I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 17. April 2014
Nr. 16 O
„Mission Olympic“: Kommunalpolitiker sichten und bewerten neues Gutachten Seite 2
Auflage: 67.700
Kickers: Insolvenzverwalter agiert auf einem Minenfeld Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Kulturtipps: Konzerte und Ausstellungen in der Region Seite 7
FROHE OSTERN wünscht das Team des Offenbach-Journals
Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energie sparen Seite 4
Beilagen heute:
Kreativ im alten Zollamt
„Senza Piano“-Saison startet
Künstler beklagen Miete und Vergabeverfahren
OFFENBACH. Die Kammerkonzert-Reihe „Senza Piano“ startet am Dienstag (29.) ab 19 Uhr im Konferenzsaal der Sparkasse Offenbach mit dem „Isenburg Quartett“. Alle vier Musikerinnen und Musiker lebten bei der Gründung des jungen Quartetts in Offenbach; nur ein Künstler ist mittlerweile in den Taunus gewechselt. Und alle
Von Kai Schmidt OFFENBACH. Die Problematik fehlender Ateliers für die Künstler, die Ende Juni dieses Jahres ihre Räumlichkeiten in der Mato-Fabrik zu räumen haben, schien gelöst mit der Meldung, dass das ehemalige Zollamt an der Frankfurter Straße ab Mitte Mai für Kreative zur Verfügung steht. Bis zum 5. Mai können sich professionelle Künstler und andere gewerbsmäßige Kreative bei der Geschäftsstelle des Projektbeirats der Gemeinnützigen Baugesellschaft mbH (GBO) unter Angabe der gewünschten Raumgröße bewerben. So weit, so gut. Doch vereinzelt klagen Künstler(innen), die bislang die sehr günstigen Mieten der Mato-Fabrik von unter 5 Euro pro Quadratmeter genossen, die höheren Mieten von knapp über 7 Euro inklusive Nebenkosten nicht tragen zu können. Auch seien die neuen Räume nicht geeignet, um Bildhauerei und Malerei auszuüben, wie in den Mato-Räumen. So drohen oder beklagen sie, Offenbach verlassen zu müssen, was einige Berufskollegen aufgrund der Kündigung des Eigners der Mato-Fabrik bereits mit der Zielvorgabe „nach Frankfurt“ getan haben. Preisgestaltung Bei der Preisgestaltung in den temporär zur Verfügung stehenden ehemaligen Amtsräumen werden laut GBO keinerlei Überschüsse generiert, sondern vielmehr die tatsächlichen Kosten 1:1 an die Mieter weitergereicht. Das bedeute: Es werde möglichst günstiger Raum für kreative Zwecke zur Verfügung gestellt, andererseits würden
aber auch keinerlei Kosten für den Stadtsäckel angehäuft. Günstiger sei es leider nicht zu machen, so die Verantwortlichen der GBO. Manch gestandenem Künstler der ehemaligen Fabrik am Bieberer Berg stößt zudem auf, sich trotz der derzeitigen Notlage überhaupt bewerben zu müssen – und zwar mit einem aussagekräftigen Portfolio über Arbeit, Lebenslauf und künstlerische Motivation. Weiterer Unmut ist der Tatsache geschuldet, dass sich in dem unter Leitung von Professor Heiner Blum von der Hochschule für Gestaltung
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stehenden Projektbeirat kein Mitglied aus dem Künstlerstamm der Mato-Fabrik befindet. Der Beirat wird die Mieter nach Sichtung der Bewerbungen auswählen und das Projekt während seiner fünfjährigen Dauer begleiten. Ab dem 8. Mai 2014 werden alle Bewerber über das Auswahlergebnis informiert. Insgesamt geht es um 55 verschieden große Räume (zwischen 10 und 25 Quadratmeter) im ehemaligen Zollamt. Ferner gibt es größere Büroflächen. Fest steht jetzt schon die Nutzung des Erdgeschosses und der ersten Etage. Parterre wird sich zukünftig eine Projekt-Galerie der Hochschule für Gestaltung befinden, und im 1. Stock wird
Ihr Anzeigen-Berater für Offenbach Stadt
Zum Auftakt spielt das „Isenburg Quartett“
das neu gegründete „Institut für Klangforschung“ (eine Kooperation der Hochschule für Gestaltung mit der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt, der Städelschule und der Akademie für angewandte Theaterwissenschaften Gießen) einziehen. „Zollamt-Studios“ „Zollamt-Studios“ wird das Ensemble genannt, es ist ein gemeinsames Projekt der Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach und der Gemeinnützigen Baugesellschaft Offenbach. Das gegenüber dem Offenbacher Ledermuseum in unmittelbarer Zentrumsnähe gelegene Bürogebäude des Bundeszollamts wurde 1952 erbaut. Seit etwa zehn Jahren steht das siebengeschossige Gebäude leer. Die GBO wird das Haus für die Dauer von fünf Jahren vom Eigentümer, dem Bundesamt für Immobilienaufgaben, anmieten und es den interessierten Künstlern und Kreativen für eine Miete von 7,05 Euro pro Quadratmeter inklusive Nebenkosten in Zwischennutzung zur Verfügung stellen. Der Bau mit einer Gesamtfläche von 2.033 Quadratmetern besitzt rund 1.650 Quadratmeter vermietbare Fläche. Das gesamte Gebäude wird mit Fernwärme versorgt. Jede Etage ist mit einem Aufzug und Nasszellen ausgestattet. Außerdem steht im gesamten Gebäude Internetzugang zur Verfügung. Künstlerbund
Kickersschiff auf Kurs Richtung Eisberg Am Samstag: Fan-Demo im Stadion?
Viel Raum für die Kunst: das alte Zollamt.
(Foto: so)
Das nächste
Offenbach-Journal erscheint am
Unterdessen steht die älteste Künstlervereinigung der Stadt, der Bund Offenbacher Künstler, mit seinen in der Kaiserstraße 13 beheimateten Ausstellungsräumen und Ateliers ebenfalls vor einer schwierigen Raumsituation. Das Gebäude wurde verkauft und der neue Eigentümer hat eine Kündigung mit Blick auf die beschlossene Renovierung und das Erzielen langfristig höherer Einnahmen ausgesprochen. Nur der um einen Tag zu spät zugestellten Kündigung ist es zu „verdan-
Freitag, 2. Mai ken“, dass dem Verein nun mindestens fünf Monate für die Suche neuer Räume bleiben. Geplante Ausstellungen mussten die Verantwortlichen allerdings bereits absagen. Dass Künstler nicht nach Maßstäben wie andere Gewerbetreibende beurteilt werden können, dürfte klar sein. So hat die Stadt mit der Bereitstellung des Zollamts die richtigen Weichen
gestellt. Bleibt zu hoffen, dass sie kontinuierlich die richtige Ansprache findet, um spannende Künstler mit einem tragfähigen Angebot für alle Seiten in der Kreativstadt Offenbach halten zu können. Interessierte Künstler können sich noch bis zum 5. Mai unter folgender E-Mail-Adresse für Räume in den „Zollamt-Studios“ bewerben: zollamtstudios@gbo-of.de.
Thomas Faulhaber Medienfachberater Mobil: 0151 - 461 223 36 Telefon: 06106 - 28390-36 t.faulhaber@dreieich-zeitung.de
sind Mitglieder des Frankfurter Ensemble Modern. Im Streichquartett interpretieren sie auch vielfach unbekanntere Werke der Spätromantik sowie solche der klassischen Moderne von Gal, Hindemith, Strawinsky und Gribbin. Karten gibt es im OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, und bei „Theater und Konzerte“ im Ringcenter. (mi)
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OFFENBACH. Die Mannschaft hat das Abstiegsgespenst verscheucht und den Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde der Saison 2014/2015 geschafft, Insolvenzverwalter Dr. Andreas Kleinschmidt arbeitet auf eine Entschuldung der Profi-GmbH hin (siehe Seite 3), und nach Angaben von Geschäftsführer David Fischer kann mit einem Etat von rund 2,2 Millionen Euro für die kommende Regionalliga-Saison geplant und die Parole „Wir orientieren uns (vorsichtig) nach oben“ ausgerufen werden. Eigentlich gute Nachrichten zuhauf, die in den zurückliegenden Tagen und Wochen auf dem Bieberer Berg produziert wurden. Doch vor dem Heimspiel gegen den im Aufstiegsrennen befindlichen Tabellendritten, die 2. Mannschaft des SC Freiburg, die am Samstag (19.) ab 14 Uhr bei den Offenbacher Kickers antritt, wirft das leidige Thema „Kompetenzgerangel/Trainerdiskussion“ einen großen Schatten auf die Fußballwelt des OFC. Die Meldungen über tiefe Gräben, die zwischen der Vereinsführung, geschart um Präsident Claus-Arwed Lauprecht, und der GmbH (repräsentiert durch Kleinschmidt, Fischer und Trainer Rico Schmitt) klaffen: Sie reißen seit Jahresbeginn nicht ab. Jüngst erhielten sie neue Nahrung durch kolportierte Informationen, denen zufolge das Präsidium eine Zukunft ohne Schmitt und möglicherweise auch ohne Fischer plant. Voraussetzung dafür: Das Insolvenzverfahren müsste rasch zum Abschluss gebracht werden. So rasch, dass Lauprecht und dessen Kollegen noch vor Beginn der kommenden Saison direkte Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten im Hinblick auf das Profiteam hätten, was aber wenig wahrscheinlich erscheint. Vor dem Spiel gegen Freiburg kursiert die Frage, ob die Fans die Bühne im Stadion nutzen, um sich mit Kritik am Präsidium und mit Sympathiebekundungen „pro Schmitt“ Gehör zu verschaffen. Dass die Haltung der Vereinsspitze in den Reihen der Anhänger mit viel Sorge und Unverständnis quittiert wird, war zuletzt deutlich spürbar – zumal sich der „sportliche Wind“ durch vier Pflichtspielsiege in Folge stark in Richtung GmbH gedreht hat. Lauprecht hat sein Bemühen um eine Befriedung der aufge-
heizten Situation mehrfach kundgetan. Gleichwohl agiert er nach Ansicht vieler Beobachter zu passiv (kaum Öffentlichkeitsarbeit des Vereins) und lässt das Kickersschiff sehenden Auges auf einen Eisberg zutreiben. Großer Knall? (kö)
Beliebt: Kickers-Trainer Rico Schmitt kann mit Sympathiebekundungen der Fans rechnen. (Foto: Hübner)