I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 11. März 2016
Nr. 10 O
Kickers in Worms: Schauspiel, Zoff und rote Karten Seite 2
Auflage: 47.110
Gesamtauflage 218.420
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
Erstaufnahme: Atempause für Flüchtlingshelfer
Seite 12
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Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seiten 6/7
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seite 4
Motorwelt: Tiguan: Zweite Modellgeneration des Bestsellers Seite 9
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere Seite 10
Offenbach in neuem Glanz 35 Projekte werden im Rahmen der „Luminale“ gezeigt OFFENBACH. Seit dem Milleniumwechsel erstrahlen alle zwei Jahre weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus öffentliche Plätze und private Gebäude im Rahmen der „Luminale“ in ganz besonderem Licht. Parallel zur Fachmesse „Light & Building“ findet das Festival der Lichtkultur auch in Offenbach an zahlreichen Orten statt. Vom kommenden Sonntag (13.) bis nächste Woche Freitag (18.) können zahlreiche Lichtinstallationen und -kunstwerke in der Stadt bestaunt werden.
Oberbürgermeister Horst Schneider beschwört den „Stadtraum ohne Grenzen“ und meint den grenzüberschreitenden Kulturaustausch zwischen Offenbach und Frankfurt. Studenten der hfg (Hochschule für Gestaltung) bespielen dann beispielsweise mit einer Lichtinstallation die alte Nikolaikirche am Römer, während das Exzellenzcluster
Seit 2008 ist Offenbach bei der „Biennale der Lichtkunst“ federführend dabei und in diesem Jahr mit 35 Projekten vertreten. Insgesamt über 200 Lichtereignisse gibt es an fünf Tagen in Frankfurt und Offenbach zu sehen.
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„Normative Ordnung“ der Frankfurter Goethe-Universität erneut am Offenbacher Rathaus vertreten ist: „Nous n’avons pas besoin de tuer“ heißt die NeonInstallation von Laura Gerlach, die am 13. März um 18 Uhr mit Professor Dr. Rainer Forst vor dem Rathaus eröffnet wird. „Wir müssen nicht töten“ übersetzt Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin des Exzellenzclusters, den Text und erklärt das dezidierte Interesse des internationalen Forschungsverbundes, Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm betreiben, sondern in den Dialog mit der Stadtgesellschaft treten zu wollen: „Wir freuen uns, dies erneut an exponierter Stelle tun zu können.“ Gegenüber vom Rathaus lädt die Offenbacher Kantorei zur Installation „WasserWetter-Licht“ in die evangelische Stadtkirche, und ein paar
Meter weiter wird der Marktplatz mit Einbruch der Dunkelheit in ein anderes Licht getaucht: „Prometheus“ heißt die Arbeit am City Center. Das Foyer der Städtischen Sparkasse sollte jedoch vorher auf dem Programm gestanden haben: Die begehbare Licht-Papier-Installation von Ulrich Wagner in der Schalterhalle ist nur während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen und erinnert an das 100-jährige Jubiläum der alten Offenbacher Synagoge und an die Verfolgung und Vernichtung der Juden im Nationalsozialismus. Rund ein Drittel der Offenbacher Installationen spielen sich in der Innenstadt ab, weitere Schwerpunkte sind im Mathildenviertel und im Nordend. Dort ist unter anderem „EVO at work“ zu sehen. Für diese Licht- und Toninstal-
Volksparteien ohne Volk Zerfaserungstrend bei der Wahl: 11 politische Kräfte im Stadtparlament Von Jens Köhler OFFENBACH. Ganz viel und ganz wenig: Offenbach ist eine Stadt der Extreme. Stichwort „viel“: Kaum eine andere Kommune in Hessen hat ein derart buntes Parlament vorzuweisen. Fortan bilden Vertreter von 11 politischen Kräften die Volksvertretung in Hessens kleinster Großstadt. Stichwort „wenig“: Bei der Kommunalwahl am vergangenen Wochenende verdiente die Beteiligung das Etikett „unterirdisch“. Nur 32,9 Prozent der Stimmberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Bereits bei der Kommunalwahl des Jahres 2011 hatten die Beobachter gestöhnt: „Nur 33,8 Prozent Wahlbeteiligung... Schlimmer geht’s nimmer.“ Denkste. Der Blick auf die Zahlen des jüngsten Wahlsonntages zeigt: Es ging auf der Treppe tatsächlich nochmal eine Stufe nach unten. Nicht einmal ein Drittel derjenigen, die aufgefordert wa-
ren, die Demokratie auf lokaler Ebene mit ihrem Votum mitzugestalten, zeigten sich interessiert. Folglich ist Offenbach für Wahlforscher ein „Musterkandidat“, freilich im negativen Sinne. Denn hier zeigt sich exemplarisch, wie in einem Brennglas, welch dramatische Dimensionen der Prozess der Entpolitisierung und der sozialen Spaltung in großstädtischen Milieus mittlerweile erreicht hat. Diejenigen, die sich von Berufs wegen mit solchen Entwicklungen beschäftigen, schlagen seit Jahren Alarm – doch eine Trendwende hin zu mehr Mobilisierung ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil... Stichworte, die bei der traurigen Zustandsbeschreibung unter Verweis auf Beispiele wie Offenbach immer wieder zur Sprache kommen: Die Gruppe der sozial Abgehängten, Desinteressierten und Desintegrierten wächst. Es wird immer schwieriger, in diesem Umfeld mit politischer Ansprache noch Gehör zu finden oder gar Beteiligung
„Neulich in Offenbach“, ein „Zwischenruf“ von „raustift“.
zu bewirken. Viele Menschen wenden sich ab, wirken enttäuscht, frustriert, demotiviert – und so schwindet die Bindungskraft der Parteien und Wählervereinigungen. Allen voran bei den (vermeintlich) großen, staatstragenden Kräften ist die Erosion weit fortgeschritten. „Volksparteien ohne Volk“: Dieser Slogan bringt die Entwicklung auf den Punkt. Das Ergebnis der Offenbacher Kommunalwahl mit der Kennziffer 2016 liefert den Beleg: Die SPD rutschte von 26,3 Prozent (Ergebnis 2011) auf 24,8 Prozent ab. Für die CDU ging es von 30,9 auf 24,1 Prozent rasant nach unten, und auch die Grünen, die vor fünf Jahren (22,1 Prozent) vom „Fukushima-Effekt“ profitiert hatten, mussten kräftig Feder lassen. Sie landeten nach dem langwierigen Auszählen der Stimmen (Stichwort: Kumulieren und Panaschieren) schließlich bei 14,5 Prozent. Nennenswert verbessert im Vergleich zum Urnengang vor fünf Jahren haben sich die FDP (von 5,1 auf 9,5 Prozent) und die Linken, die ihren Anteil von 5,5 auf 7,8 Prozent steigern konnten. Als Phänomen der Kategorie „aus dem Stand raketenhaft nach oben“ entpuppte sich – wie in vielen anderen hessi-
schen Kommunen auch – die Alternative für Deutschland (AfD), die in Offenbach auf 9 Prozent kam und künftig mit einer sechsköpfigen Fraktion im insgesamt 71 Sitze zählenden Stadtparlament vertreten sein wird. Von den Klein(st)gruppierungen verbuchte das Forum Neues Offenbach mit 2,9 Prozent einen Achtungserfolg. Auf die Frage, wer mit wem ein Bündnis bilden und somit der Wahlperiode bis 2021 maßgeblich seinen Stempel aufdrücken wird, richten sich nunmehr die Blicke. Die bislang tonangebende Koalition (SPD, Grüne, Freie Wähler) hat ihre Mehrheit verloren. Neue Optionen sind also gefragt, doch die Verhandlungen werden wohl schwierig, denn abermals sind Dreieroder gar Vierer-Kombinationen erforderlich, um das Kriterium „genug Gewicht und Stabilität“ zu erfüllen. SPD und CDU, die einst als „Elefanten“ des bundesdeutschen Politsystems daherkamen, bringen es im neu gewählten Offenbacher Parlament gemeinsam auf 35 der besagten 71 Sitze. Im Klartext: Es reicht nicht für eine Verbindung, die früher als „große Koalition“ bezeichnet wurde. So schließt sich der Kreis: Volksparteien ohne Volk.
Luminale – Emobilstation lation hat Fotograf Bernd Georg verschiedene Betriebsstätten der EVO „eingefangen“. Auf Einladung von Thomas Kypta (etage 3 und HeyneKunst-Fabrik) ist erneut das iLO – Dutch Institute Lightening Design – mit einer Gruppenausstellung in der HeyneFabrik vertreten. Insgesamt 10 Projekte sind dort auf 300 Quadratmetern zu sehen. Außerdem plant Kypta ein Programm aus Mitmach-Aktionen und Diskussionen. Unter anderem, denn mit „Brandcars“ realisiert er außerdem ein eigenes Projekt in der Ludwigstraße 4. Zwischen beiden Orten liegt unter anderem das Deutsche Ledermuseum, das „Leder ans Licht!“ bringt. Und wieder ein Stückchen weiter lädt die katholische Kirche St. Peter am 18. März zu „Feuer.Wasser.Erde“. Spätestens hier wird klar, dass der Besuch der Luminale gut geplant sein will. Orientierung versprechen die drei Infocenter im Ostpol, im Hafen 2 und in der Heyne-Fabrik, von denen sich jedes als guter Ausgangspunkt für eine Tour eignet, um sich die erleuchtete Stadt zu erschließen. Dort ist auch der Übersichtsplan erhältlich, der Projekte und Veranstaltungen vorstellt und verortet. „Fast schon legendär ist beispielsweise die Auftaktveranstaltung im Hafen 2 am 12. März“, berichtet Ria Baumann von der Wirt-
(Foto: SOH/Fotograf Alex Habermehl) schaftsförderung, die erneut das Offenbacher Luminale-Paket geschnürt hat: „Der LeuchtstoffCatwalk mit Lichtcouture der Schule ‚Moden, Grafik, Design’
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hat viele Fans.“ Aus gutem Grund – in diesem Jahr präsentieren die Models übrigens interessante Mode für Außerirdische und Himmelskörper. Erstmals dabei ist dieses Mal das MTW, dort findet am 18. März die „Closing Party“ statt. Ein Novum ist auch die LightBAR in der Lilistraße 83D, HeyneKunst-Fabrik, die vom 13. bis 17. März jeweils von 21 bis 1 Uhr ihre Türen öffnet und zum Ausklang bei Drinks und „Licht-Talks“ einlädt. Eine Übersicht über alle Stationen und das Programm kann auf der Internetseite www.offenbach.de/luminale abgerufen werden. (ks)
Gründertag in Offenbach Informationsforum der IHK am 12. März OFFENBACH. In ihren Räumen in der Frankfurter Straße 90 veranstaltet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am kommenden Samstag (12.) ihren bereits elften Gründertag. Die Informations- und Orientierungsveranstaltung richtet sich an alle, die ein Unternehmen aus der Taufe heben möchten – unabhängig von der Branche oder vom Stand der Ideenfindung. In der Zeit von 9 bis 16 Uhr stehen Fachleute aus verschiedenen Bereichen als Ansprechpartner zur Verfügung. Abgedeckt werden laut Einladung unter anderem die Berei-
che Steuern, Versicherungen, Finanzierung, Recht, Betriebsberatung sowie Marketing und Vertrieb. Außerdem berichten zwei Gründer von ihren Erfahrungen, und eine Reihe von Impulsreferaten rundet das Angebot ab. „Der Gründertag bietet gute Gelegenheiten, um Kontakte zu knüpfen und Netzwerke aufzubauen“, schreiben die Veranstalter auf der Internetseite www.ihk-gruendertag.de, dort finden sich viele weitere Informationen. Der Besuch ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. (jh)