselnden Ex-Bundesligisten immer und immer wieder ermöglicht haben. Sie alle ließen ihn entstehen, den Mythos, der sich um den Bieberer Berg rankt. Doch der oft wenig erquickliche Drittund Viertliga-Alltag, der die Kickers nun schon seit gut 30 Jahren kaum aus der Umklammerung lässt, hat Spuren hinterlassen. Ein Abnutzungsprozess ist unverkennbar. Die Stimmung auf den Rängen: Sie hat merklich gelitten, und das ist nun wahrlich keine aus nostalgischer Verklärung gespeiste Floskel, sondern schlichtweg eine Tatsache. Fragt man Wetzel und Goll, warum sich die Dinge so entwickelt haben, so lautet die Antwort übereinstimmend: „Es ist einfach zu viel zusammengekommen in jüngster Zeit.“ Zu viele Veränderungen, zu viele Nackenschläge und Enttäuschungen: Da müssen selbst unerschütterliche Hardcore-Fans manchmal ganz tief durchschnaufen. Schneckenhaus Es gibt nicht wenige Aufrechte, die mit ihrem Kickersherz im Schneckenhaus leiden und auf bessere Tage hoffen – oder auf Biebers Höhen gänzlich mit Abwesenheit glänzen. Apropos „Stadion“: Nach dem Abstieg in die Dritte Liga
Räumungsverkauf Wir schließen
!
bis zu 20 –
SCHIRM-SCHÄFER Salzgässchen Ecke Kleiner Biergrund 63065 Offenbach am Main
30 – 50%
(2008) war die Verpflanzung in die neue, patinafreie Spielstätte nach deren Fertigstellung im Sommer 2012 kein leichter Prozess. Es folgten die Insolvenz und der Zwangsabstieg in die Regionalliga im Jahr 2013, danach ein mühsames, aber unter sportlichen Gesichtspunkten durchaus erfolgreiches Berappeln. 2015 feierten die Kickers mit zehn Punkten Vorsprung die Regionalliga-Meisterschaft, scheiterten dann aber in den Aufstiegsrelegationsspielen am 1. FC Magdeburg. „In zwei Partien unglaublich viel verspielt“ „Damals wurde in zwei Partien unglaublich viel verspielt. Wenn diese Mannschaft in die Dritte Liga hochgegangen wäre, hätte das wirklich ein Impuls für einen nachhaltigen Aufschwung sein können“, ist Goll überzeugt und verflucht damit – wohl nicht zum ersten und letzten Mal – die heftig kritisierte, aber vom DFB bis zum heutigen Tag nicht korrigierte Regelung, derzufolge Regionalliga-Meister nicht automatisch aufstiegsberechtigt sind. Doch der Magdeburg-Tiefschlag war bekanntlich nicht das Ende der Fahnenstange. Wetzel erinnert an das, was folgte: Die Insolvenzanmeldung im späten Frühjahr 2016, der Neun-Punkte-Abzug als Strafe für die laufende Spielzeit... „Und vorher, vor gut einem Jahr, gab’s ja auch noch die Trennung von Rico Schmitt. Ganz gleich, wie man die Umstände bewertet: Fest steht, dass dieser Trainer bei vielen Anhängern sehr beliebt war. Entsprechend groß war das Unverständnis bei ‘ner Menge von Leuten, als er schließlich gehen musste. Diese Sache hallt nach. Das ist in der Fanszene immer noch ein Thema, das kontrovers beurteilt wird“, weiß Wetzel zu berichten. Sie verweist zudem auf den Generationswechsel, der sich unter dem Dach der WaldemarKlein-Tribüne schleichend vollzieht. In Würde ergraute Fans, die noch von Erst- und Zweitli-
ga-Erlebnissen zehren, sind entweder auf die Sitzplatz-Tribünen abgewandert oder verfolgen das Geschehen noch immer auf den Stehrängen, aber mittlerweile deutlich leiser. Den Ton geben jüngere Leute an, mit teilweise anderen Formen der Unterstützung, für die sich manche Vertreter der Fraktion „Old School“ kaum oder gar nicht begeistern können. Goll bricht dennoch eine Lanze für die Youngster. Sein Tenor: „Natürlich haben die ihren Stil, beeinflusst vom Zeitgeist. Aber so ist das eben: Die Dinge verändern sich, nichts bleibt statisch. Wir sollten froh sein, dass es noch so junge Leute gibt, die im Stadion aktiv für Stimmung sorgen.“ Alle anderen, so der „ERWIN“Macher, könnten sich locker drumherum gruppieren und sich anstecken lassen. Ein Funke der Begeisterung – und die Masse zieht mit. Das, meint Goll, sei ein altbekanntes Phänomen. Was mit einer sportlichen Erfolgswelle im Umfeld eines Vereins in Gang gesetzt werden könne: Dafür gebe es Beispiele zuhauf. Widerborstiger Underdog Bei anderen, aber nicht in Offenbach... Fast hat es den Anschein, dass Wetzel beim Stichwort „Erfolg“ ein wenig ins melancholische Fußball-Philosophieren gerät. Sie spricht über altehrwürdige Klubs im Teufelskreis, über die allgegenwärtige Kommerzialisierung und die Grenzen, an die ein widerborstiger Underdog in der Branche stößt. „Ich hatte schon immer ein Herz für die Kleinen, für diejenigen, die nicht im großen Rampenlicht stehen. Vielleicht“, seufzt sie, „ist das, was die Kickers ausmacht, auch ihr größtes Problem“. Trübe Gedanken vor der richtungsweisenden Restsaison? Nein, bloß nicht hängen lassen. Da sind sich die beiden Kenner der Offenbacher Fan-Landschaft dann doch ganz schnell einig. Goll appelliert an alle, die sich auf dieser Scholle tummeln: „Ich versteh’ das ewige
Zwei, die den OFC immer im Blick haben: Steffie Wetzel und Volker Goll, Urgesteine des mittlerweile auf knapp ein Dutzend Blattmacher angewachsenen Fanmagazins „Erwin“, fiebern dem Start nach der Winterpause entgegen – und hoffen natürlich auf ein Happy End. (Foto: Michael Hartmann)
Hadern nicht. Wir müssen zusammenstehen in dieser Extremsituation. Alles andere bringt gar nichts.“ Und so werden trotzig Pläne geschmiedet. Noch zwei „ERWIN“-Ausgaben sollen bis zum Ende der aktuellen Runde erscheinen. Außerdem wirkt Goll bei einem bundesweit einzigartigen Projekt mit. Die Rückwand der Waldemar-KleinTribüne soll von Künstlerhand mit einem riesigen Gemälde aufgepeppt werden. Auf rund 120 Metern: markante Stationen der Vereinsgeschichte. Gewinn des DFB-Pokals, Kostedde in Torjäger-Laune, womöglich auch eine kleine Erinnerung an die Mannheimer Fluchtlicht-Offenbarung des Jahres 1997... „In Deutschland wäre eine Wand in dieser Form und Dimension ein Unikat. Die IG Stadionbau ist mit den Vorbereitungen beschäftigt, stimmt sich mit dem Maler ab. Rund 30.000 Euro werden als Kosten veranschlagt. Mehr als die Hälfte der Summe ist schon vorhanden. Wir gehen das an“, zeigt sich Goll zuversichtlich – und seine Augen funkeln. Das rotweiße Virus: Es wirkt ein Leben lang.
Dietzenbach-Steinberg • Offenbach-Bieber • Dreieich-Sprendlingen
Wertermittlung Lassen Sie Ihre Immobilie kompetent, kostenfrei und unverbindlich von unserem Dekrazertifizierten Sachverständigen für Immobilienbewertung D1 bewerten. Vereinbaren Sie einen Ortstermin und erfahren Sie den Wert Ihrer Immobilien ohne Kosten. Jourdanallee 16 · 64546 Mörfelden-Walldorf Telefon 06105 - 71055 Walter-Kolb-Straße 1 · 60594 Frankfurt am Main Telefon 069 - 26 48 78 08 info@hornivius.de · www.hornivius.de
Immer donnerstags Donnerstags erhalten Sie bei einem Einkauf ab 75,-€* einen 5,-€-Bonus, den Sie bei Ihrem nächsten Einkauf wieder einlösen können. Wir freuen uns auf Ihren Einkauf!
*Ausgenommen sind Tabakwaren, Pfand, Telefonkarten, Buch- und Presseerzeugnisse, Briefmarken, Pre- und Anfangsmilchnahrung, Toto/Lotto, Fotodruckdienstleistungen sowie Tchibo-Artikel. Eine Barauszahlung sowie Aufteilung auf mehrere Einkäufe ist ausgeschlossen. Ausgabe und Einlösung der Coupons nur bei EDEKA Richter.
25 Jahre Entwicklungsförderung Symposium am Sozialpädiatrischen Zentrum OFFENBACH. Mit einem Fest und einem Fachsymposium feiert das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des örtlichen SanaKlinikums am Mittwoch (15.) sein 25-jähriges Bestehen. Bei dieser Gelegenheit wird Dr. Karin-Anne Hameister, die Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft sozialpädiatrischer Zentren, ab 14 Uhr im HelmutNier-Saal, Ebene 0, unter anderem über die aktuellen Herausforderungen derartiger Einrichtungen sprechen, die Kinder und Jugendliche mit Entwick-
lungsstörungen, Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten oder seelische Störungen ambulant behandeln. Die Fachvorträge des Symposiums reichen von der Diverisität von Erziehung und Entwicklung über Kinderschutz in der Medizin und Fragen neuropädiatrischer Palliativmedizin bis hin zur Behandlung von Kindern mit einem sogenannten „Wasserkopf“. Weitere Infos gibt’s unter Telefon (069) 84054322 und im Internet (www.klinikum-offenbach.de). (hs)
Offenbacher Dienstleistungs-Gesellschaft m.b.H. Reinigung – Begrünung – Servicedienste
Luisenstr. 47 63067 Offenbach am Main Tel. 069 / 8004495 Mobil 0179 / 1101615 info@odgmbh.de Fax 069 / 884456 www.odgmbh.de