I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 13. Februar 2015
Nr. 7 O
Ausgehtipps: Was läuft denn so am Wochenende? Seite 2
Auflage: 46.165
„Nuit Noire“: Kollwitz-Schüler präsentieren Mode auf dem „Kätwalk“ Seite 4
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 6
Weltenbummler: 3. OFFroads – Dia- und Reisefestival im Ledermuseum Seite 3
Eile geboten: Bewerben um einen Ausbildungsplatz Seite 7
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
„Lärmpause“ im Anflug Kritiker monieren: Al-Wazir will nur ablenken Von Jens Köhler OFFENBACH. Ist das vom Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir so vehement verteidigte „Lärmpausenmodell“ nun tatsächlich „ein Gewinn für die Region“, wie der Grünen-Politiker behauptet? Oder handelt es sich um einen simplen Verschiebebahnhof, der vom schlechten Gewissen diktiert wird, so wie es zahlreiche Kritiker dem Minister vorhalten? Auch in Offenbach schlagen beim Thema „Krach von oben“ die Emotionen hoch. Die Fakten: Ab April dieses Jahres soll – dafür hat die Fluglärmkommission den Weg freigemacht – das sogenannte „Lärmpausenmodell 4“ bei Westwetterlage erprobt werden. Es sieht vor, dass abends zwischen 22 und 23 Uhr keine Landeanflüge am Frankfurter Flughafen auf der Center- und Nordwestbahn erfolgen. Im Gegenzug soll morgens zwischen 5 und 6 Uhr unter der Anflugroute zur Südbahn Ruhe herrschen, weil dann dort keine Maschinen aufsetzen. Dauerschallpegel Für die Offenbacher heißt das: Abends wird der Fluglärm-Dauerschallpegel über ihren Köpfen in den nördlichen und zentral gelegenen Stadtteilen eine Stunde früher runtergefahren. Dafür bekommen die Bewohner der südlichen Stadtteile
mehr „auf die Ohren“. Im Klartext: Wieder just „jene Belastung, die er bereits vor dem Bau der Nordwestbahn zu tragen hatte“, wird nach Angaben des für die Flughafen-Thematik zuständigen Bürgermeisters Peter Schneider (Grüne) dem Offenbacher Süden in der besagten Stunde zwischen 22 und 23 Uhr aufgebrummt. Morgens, zwischen 5 und 6 Uhr, gelten umgekehrte Vorzeichen. Doch unterm Strich, so bekräftigt Schneider das Credo seines Parteifreundes Al-Wazir („Die Lärmpausen sind kein Nullsummenspiel“), erfahren
1. Wahl aus 2. Hand sowie Neugeräte mit kleinen Lackschäden Unser Angebot: Miele, 1400 U/Min., 69,- €, AEG, 1100 U/Min., 59,- €. Siemens mit Trockner, 180,- € sowie Einbaugeräte aller Art. Weitere Angebote auf Anfrage, ab 6 Monate Garantie. Lieferung frei Haus. Ersatzteilservice Fa. HGS Mo. – Fr. 10-19 Uhr, Mittwoch geschlossen; Sa. 9-13 Uhr. 65929 Ffm.-Höchst, Wasgaustr. 5, Tel. 069 / 30853905
nach dem Abgleich aller Positiv- und Negativ-Auswirkungen rund 25.000 Offenbacher eine Lärm-Entlastung. Die Prognosen derjenigen, die die Betriebsmodelle durchgerechnet haben, sagen diesen Effekt zumindest voraus. Und weil das so ist, stehe er dem Probebetrieb, aus dem sich eine dauerhafte Regelung entwickeln könne, grundsätzlich positiv gegenüber, erklärte Schneider. Sein Kom-
mentar: „Die beste Option für Offenbach.“ Allerdings machte der Bürgermeister zugleich deutlich, dass die Stadt ungeachtet des nun anstehenden Tests an ihrer viel weiter gehenden Haltung festhält. Denn das „Lärmpausenmodell“ könne die Schallereignisse in der Wahrnehmung durch die Bevölkerung nur anders verteilen. Eine generelle Lärmsenkung bringe es nicht. „Aus meiner Sicht muss aber alles getan werden, was tatsächliche Entlastung bringt“, unterstreicht Schneider und ruft den Zehn-Punkte-Katalog der Stadt Offenbach in Erinnerung. Festlegung von Lärm-Obergrenzen, Deckelung der Anzahl von Flugbewegungen, Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, Ausschöpfung (anflug-)technischer Verbesserungen, Gewährung eines „finanziellen Ausgleichs für alle lärmbelasteten Kommunen“... Auf diese Forderungen werde die Stadt auch in Zukunft hartnäckig pochen, „sowohl politisch als auch in den laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen. Wir lassen uns davon nicht abbringen“, versichert Schneider – und es klingt wie eine versteckt formulierte Kampfansage an den in Offenbach beheimateten Wirtschaftsund Verkehrsminister. Frei nach dem Motto: „Lieber Tarek, wir lassen uns von Deinem ‚Pausenmodell’ nicht ködern und ruhigstellen.“ In Neu-Isenburg wäre Al-Wazir derzeit wohl schon froh, wenn er solch kumpelhafte Töne zu
hören bekäme. Dort nämlich, in der ohnehin stark von Fluglärm belasteten Airport-Anrainer-Kommune, die mit „Modell 4“ eine zeitweise noch stärkere Geräuschkulisse aufgedrückt bekommt, sind Vertreter aller im Stadtparlament vertretenen Parteien stinksauer. Einstimmig wurde die Ablehnung der Anflugrouten-Verschiebung zum Ausdruck gebracht, wohlwissend, dass Neu-Isenburg als kleines Rädchen im Rhein-Main-Getriebe den Gang der Ereignisse nur schwerlich wird aufhalten können. Augenwischerei Doch die Töne, die in der Hugenottenstadt angeschlagen werden, sind bemerkenswert scharf. Al-Wazir, so sagen dort viele, betreibe Augenwischerei. Er versuche, den Profiteuren seiner Lärm-Jonglage ein Zuckerstück zu verabreichen – und nehme die bittere Pille, die die Verlierer bei all der Aufrechnerei zu schlucken hätten, stillschweigend in Kauf. Der Minister handele so, weil er dem Expansionsstreben der Fraport AG (Bau des Terminals 3, weiterer Anstieg bei den Flugbewegungen) politisch-substanziell nichts entgegenzusetzen habe. Al-Wazir, so die Kritiker, kaschiere damit seine Machtlosigkeit. Er versuche das Scheitern der auf Mitregieren und Mitmachen ausgerichteten Grünen-Strategie zu übertünchen.
Spitzenumsatz bei Immobilien In Offenbach wurden erstmals mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt Von Kai Schmidt OFFNBACH. Belegte Zahlen beweisen es: Offenbach bleibt arm, aber sexy. 2014 wurden erstmals mehr als 500 Millionen Euro im Immobiliengeschäft umgesetzt, wie der Gutachterausschuss für Immobilienwerte nach einer ersten Auswertung der Kaufzahlen mitteilt. Damit ist die Summe so hoch wie noch nie seit Beginn der gesetzlich vorgeschriebenen Führung einer Kaufpreissammlung im Jahr 1960. Bislang liegen noch nicht alle Kaufverträge zur Auswertung vor. Doch die Fachleute rechnen hoch und gehen sogar von einem Gesamtvolumen von mehr als 550 Millionen Euro für 2014 aus. Der bisher höchste Wert wurde 1993 mit einem Geldumsatz von 476 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet: Die Zeichen stehen auf Wachstum. Das oft beschworene „schlechte Image“ Offenbachs kommt auf dem Immobilienmarkt nicht mehr zum Tragen. Die zentrale Lage und gute Infrastruktur machen die Stadt zu einem gefragten Standort. Investoren, aber auch private Käufer lassen Geld fließen, weil sie dauerhaft in
Offenbach arbeiten und leben wollen – oder schlicht in der Hoffnung auf eine gute Wertentwicklung im Rhein-MainGebiet. Mit Blick auf das Stadtgebiet kann der Statistik mit der Aufschrift „Kaufpreisentwicklung“ entnommen werden, dass in allen Bereichen die Preise zum Teil kräftig angezogen haben. Im Einzelnen bedeutet dies, dass Preissteigerungen im Segment der Eigenheime (sprich: freistehenden Einzelhäuser, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften) um bis zu zehn Prozent an der Tagesordnung waren und sind. Gebrauchte Eigentumswohnungen mit einer durchschnittlichen Ausstattung sind hingegen nur um fünf Prozent teurer geworden. Bei neugebauten Eigentumswohnungen muss innerhalb der Stadt Offenbach das neue Hafenviertel gesondert betrachtet werden. Die dortigen Wohnungen weisen eine durchschnittliche Größe von rund 105 Quadratmetern auf. Sie kosteten im vergangenen Jahr pro Quadratmeter im Schnitt rund 4.100 Euro. Dies bedeutet eine Preissteigerung von beachtlichen 20 Prozent gegenüber 2013. Die Wohnungsgrößen im restlichen Stadtgebiet
liegen bei rund 85 Quadratmetern. Der Kaufpreis beläuft sich auf 2.800 Euro pro Quadratmeter. Die Preissteigerung beträgt hier „nur“ rund zehn Prozent. Der Geldumsatz der Jahresbilanz verteilt sich auf acht Prozent unbebaute Grundstücke, 65 Prozent bebaute Flächen und 27 Prozent Eigentumswohnungen. Dieses Verhältnis ist über die Jahre hinweg nahezu konstant geblieben. Im Bereich „bebaute Grundstücke“ wurden unter anderem sieben Objekte mit einem Volumen von jeweils mehr als zehn Millionen Euro zur Auswertung eingereicht. Immobilieneigentümer müssen sich seit Anfang Februar auf neue Gebührensätze für die
Leistungen der Gutachterausschüsse einstellen. Der Tarif für die schriftliche Bodenrichtwertauskunft wird jedoch nicht angehoben. Darüber hinaus bietet der Gutachterausschuss eine neue Leistung an: die sogenannte „automatisierte Wertberechnung für Standardimmobilien“. Diese beruht auf den Daten der Kaufpreissammlung und ermittelt einen durchschnittlichen Wert, beispielsweise für Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser. Sie soll 40 Euro pro Einzelauskunft kosten und eine günstige Alternative zu teureren Wertgutachten darstellen.
Barrierefrei im Hafen Runde Sache für Senioren: neue Mietwohnungen entstehen OFFENBACH. Die Mixtur macht es aus. Exklusive Eigentumswohnungen mit direktem Blick auf die Frankfurter Skyline, moderne neue Büroflächen, aber auch bezahlbare Mietwohnungen sowie Wohnraum für Senioren: Das sind die Pläne, die das Neubaugebiet Hafen Offenbach beleben sollen. Das Gemeinnützige Siedlungswerk GmbH (GSW) hat in der vergangenen Woche mit den Arbeiten an einem sechsge-
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schossigen Wohn- und Geschäftshaus neben der Hafentreppe unmittelbar an der Nordseite des Hafenplatzes begonnen. Die „Hafenarkaden“ mit ihren abgerundeten Ecken und der markanten roten Backsteinfassade entstehen im ersten Bauabschnitt des neuen Stadtviertels und sollen Senioren das Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Das katholische Siedlungswerk errichtet in dieser exponierten Lage nach dem Entwurf des Frankfurter Architektenbüros Prof. A. Jacoby 38 barrierefreie Zwei- und Dreizimmerwohnungen für Senioren. Die Backsteinfassade ist ansprechend und die Nähe zum Wasser auch sehr attraktiv: So bezeichnet Armin Niedenthal, Geschäftsführer des Gemeinnützigen Siedlungswerks Frankfurt, die
Seniorenwohnanlage liebevoll als „Tortenstück“ und spricht von einer hochwertigen Wohnanlage, die sich das Unternehmen elf Millionen Euro kosten lasse. Wohnen im Alter sei bisher im Hafenviertel unterrepräsentiert, so Niedenthal. Im Vergleich zu Frankfurt seien die Preise mit 12 Euro je Quadratmeter günstig, im Frankfurter Holzhausenviertel müsse man hierfür 17 Euro in die Hand nehmen. Die „Hafenarkaden“ seien kein Pflegeheim, sondern böten Mietwohnungen für Senioren. Das möglichst lange Verbleiben in den eigenen vier Wänden sei das Ziel des Projekts. Für ein Zusatzangebot an Betreuung konnte als Kooperationspartner der evangelische Verein für Innere Mission Frankfurt gewonnen werden, mit dem die GSW bereits bei anderen Projekten kooperiert. Tagesprogramme, eine Präsenzkraft und Hilfe bei der täglichen Pflege oder dem Einkauf können von den zukünftigen Mietern gebucht werden. Die Wohnungen sind seniorengerecht geplant mit breiteren Türen für Rollatoren und Rollstühle und Loggien mit Blick auf das Hafenbecken und den Sonnenuntergang. Gastronomie und drei Ladengeschäfte sollen den Hafenplatz beleben. Bis April 2016 sollen die Mietwohnungen bezugsfertig sein. Auf der Südseite des zentralen Platzes befindet sich seit Sommer das Quartierszentrum des
neuen Viertels mit Nahversorger und weiteren Geschäften im Bau. Die GSW will noch im Februar mit dem Erdaushub und im März nach aufwendiger Pfahlgründung mit dem Rohbau beginnen. (ks/Foto: GSW)
Närrische Auszeiten OFFENBACH. Wenn das närrische Treiben seinem Höhepunkt entgegenstrebt, dann sind am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag zahlreiche Ämter und Behörden in Offenbach teilweise oder vollständig geschlossen. Das Amt für Kulturmanagement und das Kulturbüro sind am Montag (16.) sowie am Dienstag (17.) nicht erreichbar. Die anderen Ämter im Rathaus und im Stadthaus, das kommunale Jobcenter Offenbach (MainArbeit) und die Stadtbibliothek (einschließlich Erwachsenenbibliothek im Büsing-Palais sowie Kinder- und Musikbibliothek im Bernardbau) schließen am kommenden Dienstag bereits um 12 Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten können ausgeliehene Medien in den Medienbriefkasten der Bibliothek geworfen werden. Der Bücherbus bleibt laut Magistrat an beiden Tagen in der Garage, die Ausleihfrist verlängert sich automatisch um eine Woche. Ab dem 18. Februar sind Stadtbibliothek, Jobcenter sowie Ämter und Behörden wieder regulär geöffnet. (jh)