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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 20. Februar 2015

Nr. 8O

Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 2

Auflage: 46.695

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Ausgehtipps: Was läuft denn so am Wochenende? Seite 3

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energie sparen Seite 5

Reisen: Ungewöhnliche Ziele für Skifahrer Seite 6

Ende einer „Endmoräne“

Polizeibericht: Exhibitionist treibt Unwesen im Nordring Seite 8

Beilagen in Teilausgaben:

„Keine ‚Lärmpause’ für den Offenbacher Süden“

Bauprojekt auf Parkdeck-Areal an der Berliner Straße

Weiß (FDP) kritisiert Al-Wazir (Grüne) Von Kai Schmidt OFFENBACH. „Mitte 160 – Rundum Stadt“: So ist das Bauvorhaben betitelt, welches das Ende des unschönen Parkdecks an der Berliner Straße in Höhe des Kreisels, der den Namen Karl-Carstens-Platz trägt, alsbald einläutet. Vier stattliche Wohngebäude wird die Frankfurter Bauträgergesellschaft „elischer GmbH & Co. KG“ bis 2017 auf dem Gelände zwischen Berliner Straße, Bahnhofstraße und Kaiserstraße errichten. Inzwischen wurde der Bauantrag bei der Stadt Offenbach eingereicht. Für Investoren ist das Areal ein Sahnestück in zentraler Innenstadtlage; für Ästheten wohl eher ein Ärgernis, dessen einzig prägendes Element das vielleicht hässlichste Parkdeck der Stadt ist. Oberbürgermeister Horst Schneider formulierte diesbezüglich: „Damit verschwindet eine Endmoräne der autogerechten Stadt.“ So könnte man meinen, dass ein ambitioniertes Bauprojekt ebendort nur Befürworter auf den Plan ruft. Doch sowohl innerhalb der Grünen als auch aus der oppositionellen CDU waren sehr kritische Stimmen zu hören. Hastiges Durchwinken moniert Die Stadtverordneten Dominik Mangelmann (CDU) und Jürgen Schmittel (Grüne), selbiger mit Unterstützung seines Parteifreundes Johannes Kriesche, monierten das hastige Durchwinken des Projekts vor dem Jahresende 2014, ohne stadtplanerisch entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung nehmen zu können. Im Gegensatz dazu beurteilt Markus Eichberger, Leiter des Amtes für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement, die im Sommer dieses Jahres beginnenden Bautätigkeiten positiv. Er prophezeit „qualitätsvolles Wohnen in urbanem Umfeld“. Die Lage zwischen Büsing-Park, den städtischen Museen, der Fußgängerzone und den nahegelegenen S-Bahn-Stationen entspreche dem zeitgemäßen Bedürfnis vieler Menschen, wieder in Zentren leben

zu wohnen. So ist die Bezeichnung „Rundum Stadt“ zweifelsfrei konsequent. Zur Beruhigung der erhitzten Gemüter – zumindest ein Anwohner plant eine Klage gegen das Projekt – verweisen die Planer auf die besondere Verantwortung im Hinblick auf das Stadtbild. „Uns geht es darum, eine passgenaue Lösung zu entwickeln, die sich auf dem Platz nicht nur gut einfügt, sondern

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dem Stadtbild neue Akzente verleiht“, betont Axel Krück vom verantwortlichen Architektenbüro Faller & Krück. Vor diesem Hintergrund stehe auch die Gestaltung und Begrünung der Umgebung im Fokus. Dank der Einbindung eines Baumgutachters wurden die beiden bestehenden Platanen an der Bahnhofstraße kompetent unter die Lupe genommen. Ergebnis der Prüfung: Sie sollen geschützt bleiben. Mit Hilfe sogenannter „Wurzelsuchschachtungen“ werde der Baumbestand in die Planung der Gebäude einbezogen, versprechen die Investoren. „Doch nicht nur die Bahnhofstraße wird profitieren“, so Firmenchef Reiner Elischer, „sondern auch die Berliner Straße.“ Die Baumreihe, die gegenwärtig

an der Ecke Berliner-/Luisenstraße endet, solle entlang des Grundstücks um große Bäume erweitert werden. Dieser Zuwachs kompensiere die notwendigen Fällmaßnahmen an der Bahnhofstraße. Die Neugestaltung der Grünflächen erarbeite man in enger Abstimmung mit dem Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie dem Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement, erläutert Elischer.

OFFENBACH. „Lediglich eine Umverteilung innerhalb Offenbachs zu Lasten der ohnehin schon Hochbetroffenen“: Diesen Effekt werde das vom Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek AlWazir (Grüne) befürwortete „Lärmpausenmodell“ zur Folge haben, prophezeit der örtliche FDP-Vorsitzende PaulGerhard Weiß.

90 Wohnungen entstehen So werden bis 2017 insgesamt 90 Wohnungen mit modernen Grundrissen enstehen. Im Sommer dieses Jahres werden die konkreten Baumaßnahmen mit dem Abriss des Parkdecks eingeleitet. Der Bauplan sieht vor, dass die ersten Bewohner die „Mitte 160“ Anfang 2017 beziehen können. Indes: Stadtplanerisch sind weiter Zweifel erlaubt, da sich das Einfügen der modernen Bauten in ein Ensemble, das sowohl an der Bahnhofstraße als auch gegenüberliegend an der Berliner Straße vornehmlich durch Gründerzeitbauten geprägt wird, derzeit nur schwer vorstellen lässt. In Offenbach, der Stadt der vielen Bausünden, wollten einige Protagonisten vorschnelle Veränderungen des Stadtbildes ohne eingehende Diskussion verhindern – und sind gescheitert. Wohin das Regiment des unbedingten Vermarktens von städtischen Flächen führen kann, lässt sich derzeit beim Blick auf das „schicke“ neue graue Parkhaus an der Carl-Ulrich-Brücke studieren.

DER 50-JÄHRIGE PIERRE TARAULT ist ein typischer Zeitgenosse: immer gestresst, unter Druck, ständig von allem überfordert. Das Leben langweilt ihn und geht ihm gleichzeitig auf die Nerven. Der tägliche Trott, sein zur Routine erstarrtes Verhältnis zu seiner Frau, seine Kinder, mit denen er nicht mehr redet, sein Beruf, seine Kollegen. Da eröffnet ihm sein Arzt bei einer Routineuntersuchung, dass er an einer seltenen und unheilbaren Krankheit leidet. Von diesem Moment an ist nichts mehr wie es war. Jetzt, da ihm nur noch eine absehbare Zeit zum Leben bleibt und er sich gezwungen sieht, seine „Angelegenheiten ins Reine zu bringen“, beginnt er sein bisheriges Stück Dasein zu reflektieren. Es wird ihm bewusst, wie ich-bezogen er gelebt hat; wie sehr er die Menschen, die ihn lieben, vernachlässigt hat; wie er das Leben zu leben vergessen hat. Plötzlich sieht er sich, sieht er alle Dinge, alle Menschen neu. In sensiblen, zärtlichen und oft auch komischen Szenen zeichnet die t-raumInszenierung von Antoine Raults „Leben und sonst gar nichts“ mit Frank Geisler (unser Bild) den überraschend kurvenreichen Weg eines Mannes, dessen Blick auf die Welt sich im Angesicht des Todes verändert, der das Geheimnis des Glücks entdeckt und seine Liebe zum Leben wiederfindet. Das Werk ist am Samstag (28.) ab 20 Uhr im Theater im t-raum, Wilhelmstraße 13, zu sehen. Regie führte Sarah C. Baumann. Der Eintritt kostet 15 Euro. (mi/Foto: tr)

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Er, der ehemalige FlughafenDezernent der Stadt Offenbach, gilt als Kenner der Materie. Er beobachtet den Frankfurter Airport und die Auswirkungen des Flugbetriebs auf die Kommunen im Umland seit vielen Jahren sehr genau. Das Etikett „Augenwischerei“, mit dem zahlreiche Kritiker die „Lärmpause“ à la Al-Wazir brandmarken (das Offenbach-Journal berichtete), glaubt Weiß deshalb mit fundierten Argumenten untermauern zu können. Was ihn besonders stört: Der vom Minister behauptete Effekt „abends etwas mehr Lärm, aber morgens Ruhe im Offenbacher Süden“ – diese Rechnung, so Weiß, sei pure Legendenbildung. Die Faktenlage skizziert er wie folgt: In der Stunde von 22 bis 23 Uhr sehe das „Lärmpausenmodell“, das ab April erprobt werden solle, eine Bündelung der landenden Maschinen auf der Südbahn des Frankfurter Flughafens vor. Morgens, zwischen 5 und 6 Uhr, werde auf der Nordwestbahn und der Centerbahn aufgesetzt. „Die letztgenannte liegt aber viel zu dicht bei der Südbahn, um beispielsweise für Bieber, Tempelsee und Rosenhöhe eine ‚Lärmpause’ zu bewirken. Die gibt es

für keinen der südlichen Stadtteile“, betont Weiß. Er räumt ein: Ja, es komme zu Verschiebungen. „Die Lärmwerte werden zwischen 5 und 6 Uhr an einigen Stellen etwas niedriger, an anderen jedoch höher ausfallen. Lauter wird es beispielsweise in den Wohngebieten Waldpark, Buchhügel, Lichtenplatte, Musikerviertel, Lauterborn und Buchrain“, sagt Weiß voraus. Er erinnert an einstige Aussagen von Vertretern der Fraport AG und der Hessischen Landesregierung, die im Vorfeld des Nordwestbahn-Baus betont hätten, die Centerbahn werde künftig „nur noch ausnahmsweise zum Landen genutzt“. Die Offenbacher Furcht, in Zukunft werde es drei AnflugGrundlinien über dem Stadtgebiet geben, sei als unbegründet abgetan worden. Doch siehe da: „Jetzt wird die Centerbahn plötzlich wieder regulär für den Landebetrieb eingesetzt, und das Ganze wird auch noch als Entlastung für den Süden unserer Stadt verkauft. Das ist absurd“, kritisiert der Offenbacher FDP-Chef die Lärmjonglage der Verantwortlichen in Wiesbaden und Frankfurt. (kö)

Bibelgarten im Hafen OFFENBACH. Das evangelische Dekanat Offenbach sucht für seinen geplanten Bibelgarten im Urban Gardening-Projekt Hafengarten Gärtnerinnen und Gärtner. Infos gibt’s unter der Rufnummer (069) 888406 und per E-Mail: ev.dekanat.offenbach@ekhn-net.de. (mi)


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